NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CCCLXXXVI)

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) liegt sie bei 72,1 – am Vortag hatte der Wert 70,3 betragen, vor einer Woche 51,6. Die Gesundheitsämter in Deutschland melden binnen eines Tages 10.303 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04.42 Uhr wiedergeben. Deutschlandweit werden binnen 24 Stunden 22 Todesfälle verzeichnet.Es ist der dritte Tag in Folge mit einem fünfstelligen Zuwachs. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 17 auf 92.100. Als aktuell infiziert gelten rund 107.450 Personen. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,22 angegeben (Vortag: 1,18).

Infektionen mit der Delta-Variante führen doppelt so häufig zu Krankenhausaufenthalten wie Infektionen mit der ursprünglichen Alpha-Variante. Diese Erkenntnis basiert auf einer englischen Studie, die mehr als 43.000 Fälle bei größtenteils ungeimpften Personen analysierte. “Unsere Analyse zeigt, dass Delta-Ausbrüche ohne Impfung eine größere Belastung für das Gesundheitswesen darstellen als eine Alpha-Epidemie”, so Anne Presanis, eine der Hauptautoren. Das Robert-Koch-Institut meldet deutschlandweit 415 Hospitalisierungen mit Covid-19. Im Vergleich zum Vortag ist die Hospitalisierungsrate auf 1,56 (Vortag: 1,47; Vorwoche: 1,24) angestiegen. Das geht aus dem aktuellen Lagebericht hervor. Die Rate gibt Auskunft über die Zahl der Krankenhauseinweisungen aufgrund einer Infektion pro 100.000 Einwohner innerhalb von einer Woche an. Auf dem Höhepunkt der Pandemie lag der Wert bei 10 und höher. Der Anteil der Corona-Patienten auf Intensivstationen liegt derzeit bei 3,7 Prozent.

Die Inzidenzen in Deutschland steigen wieder – diesmal besonders betroffen sind Kinder. Da es für Kinder unter 12 Jahren noch keinen Impfstoff gibt, ist eine Infektion deutlich wahrscheinlicher. Seit heute liegen 10 von 16 Bundesländern über 50 (der alten Obergrenze aus dem Mai 2020) – neu dabei ist Niedersachsen. “Spitzenreiter” bleibt NRW, das bereits seit Montag einen Wert über 100 ausweist. Insgesamt melden heute 13 von 16 Bundesländern steigende Werte für die 7-Tage-Inzidenz. Ausnahmen sind das Saarland, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Im Vergleich zu dem restlichen Bundesgebiet weisen die östlichen Bundesländer derzeit die niedrigsten Inzidenzen auf. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts hervor. Das niedrigste Fallaufkommen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche gibt es in Sachsen-Anhalt (Inzidenz: 14,7). Demgegenüber beträgt die Sieben-Tage-Inzidenz in dem bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen derzeit 125,9. Und auch im Südwesten liegen alle Länder über der früheren Obergrenze von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner.

Bei der Suche nach einer neuen Kennzahl für die Pandemie verweist die Landesregierung in Nordrhein-Westfalen weiter auf den Bund. NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann habe bereits mehrfach gesagt, dass er eine bundesweite Kennzahl für sinnvoll erachte, sagt ein Ministeriumssprecher in Düsseldorf. Die regionale Klinikbelegung mit Corona-Patienten, die sogenannte Hospitalisierungs-Inzidenz, soll nach Plänen des Bundesgesundheitsministeriums künftig der wesentliche Maßstab sein, um Gegenmaßnahmen wie Alltagsbeschränkungen auszulösen. Ein Vorschlag sieht vor, als Kennzahl die Zahl der zur Behandlung in Kliniken aufgenommenen Corona-Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen zu verwenden. Der Schwellenwert, ab dem Gegenmaßnahmen greifen, soll unter Berücksichtigung der regionalen stationären Versorgungskapazitäten festgesetzt werden mit dem Ziel, eine drohende Überlastung der Kliniken zu vermeiden. Der Leiter des Covid-19-Registers in Rheinland-Pfalz hat sich für eine „impfkorrigierte Sieben-Tage-Inzidenz“ ausgesprochen. “Die Beschreibung der Infektionslage durch die Parameter der Sieben-Tage-Inzidenz ist heute anders zu bewerten als vor einem Jahr, als keinerlei Anteile der Bevölkerung einen Impfschutz hatten”, sagte Anselm Gitt vom Institut für Herzinfarktforschung Ludwigshafen der Deutschen Presse-Agentur. Korrigiere man dies, erhalte man ein realistisches, allerdings auch bedrohliches Bild. “Im Mittel wäre die Sieben-Tage-Inzidenz dann für die gesamte Bundesrepublik um mehr als den Faktor Zwei höher. Die impfkorrigierte Sieben-Tage-Inzidenz liegt derzeit in 11 der 16 Bundesländer weit über 100 und in Nordrhein-Westfalen sogar bei 277.” Patientenschützer fordern eine bundesweite „Leitzahl“, ab wann künftig wegen zu vieler Corona-Patienten in den Kliniken strengere Alltagsbeschränkungen greifen sollen. Ohne eine solche Vorgabe von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) werde es “erneut ein Tohuwabohu geben”, sagte der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, der Deutschen Presse-Agentur. Es handele sich um eine politische Entscheidung, wie hoch die Belastung des medizinisch-pflegerischen Personals in den Kliniken sein solle. Brysch sagte, viele Menschen seien es leid, dass in verschiedenen Regionen bei gleicher Lage unterschiedliche Regelungen gelten. “Deshalb wäre es falsch, die Festlegung einer Leitzahl allein den Kliniken oder den jeweiligen Ländern zu überlassen.”

Alle Kinder und das Personal eines Schulstandorts und einer Kita in Krefeld, insgesamt 200 Personen, müssen in Quarantäne. Die Stadt Krefeld hatte am Freitag viele neue Coronafälle gemeldet. Das Erlebnisbad „Tropical Islands“ bei Berlin meldet fünf Infektionen in der letzten Woche. Nun müssen Tausende Menschen aufgeklärt werden. Rund 16.500 Besucher, die vom 18. bis 22. August im Freizeitpark waren, wurden per Mail vom Gesundheitsamt über die Infektionsfälle informiert. Bei Symptomen werde dringend empfohlen, einen Arzt aufzusuchen, heißt es. Die Infektionen sind auf eine Familie aus Westdeutschland zurückzuführen.

Hamburg geht bei den Corona-Maßnahmen von heute an einen Sonderweg. Mit einem bislang bundesweit einmaligen 2G-Optionsmodell ermöglicht der rot-grüne Senat Veranstaltungen fast ohne Corona-Auflagen – sofern nur Geimpfte und Genesene sie besuchen. Veranstalter und Wirte können damit entscheiden, ob sie nur Geimpfte und Genesene einlassen und dann weitgehend von den Corona-Einschränkungen befreit sind, oder ob sie weiter das 3G-Modell nutzen wollen – also auch aktuelle Tests akzeptieren. Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hatte die Entscheidung des Senats damit begründet, dass Geimpfte und Genesene im Vergleich zu den Ungeimpften keinen wesentlichen Anteil am Infektionsgeschehen hätten. Der nordrhein-westfälische Städtetag fordert von der Landesregierung eine Verschärfung der Corona-Regeln. So solle der Freizeitbereich nur noch für Geimpfte und Genesene zugänglich sein (“2G”) – statt wie bisher auch für Getestete (“3G”). Pit Clausen (SPD), Vorsitzender des Städtetages und Oberbürgermeister von Bielefeld, sagt der dpa: “Wir brauchen zum Beispiel in Clubs, Diskotheken, Fitnessstudios und für weitere Freizeit-Veranstaltungen eine 2G-Regelung.” Clausen betont: “Wir sehen in unseren Städten, dass Infektionen wieder zunehmen und die Gefahr droht, dass sie teilweise außer Kontrolle geraten.” Nach einer Sitzung hätten sich die Mitgliedsstädte des Verbands daher für strengere Vorgaben ausgesprochen: “Für Menschen ab 12 Jahren sollte im Freizeitbereich 2G gelten, ein Test allein darf für den Zutritt nicht mehr ausreichend sein”, so Clausen: “Wir sind überzeugt, dass nur dann ein gesellschaftliches Zusammensein weitgehend gesichert möglich ist.”

Die Bundesregierung prüft eine Testpflicht für Ungeimpfte in Fernzügen und auf Inlandsflügen. Wie dies kontrolliert werden könne, sei Teil des Prüfauftrags, sagt Regierungssprecher Steffen Seibert. Dies sei vor dem Hintergrund stark steigender Infektionszahlen zu sehen. Ein Sprecher des Verkehrsministeriums ergänzt, wie lange die Prüfung dauern werde, sei noch offen. Der CDU-Wirtschaftspolitiker Friedrich Merz spricht sich gegen die Einführung einer solchen 3G-Regel (geimpft, getestet oder genesen) in Zügen aus. “Ich halte das für lebensfremd”, sagt Merz “Bild Live”. Es sei nicht praktikabel, “morgens Millionen Pendler an den großen Bahnhöfen” zu fragen, ob sie genesen oder geimpft seien. “Ich stelle mir die Frage, auf welcher Rechtsgrundlage das denn gefordert wird.”

Das Risiko, nach einer Corona-Impfung seltene Blutgerinnsel zu entwickeln, ist einer neuen Studie zufolge deutlich geringer als bei einer Ansteckung mit dem Coronavirus. Laut der in der Fachzeitschrift “British Medical Journal” (BMJ) veröffentlichten Studie von Forschern der Universität von Oxford ist etwa die Gefahr, eine Venenthrombose zu entwickeln, nach einer Covid-Erkrankung fast 200 Mal höher als nach einer Impfung mit dem Vakzin von Astrazeneca. Für ihre Studie verglichen die Forscher die medizinischen Daten von 29 Millionen Menschen in England, die zwischen Dezember 2020 und April 2021 ihre erste Dosis mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer oder dem von der Oxford-Universität mitentwickelten Astrazeneca-Vakzin erhalten hatten, mit denen von fast zwei Millionen Menschen, die positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Sie stellten zwar ein geringfügig erhöhtes Risiko für einige Gerinnungsstörungen fest, die kurz nach der ersten Impfdosis zu einem Krankenhausaufenthalt oder zum Tod führen könnten. Nach einer Corona-Ansteckung seien die Risiken aber “wesentlich höher und länger anhaltend”. “Das wäre ein großer Schritt vorwärts“: Frank Ulrich Montgomery hofft darauf, dass bald auch bei Kindern ab fünf Jahren ein Impfstoff gegen Covid-19 eingesetzt werden kann. Das sagt der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes im Gespräch mit dem SWR. “Ich weiß, dass es Studien gibt und hoffe, dass die bald zu Ergebnissen kommen, dass man auch Kinder ab dem Alter von fünf Jahren impfen kann.” Weil die Betroffenen noch 70 bis 80 Jahre Lebenserwartung vor sich hätten, müsse man in diesem Kontext jedoch sehr vorsichtig vorgehen. “Das ist bei einer Betrachtung von Langzeitfolgen bei einer solchen Impfung besonders schwierig”, so Montgomery. In Bremen haben 70 Prozent der Bevölkerung einen vollständigen Impfschutz. Damit ist das Bundesland unangefochtener Spitzenreiter im deutschlandweiten Ranking, wie aus den aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts hervorgeht. Die niedrigste Quote weist nach wie vor Sachsen auf. In dem Freistaat sind lediglich 51,2 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft. Das liegt deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt. Insgesamt sind 49,85 Millionen Bürgerinnen und Bürger in Deutschland komplett gegen Covid-19 geimpft. Das entspricht einer Quote von 59,9 Prozent. Die Schutzwirkung einer Impfung vor einer schweren Covid-19-Erkrankung ist unstrittig. Aktuelle Zahlen aus Bayern unterstreichen dies nun – und sie geben einen Hinweis, wie stark geimpfte Personen im Gegensatz zu Ungeimpften auch vor einer Ansteckung gefeit sind. Demnach ist das Fallaufkommen unter Ungeimpften zwölfmal höher als das unter den immunisierten Menschen. Die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt unter Geimpften in Bayern (Stand 25. August) 9,18. Bei den Ungeimpften liegt sie dagegen bei 110,55. Im gesamten Freistaat gelten rund 58 Prozent der Bevölkerung als komplett geimpft. Die nun veröffentlichten Inzidenz-Zahlen sind allerdings mit Vorsicht zu genießen: Geimpfte werden seltener getestet, da die Testpflicht in vielen Alltagssituationen für sie entfällt. Außerdem erkranken sie seltener symptomatisch an Covid-19. Dadurch könnte es sein, dass eine Ansteckung womöglich gar nicht erst registriert wird und die Inzidenz entsprechend unterschätzt wird.

Erstmals seit dem Frühjahr 2020 ist die Coronavirus-Pandemie laut ZDF-Politbarometer nur noch das zweitwichtigste Problem in Deutschland. 40 Prozent halten das Thema Umwelt- und Klimaschutz für besonders drängend, 34 Prozent dann Corona. Die aktuellen Corona-Maßnahmen empfinden 58 Prozent der Befragten für gerade richtig, jeweils 19 Prozent halten sie für übertrieben beziehungsweise zu lasch. 63 Prozent glauben vor dem Hintergrund einer steigenden Impfquote, dass es in der vierten Welle nicht zu so großen Belastungen in den Krankenhäusern kommen wird wie bei früheren Wellen.

Die Polizei in Berlin stellt sich an diesem Wochenende auf Großversammlungen von Gegnern der Corona-Politik ein. Einsatzkräfte aus anderen Bundesländern wurden zur Unterstützung angefordert, insgesamt werden nach Behördenangaben mehr als 4200 Polizistinnen und Polizisten im Einsatz sei. Neun der Demonstrationen wurden vorab verboten, darunter Kundgebungen der “Initiative Querdenken” auf der Straße des 17. Juni. Gegen die Verbote wurden am Freitagnachmittag vier Eilanträge am Verwaltungsgericht eingereicht. Drei Anträge wiesen die Richter zurück, einem gaben sie am Abend statt: Im Fall einer für Samstag und Sonntag angemeldeten Versammlung mit je 500 erwarteten Teilnehmern sei keine unmittelbare Gefahr für die öffentliche Sicherheit erkennbar, da mit der Antragstellerin noch keine schlechten Erfahrungen gesammelt worden seien, hieß es.

Die russische Statistikbehörde Rosstat hat im Juli mehr als doppelt so viele Corona-Todesfälle gezählt wie die Regierung. 50.421 Menschen seien an Covid-19 gestorben, teilen die Statistiker mit. Die Regierung berücksichtigt nur Fälle, bei denen das Virus als Haupttodesursache festgestellt wurde. Rosstat nutzt eine weiter gefasste Definition. Nach Angaben von Rosstat starben in Russland seit Beginn der Pandemie mehr als 350.000 Menschen an den Folgen einer Corona-Infektion. Die Regierung hat bisher 180.041 Tote verzeichnet. Nach einem rapiden Anstieg der Corona-Zahlen gelten in der italienischen Region Sizilien ab dem kommenden Montag strengere Schutzmaßnahmen. Die Mittelmeerinsel im Süden des Landes wird als erste Region wieder als sogenannte gelbe Zone eingestuft, wie Gesundheitsminister Roberto Speranza mitteilt. Damit werden in der Urlaubsregion wieder strengere Maßnahmen etwa in der Gastronomie eingeführt, wo dann nur noch vier Personen aus verschiedenen Haushalten gemeinsam am Tisch sitzen dürfen. “Das zeigt, dass das Virus noch nicht besiegt ist und dass es weiter Priorität hat, in die Impfkampagne und in vorsichtiges Verhalten von uns allen zu investieren”, sagte Speranza. Dänemark definiert Covid-19 künftig nicht mehr als eine Pandemie, die in einem hohen Grad die Gesundheit der Bevölkerung bedroht. Gesundheitsminister Magnus Heunicke erklärt, die Pandemie sei unter Kontrolle. “Wir haben rekordhohe Impfraten. Daher können wir zum 10. September einige der Sonderregeln, die wir im Kampf gegen Covid-19 einführen mussten, fallen lassen.” Für die Dänen bedeutet das, dass sie keinen Corona-Pass mehr vorzeigen müssen, wenn sie Restaurants, Nachtclubs oder größere Veranstaltungen besuchen. Ein Mund-Nasen-Schutz muss schon länger nicht mehr getragen werden. In Dänemark sind 80 Prozent der Bevölkerung im Alter über zwölf Jahre vollgeimpft. Dänemarkändert seine Einreiseregeln für Deutsche. Wer nicht geimpft oder genesen ist, muss sich nach der Einreise künftig auf Corona testen lassen. Das teilt das Außenministerium mit. Grund ist, dass Deutschland auf der Infektionskarte der Europäischen Gesundheitsagentur nun nicht mehr als grünes, sondern als gelbes Land eingestuft wird. Die Grenzregion Schleswig-Holstein sei aber nicht von der Regelung betroffen, so das Ministerium. Das bedeutet, dass die Grenzbewohner weiterhin ohne Test über die dänische Grenze fahren können. Die Regelung gilt ab Samstag. Die Infektionslage in Frankreich schwächt sich ab. Gleichzeitig kommt die Impfkampagne voran, wie die Gesundheitsbehörden in Paris mitteilen. 71,1 Prozent der Bevölkerung sind mindestens einmal geimpft, 62,7 Prozent haben bereits einen vollständigen Impfschutz. Auch beim Personal in Krankenhäusern und Pflegeheimen, dem eine Impfpflicht bevorsteht, stieg die Impfquote erneut an. Die Sieben-Tage-Inzidenz sank im landesweiten Durchschnitt im Vergleich zur Vorwoche um 12 Prozent auf 216. Rückläufig war sie auch in den von Deutschland zum Hochrisikogebiet erklärten Regionen Okzitanien (318), Provence-Alpes-Côte d’Azur (531) sowie auf der Insel Korsika (343).

Wegen hoher Auslastung durch viele Corona-Fälle werden in allen öffentlichen Krankenhäusern Jamaikas nur noch Notfälle behandelt. Das gelte ab sofort, teilt das Gesundheitsministerium mit. Die meisten Kliniken hätten das Kontingent an Betten für Covid-19-Patienten überschritten. Auch würden die Sauerstoffvorräte angesichts hoher Nachfrage knapp. Die brasilianische Metropole Rio de Janeirowird für den Besuch von öffentlichen Einrichtungen wie Fitnessstudios, Kinos und Museen künftig einen Nachweis über die Impfung gegen das Coronavirus verlangen. Dies geht aus einem Dekret hervor, das die Stadtverwaltung Rios veröffentlicht. Die Maßnahme gilt ab dem 1. September. Mehr als 80 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in Rio haben nach Angaben der Stadtverwaltung die erste Dosis bekommen. In den USA sind bislang 172,6 Millionen Menschen vollständig geimpft und damit fast 53 Prozent der Bevölkerung, wie die Seuchenbehörde CDC mitteilt. Insgesamt seien 366,8 Millionen Dosen verabreicht worden. Mehr 203,4 Millionen Menschen seien mindestens einmal geimpft worden. In den USA leben rund 328 Millionen Menschen. Die Fallzahlen in den USA steigen unaufhörlich an. Die Behörden registrierten in dem Land nach Angaben der “New York Times” zuletzt 187.439 neue Fälle binnen 24 Stunden. Damit stieg die Zahl der bislang registrierten Infektionen auf rund 38,55 Millionen. Die Zahl der Toten liegt bei gut 634.700. Mehr als 2200 Todesopfer waren zuletzt an einem Tag gemeldet worden. Nach Angaben der Zeitung ist vor allem die Ausbreitung der hoch ansteckenden Delta-Variante ein Treiber der Pandemie. Demnach ist besonders der Süden des Landes, insbesondere der Bundesstaat Florida, stark betroffen. Die Impfquote verharrt in der Vereinigten Staaten nach einem fulminanten Start der Kampagne auf einem relativ niedrigen Niveau. Lediglich 52 Prozent der gesamten Bevölkerung haben bislang einen vollständigen Impfschutz. Rund die Hälfte der 12- bis 17-jährigen Amerikaner haben mindestens eine Impfung gegen Covid-19 erhalten. Das gibt der Koordinator des Präsidialamtes für den Kampf gegen die Corona-Pandemie, Jeff Zients, bekannt. Bei dieser Altersgruppe gebe es auch die höchsten Zuwächse bei den Impfraten. Darüber hinaus erhalte die Impfkampagne dadurch Schwung, dass US-Firmen ihre Mitarbeiter zum Immunisierung aufforderten. Ein ungeimpfter Grundschullehrer im US-Bundesstaat Kalifornien steckt einer Studie zufolge mindestens zwölf seiner Schüler mit dem Coronavirus an. Die Untersuchung der US-Gesundheitsbehörde CDC führt insgesamt mindestens 26 Infektionsfälle auf den Lehrer oder die Lehrerin zurück. Betroffen sind auch Schüler eines anderen Jahrgangs, Geschwister und Eltern. Der Vorfall trug sich im nahe San Francisco gelegenen Landkreis Marin County zu. Der Lehrer hatte ab dem 19. Mai Symptome einer Corona-Infektion, glaubte aber zunächst an eine Allergie. Er ließ sich deswegen erst zwei Tage später testen und arbeitete so lange weiter. “In dieser Zeit las der Lehrer der Klasse manchmal ohne Maske laut vor, obwohl die Schule das Maskentragen in Innenräumen vorschreibt”, heißt es in der Studie. Forscher der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko (UNAM) haben eine Gesichtsmaske aus Silber- und Kupfernanoschichten entwickelt, die den Erreger Sars-CoV-2 neutralisieren soll. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf die Universität. Bei der Entwicklung der Maske verwendeten die Forscher demnach Tropfen, die das Virus enthielten, und brachten diese auf den in Polypropylen eingebetteten Silber-Kupfer-Film auf. Nach Angaben der UNAM verschwand das Virus bei einer hohen Virenkonzentration in etwa acht Stunden zu mehr als 80 Prozent. Bei einer niedrigen Viruslast wurde innerhalb von zwei Stunden keine Virus-RNA mehr nachgewiesen, heißt es. “Bei Kontakt mit der Silber-Kupfer-Nanolage bricht die Sars-CoV-2-Membran und die RNA wird geschädigt”, zitiert Reuters aus der Uni-Veröffentlichung. Die Gesichtsmaske sei wiederverwendbar und könne bis zu zehnmal gewaschen werden. Die UNAM nennt die dreilagige antimikrobielle Maske SakCu: “Sak” bedeutet in der Sprache der Maya Silber und “Cu” ist das chemische Symbol für Kupfer.

Beitragsfoto © cottonbro (Pexels)

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