NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CCCXXXIV)

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 440 Neuinfektionen, 36 mehr als am Montag vor einer Woche. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 4,9 von 5,0 am Vortag. 31 Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Vor einer Woche wurden 57 Tote gezählt. Die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten in Deutschland sinkt wieder. Wie aus dem aktuellen DIVI-Intensivregister hervorgeht, werden in deutschen Kliniken derzeit 526 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, das sind 20 weniger als am Vortag. Demnach müssen 355 Patienten invasiv beatmet werden, das sind 5 Personen weniger als am Vortag.

Deutschlandweit hat keine Region mehr eine Inzidenz von über 25. Auch der Spitzenreiter (Eichsfeld in Thüringen) liegt jetzt nicht mehr über dieser Marke und meldete dem RKI genau 25 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen. Insgesamt verzeichnen mittlerweile 40 der über 400 Kreise und kreisfreien Städte eine Inzidenz von 0 Neuinfektionen in der letzten Woche. Die zweithöchste Inzidenz verzeichnet aktuell Frankfurt am Main mit 20,4. 31 Kreise liegen in Deutschland noch über einer Inzidenz von 10, die meisten davon liegen in Bayern und Baden-Württemberg – etwa München (10,0) oder Heilbronn (15,8). Von den 16 Bundesländern liegt die Hälfte unter der 5er-Schwelle, alle Länder rangieren weiterhin im einstelligen Bereich und bleiben damit unter 10. Fünf Bundesländer melden sinkende Werte pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen: Baden-Württemberg, Hamburg, Hessen, Sachsen und Schleswig-Holstein verbessern sich in der Nachkommastelle. Vier Bundesländer verzeichnen dagegen leichte Aufschläge, ebenfalls im Nachkommabereich: Berlin, Bremen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. In sieben Bundesländern stagniert die Entwicklung. Sachsen-Anhalt (1,0) und Mecklenburg-Vorpommern (1,3) melden die niedrigsten Inzidenzwerte.

Die Deutsche Gesellschaft für Immunologie geht davon aus, dass eine Herdenimmunität gegen das Coronavirus ohne die Impfung von Kindern und Jugendlichen nicht erreichbar ist. “Klassischerweise geht man von einer Herdenimmunität aus, wenn 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung gegen den Erreger geschützt sind. Das setzt aber voraus, dass sich der Erreger in diesen Personen nicht vermehren kann”, sagte Vizepräsident Reinhold Förster den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Bei Sars-Cov-2 sei dies aber anders: Menschen könnten das Virus übertragen, obwohl sie selbst nicht erkrankt seien, obwohl sie geimpft und vollkommen symptomfrei seien. Mit der Delta-Variante habe sich die Situation verschärft: “Sie ist deutlich ansteckender. Sie betrifft sehr stark Jugendliche und Kinder”, sagte Förster. “Solange diese Gruppe gar nicht oder wenig geimpft ist, werden wir keine Herdenimmunität bekommen.” In der laufenden Corona-Impfkampagne wollen die Praxen im Rheinland nach Angaben des Hausärzteverbandes künftig auf den Impfstoff von Astrazeneca verzichten. Das sagte der Chef des Hausärzteverbandes Nordrhein, Oliver Funken, der “Rheinischen Post”. “Astazeneca wird zunehmend der Ladenhüter unter den Impfstoffen. Er ist politisch einfach zerredet worden. Die aktuelle STIKO-Empfehlung unterstützt dies noch. Viele Patienten wollen den Wechsel auf Biontech”, so Funken. Daher sei man nun gezwungen, auf Astrazeneca zu verzichten, obwohl es sich um einen guten Impfstoff handele, der auch vor der Delta-Variante schütze. Viele Patienten wünschten die Möglichkeit, zu Biontech zu wechseln, häufig auch, weil sie so schneller zur Zweitimpfung kommen können. Das sei verständlich, so Funken. “Für die Hausärzte bedeutet das andererseits organisatorischen Stress. Termine müsse neu vergeben, Impfstoffe anders verplant werden”, sagte der Vorsitzende des Hausärzteverbandes Nordrhein. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek von der CSU hat die Position seines Kabinettskollegen Hubert Aiwanger zu Corona-Impfungen kritisiert. Die Haltung des Wirtschaftsministers tue der Impfkampagne nicht gut, sagte Holetschek der “Allgäuer Zeitung”. Der Vorsitzende der Freien Wähler steht in der Kritik, weil er sich bislang keine Spritze gegen das Coronavirus hat geben lassen. Aiwanger wehrt sich dagegen. Er verlangt, dass auf Ungeimpfte kein Druck ausgeübt werden dürfe. Auch Holetschek sagte, dass jeder selbst entscheiden müsse, ob man sich impfen lasse. “Ich sage aber auch, Impfen ist ein Akt der Solidarität. Wenn man bestimmte öffentliche Ämter innehat und sozusagen auch Vorbild ist, sollte man sich bewusst machen, welche Welle man damit auslöst.” Mecklenburg-Vorpommern will die Corona-Schutzimpfungen noch mehr in die Fläche und damit hin zu den Menschen tragen. Wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig in Schwerin sagte, sollen in Städten und Dörfern deutlich mehr Angebote ohne vorherige Terminabsprachen unterbreitet werden. “Die Landkreise und kreisfreien Städte zünden jetzt die Stufe zwei. Wir gehen weg vom Impfen in den Impfzentren. Das ist auch weiter möglich. Aber wir gehen mit mobilen Impfteams immer mehr raus, vor Ort, wo die Bürgerinnen und Bürger sind”, kündigte die SPD-Politikerin nach Beratungen der Landesregierung zur Corona-Lage an. Im Kampf gegen die Delta-Variante sollten laut Berechnungen des Robert-Koch-Instituts mindestens 85 Prozent der 12- bis 59-Jährigen und 90 Prozent der Senioren ab 60 Jahren vollständig geimpft sein. “Bei rechtzeitigem Erreichen dieser Impfquote scheint eine ausgeprägte 4. Welle im kommenden Herbst/Winter unwahrscheinlich”, heißt es in dem Papier, das gerade veröffentlicht wurde. Dennoch müsse sich die Bevölkerung weiter an die Basishygienemaßnahmen halten. Möglicherweise sei es auch notwendig, bei ansteigenden Infektionszahlen Kontakte “zu einem gewissen Grad” zu reduzieren. Trotz der Forderungen aus der Politik nach einer generellen Corona-Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren bleibt die Ständige Impfkommission (STIKO) bei ihrem zurückhaltenden Kurs. Das Gremium nehme “die diversen Forderungen der Politik” sehr wohl wahr, erklärte STIKO-Mitglied Martin Terhardt. Die STIKO beobachte die Datenlage täglich und werde “gerade zu diesem Thema sicher schnell reagieren”, wenn es deutliche Änderungen gebe, betonte er. Die bisher verfügbaren Daten lieferten jedoch noch keine ausreichenden Beweise für die Sicherheit des Impfstoffs in der Altersgruppe. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hält ein Bußgeld für sogenannte Impfschwänzer für den falschen Weg. “Es ist ein ganz großes Ärgernis für unsere Impfzentren, wenn Leute einfach ihren Termin nicht wahrnehmen und vorher nicht absagen”, sagte die SPD-Politikerin. “Aber ich glaube, die Bußgeld-Debatte wird das Problem nicht lösen”, ergänzte Dreyer. “Wir appellieren an die Vernunft der Menschen. Ohne Absage einen Termin nicht wahrzunehmen, nimmt anderen die Chance auf eine Impfung.” Und: “Für die Impfzenten ist es ein immenser Aufwand, das aufzufangen, es bringt Sand ins Getriebe.” Die Impfzentren seien schon dazu übergegangen, die Termine zu überbuchen, um das auszugleichen, aber es sei ein riesiger Organisationsaufwand, wenn viele Menschen nicht erschienen. “Es ist ein Anruf, abzusagen. Das ist doch nicht zu viel verlangt.” Die Bundesregierung lehnt Strafzahlungen für Impfschwänzer ab, wie Regierungssprecher Steffen Seibert in Berlin sagt. “Impftermine sind tatsächlich wertvoll, und es ist wichtig, dass sie genutzt werden.” Seibert ruft Personen, die einen Impftermin nicht einhalten können oder wollen, auf, diesen frühzeitig abzusagen. “Strafen für Menschen, die einen Impftermin nicht wahrnehmen, sieht die Bundesregierung nicht vor.” Seibert appelliert zudem “mit allem Nachdruck”: “Lassen Sie sich impfen.” Mit der Impfung schütze man nicht nur sich selbst vor einer Krankheit mit schwerem Verlauf, sondern man schütze auch seine Mitmenschen und seine Familie. Kanzlerin Angela Merkel und Gesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) haben angesichts der sich rasch ausbreitenden Delta-Variante des Coronavirus auf die Bedeutung der Impfungen hingewiesen. Man müsse bei der Impfquote Richtung 80 Prozent kommen, mahnte Merkel nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen in den letzten regulären Beratungen der CDU-Spitze vor der Sommerpause in Berlin. Vor allem ungeimpfte Kinder würden im Herbst noch verwundbar sein. Zugleich wies sie demnach darauf hin, dass die Hospitalisierung bei der Delta-Variante in anderen Ländern nicht so hoch sei. Das Impftempo ist am ersten Juli-Wochenende deutlich zurückgegangen. Im Lauf des Samstags wurden bundesweit insgesamt nur rund 363.000 Impfdosen verabreicht, wie aus den aktuellen Zahlen des RKI-Impfquoten-Monitoring hervorgeht. Am Sonntag waren es sogar nur rund 253.300. Ein Rückgang ist am Wochenende zwar nicht ungewöhnlich, beide Werte liegen jedoch unter dem Niveau des letzten Juni-Wochenendes. Durchschnittlich werden derzeit nur noch rund 702.000 Impfdosen pro Tag eingesetzt. In Spitzenzeiten Mitte Juni lag der Durchschnitt zeitweise noch deutlich über 840.000. Die einfache Impfquote steigt aktuell auf 56,5 Prozent, die der komplett Geimpften liegt bei 38,9 Prozent.

Angesichts der psychischen Belastungen für Kinder und Jugendliche in der Corona-Pandemie haben Kinder- und Jugendpsychiater vor zu viel Leistungsdruck in der Schule gewarnt. “Bereits jetzt weisen auch leistungsstarke Schülerinnen und Schüler aller Altersstufen vermehrt schulbezogene Leistungsängste auf, was sich in deutlich erhöhten Anmeldungen in Praxen und Ambulanzen widerspiegelt”, erklärten mehrere Fachverbände in einem offenen Brief an Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU), Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht (SPD) und die Kultusminister der Länder. Sie warnten vor einem “einem forcierten ‘Aufholen’ von Lerninhalten”. Eine Überforderung sei sowohl für die schulische als auch die psychosoziale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen schädlich.

Der Virologe Alexander Kekulé fordert eine großzügigere Ausweisung von Risikogebieten: “Ich bin nicht so glücklich mit dieser Salami-Taktik, mit der jetzt wieder Risikogebiete eins nach dem anderen ausgewiesen werden”, sagte er den Sendern RTL und ntv. Nur Katalonien und nicht ganz Spanien zu einem Risikogebiet zu erklären, sei ein Fehler. Zudem sei es vernünftig, wenn Rückkehrer aus Risikogebieten generell fünf Tage in Quarantäne verbleiben müssten: “Wenn sie zurückkommen, fünf Tage Quarantäne und danach freitesten – am besten mit einem PCR Test und nicht mit einem Antigen-Schnelltest”, so der Virologe. Durch Reiserückkehrer werde die Zahl der Corona-Infizierten in Deutschland wieder steigen, erklärte Kekulé weiter.

Im spanischen Corona-Hotspot Katalonien können die rasant gestiegenen Infektionszahlen die Sommerpartys von Einheimischen und Touristen nicht stoppen. Die Strände, aber auch Hotels, Kneipen und Läden der katalanischen Hauptstadt Barcelona und anderer Küstengemeinden der Region waren am Wochenende und auch am Montag zum Teil total überfüllt, wie Regionalmedien berichteten. Unter den Besuchern gebe es “viele Touristen aus anderen Ländern Europas, die einräumen, sie seien vom pulsierenden Nachtleben angezogen” worden, schrieb die Zeitung “El Periódico”. “Strände, Plätze, Bars und Diskotheken sind gefüllt mit Musik und Alkohol, aber Masken gibt es nur wenige”, stellte das Blatt fest. In Spanien steigt die Zahl der Corona-Neuinfektionen weiter. Grund sei die höhere Ansteckungsrate bei jüngeren Menschen und die Verbreitung der infektiöseren Delta-Variante, teilt das Gesundheitsministerium mit. Binnen 24 Stunden wurden 32.607 Neuinfektionen und 23 weitere Todesfälle gemeldet. Das ist der höchste Tageszuwachs seit dem 8. Februar. Die Zahlen in den unterschiedlichen Altersgruppen variierten stark, “unter den Jüngsten haben wir eine Inzidenz von fast 600”, teilte der Chef-Epidemiologe des Gesundheitsministeriums mit. Insgesamt wurden seit Ausbruch der Pandemie mehr als 3,8 Millionen Menschen in Spanien positiv auf das Coronavirus getestet, 80.934 Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus. Norwegen verschiebt die nächsten großen Öffnungsschritte. “Es gibt das Risiko, dass es wegen der Delta-Variante eine vierte Welle im nicht-geimpften Teil der Bevölkerung gibt”, sagt Ministerpräsidentin Erna Solberg. Auch diejenigen, die nur eine Impfung erhalten hätten oder besonders anfällige Gruppen seien diesbezüglich gefährdet. Frühestens Ende des Monats sei an die Aufhebung von Auflagen zu denken. Der britische Gesundheitsminister Sajid Javid hat die geplante Aufhebung aller Corona-Maßnahmen in England verteidigt. “Wir sind sehr zufrieden mit den verkündeten Entscheidungen”, sagte Javid dem Sender Sky News. Er räumte ein, dass sich die Zahl der Neuinfektionen wegen der für 19. Juli angepeilten Lockerungen erhöhen werde. Bereits bis zur Aufhebung am 19. Juli rechnet die Regierung mit 50.000 täglichen Fällen, danach, so Javid, dürften die Zahlen auf bis zu 100.000 steigen. Aber der Einsatz von Impfstoffen habe die Verbindung von Infektionen und Krankenhauseinweisungen sowie Todesfällen geschwächt. “Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben”, sagte und Javid betonte, es sei an der Zeit, sich verstärkt um andere Gesundheitsprobleme zu kümmern. Millionen Menschen hätten sich während der Pandemie mit ihren Sorgen nicht an den Nationalen Gesundheitsdienst (NHS) gewandt. Dies müsse ebenfalls eine Priorität sein. “Es kann nicht nur immer um Corona gehen”, sagte Javid. In England sollen am 19. Juli alle Corona-Maßnahmen beendet werden. Dann dürfen auch Nachtclubs wieder öffnen, Abstandsregeln und Maskenpflicht fallen ebenso weg wie eine Zuschauerbegrenzung bei Großereignissen. Der britische Premierminister Boris Johnson betonte zugleich, dass die verbindliche Entscheidung nach einer weiteren Überprüfung der Pandemie-Daten am kommenden Montag (12. Juli) getroffen werde. In Großbritannien hatte sich die Zahl der Corona-Neuinfektionen wegen der Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante zuletzt deutlich erhöht. Es sei klar geworden, dass das Impfprogramm erfolgreich sei und es deutlich weniger Corona-Todesfälle gebe, obwohl die Zahl der Neuinfektionen gestiegen sei, sagte Johnson. Der an Covid-19 erkrankte Luxemburger Premierminister Xavier Bettel muss wegen anhaltender Krankheitssymptome länger im Krankenhaus bleiben. Wie die Regierung mitteilte, steht der 48-Jährige unter ständiger ärztlicher Beobachtung. Bei ihm sei am Wochenende eine unzureichende Sauerstoffsättigung festgestellt worden. Sein Zustand gelte als ernst, aber stabil. Er müsse schätzungsweise noch zwei bis vier Tage im Krankenhaus bleiben. Bettel war am Wochenende wegen verstärkter Symptome ins Krankenhaus gebracht worden, vorsichtshalber und für 24 Stunden, wie es anfangs hieß. Aus Sorge vor der Delta-Variante des Coronavirus führt Tschechien von Freitag an eine Testpflicht für Einreisende und Reiserückkehrer ein. Das ging am Montag aus einer neuen Verordnung des Gesundheitsministeriums in Prag hervor. Wer aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz kommt, muss ein negatives Antigen-Testergebnis dabei haben, das nicht älter als 48 Stunden ist, oder ein PCR-Testergebnis, das nicht älter als 72 Stunden ist. Zudem muss vorab ein Online-Meldeformular ausgefüllt werden. Wer seit mindestens 14 Tagen vollständig geimpft ist, braucht keinen Test. Der sogenannte kleine Grenzverkehr innerhalb von 24 Stunden, zum Beispiel zum Einkaufen, bleibt ohne Auflagen möglich. In Russland melden die Behörden 24.353 Neuinfektionen binnen 24 Stunden, 6557 davon in Moskau. Insgesamt sind damit mehr als 5,63 Millionen Ansteckungsfälle bekannt. Nach Angaben der Coronavirus-Arbeitsgruppe der Regierung steigt die Zahl der Menschen, die in Zusammenhang mit dem Virus starben, um 654 auf 138.579. Am Sonntag wurden 25.142 Neuinfektionen und 663 Todesfälle registriert.

In Afrika ist in der vergangenen Woche eine Rekordzahl an Corona-Neuinfektionen registriert worden. Zwischen Montag und Sonntag wurden auf dem Kontinent täglich mehr als 36.000 Neuinfektionen nachgewiesen, wie eine AFP-Zählung auf der Grundlage von Behördenangaben ergab. Am schwersten betroffen ist Südafrika, wo sich die Delta-Variante des Coronavirus derzeit stark ausbreitet. Angesichts rasch steigender Corona-Infektionszahlen hat Bangladesch seinen strikten landesweiten Lockdown um eine Woche verlängert. Die Menschen in dem 160-Millionen-Einwohner-Land dürfen das Haus bis zum 14. Juli nur aus gutem Grund verlassen – etwa um Essen oder Medikamente zu kaufen oder um Beerdigungen zu besuchen. Seit vergangenem Donnerstag hat die Polizei bereits mehr als 2100 Regelbrecher festgenommen und auf Kaution freigelassen. Welche Strafe ihnen droht, ist noch unklar. Die steigende Zahl von Corona-Neuinfektionen in Israelkönnte laut einem Experten ein “erstes Signal” für eine verminderte Wirksamkeit der Corona-Impfstoffe gegen die Delta-Variante sein. Es sei jedoch noch “zu früh, um präzise Aussagen über die Impfstoff-Wirksamkeit gegen die Variante zu machen”, sagte der Vorsitzende des israelischen Expertengremiums zu Covid-19, Ran Balicer. Obwohl der Großteil der Erwachsenen in Israel mit dem Impfstoff von Biontech immunisiert wurde, nahmen die Fallzahlen zuletzt wieder zu. Weil die wenigen Fälle aber bisher sehr ungleich in der Bevölkerung verteilt sind, lassen sich laut Balicer noch keine eindeutigen Schlüsse ziehen. Ein leichter Rückgang des Impfschutzes mit milden Verläufen sei “wahrscheinlich”, sagte er. Hinweise auf einen geminderten Schutz vor schweren Verläufen gebe es bisher nicht.

Beitragsfoto © Anna Shvets (Pexels)

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