NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CCCXXIII)

Das Robert Koch-Institut (RKI) meldet 1008 Corona-Neuinfektionen, 322 weniger als am vergangenen Donnerstag. Einen leichten Rückgang gibt es im Wochenvergleich bei den Sterbezahlen. Die Gesundheitsämter haben 93 Tote bestätigt, vor einer Woche waren es 105 Tote. Die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten in Deutschland ist abermals gesunken und bewegt sich nun auf dem Niveau von Mitte Oktober 2020. Wie aus dem aktuellen DIVI-Intensivregister hervorgeht, werden in deutschen Kliniken derzeit 813 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt. Im Vergleich zum Vortag ist das ein Rückgang um 37 Patienten. Zudem ist dies der niedrigste Wert seit 18. Oktober vergangenen Jahres. DIVI zufolge müssen 583 Patienten invasiv beatmet werden, das sind 16 Personen weniger als am Vortag. Insgesamt sind demnach noch 4203 Betten in den deutschen Kliniken frei. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen geht weiter zurück und liegt nun bei 6,6 – nach 7,2 am Vortag. Das teilte das Robert-Koch-Institut mit. Vor einer Woche lag der Wert noch bei 11,6. Seinen bislang höchsten Stand hatte die bundesweite Inzidenz mit 197,6 am 22. Dezember erreicht. 29 Regionen in Deutschland melden keinerlei entdeckte Neuinfektionen in den letzten sieben Tagen pro 100.000 Einwohner. Das sind sechs Regionen mehr als gestern. Heute weisen zwei Bundesländer eine steigende Sieben-Tage-Inzidenz auf. Sowohl in Berlin als auch in Hamburg gibt es Zuwächse, allerdings deutlich unter 1. Dazu melden 14 Bundesländer geringere Fallaufkommen als am Vortag. Den stärksten Rückgang verzeichnet das Saarland (-1,7). Allerdings liegt das Bundesland mit seiner Sieben-Tage-Inzidenz über der Marke von 10 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Das Saarland und Hamburg sind die einzigen beiden Länder, die über dieser Schwelle liegen.

Angesichts der Verbreitung der Delta-Variante in Großbritannien warnt der Vorsitzende des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery, vor Reisen zu EM-Spielen nach London. “Ich halte das für Populismus und kann nur von Reisen zu den Spielen abraten”, sagte Montgomery der “Passauer Neuen Presse”. Trotz der als ansteckender geltenden Delta-Variante stehen im Wembley-Stadion Spiele vor bis zu 60.000 Zuschauern zur Diskussion. Am Dienstag spielt dort Deutschland gegen die englische Nationalmannschaft. “Ich verstehe nicht, warum Premierminister Boris Johnson das zulässt”, betonte Montgomery. “Schon ein Geimpfter, der die Abstandsregeln einhält und dort ins Stadion pilgert, geht ein begrenztes Risiko ein.” Das gelte nicht in erster Linie für den Stadionbesucher selbst, aber er könne das Virus mitbringen und andere anstecken. Angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante fordern die Kommunen mehr finanzielle Unterstützung, um die Schulen auf eine neue Corona-Welle im Herbst vorzubereiten. “Der Deutsche Städte- und Gemeindebund fordert eine weitere Ertüchtigung der Schulen, um einen möglichen weiteren Schul-Lockdown im Herbst zu vermeiden”, sagte der Städtebund-Geschäftsführer Gerd Landsberg der “Augsburger Allgemeinen”. Da diese Kosten durch die Corona-Pandemie bedingt seien, erwarteten die Kommunen als Schulträger eine finanzielle Unterstützung von Bund und Ländern. Der Anteil der ansteckenderen Delta-Variante an den Infektionen in Deutschland hat sich nach Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) innerhalb einer Woche verdoppelt. Aus der Analyse von Gesamtgenom-Sequenzierungen ergebe sich nun eine Quote von 15 Prozent, heißt es in einem Bericht. Es sei damit zu rechnen, dass sich die Mutation gegenüber anderen Varianten durchsetzen werde. Auch die europäische Seuchenbehörde ECDC geht davon aus, dass die zuerst in Indien nachgewiesene Mutation bis Ende August 90 Prozent aller Neuinfektionen in der EU ausmachen wird. Auf einem im Hamburger Hafen liegenden Frachtschiff sind bei der Besatzung fünf Corona-Infektionen nachgewiesen worden. Die betroffenen Crewmitglieder seien an Land isoliert, sagte ein Sprecher der Gesundheitsbehörde. Es bestehe der Verdacht, dass es sich um die zunächst in Indien nachgewiesene Delta-Variante des Coronavirus Sars-CoV-2 handele. Die Ergebnisse stehen aber laut Behörde noch aus. Weiteren Kontaktpersonen, darunter Lotsen, sei eine Isolation empfohlen worden, berichtete der Sprecher weiter. Das Schiff liege bereits seit mehreren Tagen im Hafen. Eine andere Crew werde das Schiff übernehmen.

Angesichts der wachsenden Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus dringen Ärzteverbände auf eine Beschleunigung der Impfkampagne in Deutschland mit mehr Impfstoffen für niedergelassene Ärzte. “Gebt uns genügend Impfstoffe!”, sagte der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Je mehr Menschen geimpft seien, desto geringer sei die Ausbreitungsmöglichkeit. Auch der Verband der Kinder- und Jugendmediziner fordert, das Impftempo deutlich zu erhöhen, Besonders gefährdet sei die Altersgruppe zwischen 30 und 60 Jahren. “Diese Menschen haben oft keine oder nur die erste Impfung erhalten und sind so einem erhöhten Risiko ausgesetzt”, so Bundessprecher Jakob Maske. Je nach Bundesland variiert der Fortschritt in der deutschen Impfkampagne deutlich: Laut Robert-Koch-Institut (RKI) liegt Bremen im Ranking nach begonnenen Impfserien mit 58,5 Prozent weiter vorn und nähert sich somit als erstes Land der 60-Prozent-Marke. Sachsen liegt mit 45,8 Prozent am Ende der Tabelle. Im Ranking nach Voll-Impfungen führt das Saarland (39,0 Prozent). Schlusslicht ist Thüringen mit einer Quote von 30,3 Prozent. In der deutschen Impfkampagne ist zum 16. Mal ein Millionen-Tageswert erreicht worden, allerdings bleibt das Impftempo gedrosselt. Dem aktuellen Impfquotenmonitoring des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge wurden am Dienstag bundesweit 1.003.690 Impfungen durchgeführt. Das sind 6508 weniger als vergangene Woche (15. Juni: 1.010.198). Der höchste Tageswert seit Beginn der deutschen Impfkampagne (1.408.022) wurde am 12. Mai erreicht. Die tägliche Impfleistung stagniert im Sieben-Tage-Schnitt aktuell bei 812.000 Impfdosen pro Tag. Die Zahl der verabreichten Covid-19-Impfdosen in Deutschland ist gestern laut RKI auf mehr als 68,1 Millionen gestiegen. Somit haben nun mehr als 42,9 Millionen Menschen in Deutschland eine Impfserie begonnen, das entspricht einer Quote von 51,6 Prozent. Die Quote nach Komplettimpfungen liegt bei 32,4 Prozent, damit sind also mehr als 26,9 Millionen voll geimpft.

Nordrhein-Westfalens CDU-Ministerpräsident Armin Laschet rechnet im Herbst mit wieder steigenden Corona-Zahlen, will aber die Schulen nach den Sommerferien offen lassen. Der Bildschirm könne soziale Kontakte für Kinder und Jugendliche nicht ersetzen, sagte der Unions-Kanzlerkandidat mit Blick auf den wochenlangen Distanzunterricht im ablaufenden Schuljahr. Anders als etwa in Bayern werde die Maskenpflicht im Unterricht bis zum Beginn der Sommerferien in NRW aber bleiben. Trotz der Ungewissheit wegen der sich ausbreitenden Delta-Variante will Laschet am Öffnungskurs festhalten. Die Grundrechtsbeschränkungen könnten in der Phase, wo die Corona-Inzidenz gegen Null gehe, nicht prophylaktisch einfach aufrecht erhalten werden. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn warnt vor einem “Sorgenherbst” nach der Urlaubszeit im Sommer. Zwar gehe er davon aus, dass Menschen grundsätzlich unbesorgt in den Urlaub fahren könnten, “bei Reiseländern, die von der Delta-Variante bereits stark betroffen sind, sieht das aber anders aus”, sagte Spahn dem Düsseldorfer “Handelsblatt”. Hier sei das Risiko deutlich höher, sich anzustecken und die Variante dann aus dem Urlaub wieder nach Hause zu bringen. “Ich appelliere an alle Reisende, sich sorgsam über das Infektionsgeschehen zu informieren, Testangebote anzunehmen und die Quarantänepflichten ernst zu nehmen”, mahnte der Minister. Trotz sinkender Inzidenzen ist die Masken- und Testpflicht in Niedersachsens Schulen nach Entscheid des Verwaltungsgerichts Hannover weiter gerechtfertigt. Nach wie vor müsse einem Wiederansteigen der Infektionszahlen unter Schülern entgegengewirkt werden, um die Funktionsfähigkeit der Schulen sicherzustellen, teilte das Gericht mit. Mit seinem Entscheid wies es Eilanträge zweier Schüler gegen die Masken- und Testpflicht zurück, die diese aus gesundheitlichen Gründen für unzumutbar hielten. Ein erneuter Anstieg der Infektionszahlen sei mit Blick auf die sich derzeit ausbreitende, besonders ansteckende Delta-Variante zu befürchten, führte das Gericht aus. So habe sich an einem Gymnasium in Hildesheim kürzlich eine Gruppe Schüler mit der Delta-Variante infiziert, 90 Menschen mussten in Quarantäne. Vor dem Hintergrund niedriger Corona-Zahlen setzt Schleswig-Holstein seinen Öffnungskurs fort. CDU-Ministerpräsident Daniel Günther kündigte weitere Lockerungen an. Von kommendem Montag an sollen größere Veranstaltungen möglich sein und in Außenbereichen wie auch in Kinos und Theatern soll die Maskenpflicht entfallen. Lediglich auf dem Weg zum Platz besteht sie weiter. Auf Wochenmärkten sind Abstände einzuhalten. Die Richtschnur für viele Veranstaltungen ist künftig: Drinnen sind 1250 Personen möglich, draußen 2500. Das gilt beispielsweise für Konzerte, das Theater oder Kino sowie Gottesdienste, Flohmärkte und Messen. Beim Hotelbesuch will es die Landesregierung zwar bei der Testpflicht vor der Anreise belassen, zusätzlich ist aber künftig nur noch einmalig nach 72 Stunden ein Test notwendig.

Obwohl der Corona-Lockdown die meisten Menschen erschöpft hat, ist der Krankenstand gesunken. Zu diesem Ergebnis kommt der Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK). “Die Batterien sind leer”, zitiert die TK den Wissenschaftler Bertolt Meyer von der Technischen Universität Chemnitz. Für ein Jahr wurden 2900 Berufstätige mehrmals zu ihrer psychosozialen Belastung befragt. Laut TK liefert der Gesundheitsreport aber keine Hinweise auf eine grundsätzliche Verschlechterung der Gesundheit: Mit einem Krankenstand von 4,14 Prozent lag das Jahr 2020 unter den Werten des Vorjahres (2019 4,22 Prozent).

Die zunächst in Indien aufgetretene Delta-Variante des Coronavirus wird sich nach Einschätzung der EU-Gesundheitsbehörde ECDC im Laufe des Sommers deutlich in Europa ausbreiten. “Es ist sehr wahrscheinlich, dass die Delta-Variante während des Sommers stark zirkulieren wird”, erklärte ECDC-Direktorin Andrea Ammon. Dies gelte ganz besonders für Jüngere, die nicht zu den Zielgruppen der Impfkampagnen gehörten. Dies könne ein Risiko verursachen, dass sich gefährdetere Personen anstecken und einen schwerwiegenden Krankheitsverlauf erleben oder sterben könnten, wenn sie nicht vollständig geimpft seien. Den verfügbaren wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge sei die Delta-Variante (B.1.617.2) um 40 bis 60 Prozent übertragbarer als die zunächst in England aufgetretene Alpha-Variante (B.1.1.7), erklärte die in Stockholm ansässige Behörde. Sie rechnet deshalb damit, dass schon Anfang August 70 Prozent aller Corona-Neuinfektionen in der EU auf Delta zurückzuführen sein werden. Die Schweiz lockert die Corona-Maßnahmen und öffnet zugleich ihre Grenzen weiter als bisher. So sei jetzt auch die Einreise von Bürgern aus Drittstaaten wie den USA oder Serbien wieder möglich, teilte der Bundesrat mit. Beschränkungen gelten nur noch für Gäste aus Gebieten mit besorgniserregenden Virusvarianten. Die bisherige Pflicht zum Home-Office wird durch eine Empfehlung ersetzt. Freizeitbetriebe oder Sporteinrichtungen können ihre Kapazität voll ausnutzen. Das gilt auch für Diskotheken und Tanzlokale, sofern die Gäste getestet, geimpft oder genesen sind. Der britischen Regierung zufolge sind in der Pandemie bereits mehr als 14.000 Leben in dem Land mit Hilfe der Impfstoffe gerettet worden. Allein im größten Landesteil England seien damit zudem 44.500 Krankenhauseinweisungen verhindert worden, sagte der britische Impf-Staatssekretär Nadhim Zahawi bei einer Pressekonferenz im Regierungssitz Downing Street. In Großbritannien haben nach Angaben der Regierung inzwischen mehr als 80 Prozent der erwachsenen Bevölkerung eine Impfdosis erhalten. 60 Prozent der Erwachsenen wurden bereits zwei Mal geimpft. Die hoch ansteckende Delta-Variante des Coronavirus breitet sich in Frankreich weiter aus. Sie stehe inzwischen für “neun bis zehn Prozent” der Neuansteckungen, sagte Regierungssprecher Gabriel Attal nach der wöchentlichen Sitzung des Corona-Kabinetts unter Leitung von Präsident Emmanuel Macron. Am vergangenen Freitag hatte Macron ihren Anteil in Frankreich bei einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Berlin noch auf rund sechs Prozent beziffert. Im Süden an der Atlantikküste macht die zuerst in Indien festgestellte Variante dem Sprecher zufolge sogar bereits 70 Prozent der Neuansteckungen aus. Wegen geringer Nachfrage aus der Bevölkerung will die Slowakei 160.000 Dosen des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V verkaufen oder verschenken. Der Impfstoff werde voraussichtlich an Länder des Westbalkans abgegeben, hieß es in einem entsprechenden Regierungsbeschluss. Der EU-Mitgliedstaat Slowakei setzt den Vektorimpfstoff trotz fehlender Zulassung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA ein. Der frühere Regierungschef und jetzige Finanzminister Igor Matovic hatte 200.000 Dosen des Präparats aus Russland gekauft, deren Haltbarkeit im Sommer ausläuft. In Russland bleibt die Infektionslage aufgrund der Verbreitung der Delta-Mutation angespannt. Das Gesundheitsministerium meldet weiter einen deutlichen Anstieg an neuen Todesfällen: Demnach registrierten die Behörden binnen eines Tages 548 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Das ist der höchste Wert seit 27. Januar, also seit mehr als viereinhalb Monaten. Damit klettert die Zahl der gemeldeten Covid-19-Sterbefälle seit Beginn der Pandemie auf insgesamt 130.895. Zudem verzeichnen die russischen Behörden 17.594 neue Corona-Ansteckungen und somit einen weiteren Anstieg in der dritten Welle. Die Gesamtzahl der bestätigten Infektionen beträgt nun mehr als 5,3 Millionen. Mehrere russische Städte melden deutliche Zunahmen von neuen Todesfällen. In Moskau waren es in den vergangenen 24 Stunden 88, in Sankt Petersburg 93, wie die zuständige russische Arbeitsgruppe meldet. In beiden Fällen sind das die höchsten bislang verzeichneten Werte. Moskaus Bürgermeister Sergei Sobjanin zufolge gehen 90 Prozent der neu gemeldeten Fälle in der Stadt auf die Delta-Variante zurück. In Griechenland müssen ab Donnerstag keine Masken mehr im Freien getragen werden. “Das verbesserte epidemiologische Bild im Land ist eindeutig und erfreulich”, sagt die Expertin und Regierungsberaterin Vana Papaevangelou. Am 28. Juni sollen weitere Lockerungen greifen. Die Gesundheitsbehörden haben zuletzt 520 Neuinfektionen und 14 weitere Todesfälle gemeldet. Regierungsangaben zufolge sind gut 30 Prozent der Menschen in Griechenland komplett geimpft.

Einer US-Expertengruppe zufolge besteht vermutlich ein Zusammenhang zwischen Impfungen mit den mRNA-Mitteln etwa von Biontech/Pfizer und seltenen Herzentzündungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Dies geht aus einer Präsentation der Arbeitsgruppe für Covid-19-Impfsicherheit (VaST) hervor, die die Seuchenbehörde CDC berät. Nach der zweiten Dosis sei bei männlichen Geimpften das Auftreten von Herzmuskel- und Herzbeutelentzündungen merklich höher. In einem getrennten Bericht des CDC heißt es, die Patienten erholten sich in der Regel gut. Die Behörde und das israelische Gesundheitsministerium prüfen jeweils seit Monaten entsprechende Berichte. Die USA schicken Brasilien drei Millionen Dosen vom Corona-Impfstoff des Herstellers Johnson & Johnson (J&J). Die Lieferung sei Teil einer geplanten Spendenaktion der USA von ingesamt 80 Millionen Impfstoffdosen, teilt das Weiße Haus mit. Nur rund elf Prozent der Bevölkerung Brasiliens sind bereits vollständig geimpft und die Regierung von Präsident Jair Bolsonaro wehrt sich weiterhin gegen strengere Beschränkungsmaßnahmen. Brasilien verzeichnet nach den USA die meisten Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus. Beim J&J-Vakzin reicht eine Impfdosis. In Indien wurden 54.069 neue Corona-Infektionen registriert. Das sind gut 3000 weniger als am Vortag und gut 13.000 weniger als vor einer Woche. Somit setzt sich die Entwicklung sinkender Fall-Zahlen fort: Anfang Mai waren es teilweise noch mehr als 400.000 Neuinfektionen pro Tag gewesen. Die Behörden meldeten nun zudem 1321 weitere Todesfälle nach 1358 Todesfällen am Vortag. Das indische Gesundheitsministerium ist besorgt über eine sogenannte “Delta Plus”-Variante und will sie stärker untersuchen. Die Variante soll besonders ansteckend sein und stärker an Lungenzellen binden, hieß es in einer Pressemitteilung des Gesundheitsministeriums in Neu Delhi. Wissenschaftler sagen allerdings, dass es noch wenig Daten gebe. Inzwischen seien rund 40 “Delta Plus”-Fälle in drei indischen Bundesstaaten sowie weitere Fälle in neun anderen Ländern erfasst worden, teilte der Gesundheitsminister mit. Genannt wurden unter anderem die USA, China und Russland sowie die Schweiz, Polen, Portugal und Großbritannien, aber nicht Deutschland. Bei der auch als B.1.617.2.1 oder AY.1 benannten Variante handelt es sich um die Delta-Variante mit der zusätzlichen Spike-Mutation K417N, die auch in der zunächst in Südafrika entdeckten Beta-Variante vorgekommen ist. Nach dem positiven Corona-Test eines Reisenden aus Australien gelten in Neuseelands Hauptstadt Wellington wieder Einschränkungen. Es handele sich nicht um einen Lockdown, sondern um Vorsichtsmaßnahmen, sagt der zuständige Minister Chris Hipkins. Demnach werden Zusammenkünfte bei Einhaltung strenger Abstandsregeln auf 100 Teilnehmer beschränkt. Die Vorgaben sollen zunächst bis Sonntag gelten. Schulen und Geschäfte bleiben geöffnet. Das quarantänefreie Reisen zwischen Neuseeland und dem australischen Bundesstaat New South Wales ist zunächst bis Donnerstag ausgesetzt. In dem Inselstaat mit 4,8 Millionen Einwohnern galten lange Zeit extrem strenge Maßnahmen. In Israel gelten nach einem Anstieg von Corona-Neuinfektionen wieder Beschränkungen. Auf dem internationalen Flughafen Ben Gurion, an Grenzübergängen und in medizinischen Einrichtungen müssten ab sofort wieder Masken getragen werden, teilt das Gesundheitsministerium mit. Außerdem sollen Bußgelder in Höhe von umgerechnet rund 1290 Euro gegen Eltern verhängt werden, deren Kinder gegen Quarantäne-Vorschriften verstoßen. Auch Geimpfte oder Genesene sollen künftig in Quarantäne geschickt werden, falls sie Kontakt mit einer Person hatten, die sich mit einer “gefährlichen Variante” des Coronavirus infiziert hat. Israel verzeichnete in den vergangenen Tagen steigende Infektionszahlen. Die meisten davon stehen nach offiziellen Angaben in Verbindung mit der Delta-Variante des Virus.

Beitragsfoto © Furknsaglam (Pexels)

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