Regionales Bildungsnetzwerk des Kreises engagiert sich weiter in der digitalen Bildung
Rheinisch-Bergischer Kreis | Gleich fünf Schulen im Rheinisch-Bergischen Kreis sind von der Landesanstalt für Medien NRW als „Medienscouts NRW-Schule“ ausgezeichnet worden. Damit werden die vielfältigen Angebote und das große Engagement von Medienscouts und Beratungslehrkräften an den Schulen gewürdigt. Für ihren Einsatz, um den Jugendlichen Medienkompetenz und Orientierung in der digitalen Welt zu vermitteln, erhielten nun die Friedrich-Fröbel-Schule, die Hauptschule im Kleefeld, die Integrierte Gesamtschule Paffrath, das Gymnasium Herkenrath und das Albertus-Magnus-Gymnasium Bensberg das Siegel. Die Geschäftsstelle für das Regionale Bildungsnetzwerk des Rheinisch-Bergischen Kreises berät und begleitet die Schulen rund um das Projekt Medienscouts NRW, koordiniert dieses und setzt damit eine wichtige Empfehlung der Bildungskonferenz im Bereich der digitalen Bildung um.
Digitale Welt kritisch hinterfragen
Das Siegel ist eine Auszeichnung für die Schulen, die die Medienscouts-Arbeit erfolgreich in der Praxis umsetzen. Im Mittelpunkt steht, dass an den Schulen präventiv Themen wie Cybergewalt, Sexting, Datenschutz, Fake News oder exzessive Mediennutzung aufgegriffen werden, um Jugendliche fit für die digitale Welt zu machen. Jugendliche werden zu Medienscouts ausgebildet, um dann ihre Mitschülerinnen und Mitschüler bei Fragestellungen sowie Problemen rund um Smartphone, Social Media, Internet und viele weitere Aspekte des digitalen Lebens zu beraten. Der Ansatz der „Peer-Education“ ist hierbei besonders hilfreich: Einerseits lernen junge Menschen lieber von Gleichaltrigen und andererseits können sie Gleichaltrige aufgrund eines ähnlichen Mediennutzungsverhaltens zielgruppenadäquat aufklären.

Sophia Tiemann, Amtsleiterin für Bildung und Integration des Rheinisch-Bergischen Kreises, lobt die engagierte Arbeit an den Schulen: „Für die selbstbestimmte Nutzung der digitalen Medien ist es wichtig, diese Welt kritisch zu hinterfragen, um sich dann souverän darin bewegen zu können. Dazu haben die Schulen mit ihren Medienscouts einen wichtigen Beitrag geleistet.“ Zugleich macht sie deutlich, dass es gelungen sei, „an fast allen weiterführenden Schulen in der Region sowie an allen Schulformen Medienscouts auszubilden und dort fest zu verankern. Das ist eine schöne Erfolgsgeschichte unserer gemeinsamen Bildungsnetzwerkarbeit.“
Gutes Abschneiden der Schulen im Rheinisch-Bergischen Kreis
Die Landesanstalt für Medien verlieh den fünf Schulen das Siegel als „Medienscouts NRW-Schule“, da sie sich beeindruckt zeigte von den vielfältigen Angeboten und dem Engagement, mit dem die Medienscouts und Beratungslehrkräfte an diesen Schulen praktisch arbeiten. Bemerkenswert ist, dass die Friedrich-Fröbel-Schule, die Hauptschule im Kleefeld und die Integrierte Gesamtschule Paffrath die Auszeichnung bereits zum dritten Mal erhalten. Das zeigt, wie nachhaltig diese Schulen unterwegs sind. Nachhaltig ist das Vorgehen aber in der gesamten Region, wofür nicht zuletzt das Regionale Bildungsnetzwerk des Rheinisch-Bergischen Kreises mit seinen vielfältigen Angeboten einen wichtigen Beitrag leistet.
Seit 2017 wurde das Siegel insgesamt 17 Mal verliehen. Am Projekt Medienscouts beteiligen sich 26 Schulen im gesamten Kreisgebiet und lassen ihre Schülerinnen und Schüler in verschiedenen Workshops zu digitalen Themen ausbilden. „Wir freuen uns sehr, dass wir das Medienscouts-Abzeichen 2020/21 erhalten haben – denn gerade in den aktuellen Pandemiezeiten mit Videounterricht und Distance Learning sind ein kompetentes und zielführendes Umgehen mit den neuen Medien wichtiger denn je“, erklärt Romina Matthes, stellvertretende Schulleiterin am Gymnasium Herkenrath.
Mit der Friedrich-Fröbel-Schule hat eine Förderschule die Auszeichnung bereits zum dritten Mal erhalten. Sie ist damit die einzige Förderschule im Land Nordrhein-Westfalen mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung, die das Siegel verliehen bekam. Dazu haben in den letzten Jahren vielfältige Maßnahmen beigetragen.
Für die Schülerinnen und Schüler sind die Medienscouts zu unterschiedlichsten Themen aktiv, wobei sie dann immer einen ganzen Unterrichtsblock in einer Klasse gestalten, beispielsweise zu den Themen Gefahren bei Spielen und Cybergrooming. Am weltweit stattfindenden Safer Internet Day im Februar 2020 nahmen sie beispielsweise mit dem Thema „YouTube-Influencer“ teil. „Die Medienscouts sind mittlerweile ein wichtiger Teil der Medienarbeit der Fröbelschule geworden und eine im Schulalltag fest verankerte, wichtige Institution zur Medienkompetenzerweiterung der Schülerinnen und Schüler“, unterstreicht Birgit Bohlscheid, Leiterin der Friedrich-Fröebel-Schule.
Über die Medienscouts
Das Projekt „Medienscouts NRW“ wurde 2012 von der Landesanstalt für Medien NRW (LfM) ins Leben gerufen und wird seitdem jedes Jahr gemeinsam mit Kommunen in ganz Nordrhein-Westfalen durchgeführt. Dabei geht es darum, Jugendliche als sogenannte Medienscouts dafür auszubilden, die Risiken medialer Angebote zu erkennen und auf diese selbstbestimmt, kritisch und kreativ zu reagieren. Mit diesem Wissen stehen die Medienscouts dann ihren Mitschülerinnen und -schülern zur Seite und helfen ihnen im Umgang mit sozialen Netzwerken, Online-Spielen und Co. Begleitet werden sie von sogenannten Beratungslehrkräften, an die sie sich selbst bei Fragen zu Inhalten oder zum Umgang mit an sie herangetragenen Problemen wenden können. Diese haben darüber hinaus eine wichtige Rolle bei der dauerhaften Verankerung der Medienscouts in der jeweiligen Schule.