NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CCCLXXIV)

Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt weiter an. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Sonntagmorgen lag sie bei 35,0 – am Vortag hatte der Wert 32,7 betragen, vor einer Woche 22,6. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI zuletzt binnen eines Tages 4728 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen vom Sonntagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 6.15 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche hatte der Wert für Deutschland bei 3127 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden drei Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es vier Todesfälle gewesen. Den fünften Tag in Folge liegt die Zahl der neu gemeldeten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus damit unter dem jeweiligen Wert in der Vorwoche.

Die Delta-Welle erfasst Deutschland diesmal anscheinend ganz anders als frühere. In einzelnen Bundesländern schwillt das Fallaufkommen rapide an. Betroffen vom Infektionsgeschehen sind vor allem Junge und Ungeimpfte. Drei Berliner Bezirke sind laut den jüngsten Zahlen des RKI in der Gruppe der zehn Regionen mit der derzeit höchsten Sieben-Tages-Inzidenz in Deutschland: Neukölln (98,7), Spandau (93,7) und Friedrichshain-Kreuzberg (81,2). Die höchste Inzidenz weist Kiel mit 103,3 auf. Bundesweit liegt die Sieben-Tages-Inzidenz nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Sonntagmorgen bei 35,0 – am Vortag hatte der Wert 32,7 betragen, vor einer Woche 22,6. In Brandenburg ist die Lage in den Krankenhäusern trotz steigender Corona-Zahlen nach Angabe der Landeskrankenhausgesellschaft noch entspannt. “Es gibt vielleicht zwei bis drei Fälle mehr”, sagte Geschäftsführer Michael Jacob. Von einem Trend lasse sich aber noch nicht sprechen. Landesweit wächst die Zahl der Infektionen mit dem Coronavirus: 84 neue Fälle meldete das Gesundheitsministerium am Samstag. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 19,4; vor einer Woche betrug sie 11,5. Jacob glaubt, dass sich diese Entwicklung erst in einigen Wochen in den Kliniken widerspiegeln wird. “Erst dann werden wir sehen, wie sich das Impfen ausgewirkt hat.” Zur Sicherstellung der medizinischen Versorgung von Corona-Patienten haben Bund und Land den Kliniken in Mecklenburg-Vorpommern Millionen-Zuschüsse gewährt. Wie Wirtschaftsstaatssekretär Stefan Rudolph anlässlich eines Mediziner-Kongresses in Rostock mitteilte, flossen allein aus dem “MV-Schutzfonds” 31,5 Millionen Euro an die Krankenhäuser im Nordosten. Mit dem Geld seien finanzielle Extralasten der Pandemie ausgeglichen worden. Dazu gehörten die Anschaffung zusätzlicher Beatmungsgeräte, der Kauf von Schutzausrüstung sowie die Vorbereitung von Rehakliniken auf die Aufnahme von Covid-19-Patienten, sagte Rudolph. So habe das Land Ausgleichszahlungen von je 50 Euro pro Tag für freigehaltene Betten in fünf als Entlastungskrankenhäuser benannten Reha-Klinken gezahlt. Wie viele Betten dort auch genutzt wurden, sagte Rudolph nicht. Nach dem fünften Überschreiten des Corona-Inzidenzwerts von 10 verschärft die Landeshauptstadt Dresden ab Montag gemäß geltender sächsischer Schutzverordnung erneut die Regeln. Danach besteht wieder Maskenpflicht beim Einkaufen sowie bei Großveranstaltungen und beim Autofahren, zudem sind Kontakte eingeschränkt, wie die Verwaltung mitteilte. Es dürfen nur noch zehn Personen unabhängig von der Zahl der Hausstände zusammenkommen, bei Familien-, Vereins- und Firmenfeiern maximal 50 – Geimpfte und Genesene sowie Kinder unter 14 Jahren nicht mitgezählt. In Museen, Kinos, Konzerthäusern oder Theatern sowie bei Sportveranstaltungen sind Tests verpflichtend, wenn der Abstand von 1,5 Metern nicht eingehalten werden kann – ebenso in Freizeit- und Vergnügungsparks, Indoorspielplätzen, Zirkussen oder Spielhallen. Diskotheken und Clubs müssen ein genehmigtes Hygienekonzept und Kontakterfassung haben und Besucher einen tagesaktuellen Test.

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner fordert ein Ende der Corona-Maskenpflicht für Geimpfte und Genesene in Geschäften. “Bei Geimpften und Genesenen halte ich die Maskenpflicht für überflüssig”, sagte er dem “Tagesspiegel”. Ausnahmen seien “ganz wenige Gelegenheiten im öffentlichen Verkehr”, wo es aus praktischen Gesichtspunkten nicht möglich sei, sich von jedem einen Impfnachweis zeigen zu lassen. Von Geimpften und Genesenen gehe keine Gefahr aus. “Also sollte der Staat nicht zum Maskentragen verpflichten.” Das schließe dann aber nicht aus, dass Menschen freiwillig Maske tragen oder beispielsweise ein Einzelhändler aus privater Entscheidung auf der Maske bestehe, weil er die Nachweise nicht kontrollieren wolle.

Die Kontaktnachverfolgungs-App Luca wird offenbar von zahlreichen Gesundheitsämtern in Deutschland kritisch gesehen. Eine “Spiegel”-Umfrage hat ergeben: Die Experten sind unzufrieden mit der App, nur wenige beschreiben sie als Arbeitserleichterung. Das Magazin hat nach eigenen Angaben mehr als 200 der knapp 400 Gesundheitsämter in Deutschland kontaktiert und nach ihren Erfahrungen mit Luca befragt. Von 114 Ämtern mit Luca-Anschluss habe die Hälfte noch nie Daten abgefragt. 86 Ämter antworteten dem Bericht zufolge mit detaillierteren Angaben, wie oft sie Luca-Daten seit Inbetriebnahme genutzt haben. In insgesamt rund 130 Fällen hätten sie Luca-Daten von Restaurants, Friseuren oder ähnlichen Stellen angefordert, rund 60-mal hätten die Daten geholfen, Infektionsketten zu verfolgen. Im selben Zeitraum zählten die entsprechenden Landkreise ungefähr 130.000 Neuinfektionen; teilweise waren Restaurants und Cafés noch geschlossen. Als Grund für die geringen Nutzungszahlen verweisen einige Gesundheitsämter auf das niedrige Infektionsgeschehen in ihrer Region, andere nannten Datenschutzbedenken, schreibt der “Spiegel”. Mehrfach hätten Ämter berichtet, dass Daten von Luca immer wieder unbrauchbar seien oder zu erheblichem Mehraufwand führen würden.

Der Anteil der vollständig gegen Corona geimpften Erwachsenen in Deutschland könnte einer Umfrage zufolge auf mehr als 80 Prozent steigen. In der repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sagten 75 Prozent, dass sie schon mindestens einmal geimpft seien. Weitere 6 Prozent gaben an, sich noch impfen lassen zu wollen – zusammen sind das 81 Prozent. Noch im Mai lag diese Quote in einer vergleichbaren Umfrage nur bei 74 Prozent. Kurz vor Beginn der Impfkampagne im Dezember 2020 hatten sich erst 65 Prozent für eine Impfung entschieden. In der aktuellen Erhebung gaben nur noch 13 Prozent an, sich nicht impfen lassen zu wollen – im Mai waren es noch 15 Prozent. Sechs Prozent haben sich bis heute noch nicht entschieden. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier will mit Schockhinweisen die schleppende Impfkampagne beschleunigen. “Wir müssen die grausame Realität von Corona deutlicher zum Ausdruck bringen. Jedem muss klar sein: Wenn ich mich nicht impfen lasse, bin ich in Lebensgefahr”, so der CDU-Politiker gegenüber dem Nachrichtenportal “t-online”. “Es gibt viele Bürger, denen diese Gefahr nach wie vor nicht ausreichend bekannt ist.” Altmaier schlägt deshalb vor, Warnhinweise auf die Impfeinladung zu drucken. “Ich will dem Bundesgesundheitsminister hier keine Vorschläge machen. Aber ich denke, so ähnlich, wie dies auch auf Zigarettenpackungen schon heute der Fall ist, sollten wir deutlich die Risiken benennen”, so Altmaier. “Zum Beispiel mit einem Hinweis wie ‘Corona tötet’, den man mit der Impfeinladung verschicken könnte. Damit jedem die möglichen Konsequenzen klar sind, wenn er sich nicht impfen lässt”, sagte der Wirtschaftsminister. Die deutschen Kinderärzte haben an die Ständige Impfkommission (Stiko) appelliert, in der Debatte über eine allgemeine Corona-Impfempfehlung für Zwölf- bis 17-Jährige auch die psychosozialen Probleme dieser Altergruppe in den Blick zu nehmen. “Die Stiko orientiert sich allein am individuellen Nutzen einer Impfung im Verhältnis zur Gefährlichkeit einer Erkrankung”, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Thomas Fischbach, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es gehe auch darum, Kinder vor weiteren Schäden im Falle neuer Corona-Maßnahmen oder eines weiteren Lockdowns im Bildungsbereich zu bewahren. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hat die Impfstoffe von Biontech und Moderna bereits ab 12 Jahren zugelassen. In Deutschland empfiehlt die Stiko Impfungen von Kindern und Jugendlichen aber bisher trotz politischen Drucks nicht allgemein, sondern nur bei höherem Risiko für schwerere Corona-Verläufe. Nach Informationen der Funke-Zeitungen wird für Mitte der Woche eine überarbeitete Stiko-Empfehlung für die Corona-Impfungen für Jugendliche ab 12 Jahren erwartet. Kassen- und Privatärzte ziehen sich einem Medienbericht zufolge offenbar zunehmend aus der Corona-Impfkampagne zurück. In der Woche vom 2. bis 8. August hätten lediglich noch 29.300 Praxen Patienten gegen das Coronavirus geimpft und damit deutlich weniger, als sich insgesamt an der Kampagne beteiligt haben, berichtet die “Welt am Sonntag” unter Berufung auf Zahlen des Robert-Koch-Instituts. Seit Impfbeginn haben demnach mehr als 52.600 Praxen Covid-19-Impfungen verabreicht. Auch die Impfstoff-Bestellungen der Praxen seien seit Juni rückläufig, wie das Blatt mit Verweis auf Zahlen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) schreibt. Zudem planen laut dem Bericht die Bundesländer das Ende ihrer Impfzentren. Elf der 16 zuständigen Landesministerien hätten der Zeitung auf Anfrage mitgeteilt, ihre Einrichtungen bis spätestens 30. September komplett oder zumindest weitgehend zu schließen. Auch eine neue Umfrage zu den Corona-Impfungen in Deutschland zeigt nach Informationen des „Spiegel“ deutliche Differenzen zu den offiziellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI). In einer repräsentativen Befragung von Infratest dimap in Kooperation mit dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung sagten bis 13. Juli demnach 75 Prozent der 18- bis 59-Jährigen, sie hätten ihre erste Spritze erhalten. Dieser Wert lag 16 Prozentpunkte höher als in der offiziellen RKI-Statistik. Das RKI gab die Erstimpfungsquote der Altersgruppe zu diesem Zeitpunkt mit 59 Prozent an. Die Auswertung des “Corona Compass” von Infratest lag dem “Spiegel” laut Bericht vor. Statistik-Experten warnen vor voreiligen Schlüssen. Der Verband Erziehung und Wissenschaft (VBE) sieht mögliche Impfangebote in Schulen kritisch.“Impfbusse in die Schule zu schicken, halte ich für falsch”, sagte der Landesverbandsvorsitzende Franz-Josef Meyer dem NDR Niedersachsen. Er befürchte Diskussionen mit Impfgegnern. Schülerinnen und Schüler würden außerdem indirekt unter Druck gesetzt, sich impfen zu lassen. Das niedersächsische Kultusministerium plant nach den Sommerferien an den Schulen des Landes gezielte Corona-Impfaktionen auf freiwilliger Basis, Details sind aber noch nicht geklärt. Der Einsatz mobiler Impfteams sei denkbar, hieß es. Die Impfzentren des Landes sollen bis Ende September geschlossen werden. Im Duisburger Impfzentrum haben sich Kinder und Jugendliche gegen das Coronavirus impfen lassen und anschließend Fotos mit bekannten Figuren aus den “Star Wars”-Filmen gemacht. Bei der Sonderimpfaktion waren laut Angaben eines dpa-Fotografen acht Darsteller eines Kostümclubs vor Ort, die sich als Sternenkrieger verkleidet hatten. Die Aktion kam bei den Kindern demnach gut an. Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren konnten sich Stadtangaben zufolge ohne Termin mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer immunisieren lassen und im Anschluss die Weltraum-Charaktere treffen. Die Aktion soll am Sonntag erneut zwischen 10 und 18 Uhr stattfinden. Sachsen liegt als letztes Bundesland bei der Quote der vollständig Geimpften noch unter der 50-Prozent-Marke (49,7 Prozent). An der Spitze steht der Freistaat hingegen beim Anteil der Genesenen. Hier liegt die Quote bei 6,8 Prozent. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Genesenen, die Covid-19 mit Symptomen überstanden haben, sich erst sechs Monate nach der Infektion impfen zu lassen. 63,1 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind aktuell mindestens einmal geimpft. 57 Prozent sind vollständig geimpft. Derweil nimmt das Impftempo im mehrtägigen Mittel weiter ab. Die vergangene Woche war diesbezüglich die schwächste seit Mai. Im Laufe des Freitags wurden laut Impfquotenmonitoring des Robert-Koch-Instituts bundesweit insgesamt 367.560 Impfdosen verabreicht.

Die Digitalisierung der rheinland-pfälzischen Wirtschaft hat durch die Corona-Pandemie nach Einschätzung der Arbeitsgemeinschaft der Industrie- und Handelskammern (IHK) einen erheblichen Schub bekommen. Umgekehrt habe die Pandemie aber auch die Schwächen bei digitalen Verwaltungsanwendungen der öffentlichen Hand offengelegt, sagte der Sprecher der Arbeitsgemeinschaft, Arne Rössel. “Das ist für die nächsten Wochen und Monate eine der Hauptaufgaben für das Land und auch für die Kommunen.” Die Digitalisierung treibe immer mehr Betriebe im Land um, berichtete der IHK-Hauptgeschäftsführer Rheinhessen, Günter Jertz. Die Unternehmen schätzten laut Mitgliederbefragungen inzwischen die Chancen aus der Digitalisierung höher ein als die Risiken. 2018 sei dies noch umgekehrt gewesen.

Angesichts zunehmender Infektionen mit der Delta-Variante in den EU-Staaten verschärft Slowenien die Corona-Maßnahmen. Wie die Regierung in Ljubljana nach Angaben der slowenischen Nachrichtenagentur STA mitteilte, befürchtet man “eine Verschlechterung der epidemiologischen Lage”. Vom 23. August an dürfen deshalb auch Durchreisende nur noch gegen Vorlage eines Immunitäts- oder Testnachweises einreisen. Derzeit gilt dies nur für Touristen, die länger als zwölf Stunden im Land bleiben. Zugleich werden Mitarbeiter bestimmter Branchen, die nicht gegen Corona geimpft sind, zu häufigeren Corona-Tests verpflichtet: Alle 48 Stunden bei Schnelltests und alle 72 Stunden bei PCR-Tests. Derzeit besteht eine wöchentliche Testpflicht. Betroffen sind unter anderem Mitarbeiter in Gastronomie, Hotellerie, Pflege- und Gesundheitswesen sowie Taxifahrer. Der Unmut über verschärfte Corona-Regeln hat in Frankreich am fünften Wochenende in Folge wieder viele Menschen auf die Straßen getrieben. Die Behörden rechnen mit einer Gesamtzahl von rund 250.000 Demonstranten im ganzen Land und damit mehr als doppelt so vielen wie zu Beginn der Proteste Mitte Juli. Die Wut der Teilnehmer richtet sich gegen die Impfpflicht für Gesundheitspersonal und jüngst auf fast alle Bereiche des öffentlichen Lebens ausgeweitete Nachweispflichten. Franzosen müssen etwa für Restaurant- oder Kinobesuche, Fernzugreisen und mancherorts bald auch fürs Shoppen in großen Einkaufszentren einen sogenannten Gesundheitspass vorlegen. Dieser liefert den Beleg entweder über eine Corona-Impfung, eine überstandene Erkrankung oder einen aktuellen negativen Test. Da Corona-Tests ähnlich wie in Deutschland ab Mitte Oktober kostenpflichtig werden, prangern Kritiker eine Impfpflicht durch die Hintertür an. Nach Kritik an überzogenen Preisen für verpflichtende Corona-Tests reduziert die britischeRegierung die Kosten für die Angebote des Nationalen Gesundheitsdiensts NHS. Ein einzelner Test für Reiserückkehrer soll demnach statt 88 Pfund (etwa 103 Euro) künftig 68 Pfund (rund 80 Euro) kosten, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Ähnlich niedriger fallen die Kosten für Tests im Doppelpack für ungeimpfte Rückkehrer aus. Gesundheitsminister Sajid Javid hatte nach der Kritik die Wettbewerbshüter im Land aufgefordert, die Praktiken privater Anbieter zu überprüfen. Der konservative Politiker klagte über eine Cowboy-Mentalität, die aufhören müsse. Berichten zufolge hatten einzelne Unternehmen bis zu 500 Pfund (rund 588 Euro) für ihr Angebot verlangt. Russland meldet mit 819 Todesfällen in Verbindung mit dem Coronavirus erneut einen Höchstwert. Zudem wurden binnen 24 Stunden 22.144 Neuinfektionen bestätigt. Die Zahl der täglich nachgewiesenen Ansteckungen ist seit dem Höchststand im Juli, für den die ansteckendere Delta-Variante und eine geringe Impfquote verantwortlich gemacht werden, langsam zurückgegangen.

“Keine Impfung, keine Arbeit” – nach diesem Motto tritt am heutigen Sonntag im südpazifischen Inselstaat Fidschi eine Corona-Impfpflicht für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes in Kraft. Nachdem die Inselgruppe ein Jahr lang ohne Corona-Infektionen überstanden hatte, hatte sich im April die hochansteckende Delta-Variante in Fidschi ausgebreitet. Die mehr als 40.000 Ansteckungsfälle führten zur Überlastung des Gesundheitssystems. Die Regierung des Landes argumentiert, im Kampf gegen die Pandemie sei eine Impfpflicht und eine dadurch höhere Immunisierungsrate notwendig. Vorerst sollen ungeimpfte Mitarbeiter in unbezahlten Urlaub geschickt werden, ab November werden Impf-Unwillige entlassen. Wegen steigender Corona-Infektionszahlen stuft die Bundesregierung die USA ab Sonntag als Hochrisikogebiet ein. Einreisende aus den Vereinigten Staaten, die nicht geimpft oder genesen sind, müssen damit für fünf bis zehn Tage in Quarantäne. Dieselbe Regelung greift dann auch für Israel, Kenia, Montenegro, Vietnam sowie für zwei französische Überseegebiete. Portugal wird dagegen mit Ausnahme der bei Touristen besonders beliebten Küstenregion Algarve und der Hauptstadt Lissabon von der Risikoliste gestrichen. Vollständig geimpfte und genesene Einreisende aus Hochrisikogebieten sind von der Quarantänepflicht befreit. Alle anderen müssen sich nach der Einreise selbst isolieren und können sich davon erst nach fünf Tagen mit einem negativen Test befreien. Alle Kinderintensivbetten im County Dallas in Texas sind belegt. Wenn also ein Kind einen Verkehrsunfall erleidet oder, wahrscheinlicher, an Covid.19 erkrankt und ein Intensivbett benötigt, muß es warten, bis ein anderes Kind stirbt. New York Cityhat die Marke von einer Million Corona-Infektionen seit Beginn der Pandemie überschritten. Die Gesundheitsbehörde der Millionenmetropole an der US-Ostküste veröffentlichte am Samstag dementsprechende Zahlen. Die meisten Fälle waren durch PCR-Tests nachgewiesen worden, die Statistik enthält aber auch “wahrscheinliche” Infektionen, die etwa durch Antigen-Tests oder anhand von Krankheitssymptomen erfasst worden waren. Seit Februar 2020 sind demnach 33.645 Menschen in New York City an einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Mehr als 117.000 der rund 8,8 Millionen Einwohner New Yorks mussten zeitweise im Krankenhaus behandelt werden. Die sich rasch ausbreitende Delta-Variante des Coronavirus, die in den USA mittlerweile dominant ist, wird für 90 Prozent der Neuinfektionen in der Stadt verantwortlich gemacht. Nach den am Samstag veröffentlichen Zahlen sind jetzt 67 Prozent der Erwachsenen in New York vollständig gegen Covid-19 geimpft. Guatemalas Präsident Alejandro Giammattei verhängt wegen der Pandemie einen 30-tägigen Ausnahmezustand. Giammattei begründet dies in einer Ansprache mit der “Aggressivität” der Delta-Variante. Zahlreiche Regierungen hätten bereits Einschränkungen für die Bevölkerung verhängen müssen, sagt der Staatschef. “Guatemala kann nicht die Ausnahme sein.” In dem Land mit seinen 17 Millionen Einwohnern wurden bislang mehr als 400.000 Corona-Fälle und mehr als 11.000 Todesfälle registriert. Der Ausnahmezustand muss noch vom Parlament bestätigt werden. Ab Sonntag würde dann unter anderem eine nächtliche Ausgangssperre gelten. China hat am Freitag 30 Infektionen mit Sars-CoV-2 registriert, wie die Gesundheitskommission nun bekannt gibt. Damit sind die täglichen Fallzahlen den vierten Tag in Folge gesunken, was auf eine Eindämmung des bisher größten Infektionsstrangs seit über einem Jahr hindeutet. Seit dem 20. Juli registrierten die Behörden gut 1300 Fälle in 18 Provinzen und Regionen. Der Ausbruch der hochinfektiösen Delta-Variante hatte die Null-Covid-Strategie des Landes auf die Probe gestellt. Die Behörden reagierten mit strikten Ausgangssperren, der Unterbrechung von Transportverbindungen, Reisebeschränkungen, Massentests und Quarantäne. Nach einem Anstieg der Todes- und Infektionszahlen in Zusammenhang mit der Delta-Variante verhängt der iranische Corona-Krisenstab einen landesweiten Lockdown. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna ist der am Montag beginnende Lockdown aber nicht – wie vom Gesundheitsminister beantragt – für zwei Wochen, sondern nur für sechs Tage angesetzt. Aus wirtschaftlichen Erwägungen war ein Lockdown vergangene Woche noch abgelehnt worden. Wegen der zuletzt extrem hohen Fallzahlen – im Durchschnitt gibt es rund alle drei Minuten einen Toten, und etwa alle drei Sekunden eine Neuinfektion – wurde diese Entscheidung jedoch revidiert.

Beitragsfoto © drfuenteshernandez (Pixabay)

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