NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CCCXXV)

Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist erneut zurückgegangen und liegt nun bei 5,9 – das geht aus Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. Am Vortag hatte die Inzidenz bei 6,2 gelegen, vor einer Woche bei 9,3. Binnen eines Tages kamen laut RKI 592 Neuinfektionen sowie 68 Todesfälle hinzu. Am Samstag vor einer Woche waren 1108 Neuansteckungen sowie 99 Todesfälle verzeichnet worden. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt laut den neuesten RKI-Angaben bei 3.726.172. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle stieg auf 90.746. Die Zahl der von einer Covid-19-Erkrankung Genesenen bezifferte das RKI auf rund 3.618.400. Die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten in Deutschland ist abermals gesunken. Wie aus dem aktuellen DIVI-Intensivregister hervorgeht, werden in deutschen Kliniken derzeit 736 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt. Im Vergleich zum Vortag ist das ein Rückgang um 45 Patienten. Demnach müssen 520 Patienten invasiv beatmet werden, das sind 34 Personen weniger als am Vortag.

In Deutschland sind mittlerweile 32 Regionen Corona-frei, wie aus aktuellen Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Sie alle weisen eine Sieben-Tage-Inzidenz von 0 auf. Am Vortag waren es 27 Regionen, in denen seit sieben Tagen kein neuer Corona-Fall registriert wurde. In ganz Deutschland überschreitet aktuell nur eine einzige Region die 35er-Schwelle bei der Inzidenz: der Landkreis Lichtenfels in Bayern mit 35,9. Das ist der bundesweite Höchstwert.

Nach dem Nachweis der sogenannte Eta-Variante des Coronavirus in einem Krankenhaus in Paderborn hat der benachbarten Kreis Höxter ebenfalls einen Fall gemeldet. “Es besteht ein direkter Zusammenhang mit dem Nachweis im Kreis Paderborn”, sagte Wilfried Münster, Leiter des Gesundheitsdienstes des Kreises Höxter. Die erkrankte Person sowie die engen Kontaktpersonen seien in angeordneter Quarantäne, hieß es in einer Mitteilung. In Nordrhein-Westfalen hat der Kreis Höxter mit 0,0 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen derzeit die niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz. Der Nachweise der Variante erfolgte nach Angaben eines Sprechers verspätet. Die Eta-Variante wurde nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) erstmalig im Dezember 2020 in Angola nachgewiesen. Die Delta-Variante des Virus zieht nach Erkenntnissen des Robert-Koch-Instituts deutlich häufiger Krankenhaus-Aufenthalte nach sich als frühere Mutanten. Bei der Delta-Mutante liege die Quote der Hospitalisierung nach den vorliegenden Zahlen bei elf Prozent, sagt RKI-Präsident Lothar Wieler. Bei der Alpha-Variante liege die Quote in vergleichbaren Altersgruppen bei fünf Prozent. Dieser Unterschied sei in der Altersgruppe von 15 bis 34 Jahren besonders ausgeprägt.

Angesichts der rasanten Ausbreitung der Delta-Variante hat Kanzlerin Angela Merkel vor einer vierten Pandemie-Welle gewarnt und neue Einschränkungen nicht ausgeschlossen. “Wir müssen alles versuchen, um eine vierte Welle zu verhindern”, sagte sie nach dem EU-Gipfel in Brüssel. Das sei gerade mit Blick auf mögliche wirtschaftliche Folgen von großer Bedeutung. Testen, Abstand halten und Maske tragen seien nur kleine Einschränkungen gemessen an dem, “was passieren würde, wenn uns die Dinge außer Kontrolle geraten”. Merkel hatte beim Gipfel darauf gedrungen, dass die EU-Staaten die Einreiseregeln für Gebiete mit gefährlichen Virusvarianten einheitlich handhaben. Nun sagte sie, dass mehr Koordinierung vereinbart worden sei. “Ich hoffe, dass die dann auch konsequent umgesetzt wird.”

Die Bundesärztekammer fordert, die Sommerferien für die Entwicklung von Hygienekonzepten an den Schulen zu nutzen. “Kinder und Jugendliche brauchen für ihre gesunde Entwicklung einen geregelten Schulalltag mit sozialen Kontakten. Deshalb müssen jetzt, noch in den Sommerferien, belastbare Hygienekonzepte für die Schulen erarbeitet werden”, sagt Ärztepräsident Klaus Reinhardt der “Rheinischen Post”. “Eine Sommerpause wie im letzten Jahr darf es nicht noch einmal geben”, erklärte Ärztepräsident Reinhardt. Es sei zwar gut, dass die Bundesregierung ein Förderprogramm für raumlufttechnische Frischluftanlagen für Schulen aufgelegt habe. “Jetzt müssen die Länder aber auch gewährleisten, dass die notwendigen Umbauten bis zum Ende der Ferien abgeschlossen werden.” Lehrergewerkschaften haben die Kultusminister aufgefordert, das Plädoyer des Robert-Koch-Instituts (RKI) für ausreichende Schutzmaßnahmen in den Schulen im nächsten Schuljahr ernst zu nehmen. “Es bleibt der Pandemie egal, wenn die Kultusministerkonferenz unbedingt zurück zum normalen Präsenzunterricht will”, sagte der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, dem RND. Die Verantwortlichen stünden in der Pflicht, die Gesundheit der Schüler und Lehrer bestmöglich zu schützen. “Die Kultusministerien müssen die Warnungen deshalb ernst nehmen und insbesondere die Planungen für das nächste Schuljahr entsprechend anpassen.” Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat eine geringe Einbindung deutscher Schüler in Entscheidungen in der Corona-Pandemie bemängelt. “Die junge Generation war von der Pandemie ja direkt wenig betroffen. Aber es gibt wohl keine Gruppe die von den politischen Maßnahmen zur Eindämmung dieses Virus härter getroffen wurde”, sagte OECD-Bildungsdirektor Andreas Schleicher den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. “Sie hatte die größten Einschränkungen, sie hat am meisten gelitten – und dann durfte sie noch nicht mal richtig mitbestimmen”, fügte Schleicher hinzu. Dabei hätte es nach Auffassung des OECD-Bildungsdirektors gute Möglichkeiten gegeben, die Schüler in die Gestaltung der Prozesse einzubinden, etwa im Zuge der Digitalisierung. “Es wird unterschätzt, dass es oft die Kinder und Jugendlichen selbst sein können, die mit den innovativsten Ideen zur Weiterentwicklung von Schule kommen.”

Wegen der angespannten Corona-Lage in Großbritannien fordert SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach ein Reiseverbot für Briten in der Europäischen Union. “Es ist komplett unverständlich, warum es keine harten EU-weiten Einreisebeschränkungen für Reisende aus Großbritannien gibt”, sagte Lauterbach der “Bild”-Zeitung. “Angesichts der dramatischen Corona-Entwicklung im Vereinten Königreich mitten in der Hauptreisesaison wäre ein Reise-Embargo aus dem Vereinigten Königreich nach Europa ratsam.” Der SPD-Politiker plädiert zumindest aber für eine “zehntägige Quarantäne mit ersten Test nach fünf Tagen für Briten in allen EU-Ländern”.

Mittlerweile haben 53,3 Prozent der Bundesbürger mindestens eine Impfdosis verabreicht bekommen, wie aus aktuellen Impfdaten des RKI hervorgeht. Am Freitag wurden demnach in Deutschland 852.814 Impfdosen verabreicht. Damit sind nun auch 28.915.700 Personen oder 34,8 Prozent der Gesamt­bevölkerung vollständig geimpft. Unter den Bundesländern hat das Saarland mit 41,4 Prozent den größten Anteil an vollständig Geimpften. Die geringste Quote bei vollständigen Impfungen weist Brandenburg mit 32,2 Prozent auf. Für die Corona-Impfungen sind nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums im dritten Quartal deutlich mehr Dosen des Herstellers Moderna zu erwarten als ursprünglich angekündigt. Im Juli sollen pro Woche statt der vorgesehenen 733.000 nun jeweils 1,33 Millionen Dosen kommen. Im August werden dann 2,57 Millionen Dosen pro Woche erwartet, im September 2,95 Millionen pro Woche. Insgesamt will der US-Hersteller den neuen Zahlen zufolge im Juli 5,32 Millionen Impfdosen liefern, im August 10,28 Millionen und im September 14,5 Millionen Dosen. Dies gebe der Impfkampagne einen zusätzlichen Schub, sagte ein Ministeriumssprecher. In der kommenden Woche sollen zusätzlich zu bereits eingeplanten anderen Lieferungen fünf Millionen Dosen des Impfstoffes von Astrazeneca und eine Million Dosen von Johnson & Johnson an die Impfzentren der Länder sowie an Arztpraxen und Betriebsärzte gehen. Mehr als 32 Millionen digitale Corona-Impfnachweise wurden bisher in Deutschland erstellt – 5,9 Millionen davon in Impfzentren und Arztpraxen, 11,9 Millionen in Apotheken, teilt das Bundesgesundheitsministerium mit. Nachträglich per Post versandt wurden demnach mittlerweile 14,5 Millionen Zertifikate. Der EU-weit vereinbarte digitale Nachweis zum Vorzeigen auf dem Handy ist eine freiwillige Ergänzung zum weiter gültigen gelben Impfheft aus Papier. Genutzt werden kann er über eine kostenlose App namens “CovPass” oder die Corona-Warn-App des Bundes. Das Erstellen der digitalen Nachweise war Mitte Juni angelaufen. Niedersachsen will angesichts der vorrückenden Delta-Variante bei den Corona-Schutzimpfungen weiter Tempo machen und demnächst neben Impfzentren verstärkt auf mobile Impfteams setzen. Es sei nicht mehr nötig, sämtliche 50 Impfzentren im Land über den vom Bund geplanten Schließungstermin Ende September hinaus zu betreiben, sagte Regierungssprecherin Anke Pörksen in Hannover. Wichtiger werde der Einsatz ambulanter Impfteams. “Es wird darum gehen, in die Städte oder Einrichtungen hineinzugehen und das Impfen möglichst unkompliziert zu machen. Insofern wird sich die Art der Arbeit ein wenig verändern.” Bislang hatte Niedersachsen mit anderen Bundesländern auf einen Weiterbetrieb der vom Bund finanzierten Impfzentren über Ende September hinaus gepocht. Angesichts der Wichtigkeit vollständiger Impfserien zum Schutz vor der Delta-Variante des Coronavirus gibt es eine neue Diskussion um die Verkürzung der Impfabstände. Die Frage sei nicht trivial, sagte Thomas Mertens, der Leiter der Ständigen Impfkommission (Stiko). “Wir versuchen derzeit die notwendige Evidenz zu schaffen.” Die Stiko empfiehlt bislang längere Zeitabstände zwischen den zwei Impfungen als es gemäß Zulassung der jeweiligen Impfstoffe möglich wäre. Das hat Gründe: Bei Astrazeneca etwa steigt die Wirksamkeit bei längerem Abstand. Zudem sprach die Impfstoffknappheit dafür, zunächst möglichst viele Menschen mit der Erstimpfung zu versorgen. Laut Zulassung wären schnellere Impfserien möglich: zwei Biontech-Spritzen im Abstand von drei Wochen, bei Moderna und Astrazeneca im Abstand von vier Wochen. Trotz grassierender Delta-Variante, gibt es Anzeichen, dass die Impfbereitschaft in Deutschland nachlässt. Eine Umfrage des “Tagesspiegels” bei den Gesundheitsministerien aller 16 Bundesländer belegt eine beträchtliche Ausfall-Quote bei den Impfterminen. Demnach liegt der Anteil gestrichener Impftermine zwischen einem und sechs Prozent. Bei deutschlandweit täglich mehr als 800.000 Impfungen fallen damit täglich Zigtausende komplett aus. Besonders viele Impfschwänzer gibt es dem Bericht zufolge in Mecklenburg-Vorpommern – hier schwanken die Terminabsagen zwischen 15 und 40 Prozent. Für die gebe es auch keine Ersatz-Impfwilligen, schreibt das Blatt. Auch in Hessen (20 Prozent) und Rheinland-Pfalz (15 Prozent) ist die Absagerate laut der Umfrage hoch. Die Gründe dafür könnten sein: Andere Termine bei den Hausärzten oder die Urlaubszeit. Wegen der höheren Ansteckungsgefahr der Corona-Variante Delta ist nach Angaben des Charité-Experten Erik Sander eine höhere Impfquote nötig. Weil es noch keine verlässlichen Daten über die genaue Ansteckungsrate der Variante gebe, könne man aber noch nicht genau sagen, wie hoch sie liegen müsse, um eine sogenannte Herdenimmunität zu erreichen, sagt der Leiter der Charité-Forschungsgruppe für Infektionsimmunologie. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hält eine sogenannte Herdenimmunität für erreichbar, wenn etwa 70 Prozent der Bevölkerung immun sind – entweder durch Impfung oder weil sie sich infiziert hatten. Seitdem in Deutschland auch eine Impfung ab 12 Jahren mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer zugelassen ist, haben sich bisher rund 300.000 Bürger zwischen 12 und 18 Jahren bereits einmal impfen lassen, sagt Gesundheitsminister Jens Spahn auf einer Pressekonferenz mit RKI-Chef Lothar Wieler. Zudem hätten 63 Prozent aller Erwachsenen eine erste Impfung erhalten. Insgesamt seien bisher 70,5 Millionen Impfdosen verabreicht worden. 52,9 Prozent aller Bürger hätten bereits eine Erstimpfung, 34,1 Prozent auch eine zweite Impfung erhalten. “Mehr als jeder Dritte hat einen vollen Impfschutz”, so Spahn.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt angesichts der Delta-Variante vor Sorglosigkeit in Europa. Derzeit gebe es schon viele große Sportveranstaltungen und Zusammenkünfte, während viele Menschen noch keinen vollen Impfschutz hätten, sagte Maria Van Kerkhove, die führende Corona-Expertin der WHO. “Die Veranstaltungen werden Konsequenzen haben”, sagte sie in Genf. Schon jetzt seien deswegen Übertragungen aufgetreten. Van Kerkhove äußerte sich nicht über konkrete Veranstaltungen, wie zum Beispiel die Fußball-EM. Im Zusammenhang mit Spielen in Kopenhagen und St. Petersburg sind nach Angaben von Behörden und Medien bereits dutzende Corona-Infektionen festgestellt worden, darunter auch einige mit der Delta-Variante. Angesichts niedriger Corona-Zahlen und Fortschritten beim Impfen verabschiedet sich Island von seinen Beschränkungen. Nach 15 Monaten Abstand halten, Maske tragen und weiteren Maßnahmen würden alle Einschränkungen innerhalb des Landes zum Samstag aufgehoben, teilte Gesundheitsministerin Svandís Svavarsdóttir in Reykjavik mit. Seit mehr als einer Woche wurde auf der Nordatlantik-Insel kein neuer Corona-Fall mehr gemeldet. Fast 90 Prozent aller Isländer über 16 Jahren sind mindestens einmal geimpft. Im europäischen Vergleich zählt die Inselnation mit 360 000 Einwohnern seit langem zu den Staaten mit der geringsten 14-Tage-Inzidenz. Bei den Erstimpfungen ist Island nach Angaben der EU-Gesundheitsbehörde ECDC so weit wie kein anderes Land im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR). Dänemark lockert ein weiteres Mal seine Reisebeschränkungen. Deutschlands nördlichster Nachbar geht am Samstag dazu über, Einreisen aus EU- und Schengenländern mit dem EU-Coronapass zu ermöglichen, mit dem man nachweisen kann, dass man getestet, geimpft oder genesen ist. Die Testpflicht nach der Einreise fällt für Menschen aus “grünen” EU-und Schengenländern nun weg – und dazu zählt auch Deutschland. Die neuen Empfehlungen bedeuten, dass das Außenministerium vor Reisen in diese Staaten nunmehr weder warnt noch abrät. Damit werde es für Dänen deutlich einfacher, Urlaub in Europa zu machen, hieß es vom Ministerium. Man müsse die Reise jedoch weiterhin genau planen und unterwegs aufmerksam sein. Die Corona-Impfstoffe von Johnson & Johnson und Astrazeneca werden in Dänemark auch weiterhin aus der nationalen Impfkampagne herausgehalten. Man könne die beiden Präparate auch nach erneuter Überprüfung nicht für einen Einsatz in Dänemark empfehlen, teilte die Gesundheitsverwaltung des Landes mit. Die Mittel werden deshalb weiterhin nicht im Rahmen des öffentlichen Impfprogramms angeboten. In den Urlaubsländern Spanien und Niederlande wird die Maskenpflicht ab Samstag deutlich gelockert. Angesichts der sich entspannenden Corona-Lage müssen die Menschen in Spanien keine Maske mehr im Freien tragen. Auch der Strandbesuch ist wieder ohne Mund-Nase-Bedeckung möglich. In den Niederlanden ist die Schutzmaßnahme nur noch in öffentlichen Verkehrsmitteln und weiterführenden Schulen vorgesehen. Auch Diskotheken sollen in den Niederlanden wieder öffnen dürfen, Besucher müssen allerdings einen negativen Test vorweisen. In Teilen Spaniens dürfen die Nachtclubs bereits seit Anfang der Woche wieder öffnen. Auf den Baleareninseln, darunter die beliebten Ferienziele Mallorca und Ibiza, blieben die Clubs allerdings geschlossen. Wegen der starken Verbreitung der Delta-Variante des Coronavirus schränkt die Bundesregierung die Einreise aus Portugal und Russland massiv ein. Das Robert Koch-Institut teilte am Abend mit, dass die beiden Länder am Dienstag als Virusvariantengebiete eingestuft werden, was ein weitreichendes Beförderungsverbot und strikte Quarantäneregeln für Einreisende zur Folge hat. Gleichzeitig werden mit den Niederlanden, Dänemark und Luxemburg schon am Sonntag die letzten drei Nachbarländer Deutschlands von der Liste der Risikogebiete gestrichen. Wer von dort auf dem Landweg einreist, muss künftig keinerlei Beschränkungen mehr beachten. Nur Flugpassagiere müssen noch einen negativen Test vorweisen. Für ganz Italien sollen ab Montag die lockersten Corona-Regeln gelten. Gesundheitsminister Roberto Speranza unterschrieb eine Anordnung, mit der auch das Aostatal ab dann zur sogenannten Weißen Zone zählt. Die kleine Region im Nordwesten Italiens war als einzige noch in der Gelben Zone. Damit gilt für fast alle Regionen Italiens ein niedriges Infektionsrisiko. In dem Land mit rund 60 Millionen Einwohnern entfällt auch die Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung im Freien. Die Menschen müssen jedoch weiter die Sicherheitsabstände einhalten und eine Maske parat haben, falls sie die Distanzen nicht eingehalten können. Die Maskenpflicht gilt weiterhin in Innenräumen oder öffentlichen Verkehrsmitteln. Nach dem wöchentlichen Corona-Lagebericht sank der Sieben-Tage-Inzidenzwert auf 12 Fälle je 100.000 Einwohner. In Russlandnehmen die Corona-Neuinfektionen und die Todesfälle nach Ansteckung mit dem Erreger rasant zu. Die Behörden registrierten 601 Corona-Tote binnen einem Tag – so viele wie seit Ende vergangenen Jahres nicht mehr. Die Hauptstadt Moskau verzeichnete mit 98 Corona-Toten den vierten Tag infolge einen Rekordwert. In Russland, wo viele Menschen einer Impfung weiter skeptisch gegenüberstehen, hat sich vor allem die besonders ansteckende Delta-Variante des Coronavirus stark ausgebreitet. In Moskau waren nach Angaben von Bürgermeister Sergej Sobjanin vor einer Woche schon fast 90 Prozent der Infektionen auf die Delta-Variante zurückzuführen.

Australiens größte Stadt Sydney wird wegen der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus abgeriegelt. Nach einem Lockdown für Teile der Stadt weiten die Behörden heute die Maßnahme auf den Großraum Sydney sowie umliegende Regionen aus. Mehr als fünf Millionen Menschen sind von den Einschränkungen betroffen. Ab 18 Uhr (Ortszeit) werden der gesamte Großraum Sydney, die Bergregion Blue Mountains sowie die nahe gelegenen Küstengemeinden abgeriegelt, kündigte Gladys Berejiklian, die Regierungschefin des Bundesstaates New South Wales, an. “Wir müssen uns auf eine potenziell große Anzahl von Fällen in den folgenden Tagen einstellen”, fügte sie hinzu. Honduras wird am Sonntag 1,5 Millionen Dosen des Moderna-Impfstoffs aus den USA erhalten. Wie das US-Präsidialamt mitteilt, sei dies der erste Teil einer Lieferung für das Land im Rahmen des internationalen Impfstoffprogramms Covax. “Wir teilen Impfstoffe mit Honduras, weil es aus globaler Perspektive für die Gesundheit der Bevölkerung das Richtige ist”, teilte Juan Gonzalez, Direktor für die westliche Hemisphäre im Nationalen Sicherheitsrat der USA, in einer Erklärung mit. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat die Beipackzettel zu den Impfstoffen von Pfizer und Biontech sowie Moderna um eine Warnung ergänzt, die auf das seltene Risiko einer Herzentzündung hinweist. Die Entscheidung folgt einer umfangreichen Überprüfung durch die US-Gesundheitsbehörde CDC. Nach Angaben der Behörde war es zuvor bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen besonders nach der zweiten Dosis unerwartet oft zu Herzmuskelentzündungen gekommen. Eine Privatklinik in der indischen Metropole Mumbai soll mehr als 2000 Menschen statt des erhofften Corona-Impfstoffs eine andere Flüssigkeit gespritzt haben. Die Polizei geht nach ersten Untersuchungen davon aus, dass es sich dabei um eine Kochsalzlösung gehandelt habe. Man habe die beiden Klinikbesitzer und acht mutmaßliche Komplizen festgenommen. Die Suche nach weiteren Verdächtigen laufe noch. In Indien dürfen Privatkliniken selbst Impfstoff kaufen und ihn Impfwilligen gegen Geld spritzen. In staatlichen Krankenhäusern ist das Impfen gratis. Der mutmaßliche Betrug in Mumbai sei aufgefallen, nachdem keiner der rund 300 Bewohner eines Häuserkomplexes nach der vermeintlichen Impfung Symptome wie Fieber gespürt habe. In Indien sind bislang lediglich rund vier Prozent der Bevölkerung vollständig gegen Corona geimpft.

Beitragsfoto © OrnaW (Pixabay)

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