Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut 5578 Neuinfektionengemeldet, das sind 2130 mehr als am vergangenen Freitag. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 30,1. Am Vortag lag sie bei 27,6. 19 weitere Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Die Gesamtzahl der verzeichneten Ansteckungen in Deutschland seit Beginn der Pandemie erhöhte sich nach RKI-Angaben auf 3.810.641. Die Gesamtzahl der Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus stieg auf 91.853. Die Zahl der von einer Infektion Genesenen gab das RKI mit rund 3.675.800 an. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) liegt nach den Daten des Robert Koch-Instituts mit 1,23 so hoch wie diesen Monat noch nie. Vergangenen Samstag (7. August) erreichte er mit 1,20 seinen bisherigen Höchstwert. Die Zahl der Covid-19-Patienten in Deutschland, die auf einer Intensivstation behandelt werden, steigt. Laut dem Eintrag im Register der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) erhöht sich die Zahl seit gestern um 17 Fälle auf 471. Auch die Anzahl an Patienten, die an Beatmungsgeräte angeschlossen sind, geht nach oben. Waren es gestern noch 222, sind es heute 233 Patienten.
Intensivmediziner warnen davor, sich angesichts der derzeit noch relativ niedrigen Corona-Patientenzahlen in Krankenhäusern “in falscher Sicherheit” zu wiegen. Im Moment seien zwar nur drei Prozent der Betten mit Covid-Patienten belegt, sagt der Präsident des Intensivmediziner-Verbands Divi, Gernot Marx, den Funke-Zeitungen. Aber es sei auch wieder ein leichter Anstieg der Corona-Fälle auf den Intensivstationen zu beobachten. “Im Vergleich zum letzten Jahr steigt die Kurve in den Kliniken jetzt bereits seit Anfang August wieder an. Das ist mindestens einen Monat früher”, so Marx. Dank der Impfungen sei aber davon auszugehen, dass steigende Inzidenzen nicht auch gleichermaßen zu einer stärkeren Belastung der Kliniken führe.
Das Infektionsgeschehen in fünf Bundesländern treibt die bundesweite Inzidenz nach oben: Der aktuelle Anstieg der Fallzahlen betrifft vor allem Hamburg, Schleswig-Holstein, Berlin, Nordrhein-Westfalen und das Saarland. Flensburg über 90, Kiel fast bei 100: Dies sind die aktuell am schwersten betroffenen Kreise und kreisfreien Städte bei der Sieben-Tage-Inzidenz, also bei den Ansteckungen binnen einer Woche pro 100.000 Einwohner. Angesichts steigender Infektionszahlen verschärft die Stadt Offenbach ihre Corona-Regeln wieder.Von Sonntag an gelte die sogenannte 3G-Regelung, teilt die Stadt mit. Demnach dürfen unter anderem nur noch Genesene, Geimpfte oder negativ getestete Personen die Innengastronomie oder Veranstaltungen in Innenräumen betreten. Das gilt den Angaben zufolge auch für körpernahe Dienstleistungen, für Sport im Innenbereich, für Hotels und Pensionen sowie für Freizeit- und Kultureinrichtungen. Die Teilnehmerzahl für Veranstaltungen werde zudem auf 500 Personen im Freien und 100 Menschen in Innenräumen zuzüglich Geimpfte und Genesene begrenzt. Am heutigen Donnerstag lag die Zahl der Neuinfektionen binnen sieben Tagen je 100.000 Einwohner in Offenbach bei 55,3 und damit wieder über der 50er-Marke.
Die Corona-Infektionen in Deutschland werden nach Angaben des Robert Koch-Instituts nun fast ausschließlich von der hochansteckenden Delta-Variante verursacht. Sie macht 97,7 Prozent der sequenzierten Proben aus (Vorwoche: 96,7 Prozent). Der Anteil der Alpha-Variante liegt nur noch bei 1,7 Prozent, die Varianten Beta und Gamma spielen für das Infektionsgeschehen in Deutschland keine Rolle mehr. Die Daten stammen aus der 30. Kalenderwoche, da die Genomsequenzierung ein aufwendiges Unterfangen ist. Aktuellere Zahlen sind momentan nicht belastbar.
Die Zahl der erfassten Labortests auf das Coronavirus in Deutschland ist rückläufig, der Anteil positiver Befunde jedoch steigt. Um eine stärkere Virusausbreitung einzudämmen, sei ein solcher PCR-Test auch bei Kindern und Geimpften mit leichten Symptomen wichtig, twittert das Robert Koch-Institut. In Arztpraxen sei die Testzahl in den vergangenen Wochen stark gesunken. Laut dem neuen Covid-19-Wochenbericht des Instituts wurde für vergangene Woche ein Tiefststand für dieses Jahr verzeichnet, mit 588.404 PCR-Tests, übermittelt von 200 Laboren. Seit dem Frühjahr liegen die Werte pro Woche unter einer Million. Vergangene Woche fielen knapp 4 von 100 Tests positiv aus, so viele wie seit längerer Zeit nicht.
Angesichts steigender Neuinfektionen sieht der Frankfurter Virologe Martin Stürmer derzeit keine intensiven Bestrebungen der Politik, mit strengeren Regeln das Infektionsgeschehen einzudämmen. “So früh wieder ansteigende Zahlen sind sicherlich nicht nur auf Reiserückkehrer zurückzuführen”, sagt Stürmer. Es sei in der Bevölkerung der Eindruck entstanden, die Pandemie sei vorbei – aufgrund der Bilder von der Fußball-EM, der zahlreichen Lockerungen durch die Politik sowie der zunehmenden Impfquote. Dies berge die Gefahr, dass sich nach den Sommerferien das Infektionsgeschehen in die Schulen und Kindergärten verlagere. Wichtig sei jetzt mit Hinblick auf Herbst und Winter, die Impfkampagne neu zu beleben, gezielt am Ausbruchsgeschehen orientiert Maßnahmen lokal wieder zu verschärfen und Kindergärten und Schulen sicherer machen.
Wegen Hassbotschaften gegen einen Hausarzt im Kreis Osnabrück, der keine Impfgegner mehr in seiner Praxis behandeln will, ermittelt die Polizei bislang in mehr als 40 Fällen. Bei dem überwiegenden Teil gehe es um Beleidigungen, in weiteren Einzelfällen auch um Bedrohung und Volksverhetzung, sagt eine Polizeisprecherin. Einige Tatverdächtige konnten demnach auch bereits ermittelt werden, wohl da sie etwa Hassmails mit vollständigen Namen unterzeichneten. Ein 39-Jähriger soll Hunderte gefälschte Impfpässe und Impfnachweise über das Internet verkauft haben. Entsprechende Beweise seien in der Wohnung des Mannes in München gefunden worden, teilt die Polizei mit. Die Beamten stellten demnach Blankoimpfpässe und bereits für den Versand vorbereitete beschriftete Briefkuverts mit Impfpässen sowie Datenträger sicher. Laut den Ermittlungen soll die 40 Jahre alte Lebensgefährtin des Mannes an den Taten beteiligt gewesen sein. Wie viel das Paar mit den gefälschten Dokumenten verdiente, habe noch nicht festgestellt werden können. Der Verkauf sei aber wohl über einen Messenger-Dienst erfolgt. Nach möglichen Impfungen mit Kochsalzlösungen im Landkreis Friesland widerspricht der Anwalt der beschuldigten Krankenschwester früheren Angaben der Polizei und des Kreises. Unzutreffend sei, dass seine Mandantin bei dem Vorfall im April sechs Spritzen allein mit einer Kochsalzlösung aufgezogen habe. Vielmehr habe die Frau bereits bei einer ersten Aussage nach der Tat angegeben, Impfstoffreste aus übrigen Ampullen genutzt zu haben, sagt der Wilhelmshavener Anwalt Christoph Klatt. Auf diese Weise habe sie den Verlust des Impfstoffes aus einem zuvor zerbrochenen Fläschchen zumindest teilweise auffangen wollen.
Bislang sind knapp 11.000 Menschen in Deutschland trotz vollständigem Impfschutz an Covid-19 erkrankt. Das geht aus dem jüngsten Lagebericht des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. Seit dem 1. Februar seien 10.827 sogenannte Impfdurchbrüche – also symptomatische Corona-Infektionen mindestens zwei Wochen nach vollständiger Impfung – registriert worden. Die Effektivität der Impfung bewertet das RKI dennoch als hoch: Sie liege bei Erwachsenen bei rund 87 Prozent. In mehreren Bundesländern wird wieder mehr geimpft. Sachsen, Baden-Württemberg und Hamburg melden eine leichte Steigerung der Nachfrage nach Corona-Impfungen. Die Sozialbehörde in Hamburg teilt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) mit: “Die Zahl der Impfungen hat seit dem Ende der Sommerferien deutlich angezogen”. Besonders der Impfstoff der Firma Johnson & Johnson würde in Hamburg derzeit vermehrt nachgefragt – vermutlich, weil bei diesem Vakzin keine Zweitimpfung nötig ist, sagt der Sprecher der Sozialbehörde. Auch in Baden-Württemberg und Sachsen sprechen die Behörden von einer leichten Steigerung der täglichen Impfungen. “Ob sich hier ein Trend abzeichnet, lässt sich erst in einigen Tagen sagen”, heißt es vom baden-württembergischen Gesundheitsministerium. Vertreter des Gesundheitswesens in NRW gehen davon aus, dass die Bereitschaft zum Impfen wieder steigen dürfte. “Bei den Bestellungen haben wir festgestellt, dass diese mit Beginn der Sommerferien deutlich zurückgegangen sind”, sagt Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein, der Düsseldorfer “Rheinischen Post”. “Das dürfte aber auch damit zusammenhängen, dass das Gros der Impfwilligen bereits die Spritze bekommen hat. Hinzu kommt, dass in den Ferien natürlich viele Ärzte und Impfkandidaten im Urlaub waren. Auch das dürfte zu einem Rückgang geführt haben.” Entsprechend könne das Impfgeschehen noch einmal anziehen. St. Paulis Präsident Oke Göttlich sieht in dem sogenannten 2G-Modell keinen Impfzwang durch die Hintertür für Fußballfans. “Jeder Mensch kann auch frei entscheiden, ob er Alkohol trinkt. Die Frage ist nur, wo er Alkohol trinkt. Und das kann der- oder diejenige dann eben auch jederzeit im Park – aber halt nicht im Stadion oder im Klub, wo die Veranstalter so etwas jederzeit festlegen dürfen”, sagt der 45-Jährige im Interview mit der “Süddeutschen Zeitung”. Fußball-Bundesligist 1. FC Köln will mit diesem Modell nur noch Geimpfte und von Corona Genese ins Stadion zu lassen. “Wir müssen uns mit so einem Modell beschäftigen, weil wir glauben, dass das die Chance erhöht, die Stadien wieder vollzubekommen”, so der Chef des Zweitligisten aus Hamburg. Vor dem geplanten Start der Auffrischungsimpfungenim September warnt der Sozialverband VdK davor, frühere Fehler bei der Umsetzung zu wiederholen. “Die Idee, mobile Teams für die Auffrischungsimpfung einzusetzen und zu den Menschen selbst zu gehen, ist grundsätzlich gut”, sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele der “Rheinischen Post”. “Dennoch müssen die Bundesregierung und vor allem die Bundesländer aufpassen: Die Verkündung der Impfung wird bei den Menschen wieder eine Erwartungshaltung wecken.” Es könne deutlich mehr Nachfrage nach Impfterminen geben. “Diesmal müssen die Telefon-Hotlines mit genügend Personal besetzt werden. Viele ältere Betroffene hatten sich in der Vergangenheit an den VdK gewandt, weil sie mit der komplizierten Online-Terminvergabe nicht zurechtkommen”, so Bentele. “Insgesamt sollten sich die Gesundheitsminister der Länder auf das beste, gut funktionierende Verfahren einigen. Sie konnten ja nun ausreichend Erfahrungen damit sammeln.” Um den Fortgang der Impfkampagne in Deutschland besser beurteilen zu können, sind beim Robert Koch-Institut weitere Umfragen geplant. Unter anderem sollen im frühen Herbst etwa 3000 Menschen zu Impfbereitschaft und Akzeptanz befragt werden, teilt das Institut mit. Die Ergebnisse der vorerst letzten vergleichbaren Umfrage mit rund 1000 Teilnehmern, deren Ergebnisse am Dienstag vorgestellt wurden, hatten darauf hingewiesen, dass womöglich schon mehr Menschen eine erste Impfung erhalten haben als im offiziellen Meldesystem, dem Digitalen Impfquotenmonitoring (DIM), verzeichnet sind. Im Hamburger Hafen sind inzwischen mehr als 1500 Seeleute aus aller Welt von den Behörden geimpft worden. Das teilt der Senat der Hansestadt mit. Hamburg hatte nach eigenen Angaben als eine der ersten Hafenstädte überhaupt vor etwa sechs Wochen begonnen, Crewmitglieder von Kreuzfahrt- und Frachtschiffen kostenlos zu impfen. Es gibt Termine beim Hafenärztlichen Dienst, zudem ist ein mobiles Impfteam in der Seemannsmission im Einsatz. Die Impfungen seien nicht nur ein Beitrag zur Stabilisierung der globalen Lieferketten und zur Vermeidung von Todesfällen an Bord, erklärt der Senat. Für viele Seeleute seien sie auch die einzige Möglichkeit, ihre Familien in der Heimat wiederzusehen. Wegen der Beschränkungen sind Reisen für Ungeimpfte oft unmöglich. 62,8 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind laut Robert-Koch-Institut mindestens einmal geimpft. 56,1 Prozent haben bereits ihre zweite Impfung erhalten.
Die Türkei schließt in den Top 10 der Länder, die in den vergangenen vier Meldewochen am häufigsten als “wahrscheinliches Infektionsland” genannt wurden, zu Spanien auf. Das geht aus den Daten des Robert Koch-Instituts hervor. Wer aus Deutschland in die Türkei reisen will, braucht nach wie vor einen negativen Corona-Schnelltest (nicht älter als 48 Stunden) oder einen PCR-Test (nicht älter als 72 Stunden). Auch nachweislich Geimpfte und Genesene können einreisen. Bei der Rückreise nach Deutschland muss entweder ein negativer PCR-Test, der Nachweis über eine Genesung oder eine vollständige Impfung vorgelegt werden. Die ansteckendere Delta-Variante ist auch in der Türkei verbreitet, wieviel Prozent diese zurzeit ausmacht, ist aber nicht bekannt. Noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2007 haben in England so viele Menschen auf eine Behandlung im Krankenhaus gewartet wie in diesem Jahr. Ende Juni warteten 5,45 Millionen auf eine Routinebehandlung im Krankenhaus, wie aus aktuellen Zahlen des Gesundheitsdienstes NHS England hervorgeht. “Der NHS hat sich in dieser furchtbaren Pandemie richtigerweise auf Covid-19 konzentriert, und das hat bedeutet, dass die Wartelisten länger geworden sind”, sagt der britische Gesundheitsminister Sajid Javid. Im Winter – auf dem Höhepunkt der zweiten Welle der Pandemie – hatten Krankenhäuser in vielen Teilen Englands kurz vor ihrer Belastungsgrenze gestanden. Auch in den vergangenen Wochen stieg die Zahl der Krankenhauseinweisungen von Covid-19-Patienten wieder. Sie liegt allerdings dank der Impfungen deutlich niedriger als im Winter. Der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis stellt klar, dass es keinen neuen Lockdown wegen Corona geben wird. “Die Geimpften werden nicht für wenige Ungeimpfte bezahlen”, antwortet er bei einer Pressekonferenz auf die Frage, was geschehen werde, wenn die Infektionszahlen im Herbst weiter steigen. “Die Wirtschaft wird arbeiten, die Gesellschaft wird offen bleiben.” Die Antwort auf die Delta-Variante sei nicht der Lockdown, sondern die Impfung als grundsätzliche Schutzmaßnahme sowie der gesunde Menschenverstand. Natürlich mache er sich Sorgen wegen der sinkenden Nachfrage nach Impfungen, sagt Mitsotakis. Er führe das auf die Sommerferien zurück, sei sich aber sicher, dass die Impfraten im Land nach den Ferien wieder ansteigen werden. In Griechenland steigen die Corona-Neuinfektionen seit Wochen an. Betroffen sind vor allem Orte, wo das Nachtleben brummt, darunter Teile von Athen und auch manche griechische Urlaubsinseln. Die Niederlande sind seit Sonntag kein Hochrisikogebiet mehr, daher ist auch die Quarantänepflicht für Rückkehrer aufgehoben. Positiv ist auch, dass die Neuinfektionen seit mehr als drei Wochen stark zurückgehen. Das öffentliche Leben ist mittlerweile nur noch wenig eingeschränkt. Discos und Nachtclubs sind zwar geschlossen, Gaststätten müssen um Mitternacht schließen und auch Festivals sind untersagt. Doch ansonsten sind Museen, Theater, Zoos und Kinos geöffnet, ebenso Restaurants und Geschäfte. Maskenpflicht gilt nur für Busse, Bahnen und Flughäfen. Kann bei Veranstaltungen kein Sicherheitsabstand eingehalten werden, kann von Besuchern ein negatives Testergebnis oder ein Impfnachweis verlangt werden. Russland meldet eine Höchstzahl von mehr als 800 Corona-Toten binnen eines Tages. Innerhalb von 24 Stunden wurden nach Angaben der russischen Regierung 808 Todesfälle registriert – so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie vor anderthalb Jahren. Die Zahl der Neuinfektionen lag demnach bei 21.932. In Russland breitet sich die hochansteckende Delta-Variante seit Mitte Juni in rasantem Tempo aus.
Angesichts der schleppenden Impffortschritte in armen Ländern fordern Oxfam und andere Hilfsorganisationen eine stärkere finanzielle Verpflichtung von Superreichen im Kampf gegen die Pandemie. Konkret schlagen sie eine einmalige Vermögensabgabe von 99 Prozent auf Gewinne vor, die Milliardärinnen und Milliardäre während der Pandemie gemacht haben. Dies würde demnach weltweit rund 5,4 Billionen Dollar (4,6 Billionen Euro) für öffentliche Kassen bringen. Damit “ließen sich Covid-19-Impfungen für alle Menschen finanzieren”. Selbst nach einer solchen Abgabe seien die rund 2700 Milliardäre in der Welt noch reicher als vor der Pandemie, erklärt Oxfam. Im australischen Bundesstaat New South Wales mit der Millionenmetropole Sydney steigen die Zahlen trotz eines seit fast sieben Wochen andauernden Lockdowns weiter. Innerhalb von 24 Stunden seien 390 Neuinfektionen verzeichnet worden, so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie, teilen die Gesundheitsbehörden mit. Zwei Menschen seien in Verbindung mit Covid-19 gestorben, sagt Regionalregierungschefin Gladys Berejiklian. Die Millionenmetropole Sydney und große Teile von New South Wales befinden sich bereits seit Ende Juni im Lockdown. Die Menschen dürfen nur noch in Ausnahmefällen ihre Häuser verlassen. Die Maßnahmen sollen bis mindestens Ende August gelten. Auch in Melbourne und der Hauptstadt Canberra gelten derzeit Beschränkungen für die Bevölkerung. Allerdings ist kein anderer Landesteil so schwer betroffen wie New South Wales. Der US-Arzneimittelbehörde FDA liegen keine Belege für etwaige zusätzliche Nebenwirkungen bei mRNA-Impfstoffen vor, wie sie gegenwärtig von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) geprüft werden. Der EMA-Bericht sei bekannt, teilt die FDA mit. Man habe jedoch selbst bislang keine der darin aufgeführten Vorfälle verzeichnet. Die EMA prüft, ob gewisse seltene Symptome nach der Gabe von mRNA-Impfstoffen als Nebenwirkungen eingestuft werden sollten. Die Ankündigung lastete auf den Aktienkursen der Herstellerfirmen Biontech, Pfizer und Moderna. Als erste Stadt in den USA wird San Francisco ab dem 20. August nur noch Menschen mit einer Corona-Impfung Zutritt zu bestimmten öffentlichen Orten gewähren. Die Möglichkeit, einen negativen Test vorzulegen, gibt es dann nicht mehr. Die Regelung gilt zunächst für Besucherinnen und Besucher von Bars, Restaurants, Nachtclubs, Theatern und anderen Veranstaltungsorten sowie Sportstudios. Ausgenommen von der Vorschrift sind Kinder unter zwölf Jahren, die in den USA bislang nicht geimpft werden können. Ab dem 13. Oktober soll die Impfpflicht auch für die Beschäftigten der betroffenen Einrichtungen gelten. Die Erholung des US-Arbeitsmarkts vom Corona-Einbruch setzt sich fort. In der vergangenen Woche ging die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 12.000 auf 375.000 Anträge zurück, wie das Arbeitsministerium mitteilt. Dies war von Volkswirten erwartet worden. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt der größten Volkswirtschaft der Welt verbessert sich dank eines robusten wirtschaftlichen Aufschwungs. Dieser wird durch hohe staatliche Ausgaben und die Aufhebung von Corona-Beschränkungen gestützt. So hatte bereits der jüngste monatliche Arbeitsmarktbericht eine starke Erholung am Arbeitsmarkt signalisiert. Die Hilfsanträge liegen aber trotz des Rückgangs noch über dem Niveau, das vor der Corona-Krise üblich war. In den Monaten vor der Pandemie wurden pro Woche nur gut 200.000 Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gestellt. Das US-Verteidigungsministerium hat bereits angekündigt, 1,3 Millionen Militärangehörige impfen zu wollen, jetzt schreibt auch das US-Gesundheitsministerium Impfungen vor. Betroffen seien mehr als 25.000 Angestellte, Auftragsnehmer, Auszubildende und Freiwillige, die bei ihrer Arbeit Kontakt mit Patienten haben könnten oder in einer Forschungseinrichtungen tätig seien, teilt das Ministerium mit. Menschen mit geschwächtem Immunsystem sollen in den USA schon bald eine Auffrischungsimpfung gegen das Coronavirus bekommen können. Es gehe dabei um etwa drei Prozent der Bevölkerung, erklärt die Chefin der Gesundheitsbehörde CDC, Rochelle Walensky. Studien zeigten, dass die zweite Impfdosis bei immungeschwächten Menschen oft noch keine ausreichende Immunreaktion auslöse. Eine dritte Dosis könnte den Schutz für diese besonders gefährdete Bevölkerungsgruppe erhöhen, betont Walensky. Dabei gehe es etwa um bestimmte Krebspatienten, Menschen mit transplantierten Organen, HIV-positive Personen oder Menschen mit anderen Immunschwächekrankheiten. Experten des israelischen Gesundheitsministeriums empfehlen nun auch Menschen ab 50 Jahren eine Auffrischungsimpfung gegen Corona. Die Ratschläge des Gremiums müssen noch vom Direktor der Behörde abgesegnet werden. Israel hat bereits alle doppelt geimpften über 60-Jährigen aufgefordert, sich eine dritte Dosis geben zu lassen. Damit soll gegen die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus vorgegangen werden. In Israel lag die Qute der vollstänig Geimpften zuletzt bei über 62 Przent. Israelische Behörden haben nach offiziellen Angaben 23 Reisende wegen gefälschter Corona-Tests aus einem Flugzeug nach New York geholt. Es habe einen “Verdacht” seitens der Fluggesellschaft United Airlines gegeben, teilt das Gesundheitsministerium mit. Eine Überprüfung durch Vertreter des Ministeriums am Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv habe ergeben, die Tests seien gefälscht. Die Personen hätten eine Geldstrafe erhalten, und ihre Daten seien an US-Behörden übergeben worden, schreibt das Ministerium. Laut der Nachrichtenseite Globes musste jeder Reisende umgerechnet rund 1320 Euro Strafe zahlen. Außerdem bestehe die Möglichkeit, ihnen die Wiedereinreise nach Israel für fünf bis zehn Jahre zu verbieten. Die Corona-Situation in der Paralympics-Stadt Tokio wird immer ernster. Ein Expertenteam der Regierung vergleicht die Infektionslage in der Hauptstadt mit der einer Katastrophe, die “außer Kontrolle” sei, wie japanische Medien berichten. Die Fachleute warnen davor, dass die medizinische Versorgung einschließlich normaler Patienten zu kollabieren drohe. Heute registrierte Tokio, das sich vorerst noch bis zum 31. August im Notstand befindet, 4989 Neuinfektionen. Das ist der bisher zweithöchste Stand. Die Zahl der Patienten mit schweren Symptomen stieg dabei auf den Höchstwert von 218 Fällen. Nach den am Sonntag zu Ende gegangenen Sommerspielen will Tokio am 24. August die Paralympics eröffnen, die bis zum 5. September dauern sollen.
Beitragsfoto © tomwieden (Pixabay)