Maaßen bedient “klassische antisemitische Stereotype”

Verfassungsschutzpräsident übt scharfe Kritik an Maaßen

Erfurt | Der CDU-Politiker Hans-Georg Maaßen ist in den vergangenen Wochen immer wieder wegen antisemitischer Äußerungen in die Schlagzeilen geraten. Der Verfassungsschutzchef von Thüringen, Stephan Kramer, äußerte sich nun zu den Vorwürfen gegen den ehemaligen Präsidenten des Bundesamtes für Verfassungsschutz (BfV) und CDU-Bundestagskandidaten Hans-Georg, wie das News-Portal t-online nun berichtet.

Stephan Kramer war vor seiner Tätigkeit beim Thüringer Verfassungsschutz Generalsekretär des Zentralrats der Juden. Er bekräftigte die Anschuldigungen gegen Maaßen, daß er “klassische antisemitische Stereotype” nutze, sowohl “auf den unterschiedlichen sozialen Plattformen, aber auch in eigenen Reden. Da gibt’s eigentlich nichts Entlastendes mehr zu bemerken”, betonte der Verfassungsschutz-Chef.

In einem Essey im Magazin “Cato” verwendete Maaßen unter dem Titel “Aufstieg und Fall des Postnationalismus” die Bezeichnung der “Wirtschaftsglobalisten”. Dies sei nach Kramer ein rechtsextremer Code, worin sich “unter anderem die Konrad-Adenauer-Stiftung und die Bundeszentrale für politische Bildung einig” seien. Auch die Begriffsverwendung der “neuen Weltordnung” unterstütze die Vorstellung, es gäbe eine totalitäre globale Regierung durch eine internationale Elite, die die Menschheit versklaven und aussaugen würde.

Matthias Quent, anerkannter Rechtsextremismusforscher, bezeichnet Maaßens Beitrag gegenüber der Tageszeitung “taz” als “Erzählung von wurzellosen, in der Diaspora lebenden jüdischen Kräften, die angeblich sowohl hinter dem Kapitalismus als auch hinter dem Bolschewismus stecken und für die Auflösung von Volk und Nation verantwortlich seien.”

Auch der Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Konstantin Kuhle, schließlich kritisiert Maaßen für seine Publikationen. “Wenn jetzt der ehemalige Chef des Bundesamtes für Verfassungsschutz in einem Dunstkreis Beiträge veröffentlicht, in denen offen von Verschwörungsideologien wie vom sogenannten Globalismus geredet wird, dann macht sich Hans-Georg Maaßen mitschuldig an einer weiteren Radikalisierung bestimmter Bevölkerungskreise”, so Kuhle. 

Maaßen veröffentlicht seine Texte auch etwa in einem christlich-fundamentalistischen und verschwörungsideologischen Online-Magazin “Kultur-Magazin Schloss Rudolfshausen”. Dort erschien unter anderem ein Interview mit dem Erzbischof Carlo Maria Viganó, der die Corona-Pandemie darin als groß angelegte Verschwörung internationaler Eliten bezeichnet.

Beitragsfoto © Bundesministerium des Innern/Sandy Thieme CC BY-SA 3.0 de

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