Keiner flieht freiwillig. Am Schild mit diesem Satz mußten die Ratsherren und Ratsfrauen heute vorbei, um in den Ratssaal zu kommen. Mitglieder der Initiative “Willkommen in Wermelskirchen” hatten auf das Elend der Flüchtlinge mit Flyern und selbstgemachten Plakaten aufmerksam gemacht. In einem Brief an die Bürgermeisterin und die Fraktionen im Stadtrat haben die evangelischen Kirchengemeinden Hilgen-Neuenhaus, Wermelskirchen, Dabringhausen, Dhünn und der EFG Neuschäferhöhe ihre Forderung bekräftigt, daß sich die Stadt vom Artikel 1 des Grundgesetzes leiten lassen muß. Von der Würde des Menschen, der Würde aller Menschen. Es gibt keine Menschen, die man ertrinken lassen darf im Mittelmeer. Deshalb solle Wermelskirchen “Sicherer Hafen” werden, wie zuvor bereits 252 Städte, auch in der Region. Ein starker Eindruck. Selbst wenn die Entscheidung im Rat am Ende gegen die Forderung der Kirchengemeinden gerichtet sein wird: Der starke Eindruck bleibt.
Alle Fotos © Andrea Henkel