NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CCCLXIX)

Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 2480 Neuinfektionen gemeldet, 714 mehr als am vergangenen Dienstag. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 23,5 von 23,1 am Vortag. An Covid-19 gestorben sind 19 Menschen. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,10 angegeben (Vortag: 1,19). Laut DIVI-Register werden in Deutschland derzeit 455 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 211 davon werden beatmet. Rund 4780 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. Die Zahl der Menschen in Deutschland, die mit einer Covid-19-Infektion in ein Krankenhaus eingeliefert werden, nimmt zu. Nach 437 Fällen am gestrigen Sonntag verzeichnet das DIVI-Register heute 455 Fälle. Auch die Zahl der beatmeten Patienten ist gestiegen – von 201 auf 211. Der Anteil der beatmeten Covid-Patienten liegt derzeit bei über 46 Prozent. Der Anteil der Covid-19-Patienten an allen Intensivpatienten ist allerdings noch sehr gering. Die meisten freien Intensivbetten gibt es aktuell mit 27,8 Prozent in Rheinland-Pfalz, die wenigsten mit 7,8 Prozent im benachbarten Saarland.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) weist mittlerweile 17 Regionen aus, in denen in den letzten sieben Tagen mehr als 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner kamen. Dabei hat Flensburg die Spitze der Auswertung übernommen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt dort bei 89,8. Dahinter folgen Neumünster mit 86,0 und Kiel mit 79,0. Neben Schleswig-Holstein mit konstant sechs Regionen, meldet das RKI auch für fünf Kreise in NRW Sieben-Tage-Inzidenzen über 50. In allen bayerischen Kreisen gibt es in den vergangenen sieben Tage Corona-Neuinfektionen. Damit weist – anders als in den vergangenen Tagen – kein Landkreis oder keine kreisfreie Stadt mehr eine Inzidenz von null auf. Die Gesundheitsämter melden aktuell dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen 24 Stunden 185 neue Fälle. Die Inzidenz für den Freistaat liegt demnach bei 15,9 – und damit unter dem Bundesschnitt von 23,1. Spitzenreiter ist weiterhin die Stadt Aschaffenburg mit einem Wert von 56,3 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Am Montag sind die gemeldeten Fallzahlen meist niedriger.

Betroffene und Mediziner setzen sich für eine bessere Versorgung von Menschen mit dem neuen Krankheitsbild Long Covid ein. So fordert die Betroffenen-Initiative Long Covid Deutschland in einer Online-Petition die Bundesregierung dazu auf, in allen Regionen die Einrichtung fächerübergreifender Ambulanzen zu fördern. In Großbritannien und den USA seien auf Regierungsebene bereits derartige Initiativen zu Long Covid gestartet worden. Die Petition unterschrieben bereits mehr als 50.000 Menschen. Von Long Covid spricht man, wenn nach einer überstandenen Infektion neue Symptome hinzukommen oder diese länger als vier Wochen bestehen. Nach ersten Studien sind mindestens zehn Prozent der Corona-Infizierten von Langzeitfolgen betroffen – das wären allein in Deutschland mehr als 300.000 Menschen seit Beginn der Pandemie.

Die Gesundheitsminister der Länder haben sich dafür ausgesprochen, dass der Bundestag die vorerst bis 11. September bestehende “epidemische Lage von nationaler Tragweite” verlängert. Hintergrund sei, dass eine Fortführung von Infektionsschutzmaßnahmen auch danach absehbar sei, heißt es in einem einstimmigen Beschluss der Ressortchefs, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Der Bundestag hatte zuletzt am 11. Juni festgestellt, dass die Sonderlage wegen der Pandemie fortbesteht – ohne eine erneute Bestätigung des Parlaments würde sie nach drei Monaten auslaufen. Die festgestellte Lage gibt dem Bund das Recht, direkt ohne Zustimmung des Bundesrates Verordnungen zu erlassen, etwa zu Tests, Impfungen, zum Arbeitsschutz oder zur Einreise. Auch in fünf Jahren werden in Deutschland noch Masken zum Schutz vor Corona getragen – so sieht es zumindest der CDU-Gesundheitspolitiker Erwin Rüddel. “Die Maske wird, glaube ich, auch in fünf Jahren unser Leben noch mitgestalten”, sagt der Vorsitzende des Gesundheitsausschusses im Bundestag im Deutschlandfunk. Er hoffe dabei aber mehr auf die Vernunft der Einzelnen als auf verbindliche Vorgaben. Insgesamt spricht sich Rüddel dafür aus, angesichts der recht hohen Impfquote das gesellschaftliche Leben hierzulande mehr zu öffnen und den Mut zu haben, “dass wir im Herbst wieder zu deutlich mehr Normalität kommen”. Er meint: “Wir sind jetzt fast zwei Jahre im Ausnahmezustand und müssen wieder lernen, normal zu werden.” Zum Leben gehöre auch ein gewisses Risiko, sagt er mit Blick auf die Corona-Pandemie.

Die alten Inzidenz-Warnschwellen von 35, 50 und 100 haben laut Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther ausgedient. Diese sagten mit zunehmender Impfquote nichts mehr aus über den Zustand in den Krankenhäusern. Er rechne allerdings nicht damit, dass beim Corona-Gipfel von Bund und Ländern am morgigen Dienstag bereits neue Werte festgelegt würden.

Die bisher kostenlosen Corona-Schnelltests sollen im Oktober für die meisten Bürgerinnen und Bürger abgeschafft werden. Das geht aus einer Beschlussvorlage für die heutige Ministerpräsidentenkonferenz hervor. Angesichts des inzwischen bestehenden Impfangebots für alle sei eine “dauerhafte Übernahme der Kosten für alle Tests durch den Bund und damit den Steuerzahler nicht angezeigt”, heißt es in dem Papier. Bestehen bleiben sollen die kostenlosen Testmöglichkeiten für Menschen, die nicht geimpft werden können oder für die keine allgemeine Impfempfehlung vorliegt, etwa Schwangere oder Jugendliche unter 18 Jahren. Die CDU hat sich für kostenpflichtige Corona-Tests ab Oktoberausgesprochen. Die Tests sollten zahlungspflichtig für diejenigen sein, für die auch eine Impfung bereitstehen würde, sagt CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak nach einer Sitzung des Parteipräsidiums in Berlin. “Also sollen, so ist unsere feste Überzeugung, die kostenlosen Tests in zwei Monaten auslaufen”, sagt er. Das solle aber nicht für Menschen gelten, für die eine Impfung nicht generell empfohlen werde. “Bitte lassen Sie sich impfen”, appellierte Ziemiak an die Bevölkerung.

Die erste “Lange Nacht des Impfens” in einem Berliner Impfzentrum stößt auf großes Interesse. Bereits kurz vor Einlass hatte sich vor dem Impfzentrum in der Arena in Berlin Treptow eine lange Schlange gebildet. Zu entspannter Techno-Musik soll dort bis Mitternacht ohne Anmeldung eine Impfung mit den Impfstoffen von Biontech sowie von Johnson&Johnson möglich sein. Die Gesamtimpfquote in Deutschland beträgt aktuell 54,8 Prozent. 62,4 Prozent haben zumindest eine Spritze bekommen. Bezogen auf die theoretisch “impffähige” Bevölkerung (alle über 12 Jahre) sind 61,6 Prozent komplett geimpft. Unter den Kindern und Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren ist bald jeder vierte (aktuell: 22,3 %%) mindestens einmal geimpft. Die Impfleistung nimmt allerdings weiterhin ab. Im Wochenschnitt werden derzeit 355.630 Dosen am Tag verabreicht. Das Wochenmittel bei den Erstimpfungen beträgt nur noch 74.649. Am Sonntag werden nur 24.485 Erstimpfungen verabreicht. Der Tageswert war letztmals am 24. Januar derart niedrig. Bremen dürfte bald als erstes Bundesland eine Komplett-Impfungsquote aller Altersgruppen von 65% erreicht haben. Sachsen verharrt dagegen bei unter 50. Auch Brandenburg macht kaum noch Fortschritte. In der ersten Angebotswoche haben sich 4447 Menschen in Rheinland-Pfalz auf Supermarkt-Parkplätzen in einem umgebauten Bus gegen das Coronavirus impfen lassen. Mehr als die Hälfte von ihnen (2296) bekam auf eigenen Wunsch die Einmalimpfung von Johnson & Johnson, wie der Sprecher des Gesundheitsministeriums, Markus Nöhl, in Mainz berichtet. 2026 Menschen wurde Biontech und 125 Moderna von den mobilen Impfteams gespritzt. Die sechs mobilen Busteams sind noch mindestens drei weitere Wochen lang im Einsatz und impfen ohne Terminvergabe vor bis zu zwei Supermärkten pro Tag. Auch in Thüringen haben am Wochenende bei einem Aktionstag rund 3500 Menschen ohne Termin einen Piks erhalten. Wegen der guten Resonanz beim ersten Anlauf wird das Angebot am kommenden Samstag in den rund 30 Thüringer Impfstellen wiederholt. Deutschland gibt erste Corona-Impfdosen des Herstellers Astrazeneca an fünf andere Länder mit akutem Bedarf ab. Wie die Bundesregierung mitteilt, sollen in einer ersten Tranche 213.600 Dosen nach Afghanistan gehen, 271.200 nach Äthiopien, 357.600 in den Sudan, 100.800 nach Tadschikistan und 355.200 nach Usbekistan. Die Impfstoffe sollen über die internationale Hilfsinitiative Covax verteilt werden. Die Staaten hätten nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) besonders hohen Bedarf und könnten die Dosen auch unmittelbar in ihren Impfkampagnen einsetzen, sagt die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer. Deutschland leiste damit einen wichtigen Beitrag zur weltweiten Pandemiebekämpfung. Dies könne zudem das Entstehen neuer Virusvarianten verhindern, “die das Potenzial haben, auch uns zu bedrohen”. Die Bundesregierung hat zugesagt, bis Ende des Jahres mindestens 30 Millionen Impfdosen an Entwicklungsländer und andere Staaten abzugeben. Davon sollen 80 Prozent Covax zur Verfügung gestellt werden und 20 Prozent direkt an andere Länder gehen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Wegen einer Unterbrechung bei der Sauerstoff-Versorgung sind in einem Krankenhaus in Russland neun Menschen gestorben. Das melden mehrere Agenturen unter Berufung auf die Regierung der Republik Nordossetien-Alanien im Kaukasus. Es sei ein unterirdisches Rohr gebrochen, sagte demnach der amtierende Regierungschef der Republik, Sergej Menjajlo. Dadurch hätten mehrere schwerkranke Corona-Patienten in der Klinik in der Hauptstadt Wladikawkas vorübergehend nicht mehr über ihre Beatmungsgeräte versorgt werden können. Das Krankenhauspersonal habe nun damit begonnen, die Überlebenden über Sauerstoffflaschen zu beatmen. Die italienische Polizei hat nach eigenen Angaben ein Netzwerk aus Betrügern zerschlagen, das gefälschte Nachweise über Corona-Impfungen, Tests oder Genesungen zum Verkauf anbot. Zwei der vier Verdächtigen seien minderjährig, erklärt die Polizei. Angeboten wurden die gefälschten “Grünen Pässe” demnach auf Online-Plattformen. Um anonym zu bleiben, hätten Kunden die Möglichkeit gehabt, mit Kryptowährungen oder Gutscheinen für Online-Shops zu bezahlen. Für die gefälschten “Grünen Pässe” gaben Kunden nach Polizeiangaben zwischen 150 und 500 Euro aus. Ermittelt wird demnach nun auch zu den Käufern der gefälschten Zertifikate. Wer in Frankreich ins Café oder Restaurant will oder den Zug nehmen muss, braucht ab diesem Montag einen Nachweis, dass er vollständig gegen das Coronavirus geimpft ist, eine Ansteckung erfolgreich überstanden hat oder negativ getestet wurde. Schon seit Wochen gilt die Nachweispflicht bei Besuchen von Kinos, Museen oder Konzerten. Nun weitet die Regierung sie trotz wochenlanger Proteste auf weitere alltägliche Aktivitäten der Franzosen aus. Die Nachweispflicht durch einen QR-Code – den sogenannten Gesundheitspass – gilt außer in Cafés und Restaurants nun auch beim Betreten von Krankenhäusern und anderen Gesundheitseinrichtungen, beim Shoppen in manchen Einkaufszentren sowie bei Messen und für Fernverkehrszüge. Gegen diese Verschärfung der Corona-Schutzmaßnahmen waren am Wochenende erneut Zehntausende Menschen in ganz Frankreich auf die Straße gegangen. Unterdessen steigt die Zahl der Corona-Patienten in den Krankenhäusern rapide an. Wie die Gesundheitsbehörden mitteilen, wurden binnen 24 Stunden 498 Covid-19-Kranke neu aufgenommen. Damit liegen insgesamt 8685 Corona-Patienten in den französischen Krankenhäusern – 25 Prozent mehr als vor gut drei Wochen. Besonders stark hat den Angaben zufolge die Zahl der Covid-19-Patienten zugenommen, die intensivmedizinisch behandelt werden müssen. Die US-Seuchenbehörde CDC rät von Reisen nach Frankreich, Israel, Thailand und Islandab. Alle Länder wurden auf die höchste Corona-Warnstufe gesetzt. Als Grund nennt die Behörde den Anstieg von Corona-Neuinfektionen. Die Behörden im französischen Überseegebiet Martinique haben Urlauber aufgefordert, die Karibik-Insel zu verlassen. Grund ist die “extrem besorgniserregende” Corona-Lage. Martinique hat eine der höchsten Inzidenzen Frankreichs. Am Dienstag sollen 240 zusätzliche Ärzte und medizinisches Personal vom französischen Festland zur Unterstützung eingeflogen werden. In einer Verschärfung des Lockdowns werden nun alle Strände gesperrt und Freizeit- und Kultureinrichtungen sowie Geschäfte mit Ausnahme von Apotheken und Lebensmittelläden geschlossen. Hotels und Ferienunterkünfte werden für Urlauber geschlossen und stehen nur noch Geschäftsreisenden und Einheimischen offen.

Der australische Bundesstaat New South Wales mit der Millionenmetropole Sydney bekommt seine bisher schwerste Corona-Welle trotz strenger Regeln nicht in den Griff. Innerhalb von 24 Stunden seien in der Region 356 Neuinfektionen verzeichnet worden, so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie, teilten die Gesundheitsbehörden am Dienstag mit. Vier ältere Menschen starben in Verbindung mit Covid-19. Alle waren nicht gegen das Virus geimpft. In Afrika, einem Kontinent mit rund 1,3 Milliarden Menschen, sind viele strikt gegen das Impfen und die Impfquote bleibt niedrig. Bei einer Umfrage der Gesundheitsorganisation der Afrikanischen Union (Africa CDC) in 15 afrikanischen Ländern im Februar sagten durchschnittlich 20 Prozent der Befragten, sie werden die Spritze verweigern. Im Kongo, wo laut der Africa CDC Studie satte 38 Prozent der Bevölkerung die Impfung verweigern, sind weniger als 0,1 Prozent vollständig geimpft. In den meisten afrikanischen Ländern ist der Anteil der vollständig Geimpften ebenfalls im einstelligen Bereich. Im westafrikanischen Nigeria, dem bevölkerungsreichsten Land des Kontinents mit mehr als 200 Millionen Einwohnern, bezeugen 23 Prozent der Menschen Impfskepsis. Viele afrikanische Länder mussten lange auf die Lieferung der Vakzine warten – und dann wertvolle Dosen vernichten, weil nur wenige zur Impfung kamen. Der Kongo vernichtete mehr als 300.000 Impfdosen, nachdem das Haltbarkeitsdatum überschritten war. Auch Malawi musste 20.000 Dosen zerstören, während der Südsudan 59.000 abgelaufene Impfstoffe entsorgen und 72.000 weitere an die internationale Hilfsinitiative Covax zurückgeben musste. Die Todesrate auf dem Kontinent liegt bei 2,6 – Weltweit liegt sie bei 2,2. Im Iran stirbt derzeit laut einem Bericht des staatlichen Fernsehens fast alle zwei Minuten ein Mensch infolge einer Corona-Infektion. Alle zwei Sekunden werde zudem eine Person infiziert. Der Iran ist das am schwersten betroffene Land im Nahen Osten, er macht bereits eine fünfte Corona-Welle durch. Diesen Montag melden die Behörden einen Anstieg der Totenzahl um 588 auf nunmehr 94.603. Die Zahl der Infektionen erhöhte sich demnach binnen 24 Stunden um 40.808 auf knapp 4,2 Millionen. Angesichts eines neuen Höchststands bei den Neuinfektionen mit dem Coronavirus in den USA warnt ein ranghoher Vertreter des Gesundheitswesens vor einem “Versagen” seines Landes. “Wir hätten niemals so weit kommen dürfen”, sagt der Leiter der Forschungsbehörde National Institutes of Health (NIH), Francis Collins, im Sender ABC. Der medizinische Berater von US-Präsident Joe Biden, Anthony Fauci, warnt vor dem Entstehen einer neuen Virus-Variante. Zuvor waren 118.000 neue Infektionsfälle binnen 24 Stunden registriert worden, so viele wie seit Februar nicht mehr. Die hochansteckende Delta-Variante des Virus breitet sich derzeit in den USA rasend schnell aus. Sie sorgte dafür, dass die Zahl der Todesfälle in den vergangenen zwei Wochen um 89 Prozent gestiegen ist, während sie weltweit zurückging. Schon heute haben die USA die weltweit höchsten Corona-Todeszahlen: Mehr als 616.000 Menschen starben seit Pandemiebeginn nach einer Infektion. Zunehmend erkranken auch Kinder und junge Menschen schwer am Coronavirus. Angesichts der jüngsten Corona-Welle fordert der US-Bundesstaat Texas alle Krankenhäuser auf, nicht absolut notwendige medizinische Eingriffe zu verschieben. Damit solle sichergestellt werden, dass alle Covid-Patienten adäquat versorgt werden könnten, erklärte Gouverneur Greg Abbott einem Schreiben an den Krankenhausverband. Das Gesundheitsministerium werde sich zudem bemühen, für die Versorgung der Corona-Patienten medizinisches Personal aus anderen Bundesstaaten zu gewinnen. In dem Bundesstaat mit 29 Millionen Einwohnern wurden zuletzt im Schnitt pro Tag rund 12.000 Neuinfektionen gemeldet. Mehr dazu lesen Sie hier. Ein Beratergremium der US-Seuchenbehörde CDC prüft die Notwendigkeit von Auffrischungsimpfungen. Der Ausschuss wolle sich am Freitag treffen, um jüngste Daten zu bewerten, teilt die Behörde mit. Grund sei der Anstieg bei den Corona-Neuinfektionen in den USA aufgrund der ansteckenderen Delta-Variante. Israel bietet über 60-Jährigen bereits eine dritte Impfung mit dem Mittel von Biontech/Pfizer an. Nach einer dritten Corona-Impfung hat eine Mehrheit von Befragten in Israel über ähnliche Impfreaktionen wie nach der zweiten Spritze berichtet. 88 Prozent fühlten sich in der Woche nach der Auffrischungsimpfung ähnlich oder besser, wie eine Umfrage der Krankenkasse Clalit ergibt. Dies bestätigt eine Sprecherin der Kasse. Zehn Prozent hätten sich schlechter gefühlt als nach der zweiten Impfung. Insgesamt berichten demnach 31 Prozent der Befragten über mindestens eine Impfreaktion, die meisten über Schmerzen an der Einstichstelle. Die Krankenkasse hat nach eigenen Angaben mehr als 240.000 Mitglieder bereits zum dritten Mal geimpft. Rund 4500 Personen hätten sich an der Umfrage beteiligt, hieß es. Neun Prozent der Befragten gaben demnach Müdigkeit als Reaktion auf die dritte Impfung an, rund sechs Prozent Unwohlsein. Ein Prozent nahm nach eigenen Angaben wegen der Impfreaktion medizinische Hilfe in Anspruch. Israel vergibt seit rund einer Woche Auffrischungsimpfungen für 60-Jährige und ältere Jahrgänge – als erstes Land weltweit. Hintergrund sind Zahlen des Ministeriums, wonach die Effektivität der in Israel verwendeten Biontech/Pfizer-Impfung seit Anfang Juni stark nachließ. Allerdings kritisieren auch Experten der Regierung, dass diese Zahlen zur Effektivität nicht wissenschaftlich erhoben seien. In China werden mehr als 30 Funktionäre wegen der jüngsten Corona-Welle bestraft. Wie die staatliche Zeitung “Global Times” berichtet, werden Beamte in vier betroffenen Provinzen wegen “schleppender Reaktion und unzureichendem Management” zur Verantwortung gezogen. Um welche Strafen es sich handelt, ist nicht bekannt. Betroffen seien Vizebürgermeister, Bezirksvorstände, Leiter von lokalen Gesundheitskommissionen, Krankenhausmanager und Beamte aus der Flughafen- und Tourismusbranche. In China, wo im Dezember 2019 weltweit die ersten Infektionen mit der neuen Viruserkrankung entdeckt worden waren, wird eine strenge “Null-Covid-Politik” verfolgt: Bei Ausbrüchen wird sofort mit Massentests, Ausgangsbeschränkungen, Kontaktverfolgung und Quarantäne reagiert. Auch gelten scharfe Beschränkungen für Einreisende, die mindestens zwei Wochen in eine Quarantäneeinrichtung müssen. Nach einem Ausbruch am Flughafen der ostchinesischen Stadt Nanjing vor drei Wochen breitet sich das Virus aus.

Beitragsfoto © FRANK MERIÑO (Pexels)

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