Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Freitagmorgen lag sie bei 48,8 – am Vortag hatte der Wert 44,2 betragen, vor einer Woche 30,1. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 9280 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 04:06 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 5578 Ansteckungen gelegen. Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 13 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 19 Todesfälle gewesen. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,27 angegeben (Vortag: 1,20). Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 621 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 293 davon werden beatmet. Rund 4490 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.
Nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) hat in Deutschland die vierte Welle in der Corona-Pandemie begonnen. Der Anteil der positiven Proben unter den PCR-Tests in Laboren sei innerhalb einer Woche bis Mitte August von vier auf sechs Prozent gestiegen, heißt es im jüngsten Wochenbericht des Instituts. Von Infektionen betroffen seien vor allem jüngere Altersgruppen. “Damit zeigt sich nun deutlich der Beginn der vierten Welle, die insbesondere durch Infektionen innerhalb der jungen erwachsenen Bevölkerung an Fahrt aufnimmt”, heißt es im Bericht. Das RKI schätzt eine Gefährdung für die Gesundheit der noch nicht oder nur einmal geimpften Menschen in Deutschland insgesamt weiterhin als hoch ein. Für vollständig Geimpfte stufen die Forscher sie als moderat ein.
In den Krankenhäusern von Nordrhein-Westfalen steigt die Zahl der Corona-Patienten nach einer Übersicht der Landesregierung weiter leicht auf einem sehr niedrigen Niveau an. Aktuell werden 186 Menschen mit einer Infektion auf den Intensivstationen behandelt. Das sind elf mehr als am Vortag. Ende Dezember und Anfang Mai mussten jeweils mehr als 1100 Infizierte intensivmedizinisch im Bundesland behandelt werden. Beatmet werden müssen von den 186 Intensivpatienten 135. Das sind 13 mehr als am Vortag. Anfang Mai waren es über 860. Alle Stationen zusammengenommen werden 696 Patienten wegen Corona in den Krankenhäusern in NRW behandelt.
In Nordrhein-Westfalen tritt am Freitag eine neue Corona-Schutzverordnung in Kraft. In dem Regelwerk gibt es keine Maßnahmenstufen mehr. Es gilt das Einsetzen der 3G-Regel – geimpft, getestet, genesen – ab einer Inzidenz von 35 oder mehr. Geimpften, genesenen und getesteten Menschen stehen damit auch bei höheren Ansteckungszahlen viele Angebote des gesellschaftlichen Lebens offen. Dazu gehören Besuche in der Innengastronomie, Hotelübernachtungen, Friseurbesuche oder Sport in Hallen. Schließungen sind erstmal vom Tisch. Bestehen bleibt die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen sowie im Handel und in Innenräumen. Es gibt wenige Ausnahmen, etwa am Tisch im Restaurant. Auch bei Großveranstaltungen draußen oder großen Menschenansammlungen bleibt die Maske Pflicht. Schulpflichtige Kinder und Jugendliche gelten aufgrund ihrer Teilnahme an den verbindlichen Schultestungen im Zuge der neuen Corona-Regeln als getestet. Nicht-Geimpfte müssen weiter Corona-Tests vorlegen, wenn sie am gesellschaftlichen Leben teilnehmen möchten. In Clubs und Diskotheken, bei Tanzveranstaltungen und bei privaten Feiern mit Tanz reicht kein Schnelltest mehr, sondern es muss ein PCR-Test vorgelegt werden. Gleiches gilt bei sexuellen Dienstleistungen.
Von heute an müssen Kinder an Schweriner Schulen wieder einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Hintergrund ist die risikogewichtete Stufenkarte des Landes Mecklenburg-Vorpommern, auf der Schwerin gestern den dritten Tag in Folge auf Orange stand. Von Montag an müssen zudem negative Tests beim Friseurbesuch, im Innenbereich von Gaststätten und für Besucher im Krankenhaus vorgewiesen werden. Das gilt nicht für Geimpfte und Genesene. Diese Testpflicht gilt ab Montag auch in Rostock. Dort müssen Schüler schon seit Mittwoch wieder Masken tragen.
Im Wintersemester wird es an den Hochschulen in Rheinland-Pfalz deutlich mehr Präsenz-Veranstaltungen geben als in den vergangenen drei Semestern.Das kündigten Landesimpfkoordinator Daniel Stich von der SPD, der Vorsitzende der Landeshochschulpräsidentenkonferenz, Kristian Bosselmann-Cyran, und der Mainzer Uni-Präsident, Georg Krausch, an. Vollständig geimpft, von einer Corona-Infektion genesen oder getestet – diese sogenannte 3G-Regel – gelte mit dem Wintersemester auch für die Hochschulen, sagte Stich. Sie könnten ihre Veranstaltungsräume entweder mit Abstand im Schachbrett-Muster oder ohne Abstand mit Maskenpflicht am Platz nutzen.
Der Fall möglicher Impfungen mit Kochsalzlösungen im niedersächsischen Landkreis Friesland könnte deutlich mehr Menschen betreffen als zunächst angenommen. Statt bislang 8557 Menschen könnten noch 1626 weitere Personen möglicherweise Spritzen mit Kochsalzlösungen bekommen haben, wie der Landkreis am Freitag mitteilte. Damit erhöht sich die Zahl der Menschen, die nun schnellstmöglich nachgeimpft werden sollen, auf insgesamt 10.183. Stadt und Region Hannover bieten beim Heimspiel von Hannover 96 heute eine Impfaktion an. Nach Angaben eines Sprechers sind zwei mobile Teams auf dem Nord- und dem Südvorplatz des Stadions unterwegs. Geimpft wird von 17 bis 21 Uhr mit dem Impfstoff von Johnson & Johnson, von dem nur eine Dosis nötig ist, um als vollständig geimpft zu gelten. Interessierte müssen Personalausweis oder Reisepass mitbringen. Nach Freigabe der Kinder-Impfungen durch die STIKO gibt es einen Andrang von Familien in Hausarzt-Praxen. “Die Impfung von Kindern ab 12 Jahren nimmt jetzt auch in den Hausarztpraxen deutlich zu. Knapp 50 Prozent aller Kinder und Jugendlichen sind grundsätzlich in hausärztlicher Betreuung”, sagte Oliver Funken, Chef des Hausarzt-Verbandes NRW, der Düsseldorfer “Rheinischen Post”. Er begrüßte die Entscheidung der Ständigen Impfkommission (STIKO): “Dies erleichtert viele Familien. Die Möglichkeit zur Impfung bringt wieder Normalität in den Familienalltag.” Auch seien die Praxen gut vorbereitet. Das gilt auch für Auffrischungsimpfungen für Ältere: “Die Nachfrage nach der Auffrischungsimpfung kommt nicht unerwartet. Wir sind darauf vorbereitet und genügend Impfstoff gibt es auch”, sagte Funken weiter. “Mit mobilen Impfteams wird die Gruppe der Erstgeimpften, also die Bewohner der Seniorenheime, in den nächsten Wochen ihre Drittimpfung erhalten.” SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet mit einer deutlichen Zunahme von sogenannten Impfdurchbrüchen: “Durchbruchinfektionen ereignen sich bei Personen, deren Corona-Impfung länger als sechs Monate zurückliegt”, sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Bei allen Corona-Vakzinen steige das Risiko eines Impfdurchbruchs nach sechs Monaten an. “Wir werden also vermutlich bald mehr Fälle sehen, sobald die Impfung bei etlichen Geimpften in Deutschland mehr als ein halbes Jahr zurückliegt.” Besorgt zeigte sich Lauterbach über mögliche Folgen solcher Impfdurchbrüche: “Laut einer neuen Studie kommt es bei 19 Prozent der Menschen mit Impfdurchbrüchen zu einem Long-Covid-Problem.” Zudem seien diejenigen, die sich nach einem Impfdurchbruch infizierten, genauso ansteckend wie Ungeimpfte, wenn auch nicht so lange. Gesundheitsminister Jens Spahn erwägt, allen Bürgern eine Auffrischimpfung anzubieten. Spahn sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, die Länder starteten jetzt bereits schrittweise mit den Booster-Impfungen in den Pflegeeinrichtungen und für besonders gefährdete Menschen. Außerdem könnten sich diejenigen noch einmal impfen lassen, die bislang nur Vektorimpfstoffe bekommen hätten. “In einem zweiten Schritt können wir dann darüber nachdenken, auch allen anderen eine Auffrischimpfung anzubieten”, betonte der Minister. “Eine Booster-Impfung ist von den Zulassungen gedeckt, sie verstärkt und verlängert den Impfschutz”, fügte er hinzu. Auch Impfstoff sei ausreichend vorhanden, betonte der CDU-Politiker. Für die Auffrischimpfungen setzt Spahn vor allem auf die Arztpraxen. Ende September gingen viele Impfzentren in den Standby-Modus, argumentierte er. Mit Beginn des neuen Schuljahres soll es an Bayerns Schulen Impfaktionen in Zusammenarbeit mit den örtlichen Impfzentren geben. Das teilten Gesundheits- und Kultusministerium mit. Ziel ist es demnach, Schülerinnen und Schülern ab zwölf Jahren ein niedrigschwelliges Impfangebot zu machen. Vorgesehen sei, dass mobile Impfteams in die Schulen kämen – sofern sich Schulen, Impfzentren und Kommunen hierfür individuell untereinander koordinieren. Es sei aber keine flächendeckend angeordnete Aktion, erläuterte eine Sprecherin. Es handele sich um ein Impfangebot, das Schüler freiwillig annehmen könnten, betonte Gesundheitsminister Klaus Holetschek von der CSU. “Ob in der Turnhalle, der Mensa oder im Impfbus auf dem Schulparkplatz: Entscheidend ist, dass das freiwillige Impfangebot zu den Kindern und Jugendlichen kommt.” Die Ständige Impfkommission hat bei ihrer Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren in der Pandemie auch deren Teilnahme am gesellschaftlichen Leben mit im Blick. Neben der Verhinderung von Erkrankungen und Klinikeinweisungen gehe es auch darum, Einschränkungen der sozialen und kulturellen Teilhabe von Kindern und Jugendlichen abzumildern, heißt es in der wissenschaftlichen Begründung der Kommission, die im Epidemiologischen Bulletin des Robert Koch-Instituts veröffentlicht wurde. Auch die psychosozialen Folgen der Pandemie, insbesondere von Isolationsmaßnahmen, seien in dieser Altersgruppe unabhängig von individuellen Infektionen erheblich. Die Impfempfehlung ist bereits seit Montag bekannt, die ausführliche Begründung fehlte aber noch. Nach der Empfehlung der Ständigen Impfkommission für die Corona-Impfung von 12- bis 17-Jährigen haben die Hausärzte in Brandenburg ihre Unterstützung angeboten. “Wir Hausärztinnen und Hausärzte unterstützen die Kolleginnen und Kollegen der Kinder- und Jugendmedizin beim Impfen der 12- bis 17-Jährigen auch in unseren Praxen”, sagte die Vize-Vorsitzende des Hausärzteverbands, Katharina Weinert. “Gern bieten wir kurzfristig Termine für die ganze Familie an, da Impfstoff ausreichend vorhanden ist.” Der Vorsitzende des Landesverbands der Kinder- und Jugendärzte, Detlef Reichel, rief Minderjährige und Erwachsene zu Impfungen auf. “Die Impfung bietet einen guten individuellen Schutz und verhindert zudem weitere Lockdowns und Schulschließungen”, sagte Reichel. Die Vorteile der Impfung seien deutlich größer als das Risiko sehr seltener Nebenwirkungen. Während in Bayern bereits die dritten Spritzen gegen das Coronavirus möglich sind, will Baden-Württemberg mit den sogenannten Auffrischungsimpfungen noch bis zum 1. September warten. Zudem sollen sich die Angebote wie von den Gesundheitsministern beschlossen auf Pflegeheime und besondere Personengruppen wie Hochbetagte und Pflegebedürftige beschränken, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums. Berechtigt sind Menschen, die bei der Erst- und Zweitimpfung zur Prioritätengruppe eins gehört haben. Es gehe darum, vorrangig Menschen zu schützen, die mit einer hohen Wahrscheinlichkeit den Impfschutz schneller wieder verlieren als andere, sagte der Sprecher. “Nach den bisherigen Erkenntnissen der Wissenschaft sind das insbesondere die genannten Risikogruppen.” Daher kämen andere Gruppen zunächst auch nicht infrage für die Auffrischungen. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) schließt sich der Kritik von Kinder- und Jugendärzten an Impfungen an Schulen an. Es sei unbedingt notwendig, dass die betroffenen Kinder gemeinsam mit ihren Eltern und nach einer eingehenden Beratung durch den jeweiligen Kinder- oder Hausarzt eine informierte Entscheidung treffen, sagt der VBE-Vorsitzende Udo Beckmann laut einer Mitteilung. “Ob dies einzulösen ist, wenn die Impfung in Impfmobilen vor der Schule erfolgt, halten wir für fraglich.” Beckmann warnt auch vor möglichen Konflikten, wenn Eltern oder Jugendliche, die gegen eine Impfung sind, sich durch die Präsenz von Impfteams bedrängt sähen. Wie zuvor schon der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte weist auch der VBE-Vorsitzende auf möglicherweise entstehenden Gruppenzwang an Schulen hin. In Schleswig-Holstein beginnen Impfungen auch an Schulen im Land. Zunächst geht es nach Angaben des Bildungsministeriums an 24 Schulen los. Insgesamt können sich an 250 Standorten von Gemeinschaftsschulen und Gymnasien Schülerinnen und Schüler ab zwölf Jahren sowie Beschäftigte impfen lassen. Als weitere Schutzmaßnahme an den Schulen wurde die Maskenpflicht in Innenräumen verlängert. Für das Impfen an Schulen meldeten sich zunächst 10.500 Mädchen und Jungen an. Laut Bildungsministerium steigt die Zahl weiter. Mehr als ein Drittel der Schüler ab zwölf Jahren ist im Norden schon gegen das Coronavirus geimpft – das ist bundesweit der Spitzenwert. In Deutschland haben 52,94 Millionen Bürgerinnen und Bürger mindestens eine Dosis eines Corona-Impfstoffs erhalten. Das entspricht einer Quote von 63,7 Prozent. Die Zahl der vollständig geimpften beträgt nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (Stand: Mittwoch) 48,42 Millionen (Quote: 58,2 Prozent). In den vergangenen Tagen wurden allerdings verhältnismäßig wenige Impfungen vorgenommen. Die durchschnittliche, tägliche Impfleistung beträgt aktuell 315.215 verabreichte Dosen. Vor einer Woche waren es noch rund 40.000 mehr. Zu Spitzenzeiten Mitte Juni lag der Wert bei mehr als 860.000 täglich gesetzten Spritzen.
Eine Maskenverweigerin ist in Frankfurt zu 950 Euro Geldstrafe verurteilt worden, weil sie ein falsches Attest vorgezeigt hatte. Sicherheitsmitarbeiter hatten die Frau im Dezember 2020 im Fernbahnhof des Frankfurter Flughafens ohne den coronabedingt vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz angetroffen, wie das Amtsgericht Frankfurt mitteilte. Die 64 Jahre alte Rentnerin zeigte daraufhin ein ärztliches Attest vor. Recherchen ergaben aber, dass die Ärztin gegen ein Entgelt von fünf Euro Atteste ohne vorausgegangene Untersuchung ausstellte. Gegen die Medizinerin wurde deshalb ebenfalls ein Strafverfahren eingeleitet. Verurteilt wurde die Bahnkundin schließlich wegen Benutzung unrichtiger Gesundheitszeugnisse. Ein entsprechender Strafbefehl wurde nun vor dem Amtsgericht Frankfurt rechtskräftig, nachdem die Frau ihren Einspruch zurückgenommen hatte.
Die Bundesregierung will einem Medienbericht zufolge Teile Griechenlandseinschließlich Kreta zum Hochrisikogebiet hochstufen. Auch die Ionischen Inseln und die südliche Ägäis seien davon betroffen, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Kanaren und andere spanische Regionen würden dagegen herabgestuft. Dazu zählten Asturien, Kastilien, Katalonien und Valencia. Zu Hochrisikogebieten heraufgestuft werden sollen demnach zudem auch mehrere Regionen in Irland sowie Nordmazedonien und Kosovo. Brasilien und Uruguay sollten zudem nicht länger als Virusvariantengebiet gelten.
Ein spanisches Gericht hat die in Katalonien verhängte nächtliche Corona-Ausgangssperre größtenteils aufgehoben. Nur noch in wenigen Teilen der Region soll sie in Kraft bleiben, wie der Oberste Gerichtshof der nordostspanischen Region entschied. Auch für die katalanische Regionalhauptstadt Barcelona wurden die Einschränkungen aufgehoben. Die katalanische Regionalregierung hatte Mitte Juli wegen steigender Infektionszahlen in den meisten Gemeinden eine Ausgangssperre von 01.00 Uhr nachts bis 06.00 Uhr morgens verhängt. Das Gericht erklärte aber nun, dass eine Verlängerung der Maßnahme, wie von der Regionalregierung gefordert, in 129 Ortschaften “nicht gerechtfertigt” sei, da sich die Infektionszahlen dort verbessert hätten. Die Regelung läuft am Abend aus. Nur in 19 Ortschaften soll sie laut Gericht weiter bestehen bleiben. Das Verbot von privaten Treffen von mehr als zehn Menschen bleibt “in ganz Katalonien” in Kraft. Die Einführung einer Testpflicht in Frankreich hat zu einem Rekord geführt: In der vergangenen Woche wurden nach Behördenangaben fast sechs Millionen Tests vorgenommen, rund 40 Prozent mehr als eine Woche zuvor. Besonders oft ließen sich jüngere Leute zwischen 25 und 40 Jahre testen. In französischen Restaurants, Kinos, Museen und vielen Einkaufszentren ist neuerdings ein negativer Test für Ungeimpfte oder nicht Immunisierte Pflicht. Dagegen regt sich Protest: An diesem Samstag werden zum sechsten Mal Demonstrationen gegen den sogenannten Gesundheitspass erwartet. Russische Forscher haben nach eigenen Angaben den seit gut einem Jahr eingesetzten Impfstoff Sputnik V für den Einsatz gegen die ansteckendere Delta-Variante des Virus modifiziert. “Im Kühlschrank steht schon das gebaute Vakzin”, sagt der Chef des Gamaleja-Instituts, Alexander Ginzburg, der Agentur Interfax zufolge. Es sei noch zu früh, über den Grad der Wirksamkeit des Impfstoffs zu sprechen. Auch andere Hersteller weltweit arbeiten bereits an Delta-Modifizierungen ihrer Impfstoffe. Zugleich wirbt Ginzburg dafür, bei mit dem Präparat von Biontech/Pfizer zweifach Geimpften einen Impfstoff namens Sputnik light als Auffrischungsimpfung einzusetzen. Russland hat bisher insgesamt vier Impfstoffe gegen das Coronavirus entwickelt und arbeitet nach Behördenangaben an einem fünften Vakzin. International vertrieben wird bisher Sputnik V, das in etwa 70 Ländern zugelassen ist. In Österreich schrumpft laut einer Umfrage die Zahl der Impfgegner. Während zu Jahresbeginn noch 30 Prozent der Bürger eine Injektion ablehnten, seien es nun noch etwa 20 Prozent, teilt das Meinungsforschungsinstitut Gallup mit. Zugleich sei die Zustimmung zu einer generellen Impfpflicht von Juli auf August von 24 auf nun 29 Prozent gestiegen. Eine deutliche Mehrheit sei inzwischen dafür, dass Tests kostenpflichtig werden sollten, heißt es. “Die geimpfte Mehrheit will keine Einschränkungen mittragen müssen, sie möchte die Vorteile ihres Impfstatus nutzen, das heißt zu einer Normalität zurückzufinden”, sagt Andrea Fronaschütz, Leiterin von Gallup Österreich. In Lettland haben Tausende Menschen gegen verschärfte Regeln protestiert. Bei einer Kundgebung am Mittwochabend in der Hauptstadt Riga versammelten sich nach Polizeiangaben rund 3500 Menschen in der Innenstadt. Der Unmut der Demonstranten richtete sich gegen verpflichtende Impfungen, Corona-Einschränkungen in Bildungseinrichtungen sowie die auf mehrere Bereiche des öffentlichen Lebens ausgeweiteten Nachweispflichten. Die Proteste vor dem von der Polizei abgeriegelten Regierungsgebäude und dem Rigaer Schloss – dem Amtssitz des Staatspräsidenten – verliefen weitgehend friedlich. Einige der Teilnehmer trugen Flaggen und Plakate, viele dafür aber keine Masken. Auch Abstände wurden nicht eingehalten.
Die Behörden des australischen Bundesstaates New South Wales verlängern den Lockdown in Sydney bis Ende September. Wie Ministerpräsidentin Gladys Berejiklian vor Reportern bestätigt, sei es nach fast zwei Monaten nicht gelungen, den Ausbruch der Delta-Variante einzudämmen. Ab dem 23. August sollen in den zwölf am stärksten betroffenen Stadtbezirken Ausgangssperren von 21.00 bis 5.00 Uhr verhängt werden. In den USA sind inzwischen mehr als 169 Millionen Menschen vollständig geimpft und damit mehr als die Hälfte der Bevölkerung, wie die Seuchenbehörde CDC mitteilt. Insgesamt seien über 359 Millionen Dosen verabreicht worden. Fast 200 Millionen Menschen seien mindestens einmal geimpft worden. In den USA leben rund 328 Millionen Menschen. Der legendäre Ironman auf Hawaii findet wegen der Corona-Pandemie auch dieses Jahr nicht statt und soll nun im Februar 2022 erstmals seit Ausbruch der Pandemie wieder ausgetragen werden. Das gaben die Veranstalter bekannt. Die Weltmeisterschaft im Triathlon über 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen war ursprünglich für den 9. Oktober angesetzt. Neuer Termin ist nun der 5. Februar 2022. Die Veranstalter rechnen mit zwei Ausgaben im kommenden Jahr. Auch im Oktober soll es zum üblichen Zeitpunkt einen Wettkampf geben. Für die Athletinnen und Athleten um die deutschen Stars Anne Haug und Jan Frodeno hält die Zeit der Ungewissheit damit weiter an. Nach Ausbruch der Pandemie war der wichtigste Triathlon der Welt erst von Oktober 2020 in den Februar 2021 verschoben und dann ganz abgesagt worden. Nun kann auch die Ausgabe in diesem Jahr nicht stattfinden. Zur Eindämmung der hochansteckenden Delta-Variante erweitert Israel den Personenkreis, der eine Auffrischungsimpfung erhalten kann. Das Gesundheitsministerium teilt mit, dass nun auch Personen ab 40 Jahren sowie Lehrer eine dritte Immunisierung mit dem Biontech-Mittel bekommen könnten. Erst vor kurzem hatte Israel das Mindestalter für eine Auffrischungsimpfung des Corona-Impfstoffs von 60 auf 50 Jahre herabgesetzt. Auch den Beschäftigten im Gesundheitswesen wurde die Booster-Impfung angeboten. Angesichts eines starken Anstiegs an Neuinfektionen schickt die israelische Armee nach eigenen Angaben erneut rund 200 Reservisten in Dutzende Krankenhäuser. Die Reservisten würden etwa bei logistischen Aufgaben helfen, wie der Verlegung von Patienten oder dem Transport von medizinischer Ausrüstung, sagt ein Vertreter des Militärs. Es gehe darum, das medizinische Personal zu entlasten, damit dieses sich besser um die Patienten kümmern könne. Die Zahl der schwerkranken Corona-Patienten stieg laut Gesundheitsministerium am Mittwoch auf 603. Dies ist der höchste Wert seit März. Die Zahl der innerhalb eines Tages gemeldeten Neuinfektionen lag Anfang der Woche bei mehr als 8500 Fällen – der höchste Wert seit mehr als einem halben Jahr. Heute meldete das Ministerium 7856 neue Infektionen für den Vortag. In Singapur ist ein 40-jähriger Brite zu sechs Wochen Haft verurteilt worden, weil er keine Corona-Schutzmaske getragen und sich gegen seine Festnahme durch die Polizei massiv zur Wehr gesetzt hatte. Dies bestätigte ein Gerichtsvertreter. Benjamin Glynn wurde laut Medienberichten im Mai festgenommen, nachdem Aufnahmen von ihm ohne Maske in einem Zug im Internet aufgetaucht waren. Als Polizisten kamen, um ihn festzunehmen, leistete Glynn Widerstand. Zu einer ersten Gerichtsverhandlung erschien er erneut ohne Maske und wehrte sich vehement gegen das “lächerliche” Verfahren. Den örtlichen Medien zufolge versicherte er, dass Masken nicht vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus schützten. Der Richter ordnete zunächst eine psychiatrische Untersuchung an. Als der Gutachter Glynn für gerichtstauglich erklärte, wurde er wegen Verstoßes gegen die Corona-Regeln, Widerstand gegen die Polizei und öffentlichen Ärgernisses verurteilt. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 liegt im Iran offiziell bei 100.255. Das teilt das Gesundheitsministerium mit. Seit dem Ausbruch der Pandemie im Februar vergangenen Jahres haben sich insgesamt fast 4,6 Millionen Iraner mit dem Virus infiziert. Wegen der grassierenden Delta-Variante gab es in den vergangenen Wochen immer wieder neue Höchstwerte mit bis zu 600 Toten und 50.000 Neuinfektionen an einem Tag. Wegen der Wirtschaftskrise und US-Sanktionen hat das Land nicht genügend Impfstoff – die Impfkampagne für die mehr als 83 Millionen Einwohner des Landes kommt daher nur schleppend voran. Hunderttausende schiitische Pilger sind in die heilige Stadt Kerbela im Zentrum des Iraks geströmt, um trotz der Pandemie das Aschura-Fest zu begehen. Die meisten trugen dabei keine Mund-Nasen-Bedeckung, obwohl im Irak nur knapp fünf Prozent der Einwohner vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind. Viele der Pilger vertrauen auf göttlichen Schutz. Beim Aschura-Fest gedenken die Schiiten Husseins, einem Enkel des Propheten Mohammed, der bei der Schlacht von Kerbela im Jahr 680 als Märtyrer fiel. Diese Schlacht markiert die Spaltung des Islam in Sunniten und Schiiten. Neuseeland lässt nach einem lokalen Corona-Ausbruch Impfungen für 12- bis 15-Jährige mit dem Mittel von Pfizer/Biontech zu. Impfungen seien ab dem 1. September möglich, sagt Ministerpräsidentin Jacinda Ardern. Kinder und Jugendliche der Altersgruppe könnten sich auch schon ab sofort impfen lassen, wenn ihre Eltern sie zu den Terminen begleiteten. Einem Bericht der Zeitung “New Zealand Herald” zufolge wurden einige Kinder und Jugendliche schon kurz nach Arderns Statement geimpft. Bisher waren Impfungen in dem Land für Menschen ab 16 Jahren erlaubt. Unterdessen stieg die Zahl der gemeldeten Fälle in Neuseeland binnen eines Tages um mindestens 11 auf 21 an. Behördenangaben zufolge war am Dienstag der erste lokale Fall seit Ende Februar entdeckt worden. Infektionen seien bis dahin nur an der Grenze nachgewiesen worden. Als Reaktion auf den Ausbruch hat Neuseeland einen strikten landesweiten Lockdown sowie eine Maskenpflicht verhängt.
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