Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 1545 neue Positiv-Tests. Das sind 362 mehr als am Dienstag vor einer Woche, als 1183 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 14,5 von 14,3 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 38 weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 91.565. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,75 Millionen Corona-Tests positiv aus. Die Ansteckungsrate (7-Tage-R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,10 angegeben (Vortag: 1,22). Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 369 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 194 davon werden beatmet.
Drei Landkreise weisen eine 7-Tage-Inzidenz von mehr als 50 auf: Solingen, Lüneburg, Berchtesgadener Land. Weitere sieben Kreise haben die 35 überschritten.
Mediziner rechnen bei einer vierten Welle mit weniger Patienten auf den Intensivstationen als in der jüngsten Hochphase. “Ich bin mir sicher, dass die Zahlen der Patienten auf den Intensivstationen und in den Krankenhäusern bei einer vierten Welle nicht so hoch sein werden wie bei der dritten Welle. Aber es ist noch nicht vorbei”, sagt Stefan Kluge, Vorstandsmitglied der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), dem Redaktionsnetzwerk (RND). Das Virus sei in seiner Delta-Variante viel ansteckender als noch vor einem Jahr, weshalb auch nicht alle Regeln – wie etwa das Maskentragen in Supermärkten – aufgehoben werden sollten.
Nach wie vor haben laut Robert-Koch-Institut die meisten Ansteckungen in Deutschland ihren Ursprung im Inland. Allerdings spielen bei der Entwicklung des Infektionsgeschehens zunehmend auch Reiserückkehrer eine relevante Rolle. Laut dem aktuellen wöchentlichen Lagebericht des RKI nahm die Zahl der aus dem Ausland importierten Infektionen in den Wochen vom 21. Juni bis zum 18. Juli deutlich zu. “Im Zeitraum MW 25-28/2021 wurde bei 2.402 Personen (bei ca. 10 Prozent aller übermittelten Fälle) eine wahrscheinliche Exposition im Ausland gemeldet. Dies zeigt eine zunehmende Rolle reiseassoziierter Fälle am derzeitigen Infektionsgeschehen”, heißt es. Insgesamt seien in diesem Zeitraum 23.649 Fälle übermittelt worden. Nach Deutschland folgt unter den mutmaßlichen Herkunftsländern der Neuinfektionen laut RKI Spanien mit 821 Fällen. Dahinter liegen Russland (171 Fälle), die Niederlande (124 Fälle) und die Türkei (122 Fälle). “Wir sehen tatsächlich schon, dass Reiserückkehrer gehäuft dazu beitragen, Infektionen nach Deutschland zu bringen”, sagte der Frankfurter Virologe Martin Stürmer im ZDF-“Morgenmagazin”. Das sei sicher auch darin begründet, dass bei Geimpften und Genesenen auf die Tests verzichtet werde, auch wenn sie aus Hochrisikogebieten kämen. Ein solches Vorgehen nannte er “fahrlässig”, weil bereits bekannt sei, dass sich auch Geimpfte mit der Delta-Variante anstecken könnten. Seit Mitternacht gelten bei der Einreise nach Deutschland aus Spanien oder den Niederlanden zusätzliche Auflagen: Wer aus einem Hochinzidenzgebiet zurückkehrt und nicht vollständig geimpft oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne, kann diese aber durch einen negativen Test nach fünf Tagen verkürzen. Betroffen sind auch die spanischen Inselgruppen der Kanaren und der Balearen sowie die niederländischen Überseegebiete in der Karibik. Die Bundesregierung bereitet einem Medienbericht zufolge eine erhebliche Verschärfung der Corona-Reiseauflagen vor. Das Gesundheitsministerium will “eine schnellstmögliche Ausweitung der Testpflichten bei Einreise”, berichten die Zeitungen der Funke Mediengruppe. Bisher müssen Flugpassagiere und Einreisende aus Hochrisikogebieten einen negativen Test vorlegen – es sei denn, sie sind vollständig geimpft oder genesen. Künftig will Minister Jens Spahn von der CDU einen Test offenbar unabhängig davon verlangen, aus welchen Gebieten und mit welchen Verkehrsmitteln die Reisenden nach Deutschland kommen, heißt es in dem Bericht.
Mit den erneut steigenden Infektionszahlen wächst bei den Deutschen die Sorge, sich anzustecken. Nur 53 Prozent der Menschen fühlten sich sicher oder sehr sicher, dass sie sich vor einer Infektion schützen könnten, teilt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) mit. Mitte Juni waren es noch 62 Prozent gewesen. Die große Mehrheit derjenigen, die das BfR für seinen “Corona-Monitor” befragte, achten weiterhin auf Sicherheitsmaßnahmen. So gaben 96 Prozent an, in den vergangenen zwei Wochen Maske getragen zu haben. Zwei Drittel der Befragten hielten weiter Abstand zu anderen Menschen. 88 Prozent befürworteten auch die von der Politik verhängten Regeln zu Abstand, Masken und Quarantäne als angemessen.
Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig von der SPD mahnt zeitnahe Beratungen von Bund und Ländern zur Bekämpfung der Pandemie an und fordert einen Strategiewechsel. “Wir sollten die nächste Konferenz der Regierungschefs der Länder mit der Kanzlerin vorziehen. Die Corona-Zahlen steigen weiter. Wir müssen jetzt gemeinsame Entscheidungen treffen, wenn wir uns gut auf den Herbst vorbereiten wollen”, sagt Schwesig der Zeitung “Rheinische Post”. Gemeinsam mit der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer von der SPD sei sie der Auffassung, “dass wir einen neuen Corona-Warnwert brauchen, der neben der Inzidenz auch die Auslastung der Krankenhäuser und den Impffortschritt berücksichtigt”. Mecklenburg-Vorpommern habe eine solche Corona-Ampel bereits eingeführt.
Der SPD-Politiker Karl Lauterbach hat vor einem Schulstart nach den Sommerferien ohne jegliche Corona-Beschränkungen gewarnt. “Ich habe schon aus den Ländern von der Idee gehört, nach dem Sommer den Unterricht ohne jede Einschränkung auch bei hohen Inzidenzen wieder durchzuführen. Wir hätten bis Ende des Schuljahres eine komplette Durchseuchung aller Schüler”, sagte er der “Rheinischen Post”. Fahre man die Schutzmaßnahmen in Schulen zu früh herunter, würden sich sehr viele Kinder mit Covid-19 infizieren. Es sei unklar, wie viele von ihnen nach einer Erkrankung mit Long-Covid-Spätfolgen oder gar einem schwächeren Immunsystem zu kämpfen hätten. Alternativ könnten Schulen an Wechselunterricht, Masken, Test und Quarantäne für erkrankte Schüler festhalten. “Auch die Impfung von über zwölfjährigen Jugendlichen kann aus meiner Sicht sehr dabei helfen, die Pandemie zu überwinden”, sagte Lauterbach.
Der Vorsitzende der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch, bezeichnete es in der Düsseldorfer “Rheinischen Post” als “brandgefährlich”, öffentlich über eine Impfpflicht nachzudenken. “Niemand kann hierzulande ein Interesse haben, mit der Polizei eine Impfpflicht durchzusetzen”, betonte er. Impfskeptiker müssten “mit Argumenten” überzeugt werden, forderte er. “Kern einer solchen Debatte muss der Selbstschutz vor Corona sein.” Der Direktor des Frankfurter Universitätsklinikums hält nichts von dem Vorschlag, dass Ungeimpfte ab Herbst Corona-Tests selbst zahlen sollen. “Tests kostenpflichtig zu machen, führt zum Gegenteil dessen, was wir wünschen”, sagte Professor Jürgen Graf, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikum Frankfurt, der Deutschen Presse-Agentur. Gerade in Bevölkerungsgruppen mit niedrigem Einkommen seien die Infektionszahlen in der Regel sehr hoch. Müssten diese Menschen für Tests zahlen, würden in Summe weniger durchgeführt. Covid-19 zu bekämpfen, sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, sagte Graf, der auch Leiter des Planstabs stationäre Versorgung beim hessischen Gesundheitsministerium ist. Daher sollte auch die Gesellschaft als Ganzes für die Kosten aufkommen. Großveranstaltungen nur noch für Geimpfte und Genesene – das ist laut Verband der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft der einzige Weg zurück in die wirtschaftliche Normalität. “Im Bereich der Großveranstaltungen und Konzerte gibt es spätestens ab Ende September, wenn jeder ein Impfangebot bekommen hat, nur diesen Weg”, sagt Jens Michow, geschäftsführender Präsident des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft (BDKV). Auch das Personal und die Künstler müssten für solche Veranstaltungen dann natürlich geimpft sein. Die Alternative – Veranstaltungen weiterhin nur mit Abstandsgeboten, Maskenpflicht und begrenzter Besucherzahl – ist laut Michow wirtschaftlich nicht durchführbar. Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann erwartet von bestimmten Berufsgruppen, dass sie sich gegen das Coronavirus impfen lassen. Er habe sich mehrfach gegen eine Impfpflicht ausgesprochen, sagte Laumann der “Rheinischen Post”: “Ich möchte aber klarstellen, dass für mich die Impfung zur Ethik bestimmter Berufe, etwa dem pflegenden oder dem lehrenden Beruf, dazugehört”, betonte der CDU-Politiker. Es sollte selbstverständlich sein, dass jemand, der zum Beispiel andere Menschen pflege, alles dafür tue, seine Patienten vor der Ansteckung mit Covid zu schützen. Angesichts des schleppenden Impftempos verweist Bundesjustizministerin Christine Lambrecht auf die Möglichkeit, Restaurants nur für Geimpfte zu öffnen. “Die Vertragsfreiheit ermöglicht privaten Anbietern wie Gastronomen eine weitgehend freie Gestaltung ihrer Angebote”, sagt die SPD-Politikerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Wer seinen Gästen einen besonderen Schutz anbieten wolle, könne deshalb auch Angebote machen, die sich nur an Geimpfte richten. Eine Impfpflicht schließt Lambrecht weiter aus. Jedoch solle die Allgemeinheit “nicht mehr auf Dauer für Testkosten aufkommen müssen, wenn Menschen ihre Impfangebote nicht wahrnehmen.” Die Schutzwirkung des Impfstoffs von Pfizer und Biontech verringere sich wegen der Delta-Variante, die Wirksamkeit gegen einen schweren Krankheitsverlauf sei aber bei den meisten Menschen weiterhin hoch, sagt Biontech-Chef Ugur Sahin dem “Wall Street Journal”. Möglicherweise benötigten die meisten Menschen keine dritte Dosis des Impfstoffs. Sahin will sich nun aus der Debatte um eine Auffrischungsdosis heraushalten. Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer von der CDU sieht bei einer möglichen vierten Corona-Welle im Herbst Menschen mit Impfschutz klar im Vorteil. “Sie dürfen keine Einschränkungen haben wie diejenigen, die sich nicht impfen lassen wollen. Das ist keine Diskriminierung”, sagte er. Die Werkzeuge der Politik seien begrenzt: “Ich halte es für richtig, dass es keinen Impfzwang gibt. Das heißt aber auch, dass man ohne Impfung Nachteile wie das ständige Testen in Kauf nehmen muss.” Man habe den Verlauf der Pandemie durch richtiges Verhalten selbst in der Hand. Fast die Hälfte der Menschen in Deutschland ist inzwischen zwar vollständig gegen Corona geimpft, das Impftempo verlangsamt sich jedoch weiter deutlich. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts wurden am Samstag 197.901 Dosen verabreicht, 119.376 weitere am Sonntag – In Summe also 317.277 Impfungen, was das schwächste Impf-Wochenende seit fünf Monaten bedeutet. Weniger waren es zuletzt am 27./28. Februar. Insgesamt sind inzwischen 49,4 Prozent der Gesamtbevölkerung voll geimpft. Das sind rund 41,1 Millionen Menschen. 50,6 Millionen – 60,9 Prozent – haben mindestens eine Impfdosis erhalten. Unter den Bundesländern lag Bremen dem RKI zufolge nach wie vor an erster Stelle mit einem Anteil von 69,8 Prozent mindestens einmal geimpfter Menschen. Auch bei den vollständig Geimpften belegte Bremen mit 56,9 Prozent den Spitzenplatz. Schlusslicht bei den Erstimpfungen blieb Sachsen (51,6 Prozent), genau wie bei den vollständig Geimpften (45,6 Prozent).
In der Türkei ist die Zahl der innerhalb eines Tages gemeldeten Neuinfektionen auf mehr als 16.000 Fälle angestiegen – das ist der höchste Stand seit Anfang Mai. Zudem starben im gleichen Zeitraum 63 Menschen im Zusammenhang mit Covid-19, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Das Land mit rund 84 Millionen Einwohnern hatte Anfang Juli alle wegen der Pandemie erlassenen Ausgangsbeschränkungen aufgehoben. Seitdem steigen die Fallzahlen wieder. Die Türkei setzt die Impfstoffe des chinesischen Herstellers Sinovac sowie von Biontech ein. Etwa 47 Prozent der Bevölkerung haben mindestens eine Impfdosis erhalten. Rund 28 Prozent sind vollständig geimpft. Mit einem kritisch beäugten “Freedom Day” feiert Großbritannien vor Kurzem die Aufhebung der Corona-Regeln. Mittlerweile stellen Experten wie Zivilbevölkerung erstaunt fest: Ein negativer Effekt bleibt aus. Auch in den Niederlanden sinken die Zahlen wieder. In Griechenland öffnet in den kommenden Tagen eine Online-Plattform, auf der für 12- bis 15-Jährige ein Termin zur Impfung gebucht werden kann. Das sagt der griechische Gesundheitsminister Vassilis Kikilias dem Fernsehsender Skai. Erst vor Kurzem hat das Land mit der Impfung von 16- und 17-Jährigen begonnen. In dieser Altersgruppe sind bereits rund 30.000 Termine vergeben worden. Kikilias geht davon aus, dass die Zahl vor allem zum Beginn des neuen Schuljahres im September noch weiter steigen wird. Ein Termin für Minderjährige kann nur vereinbart werden, wenn die Eltern zustimmen. Die Neuinfektionen schnellten in den vergangenen Wochen in Griechenland in die Höhe, nachdem die Regierung Maßnahmen gelockert und das Nachtleben freigegeben hatte. In Irland dürfen Restaurants und Cafés in Irland seit heute auch in geschlossenen Räumen wieder Gäste bedienen. Zugelassen sind pro Tisch bis zu sechs Erwachsene, die vollständig geimpft sein müssen, sowie maximal neun Minderjährige als Begleitung. Kurzfristig änderten die Behörden die Regeln für die Kontaktnachverfolgung: Aus jeder Gruppe muss nur eine Person ihre persönlichen Daten angeben. Erwartet wird, dass mehr als 3000 Pubs öffnen, die die bisher geltenden Abstandsregeln nicht erfüllen konnten oder wollten. Viele Kneipen hatten deshalb seit Beginn der Pandemie geschlossen. Bisher haben in dem EU-Staat knapp 2,4 Millionen Menschen – fast die Hälfte der Bevölkerung – zwei Impfungen gegen das Coronavirus erhalten.
In Indien verzeichnet das Gesundheitsministerium 29.689 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das ist der niedrigste Wert seit dem 17. März. Insgesamt wurden rund 31,44 Millionen Ansteckungsfälle registriert, weltweit weisen nur die USA mehr Infektionen auf. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt in Indien um 415 auf 421.832. Bei den Olympischen Spielen in Tokio sind zwei weitere Athletinnen oder Athleten positiv getestet worden. Insgesamt seien sieben weitere Neuinfektionen im Umfeld der Sommerspiele festgestellt wurden, teilten die Organisatoren mit. Die Zahl der positiven Tests rund um die Spiele seit Beginn der Erfassung am 1. Juli stieg damit auf 155. Die Namen der betroffenen Athletinnen und Athleten, die beide im olympischen Dorf wohnen, ließen die Veranstalter wie gewohnt offen. Einer von ihnen ist ein niederländischer Tennisspieler. Gestern hatte der Tennis-Weltverband mitgeteilt, dass Doppelspieler Jean-Julien Rojer aus den Niederlanden nach einem positiven Test in Quarantäne sei und nicht mehr am olympischen Tennis-Turnier teilnehmen dürfe. Indonesienstägliche Infektionszahlen gehen weiter zurück – die Zahl der täglichen Todesfälle bleibt aber hoch. Sie liege nahe einem Allzeithoch von mehr als 1500, teilt das indonesische Gesundheitsministerium mit. Das südostasiatische Land registrierte in den letzten 24 Stunden 28.228 Fälle, was die Gesamtzahl der bestätigten Infektionen nach Angaben des Ministeriums auf fast 3,2 Millionen erhöht. Weitere 1.487 Todesfälle über Nacht ließen die Zahl der virusbedingten Todesopfer auf 84.766 steigen. Die Zahl der täglich Genesenen erreichte einen Rekord von 40.374. Das viertbevölkerungsreichste Land der Erde gilt derzeit als globaler Pandemie-Hotspot. Grund ist vor allem die Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante. Nachdem Bangladesch einen strikten Lockdown mehr als eine Woche für das muslimische Opferfest Eid Al-Adha aufgehoben hatte, hat das Land seine höchste Zahl an Neuinfektionen seit Pandemiebeginn registriert. Mehr als 15.000 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden wurden in dem mehrheitlich muslimischen 160-Millionen-Einwohner-Land gemeldet. Zudem seien knapp 90 Prozent der Betten in Krankenhäusern belegt, sagte Gesundheitsminister Zahid Maleque. Während der zeitweisen Aufhebung des Lockdowns reisten Zehntausende Menschen mit überfüllten Fähren und Bussen aus großen Städten in ihre Dörfer, um dort das Opferfest am vergangenen Mittwoch zu feiern. Nach dem medizinischen Personal müssen in New York ab Mitte September auch alle städtischen Mitarbeiter entweder einen Impfnachweis vorlegen oder sich wöchentlich testen lassen. Das teilte Bürgermeister Bill de Blasio mit. Unter die zum Schulanfang in Kraft tretende Regelung fallen rund 340.000 städtische Angestellte, darunter auch Polizisten und Lehrpersonal. Die US-Ostküstenmetropole will damit die sich rasch ausbreitende Delta-Variante bekämpfen. Die USA werden Insidern zufolge vorerst keine Reisebeschränkungen aufheben. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Hintergrund sei die ansteckendere Delta-Variante, so ein Vertreter des US-Präsidialamtes. “Nach derzeitigem Kenntnisstand mit der Delta-Variante werden die USA an den bestehenden Reisebeschränkungen festhalten.” Derzeit können unter anderem Ausländer, die sich zuletzt in den Schengen-Staaten, Großbritannien oder China aufgehalten haben, nicht in die USA einreisen. Eine Sprecherin des Weißen Hauses äußerte sich später ähnlich. Wegen der Delta-Variante werden wir die bestehenden Reisebeschränkungen an dieser Stelle beibehalten”, sagte Jen Psaki. Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen überprüft Israel künftig die Einhaltung der Quarantäne von Reiserückkehrern aus “roten” Ländern mithilfe von SMS und GPS. “Rote” Länder haben besonders hohe Inzidenzen. Dorthin dürfen Israelis nur mit Sondergenehmigung reisen. Personen würden während der einwöchigen Quarantäne SMS mit einem Link erhalten, erklärt ein Sprecher des Ministers für innere Sicherheit. Sie müssten auf den Link klicken und würden damit ihre GPS-Koordinaten an die Behörden senden. Wer nicht auf den Link klicke, werde so wie bisher Kontrollbesuche von der Polizei erhalten, so der Sprecher. Ab kommender Woche werde es dann die Möglichkeit geben, auf den Link zu klicken und ein Selfie mit den GPS-Koordinaten des aktuellen Aufenthaltsortes zu verschicken. Der Iran hat einen neuen Höchstwert bei den täglichen Neuinfektionen erreicht. Als Ursache wird von den Gesundheitsbehörden eine zunehmende Verbreitung der Delta-Variante angegeben. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden trotz eines Lockdowns binnen eines Tages 31.814 Neuinfektionen registriert. Im selben Zeitraum starben 322 Patienten im Zusammenhang mit dem Virus. Die Gesamtzahl der Corona-Infektionen im Iran liegt nun bei über 3,7 Millionen, die der Corona-Toten bei fast 89.000. Der Iran ist von der Pandemie besonders hart betroffen, auch weil die Wirtschaftskrise und US-Sanktionen die Einfuhr von Impfstoffen für das Land erheblich erschwert haben. Bislang wurden ungefähr 13 Prozent der Iraner mit hauptsächlich chinesischen Vakzinen geimpft. Erstmals seit Januar hat China 76 Corona-Neuinfektionen binnen eines Tages vermeldet. Der neue Höchstwert veranlasste das Land zu einer umfangreichen Testaktion bei Millionen von Einwohnern in der östlichen Provinz Jiangsu. Für Besorgnis sorgten besonders 40 inländische Ansteckungen, von denen 39 aus Jiangsu und eine aus Liaoning gemeldet wurden, wie die Nationale Gesundheitskommission mitteilte.
Beitragsfoto © Alexandra_Koch (Pixabay)