Wuppertal | „And the winner is…“ Zwei Black-Lives-Matter-Filme gegen Rassismus aus Wuppertal. Bei der Preisverleihung vom Bundesfestival Film werden erfreulicherweise auch zwei Wuppertaler Filmteams ausgezeichnet.
Beide Filme behandeln die aktuellen Themen Diskriminierung und Rassismus in unserer Gesellschaft – einmal auf dokumentarische Weise und einmal als Kurzspielfilm. Das Medienprojekt Wuppertal war an beiden Produktionen beteiligt und kann auf Wunsch gerne die Kontakte zu den Gewinner*innen herstellen.
In jeder Stadt gibt es Probleme mit Rassismus, natürlich auch in Wuppertal. Hier in Wuppertal versucht das Medienprojekt Wuppertal als medienpädagogische Filmeinrichtung, beispielhaft gegen Rassismus vorzugehen, in dem junge Menschen eine Stimme über selbstgemachte Filme bekommen, die dann breit in der Bildungslandschaft und Zivilgesellschaft publiziert werden. So werden junge Menschen empowert, gebildet und spüren ihre gesellschaftliche Teilhabe, gerade auch junge Bürger*innen, die wegen ihrer Hautfarbe, Religion, Herkunftskultur oder Geschlecht diskriminiert werden.
Das Bundesfestival Film ist als generationenübergreifendes Filmforum eines der bundesweit größten und renommiertesten Festivals für Filmemacher*innen aller Altersgruppen.
Nach der gestreamten Preisverleihung aus dem Filmstudio des Medienprojektes Wuppertal freuen wir uns noch ganz besonders auf die reale Abschluss-Veranstaltung am 7. Juli ab 22 Uhr im Talflimmern Open-Air-Kino. Dort werden die besten Filme aus dem Deutschen Jugendfilmpreis und dem Deutschen Generationenfilmpreis 2021 gezeigt. Außerdem gibt es die Premiere der Kettenfilmserie „Stirb” zu sehen. Ein Filmgruppen-Experiment mit rund 90 Filmemacher*innen aus Wuppertal und ganz Deutschland.
Mehr Infos & Tickets hier.
Film „Unsere Realität“
Inhalt: Woher kommst du eigentlich? Oft sind es scheinbar banale Fragen, die ausgrenzend wirken und Alltagsrassismus kennzeichnen.
*Macherin:** Stefanie Kinanga, Samah Mustafa, Prisca Kinanga, Nerschiha Baskaran, Mariama Keita, Abineya Sureshkumar, Wuppertal / Medienpädagogisches Projekt im Rahmen der Jugendfilmreihe Black Lives Matter vom Medienprojekt Wuppertal in Kooperation mit dem Ganztagsgymnasium Johannes Rau.
Alter: 15 – 20 Jahre.
Länge: 10:00 Minuten
Infos online: deutscher-jugendfilmpreis.de/filme.html?id=1314
Link zum Film: vimeo.com/559095233
Videobotschaft vom Filmteam: deutscher-jugendfilmpreis.de/filme.html?id=1314
Preiskategorie Jahresthema „Schwarz.Weiß.Bunt.“
Auszeichnung mit dem Team Award (500€ Preisgeld).
Laudatio: „Wo kommst du her? Also wo kommst du wirklich her? Manchmal sind es Fragen wie diese, die verletzen und ausgrenzen können. In vier Episoden erzählen Stefanie Kinanga, Prisca Kinanga, Samah Mustafa, Nerschiha Baskaran, Mariama Keita und Abineya Sureshkumar über ihre Erfahrungen mit Alltagsrassismus, sogar in vertrautem Umfeld. Die kurzen inszenierten Beispiele führen deutlich vor Augen wie erschreckend beständig viele unterschwellige Vorurteile sind und welche Folgen sie haben. Sehr gelungen ist dabei der stetige Wechsel vom Spiel- zum Dokumentarfilm. Unmissverständlich wird klar, wie ernst den Regisseurinnen ihr Anliegen ist. Gemeinsam zeigen die Filmemacherinnen Gesicht und gewähren uns Einblicke in ihre Realität.“
Film „Schweigemahl“
Inhalt: Eine große Theaterpremiere steht an. Die Familie ist aufgeregt. Manchmal braucht man eine Bühne, um zu erkennen, was falsch läuft in dieser Welt. *Macherin:** Horst Wegener, Arne Schramm, Wuppertal / Co-Produktion: Medienprojekt Wuppertal
Alter: 22 – 23 Jahre.
Länge: 11:22 Minuten
Infos online:deutscher-jugendfilmpreis.de/filme.html?id=1310
Link zum Film:vimeo.com/559098267
Preiskategorie Jahresthema „Schwarz.Weiß.Bunt.“ (500€ Preisgeld).
Laudatio: „Alles divers? Alles gut? – Keineswegs. Arne Schramm und Horst Wegener erzählen in ihrem Film über eine Familie, in der ein kritischer Umgang mit Rassismus eigentlich normal sein müsste und in der dennoch erschreckende Vorurteile ans Licht kommen. Mit genauem Blick bringen die jungen Regisseure verschiedene Formen von Alltagsrassismus auf den Punkt und zeigen in knappen Szenen auch die Innensicht der Betroffenen. Gut konstruiert spitzt der Film sein Thema stetig zu bis er in einer kraftvollen Geste endet, die auch das Publikum auffordert, den eigenen Blick für Ungerechtigkeiten zu schärfen und sie nicht länger zu dulden. Ein toll inszenierter Film, der dazu beiträgt, das Schweigen über Rassismus zu brechen.“
Mehr Infos zum Bundesfilmfestival: