Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Neuinfektionen ist erneut gestiegen. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Morgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilte, liegt die Inzidenz nun bei 84,3 Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Am Montag vergangener Woche hatte der Wert noch bei 75,8 gelegen. Binnen 24 Stunden wurden 4749 Neuinfektionen gemeldet. Acht weitere Menschen starben den Angaben zufolge im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Damit beträgt die Zahl der Todesopfer in Deutschland seit Beginn der Pandemie nun 92.354, insgesamt wurden laut RKI 4.010.390 Ansteckungen mit Sars-CoV-2 nachgewiesen. Die Zahl der Genesenen beträgt laut RKI rund 3.775.500. Die Zahl der übermittelten Todesfälle erhöhte sich in dieser Woche (KW 35) um insgesamt 216 Verstorbene. In der Wochenbilanz der KW 34 wurden 154 Todesfälle gezählt. Mit Blick auf die Genesenen zeigt sich, dass mehr als 3,7 Millionen Menschen in Deutschland bereits eine Coronavirus-Infektion überstanden haben.Laut dem Divi-Register gibt es 1281 Covid-19-Intensivfälle in Deutschland. Das sind 23 Fälle mehr als am Vortag. 631 Menschen müssen künstlich beatmet werden, sechs mehr als noch am Sonnabend. Der Anteil der belegten Intensivbetten gibt etwas nach von 83,3 Prozent am Vortag zu nun 82,6 Prozent. Die Entwicklungskurve seit September 2020 zeigt das diese wieder deutlich ansteigt.Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,09 angegeben (Vortag: 1,08).
Die aktuelle Wochenbilanz mit 73.450 Neuinfektionen befindet sich auf einem ähnlichen Niveau wie Ende Oktober 2020. In den letzten beiden Oktoberwochen vergangenen Jahres – also kurz vor Beginn der Lockdown-light-Maßnahmen – wurden pro Woche zwischen 69.000 und 105.000 Ansteckungen gemeldet. Allerdings gab es im zurückliegenden Herbst noch keine Impfstoffe. Jetzt ist immerhin die Mehrheit der am stärksten gefährdeten Altersgruppen geimpft. Doch das Virus breitet sich offenkundig weiter in Deutschland aus. Ansteckungen bei Kindern führen aus naheliegenden Gründen auch zu Folgeansteckungen bei Älteren. Abgesehen von den leichten Rückgängen in NRW, Schleswig-Holstein und Hamburg steigt das Fallaufkommen in allen übrigen Bundesländern an, am stärksten in Niedersachsen. Hier geht die Sieben-Tage-Inzidenz im Vergleich zum Vortag um 12 nach oben. Ebenso hohe Steigerungen sind in Thüringen, Hessen und Bremen zu beobachten. Die Corona-Zahlen in Nordrhein-Westfalen setzen ihren leichten Abwärtstrend fort. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) derzeit bei 114,9 – nach 116,6 am Vortag. Am Dienstag lag sie noch bei 124,9. Besonders hoch ist der Inzidenzwert mit 245,9 in Leverkusen. Auch in Wuppertal wird die 200er Marke mit einem Wert von 227,6 gerissen. Am niedrigsten ist die Inzidenz in Coesfeld (38,1) und Münster (49,9). Mit Abstand am höchsten ist der Anteil der Neuinfektionen weiter in der Altersgruppe der Schulkinder: Bei den Zehn- bis 14-Jährigen beträgt die Inzidenz nach Angaben des nordrhein-westfälischen Landeszentrums Gesundheit 343,9. Bei den Fünf- bis Neunjährigen liegt sie bei 302,8, bei den 15- bis 19-Jährigen 247,0. Deutschland steuert mit anhaltend hohen Fallzahlen einem zweiten Pandemie-Herbst entgegen. Während sich das Infektionsgeschehen in Nordrhein-Westfalen zu stabilisieren scheint, steigt die Zahl der Neuinfektionen in fast allen übrigen Bundesländern weiter an. Die Sieben-Tage-Inzidenz insgesamt verdeckt dabei Entwicklungen im Detail: In den jüngeren Altersgruppen, in denen der Anteil der Geimpften noch sehr viel geringer ist, verzeichnen schwer betroffene Regionen längst sehr viel höhere Inzidenzwerte. In den Zahlen lassen sich Zusammenhänge mit dem regionalen Schulstart erkennen: In Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt zum Beispiel beginnt erst kommende Woche das neue Schuljahr, ebenso wie in Bremen und Niedersachsen. In den beiden besonders bevölkerungsreichen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg dauern die Sommerferien noch an. Dort beginnt der Schulbetrieb erst übernächste Woche.
Nach dem Thüringer Frühwarnsystem erreichten die kreisfreie Stadt Suhl und der Landkreis Hildburghausen heute die Warnstufe „Gelb“, wie aus einer Übersicht des Thüringer Gesundheitsministeriums hervorgeht. In Suhl lag die Inzidenz bei Neuinfektionen heute bei 71,4 – der höchste Wert in Thüringen – und den vierten Tag in Folge über der Marke von 35. Die Zahl der wöchentlichen Klinikfälle je 100.000 Einwohner wurde mit 8,2 angegeben, sie lag den dritten Tag hintereinander über dem Schwellenwert von 4. Im Kreis Hildburghausen war der Grenzwert bei Neuinfektionen am Sonntag (55,9) den achten und der bei Klinikeinweisungen wegen oder mit Corona (9,6) ebenfalls den dritten Tag in Folge überschritten. Nach den Thüringer Corona-Regeln sind die Kommunen beim Erreichen der ersten Warnstufe verpflichtet, Schutzvorkehrungen etwa den Besuch von Gaststätten nur geimpften, genesenen oder negativ getesteten Menschen zu erlauben. In mittlerweile drei Regionen im Westen Deutschlands ist die Sieben-Tage-Inzidenz der Kinder über die 500er-Schwelle gestiegen. Zuletzt erreichte der von der Flutkatastrophe schwer getroffene Landkreis Ahrweiler im Norden von Rheinland-Pfalz diese Marke. Dort verzeichnet das Robert-Koch-Institut (RKI) mittlerweile ein altersspezifisches Fallaufkommen von 513,8. Die reguläre Sieben-Tage-Inzidenz über alle Altersgruppen hinweg wird für die Region mit 199,3 angegeben. In Nordrhein-Westfalen erreicht das Fallaufkommen unter Kindern in Leverkusen und Wuppertal deutlich höhere Werte. In Wuppertal gibt es aktuell 650,8 Coronavirus-Ansteckungen je 100.000 Kinder unter 14 Jahren. Leverkusen meldet einen bundesweiten Spitzenwert von 653,8. In allen drei betroffenen Regionen steigen längst auch die Inzidenzwerte in den höheren Altersgruppen an.
Der Ostbeauftragte der Bundesregierung warnt vor stark steigenden Corona-Fallzahlen in den neuen Bundesländern.“Wenn die Schulferien in allen fünf neuen Ländern zu Ende sind, werden die Infektionszahlen mit großer Sicherheit deutlich steigen”, sagt Marco Wanderwitz den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Einmal, weil das Virus gerade im Osten auf eine im Vergleich zum Westen hohe Zahl von Ungeimpften treffe. Aber auch deshalb, weil hier die Zahl derjenigen groß sei, die die Schutzmaßnahmen verweigerten. “Ich rechne damit, dass die Inzidenzen im Osten in wenigen Wochen höher sein werden als jetzt im Westen. Ich fürchte, es wird dann kein Halten geben und wir werden ähnlich dramatische Verhältnisse habe wie im vergangenen Herbst.”
In der Universitätsklinik Essen, die bundesweit zu den größten Corona-Behandlungszentren zählt, sind die Covid-Zahlen im Juli und August deutlich angestiegen. Drei Viertel der insgesamt 142 Covid-Patienten aus diesem Zeitraum seien dabei ungeimpft gewesen, sagt der Vorstandsvorsitzende des Klinikums, Prof. Jochen A. Werner. “Die vierte Welle nimmt Fahrt auf. Diese Welle wird eine der besonderen Art, sie wird eine Welle der Ungeimpften”, sagt der Klinikchef. Er gehe von weiter steigenden Zahlen aus – mit Folgen für den gesamten Klinikbetrieb. “Wenn die stationär zu behandelnden Covid-19 Erkrankten stärker zunehmen, ist eine Auswirkung auf die Versorgung von Patienten mit allen anderen Krankheitsbildern nicht mehr lange auszuschließen”, sagt der Klinikchef.
Die Stadt Bremen beginnt am heutigen Montag mit Corona-Drittimpfungen in Alten- und Pflegeeinrichtungen. Wie schon zu Beginn des Jahres werden als Erstes die Hochrisikogruppen von mobilen Teams geimpft, heißt es aus dem Gesundheitsressort. In den vergangenen Wochen und Monaten habe man gesehen, wie gut die Impfungen gegen das Coronavirus helfen. Man starte mit den Auffrischungen in Pflegeeinrichtungen, um Hochrisikogruppen weiterhin sehr gut schützen zu können und große Ausbrüche dort zu verhindern, sagte Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Die Linke). Ihr Ressort rechnet mit etwa 10.000 Auffrisch-Impfungen. Die Gesundheitsminister der Länder hatten Anfang August beschlossen, ab September Älteren und Pflegebedürftigen Auffrisch-Impfungen anzubieten. Studienergebnisse deuteten auf einen verminderten oder schnell nachlassenden Schutz nach einer Impfung bei diesen Gruppen hin. Die Auffrischung sollte sechs Monate nach Abschluss der ersten beiden Impfungen erfolgen. Die Zahl der Impfungen in Deutschland ist laut einem Bericht des „Spiegel“ deutlich höher als gedacht. Das gehe aus Erhebungen der Kassenärztlichen Vereinigungen in mehreren Bundesländern hervor. Im zweiten Quartal sind demnach mindestens 350.000 verabreichte Dosen dem Robert Koch-Institut (RKI) nicht gemeldet worden und tauchen nicht in der bundesweiten Impfquote auf. Laut RKI sind derzeit mehr als 61 Prozent aller Einwohner vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Eine solche Lücke war zunächst in Hamburg bekannt geworden, wo bis Ende Juni rund 71.000 Impfungen nicht erfasst waren. In Bayern liege die Lücke bei rund 150.000 Impfungen. Im Saarland und in Brandenburg gab es dagegen offenbar zusammen genommen rund 18.000 weniger Impfungen als gemeldet. Die Praxen erfassen die Impfungen doppelt: einmal über ein Portal des RKI, zum anderen über ihre Abrechnungssoftware. Bei einem Vergleich dieser Zahlen seien die Differenzen zu Tage getreten. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ruft zögernde Menschen auf, möglichst bald ein Impf-Angebot wahrzunehmen. “Jetzt im September entscheiden wir darüber, und zwar in Deutschland und Europa, wie sicher wir durch Herbst und Winter kommen”, sagte Spahn in Rom am Rande eines G20-Treffens der Gesundheitsminister. Um sicher durch die nächsten Monate zu kommen, brauche es “noch fünf Millionen Impfungen und mehr in Deutschland”. Nötig sei noch mehr Tempo. Gleichzeitig wandte sich Spahn erneut gegen eine Impfpflicht, die zu Spaltungen führen würde. Es gebe aus seiner Sicht nur eine “sehr geringe Zahl” von Menschen, die Impfungen grundsätzlich und hart ablehnten. “Die anderen können und wollen wir erreichen.” Deutschland will der internationalen Impfkampagne bis Jahresende 100 Millionen Impfdosen zur Verfügung stellen. Das hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Rande des Treffens der G20-Gesundheitsminister in Rom erklärt. “Das ist so viel wie wir bisher auch in unserem Land verimpft haben”, sagte Spahn. Ziel sei es, bis zum Ende des Jahres mindestens 40 Prozent der Weltbevölkerung geimpft zu haben. Die Pandemie sei erst vorbei, wenn sie auf der ganzen Welt vorbei sei. Ansonsten könnten Varianten entstehen, die dann auch Deutschland wieder erreichten und zu Problemen führten.
Die deutschen Amtsärzte fordern bundesweit einheitliche Quarantäneregeln bei Infektionsfällen in Schulen. “Die Verunsicherung bei Eltern, Lehrerinnen und Lehrern durch die vielen unterschiedlichen Quarantäneregeln ist groß”, sagt die Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes, Ute Teichert, den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Montagausgaben). Zum Teil gebe es nicht nur unterschiedliche Verfahren zwischen den Ländern, sondern auch zwischen einzelnen Gesundheitsämtern. “Die Länder müssen sich jetzt dringend auf bundeseinheitliche Quarantäneregeln für Schulen einigen. Das schafft Sicherheit und erleichtert die Akzeptanz der Maßnahmen.” Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, hat umsichtige Quarantäneregeln für den Schulbetrieb gefordert. “Wenn eine gute Lüftung im Klassenzimmer gewährleistet ist, wenn vielleicht sogar eine Raumluftfilteranlage drin ist, dann muss man nicht die Kinder einer ganzen Klasse in Quarantäne schicken”, sagte er im Podcast, “Die Schulstunde” des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND). “Dann kann man sich auch auf die unmittelbaren Banknachbarn konzentrieren.” Er ergänzte: “Auch ob eine Maskenpflicht existiert, spielt hier eine Rolle.” Geimpfte Kinder müsse man nicht in Quarantäne schicken. Unterm Strich gehe es darum, genau hinzuschauen, wie die Situation vor Ort aussehe. Er verstehe, dass Quarantäne-Anordnungen Eltern vor enorme Probleme stellten, sagte Meidinger. Das ändere aber nichts daran, dass teils die Notwendigkeit bestehe. Ausschließlich infizierte Schüler in Quarantäne zu schicken und dabei auf Kontaktverfolgung komplett zu verzichten, wäre “ein Signal für die schnelle Durchseuchung der Schulen”, warnte Meidinger. Die Gesundheitsminister der Länder wollen an diesem Montag über Quarantäne bei Schülern sprechen. Dabei soll es um “möglichst einheitliche Regeln” gehen, wie der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz, Klaus Holetschek von der CSU, sagte. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte vor kurzem genau das gefordert: “Wir brauchen einheitliche Vorgaben für die Quarantäne in Schulen. Darauf sollten sich die Gesundheitsminister der Länder endlich einigen”, sagte er dem “Spiegel”. Wenn die Schüler im Unterricht Masken trügen, müsse man nicht die ganze Klasse in Quarantäne schicken, wenn ein positiver Fall auftrete. “Pragmatisch wäre, dass nur die Sitznachbarn für fünf Tage in Quarantäne gehen und sich dann freitesten können. Eine ganze Schulklasse wie jetzt in Quarantäne zu schicken führt dazu, dass irgendwann Hunderttausende Schülerinnen und Schüler für zwei Wochen nicht am Unterricht teilnehmen, obwohl sie gar nicht infiziert sind”, so Spahn.
Laut einer neuen Studie der britischen Gesundheitsbehörde NHS hat die Gewichtszunahme der Briten während des Lockdowns das Risiko der chronischen Stoffwechselkrankheit Diabetes Typ 2 deutlich erhöht. Dem Independent zufolge stützt sich die Studie auf Daten aus dem Diabetes Präventionsprogramm des NHS. Die Menschen, die sich dort anmelden, seien im Mittel 2,8 Kilogramm schwerer als diejenigen, die bevor der Pandemie gestartet haben. Die Gewichtszunahme sei besonders ausgeprägt bei Menschen unter 40 Jahren. Bei den jüngeren Teilnehmern betrage das Mehrgewicht sogar 3,6 Kilogramm im Vergleich mit Menschen, die das Programm drei Jahre vor der Corona-Krise gestartet haben, wie der Independent weiter berichtet. Das Treffen der Gesundheitsminister der G20-Staaten in Rom ist für Russland ein Anlass, die Staaten zur gegenseitigen Anerkennung digitaler Corona-Impfpässe aufzufordern. Es sei wichtig, gemeinsame Konzepte für das grenzüberschreitende Reisen Geimpfter zu entwickeln, sagte Gesundheitsminister Michail Muraschko seinem Ministerium zufolge. “Zu diesem Zweck ist es wichtig, die gegenseitige Anerkennung der Impfung (…) in Betracht zu ziehen.” Kein Aufatmen in Russland: Die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen ebbt zwar seit Mitte Juli langsam ab, in den Krankenhäusern zeichnet sich jedoch keine Entspannung ab. Gemessen an der Zahl der neu erfassten Todesfälle erlebt die russische Förderation in der laufenden Pandemie sogar ihre bisher schwerste Belastungsprobe. Seit Mitte Juli verzeichnen die Behörden pro Tag im Schnitt rund 800 Menschen, die im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion verstarben. Experten gehen davon aus, dass diese Zahl in Wahrheit höher liegen dürfte. Zehntausende Menschen haben heute in Amsterdam gegen die Corona-Politik der niederländischen Regierung demonstriert. Die Stimmung bei dem Protestzug durch das Stadtzentrum war friedlich, es wurde getrommelt und getanzt und Teilnehmer hatten Luftballons dabei, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Einige der Transparente richteten sich gegen die Regierung, andere gegen die Corona-Schutzimpfung, man wolle seine Grundrechte zurück, hieß es. “Gemeinsam für die Niederlande” lautete das Motto der Demonstration, an der sich auch der Rechtspopulist Thierry Baudet beteiligte. Die Demonstration sollte nach dem Willen der Veranstalter mit erwarteten 50.000 Teilnehmern die bislang größte Demo gegen die Corona-Politik werden. Angesichts des großen Andrangs rief die Stadt gegen Mittag per Twitter dazu auf, sich dem Demonstrationszug nicht mehr anzuschließen, es sei zu voll auf den Straßen. Auch nach dem Ende des Hochsommers herrscht auf Mallorca ungeachtet der Corona-Pandemie touristischer Hochbetrieb. Mit 2282 Starts und Landungen fertigte der Flughafen Son Sant Joan in der Insel-Hauptstadt Palma zwischen Freitag und Sonntag nur 29 Flüge weniger ab als in der Vorwoche Ende August, teilte der spanische Flughafenverwalter Aena mit. Es handele sich bei den Flügen vom Wochenende vorwiegend um Verbindungen ins europäische Ausland. Die Ministerpräsidentin der Balearen, Francina Armengol, hatte jüngst in einer ersten Bilanz des Sommers festgestellt, die Hochsaison laufe auf Mallorca und den anderen Inseln der Region, Ibiza, Menorca und Formentera, “unendlich besser als erwartet”. Bei dem G20-Treffen der Gesundheitsminister in Rom will Italiens Ressortchef Roberto Speranza die internationale Zusammenarbeit beim Impfen verstärken. Es solle ein “Pakt von Rom” unterzeichnet werden, sagt der Minister in der Zeitung “Corriere della Sera”. Es gehe darum, die Bewohner der ganzen Welt zu impfen. Demnach sollen die reichsten Länder eine Impfkampagne aufbauen, die sich auf alle Nationen erstreckt. Das zweitägige Treffen der Gesundheitsminister der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) beginnt im Laufe des Tages. Aus Deutschland wird Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erwartet.
Der australische Bundesstaat Westaustralien mit der Metropole Perth wird voraussichtlich erst im kommenden Jahr wieder seine wegen der Corona-Pandemie geschlossenen Grenzen zum Rest des Landes öffnen. Erst wenn 80 bis 90 Prozent der Bevölkerung geimpft seien, dürften Menschen aus Regionen mit besonders hohen Infektionszahlen wie New South Wales, Victoria und Australian Capital Territory (ACT) wieder in den Bundesstaat einreisen, sagt Regional-Premierminister Mark McGowan. “Ich gehe davon aus, dass wir wieder öffnen werden, sobald wir ein sehr hohes Impfniveau erreicht haben”, erklärt McGowan. “Ich erwarte, dass das irgendwann im nächsten Jahr der Fall sein wird.” Die inneraustralischen Grenzen sind seit Beginn der Pandemie immer wieder kurzfristig bei Corona-Ausbrüchen geschlossen worden. Die internationalen Grenzen sind schon seit März 2020 mit wenigen Ausnahmen dicht. Israel teilt seine Daten über Auffrischungsimpfungen mit den USA. Ein Vertreter des Gesundheitsministeriums sagte, die US-Arzneimittelbehörde FDA habe um eine Unterrichtung gebeten. Ein virtuelles Treffen solle am 17. September stattfinden, diskutiert werde dabei unter anderem über eine dritte Impfung mit dem Mittel von BioNTech/Pfizer. Israel hatte im Juli damit begonnen, älteren Bürgern eine Zusatzimpfung anzubieten. Die USA wollen ab dem 20. September mit Auffrischungsimpfungen beginnen. In den USAkann die Vergabe von Corona-Auffrischungsimpfungen womöglich nicht wie ursprünglich geplant anlaufen. Der Immunologe und Berater von US-Präsident Joe Biden, Anthony Fauci, sagte dem Fernsehsender CBS, es sei möglich, dass bis zum angepeilten Starttermin am 20. September nur Auffrischungsimpfungen eines Herstellers von der Arzneimittelbehörde FDA zugelassen seien – und nicht, wie erhofft, die Präparate sowohl von Pfizer/Biontech als auch von Moderna. Ursprünglich sei das Ziel gewesen, ab dem 20. September Auffrischungsimpfungen mit beiden Präparaten anzubieten. Fauci betonte aber, vermutlich könne man zu dem Zeitpunkt zumindest mit einem Präparat starten, und mit dem anderen Präparat dann ein paar Wochen später.
Beitragsfoto © Mylene2401 (Pixabay)