Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 212 neue Positiv-Tests. Das sind sieben weniger als am Montag vor einer Woche, als 219 Neuinfektionen gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz bleibt mit 5,0 gleich wie am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Eine Person starb im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 91.031. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als 3,5 Millionen Corona-Tests positiv aus. Die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten in Deutschland stagniert. Wie aus dem aktuellen DIVI-Intensivregister hervorgeht, werden in deutschen Kliniken derzeit 546 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, das ist keine Veränderung zum Vortag. Demnach müssen 360 Patienten invasiv beatmet werden, das sind 7 Personen weniger als am Vortag.
Bundesweit ist die Inzidenz erstmals seit Wochen gestiegen. Dennoch liegen alle 16 Bundesländer weiterhin im einstelligen Bereich. Vier Bundesländer melden sinkende Werte pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen: Bayern, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen verbessern sich in der Nachkommastelle. Sechs Bundesländer verzeichnen dagegen leichte Aufschläge, ebenfalls im Nachkommabereich: Bremen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen. In sechs Bundesländern stagniert die Entwicklung. Mecklenburg-Vorpommern meldet einen neuen Corona-Fall. Die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche, sank damit auf 1,3. Am Samstag hatte sie 1,4 betragen, am 27. Juni 2,1. Die Gesamtzahl der bestätigten Corona-Infektionen in Mecklenburg-Vorpommern erhöhte sich durch den am Sonntag gemeldeten Fall auf 44.165. Samstag und eine Woche zuvor waren jeweils zwei neue Fälle gemeldet worden. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion blieb am Sonntag konstant bei 1156. Im Nordosten können weiterhin die drei Landkreise Rostock, Vorpommern-Rügen und Mecklenburgische Seenplatte eine Inzidenz von 0,0 vorweisen. Die höchste Inzidenz hat Schwerin mit 4,2. Noch niedriger als in Mecklenburg-Vorpommern ist die Inzidenz nur in Sachsen-Anhalt mit 1,0. In Hessen sind innerhalb von 24 Stunden 14 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Weitere Todesfälle gab es nicht. Damit blieb die Zahl der Menschen, die seit Beginn der Pandemie mit oder an Covid-19 gestorben sind, bei 7542, wie aus Daten des Robert Koch-Instituts hervorgeht. Die Inzidenz, also die Zahl der Infizierten je 100.000 Einwohnern an sieben aufeinanderfolgenden Tagen, ging leicht von 8,0 am Vortag auf 7,8 zurück. Auf den Intensivstationen in Hessen lagen am Sonntag nach Daten des Divi-Registers 81 Menschen mit einer Covid-19-Erkrankung. Von ihnen wurden 43 beatmet. Die Corona-Inzidenz ist in Nordrhein-Westfalen auf niedrigem Niveau marginal angestiegen. Der Wert, der die Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen wiedergibt, lag am Morgen bei 5,6, wie aus der Webseite des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Das waren 0,1 mehr als am Sonntag und 0,2 mehr als am Samstag. Sechs Kreise und kreisfreie Städte wiesen in NRW eine zweistellige Sieben-Tage-Inzidenz auf: der Hochsauerlandkreis (15,4), der Landkreis Lippe (14,1), Düsseldorf (13,2), Soest (11,3), Köln (10,5) und Solingen (10,0.) Am niedrigsten war die Inzidenz in Mülheim (0,6), Remscheid (0,9), Unna (1,0) und Euskirchen (1,0).
Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, fordert das Ende aller Corona-Maßnahmen für vollständig Geimpfte. “Spätestens September wird für jeden Impf-Willigen ein Impfangebot verfügbar sein, dann müssen eigentlich nahezu alle Corona-Maßnahmen weg”, sagte Gassen der “Bild”-Zeitung. Jede Person könne “dann immer noch individuell entscheiden, ob er oder sie weiter Maske tragen” wolle. Eine Pflicht solle es dann aber aus seiner Sicht nicht mehr geben. Gassen betonte, der Wegfall sei wichtig, um die Impfmoral der Bundesbürger hochzuhalten. “Mancher wird sich sonst fragen: Warum sollte ich mich impfen lassen, vielleicht zwei Tage Kopfweh oder andere Impfnebenwirkungen in Kauf nehmen und etwas für die Herdenimmunität tun, wenn ich weiterhin Maske tragen muss, nur weil sich 20 bis 30 Prozent der Leute weigern”, ergänzte Gassen. Kommunale Spitzenverbände lehnen Geldbußen für Menschen ab, die ihre Impftermine verstreichen lassen. “Anstatt über Strafen nachzudenken, sollten wir uns überlegen, was wir tun können, um die Impfbereitschaft weiterhin hochzuhalten”, sagt der Präsident des Deutschen Landkreistages, Reinhard Sager, der “Welt”. Der Präsident des Deutschen Städtetages und Leipziger Oberbürgermeister, Burkhard Jung, bezeichnet Sanktionen in dem Bericht als “zweitbeste Lösung”. SPD-Chefin Saskia Esken fordert die Ständige Impfkommission (STIKO) auf, ihre Haltung zur Corona-Impfung von Jugendlichen zu überdenken. “Wir brauchen dringend einen Impfstoff für Kinder, und ich hoffe auch, dass die STIKO ihre eingeschränkte Impf-Empfehlung für Jugendliche bald überdenkt”, sagte sie der “Rheinischen Post”. Nachdem die jungen Leute über mehr als ein Jahr solidarisch gewesen seien, dürfe man jetzt dieselbe Rücksichtnahme auch von den Erwachsenen erwarten, so Esken weiter. “Dazu gehört es beispielsweise, dass alle sich weiterhin an die Hygieneregeln halten und dass kommerzielle Großveranstaltungen wie der Fußball mit Tausenden Besuchern und erschreckend geringer Hygienedisziplin nicht akzeptiert werden, dass Reiserückkehrer konsequent getestet und gegebenenfalls unter Quarantäne gestellt werden und dass die Testdisziplin in den Betrieben für nicht Geimpfte weiterhin aufrechterhalten wird.” An den Schulen plädierte sie dafür, im Präsenzunterricht und in anderen Situationen, wo naher Kontakt mit jungen Menschen kaum vermieden werden könne, nur solches Personal einzusetzen, das genesen, tagesaktuell getestet oder vollständig geimpft sei. Aus der Opposition kommt Kritik an dem Vorschlag, Impftermin-Schwänzer mit einem Bußgeld zu bestrafen. Es sei zwar “ärgerlich und unsozial”, einen vereinbarten Termin platzen zu lassen, sagte FDP-Vizechef Wolfgang Kubicki den Partnerzeitungen der Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft. “Trotzdem wäre es sinnvoller, zunächst an die Menschen zu appellieren, ihren Termin rechtzeitig abzusagen, damit andere den Impfstoff erhalten können”, so Kubicki. Den Druck jetzt durch Strafandrohungen weiter zu erhöhen, sei nicht zielführend. “Denn mit einer solchen Maßnahme stehen die Behörden vor einem hohen Mehraufwand, ohne dass das Problem am Ende gelöst ist”, ist der Liberalen-Politiker überzeugt. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder hat die Ständige Impfkommission (STIKO) aufgefordert, die Freigabe der Corona-Impfstoffe für Jugendliche zu empfehlen. “Das wirksamste Mittel gegen die Delta-Variante ist die Schülerimpfung. Gerade in den jüngeren Altersgruppen sind die Inzidenzzahlen am höchsten”, sagte Söder der “Bild am Sonntag”. Deshalb solle die STIKO dringend überlegen, wann sie das Impfen von Jugendlichen empfehle. “Wir erhöhen damit nicht nur den Schutz für uns alle, sondern geben einer Generation, die auf vieles verzichten musste, wieder mehr Freiheiten zurück”, betonte der CSU-Chef. Bayern werde diese Woche mit dem Impfen der Abschlussklassen beginnen. “Bundesweit müssen wir schnell und gezielt in den Schulen impfen, sobald die Empfehlung der STIKO vorliegt.” Unionskanzlerkandidat Armin Laschet lehnt Bußgelder für Menschen, die Impftermine ohne Absage verstreichen lassen, ab. “Solidarität erzwingt man nicht durch Strafen”, sagte er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Dennoch räumte er ein, dass ein Fernbleiben ohne Absage ein Problem sei. Jeder, der einen Termin nicht wahrnehmen könne oder schon woanders eine Impfdosis erhalten habe, solle durch eine Nachricht an das Impfzentrum Platz für andere Impfwillige schaffen, forderte Laschet. “Das Impftempo bei uns ist weiter hoch, weltweit liegen wir sehr weit vorne. Damit das so bleibt, kann jeder seinen Beitrag leisten.” Laschet unterstützte zudem die Idee, in der Beurteilung der Corona-Lage wegen des Impffortschritts künftig über die Inzidenzzahlen hinauszuschauen.
In Italien verzeichnet das Gesundheitsministerium 808 Neuinfektionen binnen 24 Stunden nach 932 am Vortag. Insgesamt wurden bislang mehr als 4,26 Millionen Ansteckungsfälle nachgewiesen. Zwölf weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Coronavirus, am Tag zuvor wurden 22 Todesfälle registriert. Seit Ausbruch der Pandemie im Februar 2020 starben in Italien 127.649 Menschen mit oder an dem Virus. Das ist der zweithöchste Wert in Europa nach Großbritannien und der achthöchste weltweit. Großbritannien meldet 24.248 neue Corona-Fälle, nach 24.885 am Samstag, und 15 Todesfälle, wie aus Regierungsdaten hervorgeht. Insgesamt hätten rund 45,3 Millionen Menschen eine erste Dosis Impfstoff erhalten, und 33,6 Millionen seien bereits vollständig geimpft. Trotz der grassierenden Delta-Variante soll in England die Maskenpflicht fallen. Es werde bald zur “persönlichen Entscheidung”, ob Schutzmasken getragen würden, sagt Wohnungsbauminister Robert Jenrick dem Sender Sky News. “Es wird eine andere Zeit sein, in der wir als Privatpersonen diese Entscheidungen fällen, anstatt dass Ihnen die Regierung sagt, was zu tun ist.” Die gesetzlichen Beschränkungen sollten am 19. Juli aufgehoben werden, die Daten sähen positiv aus. Russland hat mit mehr als 25.000 Neuinfektionen die meisten Corona-Fälle binnen einen Tages seit Januar verzeichnet. Die Behörden gaben am Sonntag 25.142 neue Corona-Fälle bekannt. Zuvor hatten die Behörden zudem an fünf Tagen in Folge neue Höchststände bei der Zahl der im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorbenen Menschen registriert. In Russland breitet sich derzeit die besonders ansteckende Delta-Variante des Virus aus. Am Samstag verzeichneten die Behörden 697 Corona-Tote, am Sonntag ging die registrierte Totenzahl dann leicht auf 663 zurück. Manche Experten sagen, die offiziellen Angaben zu den Verstorbenen seien zu niedrig, da beispielsweise nur solche Toten gezählt würden, bei denen sich das Coronavirus als primäre Todesursache nachweisen lasse. Die in der russischen Bevölkerung weitverbreitete Skepsis gegenüber Corona-Impfungen erschwert den Behörden die Eindämmung des Virus.
Südkorea plant die Produktion von bis zu einer Milliarde mRNA-Impfdosen. Dazu sei das Land in Gesprächen mit den Herstellern wie Pfizer oder Moderna, sagt ein hochrangiger Vertreter des südkoreanischen Gesundheitsministeriums der Nachrichtenagentur Reuters. Dies könne helfen, den Engpass an Impfstoffen in Asien zu lindern. Wie weit die Gespräche fortgeschritten sind, ist zunächst unklar. Pfizer erklärt, es seien derzeit keine Ankündigungen geplant. Biontech wollte sich nicht äußern. Von Moderna und Curevac waren zunächst keine Stellungnahmen zu erhalten. US-Präsident Joe Biden hat die Amerikaner am Nationalfeiertag mit Nachdruck zur Impfung aufgefordert, um gemeinsam die “Unabhängigkeit” vom Coronavirus zu erreichen. Sich impfen zu lassen sei das “Patriotischste”, was die Bürger jetzt tun könnten, sagte Biden am Sonntagabend, dem Unabhängigkeitstag, im Garten des Weißen Hauses. “Also bitte: Falls Sie noch nicht geimpft sind, tun Sie es. Tun Sie es jetzt – für sich selbst, für Ihre Lieben, für Ihre Gemeinde, für Ihr Land.” Dank der Impfkampagne seien die USA “näher dran als je zuvor, ihre Unabhängigkeit von dem tödlichen Virus zu erklären”, betonte Biden. Das Virus sei aber noch nicht besiegt, zudem gebe es neue gefährliche Varianten. In den vergangenen Wochen verlangsamte sich das Impftempo in den USA, unter anderem weil es viele Impfskeptiker im Land gibt. Trotz zahlreicher Anreize und einem großen Vorrat an Impfstoffen haben die USA ein von Präsident Joe Biden gesetztes Impfziel verfehlt. Die Regierung wollte erreichen, dass 70 Prozent aller Erwachsenen bis zum Nationalfeiertag am 4. Juli mindestens eine Impfdosis erhalten. Bisher bekamen jedoch nur 67 Prozent, oder 173 Millionen Menschen, mindestens die erste Impfung, wie Daten der Gesundheitsbehörde CDC zeigten. Gut 58 Prozent aller Erwachsenen sind bereits vollständig geimpft. Der Corona-Koordinator der Regierung, Jeff Zients, sagte dem Sender CNN, er gehe aber nicht davon aus, dass die USA nun ein Plateau erreicht hätten, ab dem es kaum mehr Fortschritte gebe. Im Schnitt werden pro Tag in etwa eine Million Menschen geimpft – deutlich weniger als die mehr als drei Millionen Menschen am Höhepunkt der Impfkampagne im Frühjahr. In Indonesien sterben binnen eines Tages 555 Menschen in Zusammenhang mit dem Coronavirus. Das ist der höchste Anstieg seit Ausbruch der Pandemie. Die Gesamtzahl der Todesfälle steigt damit auf 60.582. Nach offiziellen Angaben wurden 27.233 Neuinfektionen binnen 24 Stunden registriert. Insgesamt sind es damit fast 2,3 Millionen nachgewiesene Ansteckungsfälle. In dem südostasiatischen Land leben rund 270 Millionen Menschen. Der Covid-19-Impfstoff des indischen Biotechnologie-Unternehmens Bharat Biotech hat sich in späten klinischen Studien als wirksam erwiesen und einen signifikanten Schutz gegen die Delta-Variante des Coronavirus geboten. In Phase-3-Studien habe der Impfstoff eine Gesamtwirksamkeit von 77,8 Prozent gezeigt, teilte Bharat Biotech mit. Die Wirksamkeit bei der Vermeidung eines schweren Krankheitsverlaufs habe bei 93,4 Prozent gelegen und der Schutz gegen die Delta-Variante, die den verheerenden Covid-19-Anstieg in Indien im Frühjahr verursacht hat, bei 65,2 Prozent.
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