NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CCCXCIX)

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 11.214 Neuinfektionen binnen 24 Stunden gemeldet. Das sind 379 mehr als am Samstag vor einer Woche, als 10.835 Neuinfektionen verzeichnet wurden. Binnen eines Tages starben 45 weitere Menschen mit oder an dem Coronavirus, am Vortag waren es 55 Todesfälle. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 82,8 von 83,8 am Vortag. Insgesamt fielen seit Beginn der Pandemie 4.070.295 Millionen Corona-Tests positiv aus, 92.598 Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus.

Die Sieben-Tage-Inzidenz der Corona-Neuinfektionen sinkt in Schleswig-Holstein weiter. Am Freitag liegt der Wert bei 44,6 – nach 46,9 am Donnerstag und 47,2 am Mittwoch. Am Freitag vor einer Woche hatte die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche bei 49,5 gelegen. Wie aus den Daten der Landesmeldestelle weiter hervorgeht, werden innerhalb eines Tages landesweit 179 Neuinfektionen gemeldet; am Tag zuvor waren es 203, eine Woche zuvor 216. Es werden zwei weitere Corona-Todesfälle bekannt – beide im Kreis Stormarn. Die Gesamtzahl der Corona-Toten seit Beginn der Pandemie liegt in Schleswig-Holstein damit bei 1666. In den Krankenhäusern wurden den Angaben zufolge 69 Covid-19-Patienten behandelt (Vortag: 65). 21 von ihnen liegen auf der Intensivstation (Vortag: 22), 16 werden dort beatmet (Vortag: 14). Die Sieben-Tage-Inzidenz bei der Hospitalisierung steigt auf 1,95 pro 100.000 Einwohner, wie das Robert-Koch-Institut (RKI) bekanntgibt. Am Donnerstag war sie mit 1,89 angegeben worden. Der Wert ist im aktualisierten Infektionsschutzgesetz maßgebend für den Umgang mit der Pandemie und hat dabei die Sieben-Tage-Inzidenz der Neuinfektionen abgelöst. Welche Schritte bei welchen Grenzwerten eingeleitet werden sollen, ist Sache der Bundesländer. Um die Weihnachtszeit hatte die Hospitalisierungsinzidenz bei über 15 gelegen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat wiederholt darauf hingewiesen, dass mehr als 90 Prozent der Covid-Patienten, die ins Krankenhaus müssen, nicht geimpft sind. Die Corona-Maßnahmen sollen sich künftig vor allem an der Zahl der Krankenhausaufnahmen wegen Covid-19 orientieren. Zudem sollen Lehrkräfte, Erzieherinnen und Erzieher und Beschäftigte in Pflegeheimen vom Arbeitgeber gefragt werden dürfen, ob sie geimpft sind oder nicht. Die entsprechenden Neuregelungen im Infektionsschutzgesetz beschloss jetzt auch der Bundesrat, nachdem in dieser Woche bereits der Bundestag zugestimmt hatte. Die Änderungen sollen zügig in Kraft treten, sobald sie nach Unterzeichnung durch den Bundespräsidenten im Bundesgesetzblatt veröffentlicht wurden.

Verstöße gegen Corona-Regeln bei der Einschulungsfeier einer Grundschule in Edewecht im Kreis Ammerland führen zur Verbreitung des Coronavirus. Wie der Landkreis mitteilt, gebe es ein unüberschaubares Infektionsgeschehen. Das Gesundheitsamt überprüft demnach 154 Kontaktpersonen. Die Zahl werde weiter steigen, heißt es. Zahlreiche Menschen müssten in Quarantäne. “Dass an der Grundschule Edewecht eine Einschulungsfeier für alle Klassen und darüber hinaus noch ohne Einhaltung von Masken- und Abstandspflicht stattgefunden hat, ist ein massiver Verstoß gegen die Corona-Verordnung”, sagt Landrat Jörg Bensberg (parteilos) laut Mitteilung. Demnach war die Feier laut Aussage der Schule ein kunterbuntes Geschehen, die Kontakte ließen sich kaum eingrenzen. Wie viele Corona-Fälle nach der Feier bekannt geworden sind, teilt die Sprecherin des Landkreises nicht mit. Zudem blieb unklar, ob die Schulleitung mit Konsequenzen rechnen muss. Die Pressestelle des Landkreises Ammerland war am Freitagnachmittag zunächst nicht erreichbar. Nach zwei nachgewiesenen Corona-Fällen und weiteren Kranken an Bord wird ein in Bremerhaven angekommenes Frachtschiff unter Quarantäne gestellt. Die unter der Flagge von Panama fahrende “Market Cooper” war aus Westafrika angekommen und von Mitarbeitern der Hafenärztin empfangen worden, wie die “Nordsee-Zeitung” berichtet. Ein Sprecher des Bremer Gesundheitsressorts geht davon aus, dass drei weitere Corona-Fälle hinzukommen könnten, denn drei Seeleute zeigten Symptome. Ob die positiv auf das Virus getesteten Menschen und die Kontaktpersonen die Quarantäne auf dem Schiff oder in einem Hotel verbringen, war zunächst unklar. Dem Sprecher zufolge waren insgesamt 18 Seeleute an Bord. Der Kapitän habe vor der Ankunft gemeldet, dass er und weitere Offiziere an Fieber, Husten und Schwächegefühl litten, sagte der Sprecher. Nach Ankunft wurden sie mit PCR-Tests auf Corona getestet, zwei Ergebnisse fielen positiv auf.

Intensivmediziner am Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) sind wegen der hohen Anzahl der ungeimpften Corona-Intensivpatienten auf der Station frustriert. “Uns zermürbt, dass eigentlich alle Intensivpatienten momentan ungeimpft sind”, sagt der Direktor der Klinik für Intensivmedizin am UKE, Stefan Kluge, der “Hamburger Morgenpost”. Fast alle von ihnen seien zudem Menschen mit Risikofaktoren und entweder übergewichtig, hätten Herz-Kreislauf-Erkrankungen, seien schwanger oder schon älter. “Das Personal ist ein Stück weit frustriert, weil sich jeder mit einer Impfung gegen schwere Corona-Verläufe schützen könnte.”

Etwa ein Viertel der zwölf bis 17 Jahre alten Jugendlichen sind bislang vollständig geimpft. Mindestens eine Impfung haben 35,9 Prozent in dieser Altersgruppe bekommen. Das geht aus Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums hervor. Das Interesse der Menschen an einer dritten Corona-Impfung ist derzeit nach Ansicht des Vorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung gering.“Die Zahlen zeigen, dass derzeit weder besonders viele Ärzte bei den Auffrischimpfungen mitmachen noch in der Bevölkerung der Bedarf nach einer weiteren Dosis groß ist”, sagte Andreas Gassen der “Welt am Sonntag”. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts haben sich bislang etwas mehr als 162.000 Menschen in Deutschland eine sogenannte Booster-Impfung verabreichen lassen. Von einer Corona-Impfung für Jungen und Mädchen unter zwölf Jahren können nach Ansicht eines Experten für Kindermedizin vor allem besonders gefährdete Patienten profitieren. “Auch in der Altersgruppe der Fünf- bis Elfjährigen gibt es natürlich Risikogruppen, deren Gesundheit und Teilhabe am sozialen Leben deutlich verbessert wird, wenn es ein Impfangebot gibt”, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Jörg Dötsch, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Als Beispiele nannte er Kinder mit einer schweren chronischen Erkrankung oder einem geschwächten Immunsystem. Mehr als 80 Prozent der Berliner Studierenden, die an einer Umfrage teilgenommen haben, sind vollständig geimpft. Das ergab eine Befragung der Landeskonferenz der Rektoren und Präsidenten der Berliner Hochschulen (LKRP) im Zeitraum von Mitte August bis Anfang September. An der Umfrage nahmen demnach 42.015 Studierende von zehn Hochschulen teil. 34.955 – und damit 83,2 Prozent – gaben an, dass sie vollständig geimpft sind. Bislang nur einmal geimpft waren zum Ende der Umfrage am 3. September 972 Studierende (2,3 Prozent). Dass sie noch ungeimpft sind, gaben 5696 der Teilnehmenden an, was einem Anteil von 13,6 Prozent entspricht. 393 Studierende (0,9 Prozent) gehörten laut einer Mitteilung der LKRP zur Gruppe der Genesenen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn begrüßt die Empfehlung der STIKO, dass auch Schwangere und Stillende sich impfen lassen sollten . “Das bedeutet nach vielen Monaten mit vielen offenen Fragen nun endlich wissenschaftlich begründete Gewissheit. Meine dringende Bitte an alle schwangeren und stillenden Frauen: Fragen Sie Ihren Arzt. Lassen Sie sich impfen. Sie schützen sich und Ihr Kind.” Im Lauf des gestrigen Tages wurden nach Angaben des offiziellen Impfquoten-Monitorings des Robert-Koch-Instituts (RKI) bundesweit insgesamt 243.792 Impfungen verabreicht – davon entfielen 26.896 Impfdosen auf die neuen Booster- oder Auffrischungsimpfungen.Ansonsten geht es weiter nur noch langsam voran: Die einfache Impfquote der mindestens einmal Geimpften steigt von 66,2 auf 66,3 Prozent. Die harte Impfquote der Komplettgeimpften klettert von 61,7 auf 61,9 Prozent. Bremen liegt mit 71,9 Prozent bei der harten Impfquote rund zehn Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt. Auch die Caritas hat zur Corona-Impfung aufgerufen. Die Impfung möglichst vieler sei der schnellste und sicherste Weg aus der Pandemie, sagte Caritas-Präsident Peter Neher. Wichtig sei, sich selbst und andere zu schützen. “Es muss uns gelingen, mit den Impfungen das Kapitel der Pandemie so schnell wie möglich zu schließen”, sagte Neher weiter. Vielen Menschen verlange die Corona-Pandemie “große Opfer” ab. Bereits ab Mitte Oktober könnten in Deutschland die ersten Kinder unter 12 Jahren mit dem Impfstoff von Biontech geimpft werden. “Wir werden schon in den kommenden Wochen weltweit den Behörden die Ergebnisse aus unserer Studie zu den Fünf- bis Elfjährigen vorlegen und eine Zulassung des Impfstoffes für diese Altersgruppe beantragen, auch hier in Europa”, sagte die Biontech-Chefmedizinerin Özlem Türeci dem “Spiegel”. Demnach bereite das Unternehmen bereits die Produktion vor. Der Impfstoff sei derselbe, aber weniger hoch dosiert. “Es sieht gut aus, alles läuft nach Plan”, sagte Biontech-Chef Uğur Şahin laut dem Magazin. Bis Ende des Jahres würden auch die Studiendaten zu den jüngeren Kindern ab sechs Monaten erwartet.

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier hält bei den Corona-Zugangsregelungen für Ungeimpfte die Anwendung von PCR-Tests in bestimmten Bereichen für angebracht. Menschen ohne Schutzimpfung oder überstandene Corona-Erkrankung müsse man weiter am Leben teilnehmen lassen, sagte der CDU-Politiker im Hessischen Rundfunk. “Ich kann das Rathaus nicht zumachen, und ich kann auch vieles andere nicht zumachen. Der muss dann halt getestet werden. Und zwar so, dass wir sicher sein können, dass durch solche Personen nicht eine Gefahr für die Sicherheit anderer Menschen entsteht.” Bouffier sagt, deshalb spreche viel dafür, PCR-Tests statt Schnelltests zu verlangen. “Wir stimmen uns ja auch mit den anderen Bundesländern ab”, so der Ministerpräsident. “Ein PCR-Test hat den Vorteil, dass er sehr viel genauer ist. Ich glaube, darauf wird es hinauslaufen.” Ungeimpfte Diskothekenbesucher müssen nach einer Gerichtsentscheidung in Nordrhein-Westfalen einen PCR-Test vornehmen lassen. Solch ein verpflichtender Test sei “verhältnismäßig”, entscheidet das Oberverwaltungsgericht des Landes in Münster. Das Gericht wies damit einen Eilantrag eines Diskothekenbetreibers gegen die PCR-Testpflicht für Diskobesucher, die keine Corona-Impfung haben und auch nicht von Corona genesen sind, ab. Nach der aktuellen Coronaschutzverordnung des Bundeslands dürfen nicht immunisierte Menschen bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von 35 oder darüber eine Diskothek nur besuchen, wenn sie über einen aktuellen negativen PCR-Test verfügen. Für Verdienstausfälle bei Quarantäne zahlt Nordrhein-Westfalen demnächst in der Regel keine Entschädigungen mehr an Ungeimpfte. Das Land werde entsprechend dem Infektionsschutzgesetz des Bundes zum 11. Oktober die Regelung für Ungeimpfte auslaufen lassen, teilte das Gesundheitsministerium mit. Einen Anspruch hätten jedoch weiterhin Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht gegen Corona impfen lassen könnten. Das gelte auch für Genesene und Geimpfte, die aufgrund von so genannten Impfdurchbrüchen oder Neuerkrankungen in Quarantäne müssten. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat die Länder davor gewarnt, künftig für Ungeimpfte die Lohfortzahlung bei Quarantäne zu streichen. “Normalerweise bin ich immer für schärfere Maßnahmen, wenn es um Schutz vor Corona geht. In diesem Fall aber könnte der Schuss nach hinten losgehen”, sagte Lauterbach dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Er betonte: “Die Idee, dass Ungeimpfte erst für ihren Corona-Schnelltest selbst zahlen, dann einen PCR-Test machen und danach in unbezahlte Quarantäne gehen, ist zu schön, um wahr zu sein.” Als schlechtes Beispiel führte Lauterbach die USA an, wo es grundsätzlich keine bezahlte Quarantäne gibt. “Die erkrankten Menschen versuchen so durchzukommen. Das birgt zwei Risiken: Sie können andere anstecken und es drohen auch gesundheitliche Gefahren, wenn eine Corona-Erkrankung verschleppt wird”, erklärte der SPD-Gesundheitsexperte.

Der Europa-Direktor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Hans Kluge, hat vor zu großen Erwartungen an eine hohe Impfrate als Ausweg aus der Corona-Pandemie gewarnt. Durch die Verbreitung neuer Virus-Varianten mit höherer Übertragbarkeit wie der Delta-Variante sei das Ziel einer Bevölkerungsimmunität kaum noch zu erreichen, sagte Kluge. Im Mai hatte er noch gesagt, ab einer Durchimpfung von 70 Prozent der Weltbevölkerung sei ein Ende der Pandemie möglich. Auf die Frage, ob die WHO an diesem Ziel festhalte, sagte Kluge nun, im Mai seien hochansteckende Virus-Varianten noch nicht so weit verbreitet gewesen. “Daher gehe ich davon aus, dass wir an den Punkt kommen, an dem das wichtigste Ziel der Impfungen ist, schwere und tödliche Krankheitsverläufe zu verhindern.” In Litauen protestieren Tausende Menschen gegen geplante Corona-Beschränkungen. Bei einer Kundgebung in der Hauptstadt Vilnius versammelten sich litauischen Medienberichten zufolge rund 5000 Menschen in der Innenstadt. Der Unmut der Demonstranten richtete sich gegen Pläne der Regierung, dass künftig nur noch Menschen, die gegen das Coronavirus geimpft sind, etwa öffentliche Verkehrsmittel und alle körpernahen Dienstleistungen nutzen dürfen. Nicht geimpften Menschen drohen dagegen Einschränkungen. Anders als noch vor einem Monat verlaufen die Proteste weitgehend friedlich. Einige Hunderte Demonstranten zogen nach dem offiziellen Ende der Kundgebung noch zu dem von der Polizei abgeriegelten Parlament. Dort war es am 10. August zu Ausschreitungen gekommen. Die Corona-Infektionslage in Italien bessert sich in der vergangenen Woche weiter. Der Sieben-Tage-Inzidenzwert sinkt von landesweit durchschnittlich 74 Fällen je 100.000 Einwohner auf 64 Fälle, wie das Gesundheitsministerium im wöchentlichen Bericht über die Corona-Lage in Rom mitteilt. Die Gesundheitsexperten gaben für Friaul-Julisch Venetien, die Lombardei und die Autonome Provinz Bozen/Südtirol ein moderates Infektionsrisiko aus. In den übrigen Regionen galt demnach eine niedrige Gefahr. In den Krankenhäusern steigt der Anteil der Covid-19-Patienten auf den Intensiv- und Krankenstationen. Landesweit lag er in der Intensivmedizin bei durchschnittlich rund sechs Prozent. Die italienische Arzneimittelbehörde AIFA hat grünes Licht für eine weitere Corona-Impfung an bestimmte Bevölkerungsgruppen gegeben. Zunächst sollen Menschen mit einem schwachen Immunsystem erneut geimpft werden, wie die AIFA mitteilte. Das Vakzin von Biontech/Pfizer stehe Menschen im Alter über zwölf Jahren und das von Moderna jedem über 18 Jahren zur Verfügung. Bei ihnen müsse die letzte zurückliegende Impfung mindestens 28 Tage her sein. Auffrischungsimpfungen mit den Mitteln von Biontech/Pfizer oder Moderna für über 80-Jährige sind ebenfalls vorgesehen. Bei Menschen dieser Altersgruppe müsse die letzte Corona-Impfung mindestens sechs Monate zurückliegen. Auch das Gesundheitspersonal kann sich, je nach Gefahr mit dem Virus in Kontakt zu kommen, impfen lassen. Hunderte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Gesundheitswesens in Griechenland demonstrieren in der Hafenstadt Thessaloniki gegen Strafen für Impfverweigerer in ihrem Sektor. “Keine Strafen, keine Impfpflicht”, skandieren die Demonstranten, wie im Staatsfernsehen zu sehen war. Am 1. September war eine von der bürgerlichen Regierung festgelegte Frist für das Krankenhauspersonal abgelaufen, sich gegen Corona zu impfen. Seitdem sind nach Angaben des griechischen Gesundheitsministeriums gut 5300 Beschäftigte von Krankenhäusern vom Dienst suspendiert worden. Das entspreche in etwa sechs Prozent der im Gesundheitssektor Beschäftigten, sagte eine Sprecherin der Gesundheitsbehörde. Die Impfverweigerer bekommen damit auch keinen Lohn mehr und können erst nach einer Impfung an ihren Arbeitsplatz zurückkehren. Die leitende Wissenschaftlerin bei der Entwicklung des Astrazeneca-Impfstoffs hat sich gegen flächendeckende Auffrischungsimpfungen in Großbritannien ausgesprochen. Stattdessen solle Impfstoff an Länder mit niedrigeren Impfraten abgegeben werden, sagte Sarah Gilbert von der Universität Oxford der Zeitung “Daily Telegraph”. Sinnvoll sei eine Auffrischungsimpfung bei älteren Menschen und solchen mit unterdrücktem Immunsystem. Bei der Mehrheit halte die Schutzwirkung des Impfstoffs aber gut an, so Gilbert weiter. In Deutschland bekommen Pflegebedürftige, über 80-Jährige und Menschen mit Immunschwäche zum Teil schon eine dritte Impfung angeboten. Eine Empfehlung der Ständigen Impfkommission dazu steht noch aus.

Weltweit haben sich mehr als 223,66 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Zählung auf Basis offizieller Daten. Mehr als 4,78 Millionen Menschen starben mit oder an dem Virus, seit dieses im Dezember 2019 erstmals im chinesischen Wuhan nachgewiesen wurde. Die meisten Infektions- und Todesfälle weisen die USA auf. An zweiter und dritter Stelle liegen Indien und Brasilien. In Indien starben im Zusammenhang mit dem Virus 442.009 Menschen bei über 33,17 Millionen Infizierungen. Weltweit ist das die dritthöchste Todesrate nach den USA und Brasilien. Eine Impfung mit dem Vakzin von Pfizer und Biontech für Kinder zwischen fünf und elf Jahren könnte Insidern zufolge im nächsten Monat in den USA genehmigt werden. Die zuständige amerikanische Arzneimittelbehörde FDA könnte bei rechtzeitiger Einreichung aller klinischen Daten die Notzulassung bis Ende Oktober erteilen, sagen zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen. Zu Beginn eines wichtigen Festivals in der indischen Millionenstadt Mumbai verkünden die Behörden Corona-Beschränkungen. Normalerweise kommen zu dem rund zehntägigen hinduistischen Fest Ganesha Chaturthi große Menschenmengen zusammen. Sie feiern den Gott Ganesha mit dem Elefantenkopf, sie singen und tanzen und versenken zum Schluss Statuen des Gottes im Meer. Millionen Menschen sind normalerweise dabei. Der Hinduismus ist die drittgrößte Religion weltweit. Nun sind bei dem Fest keine öffentlichen Umzüge erlaubt und Menschen dürfen keine Zelte mit Gottstatuen besuchen, wie die Polizei mitteilte. Auch beim Versenken der Statuen gebe es Beschränkungen.

Beitragsfoto © Engin_Akyurt (Pixabay)

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