Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 1016 Neuinfektionen gemeldet. Vor einer Woche waren es noch 1455 Ansteckungen. Auch die Zahl der Sterbefälle ist rückläufig: Deutschlandweit starben zuletzt 51 Menschen in Zusammenhang mit Covid-19, das sind 86 weniger als in der Vorwoche. Die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten in Deutschland ist abermals gesunken und bewegt sich nun auf dem Niveau von Mitte Oktober 2020. Wie aus dem aktuellen DIVI-Intensivregister hervorgeht, werden in deutschen Kliniken derzeit 850 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt. Im Vergleich zum Vortag ist das ein Rückgang um 39 Patienten. Zudem ist dies der niedrigste Wert seit 18. Oktober vergangenen Jahres. DIVI zufolge müssen 599 Patienten invasiv beatmet werden, das sind 12 Personen weniger als am Vortag. Insgesamt sind den Angaben zufolge noch 4292 Betten in den deutschen Kliniken frei.
Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bewegt sich weiter im einstelligen Bereich deutlich nach unten. Laut aktuellem RKI-Datenstand fiel das Fallaufkommen am Montag von 8,0 auf 7,2 neu registrierte Corona-Infektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Das ist der niedrigste Wert seit 12. August, also seit mehr als zehn Monaten. Vor einem Monat lag die Sieben-Tage-Inzidenz noch bei 64,5. Mit Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz liegt nur noch eine deutsche Region über der 35er-Schwelle: Dem neuesten Datenstand des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge weist die Stadt Zweibrücken in Rheinland-Pfalz den bundesweit höchsten Wert von 49,7 (Vortag: 43,9) neu registrierten Fällen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche auf. Noch gestern lag die bayerische Stadt Schweinfurt ebenfalls über der 35er-Marke, die sie nun deutlich unterschreitet (28,1). Insgesamt weisen laut RKI noch 94 der 412 deutschen Regionen (400 Städte, Kreise und Landkreise sowie die vom RKI separat ausgewiesenen zwölf Berliner Bezirke) eine zweistellige Sieben-Tage-Inzidenz auf – gestern waren es 113, vorgestern 127. Der Königsschritt in der deutschen Pandemieabwehr ist für die meisten Landstriche vorerst noch zu groß – dennoch gelingt er in dieser Woche immer häufiger: Nach gestern zehn Regionen weist das RKI nun 23 Regionen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 0 aus. Der Wert hat sich also mehr als verdoppelt, wenn auch auf vergleichsweise niedrigem Niveau: Vor einem Jahr (22. Juni 2020) hatten 137 der 412 deutschen Regionen (400 Städte, Kreise und Landkreise sowie die vom RKI separat ausgewiesenen zwölf Berliner Bezirke) seit mindestens sieben Tagen überhaupt keine Neuinfektionen gemeldet. In der aktuellen Virus-Lage wächst die Zahl der Bundesländer mit einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 10. Nach gestern 13 Ländern ist nun mit Hamburg das 14. Land unter diese Schwelle gerutscht. Das geht aus dem aktuellen RKI-Datenstand hervor. Demnach liegen nun nur noch Baden-Württemberg (10,4) und das Saarland (10,2) über der 10er-Marke, obgleich sich das Fallaufkommen bei beiden abschwächt – im Gegensatz zu Berlin und Bremen: Sie weisen steigende Werte auf, wobei die Zuwächse minimal sind. Den bundesweit niedrigsten Wert weist weiterhin Mecklenburg-Vorpommern auf: In dem Ostseeland liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei 2,1.
Nach dem Wiederanstieg der Corona-Inzidenz in Großbritannien durch die Delta-Variante sieht der Virologe Christian Drosten für Deutschland auch die Chance eines anderen Verlaufs. Es könne sein, dass die Lage vorerst relativ konstant bleibe, sagte der Leiter der Virologie der Berliner Charité im NDR-Info-Podcast “Coronavirus-Update”. Er verwies zum Beispiel darauf, dass es nach Deutschland wohl keine so hohe Zahl an unabhängigen Eintragungen der Variante – etwa direkt aus Indien – gegeben habe. In Großbritannien gebe es zudem eine etwas andere Struktur in der Bevölkerung mit asiatischstämmigen Communitys, in denen das Virus anfangs hochgekocht sei. “Deswegen kann es auch sein, dass sich das bei uns nicht so einstellt.” In Deutschland lag der Anteil von Delta an den Neuinfektionen nach Daten des RKI zuletzt bei gut 6 Prozent (Woche vom 31. Mai bis 6. Juni). Neue RKI-Zahlen werden für Mittwochabend erwartet. Drosten zufolge wäre es ein “sehr schlechtes Signal”, sollte sich in den neuen RKI-Daten eine Verdopplung des Anteils im Wochentakt zeigen. “Wenn das so wäre, dann müssen wir eben uns darauf einstellen, dass andere Effekte so laufen wie sie in England nun mal gelaufen sind mit der Delta-Variante.” Trotz der derzeit entspannten Corona-Lage in Deutschland ist die als ansteckender geltende Delta-Variante des Virus auf dem Vormarsch. “Wir haben doch deutliche Anzeichen, dass Delta auch in Hessen mittlerweile schon über 20 Prozent der Fälle dominiert”, sagte Landesgesundheitsminister Kai Klose von den Grünen. Daran sehe man, “dass das sehr schnell geht”. Ein Corona-Massentest wegen der Ausbreitung der Delta-Variante in einem Dresdner Wohnhaus hat drei weitere Infektionsfälle zutage gefördert. Von den positiven Befunden zählten zwei zur Delta-Variante, die Getesteten stammten aus dem Umfeld der betroffenen Familien, teilte die Stadt Dresden mit. In einem weiteren Fall bestehe der Verdacht auf die Alpha-Variante. Am Montag wurden 137 Bewohner verpflichtend zu einem spezifischen PCR-Test gebeten, nachdem zuvor bei drei Familien aus dem Hochhaus 13 Delta-Fälle nachgewiesen worden waren. Bewohner umliegender Häuser konnten sich zudem freiwillig testen lassen. Nach Angaben der Stadt Dresden ließen sich alle Infektionen auf Kontakte innerhalb der betroffenen Familien und enge Kontakte in der Freizeit zurückführen. Innerhalb des Wohnhauses sei es zu keinen weiteren Ansteckungen gekommen. Alle 16 positiv Getesteten und ihre Kontaktpersonen müssen in Quarantäne bleiben. Angesichts der sich ausbreitenden Delta-Variante des Coronavirus befürchtet der Kinderschutzbund neue Nachteile für die Kinder. “Ich fürchte, die Kinder werden erneut die Verlierer der Pandemie sein”, sagte Verbandspräsident Heinz Hilgers dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Er kritisierte, dass politisch abermals nicht genug für die Vorbeugung unternommen worden sei, etwa durch eine bessere digitale Ausstattung von Schulen oder durch den rechtzeitigen Einbau von Lüftungsanlagen. “Das ist ein einziges Trauerspiel”, sagte Hilgers. Auf der anderen Seite würden “Feste mit 1000 Menschen gefeiert, die Fußball-Stadien werden immer voller”. Hilgers nannte es “bedenklich, wie viele Freiheiten wir uns selbst jetzt schon wieder gewähren”. Er riet, es mit den Freiheiten “nicht zu übertreiben, um im Herbst nicht in eine neue Krise hineinzurutschen”.
Ab übernächster Woche müssen Schüler in Klassenzimmern in Baden-Württemberg keine Masken mehr im Unterricht tragen. Wenn es an einer Schule zwei Wochen lang keine Corona-Infektion gegeben habe und in der Region die Inzidenz unter 35 liege, gebe es in “allen Schularten” keine Pflicht mehr zum Maskentragen im Unterricht. Dies sei mit Blick auf die Hitze im Sommer vertretbar, sagte Grünen-Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Auch Rheinland-Pfalz hebt die Maskenpflicht an Schulen auf. “Für alle Jahrgänge gilt ab Montag, dass sie keine Maske mehr am Sitzplatz und auf dem Schulhof tragen müssen, solange die Inzidenz unter 35 liegt”, erklärte SPD-Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Lehrer dürfen ohne Maske unterrichten. Im Freien und auf Schulhöfen besteht künftig in Bayern keine Maskenpflicht mehr, wie die Landesregierung ankündigte. In Gebäuden hingegen bleibt sie bestehen. Bremen hebt die Maskenpflicht in Klassenräumen für Schüler und Lehrer an weiterführenden Schulen ab kommendem Montag auf. Generell bleibt die Pflicht zur Bedeckung von Mund und Nase in den Schulgebäuden jedoch bestehen. Davon ausgenommen sind Grundschüler. Das Saarland kündigte an, die Maskenpflicht während des Unterrichts in Klassenzimmern ab kommendem Donnerstag aufzuheben. Innerhalb von Schulgebäuden sowie in Bussen bleibt es bei der Maskenpflicht. In Sachsen soll bei niedrigen Infektionszahlen die Maskenpflicht im Freien wegfallen. Die Regelung gelte ab 1. Juli und bei einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 10, sagte SPD-Gesundheitsministerin Petra Köpping nach einer Kabinettssitzung. Bisher musste eine Maske auch im Freien getragen werden, wenn der Mindestabstand von 1,50 Metern nicht eingehalten werden konnte. Im Einzelhandel und in Bussen und Bahnen muss hingegen weiterhin Maske getragen werden.
Der Vorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hält es für nötig, stärker auf “Impfskeptiker und Impfleugner” zuzugehen. “Wenn wir nicht auch einen Teil dieser Gruppe vom Sinn der Impfung überzeugen, werden wir die Herdenimmunität nicht erreichen”, sagte Montgomery dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Mit Blick auf die deutlich ansteckendere Delta-Variante erklärte er: “Wer sich nicht impfen lässt, wird sich früher oder später mit dem Coronavirus infizieren.” Der Impfstoff von Astrazeneca schützt dem Unternehmen zufolge gegen die Virusvarianten Delta und Kappa. Dies gehe aus einer Antikörper-Studie der Oxford University hervor. Beide Varianten wurden zunächst in Indien nachgewiesen. Biontech geht von einer Wirksamkeit seines Corona-Impfstoffs auch gegen die Virus-Varianten aus. “Derzeit gibt es keine Hinweise darauf, dass eine Anpassung unseres Impfstoffs an kursierende Varianten notwendig ist”, sagte Vorstandschef Ugur Sahin. Biontech arbeite an flexiblen Verfahren in den Bereichen Technologie, Produktion und Zulassung. Um vorbereitet zu sein und schnell reagieren zu können, falls eine dritte Dosis zur Auffrischung bestehender Impfungen oder eine Anpassung an einen neuen Virusstamm erforderlich werden sollte, analysiere Biontech ständig die Wirksamkeit des Impfstoffs auch gegen neu auftretende Varianten, erklärte Sahin. Seit einigen Monaten verfolge das Unternehmen einen “Prototyp-Ansatz”, der dies erleichtern solle. Das Wissen über neue Varianten des Sars-Cov2-Virus nehme stetig zu, sagte Sahin weiter. Es sei zu beobachten, dass die Immunität von Geimpften mit der Zeit nachlasse und neue Varianten entstünden. “Ich gehe davon aus, dass eine dritte Impfung für die Auffrischung der Immunität von einem hohen Wert sein könnte”, erklärte der Biontech-Chef. Fast 32 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind mittlerweile vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Unter den Bundesländern liegt bei den Erstimpfungen weiter Bremen mit 57,9 Prozent vorn, gefolgt von Schleswig-Holstein (54,9) und dem Saarland (54,4). Sechs Bundesländer haben die 50-Prozent-Marke noch nicht erreicht, Schlusslicht bleibt Sachsen mit einem Anteil von 45,5 Prozent Erstgeimpfter. Bei den vollständig Geimpften ist weiter das Saarland mit einem Bevölkerungsanteil von 37,9 Prozent an der Spitze, Brandenburg bleibt mit 29,1 Prozent Schlusslicht.
“Terroristen nutzen jede Gelegenheit, um demokratische Strukturen auszuhöhlen, Angst zu verbreiten und die Gesellschaft zu polarisieren”, heißt es in dem Jahresbericht zu Terrorismus in der EU, den Europol in Den Haag vorlegte. Die Covid-19-Pandemie habe die politische Polarisierung verschärft, geht aus dem Bericht hervor. Die Intoleranz gegenüber politischen Gegnern habe zugenommen und mehr Personen würden verbal oder körperlich gewalttätig. Terroristen nutzten dies aus, um ihre gewalttätigen Ideologien zu verbreiten. “Das Risiko der Radikalisierung online hat zugenommen”, sagte Ylva Johansson, EU-Kommissarin für Inneres. Dies treffe vor allem auf rechtsextremen Terrorismus zu. Rechtsextremisten würden sich etwa Protesten gegen staatliche Corona-Maßnahmen anschließen. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) hat zwei weitere Produktionsstätten für die Herstellung des von Biontech und Pfizer entwickelten Impfstoffs gegen das Coronavirus genehmigt. Die Standorte befinden sich in Reinbek (Deutschland) sowie im schweizerischen Stein, und werden von der Allergopharma GmbH & Co. KG. bzw. Novartis Pharma betrieben. Der Betrieb soll sofort aufgenommen werden. Die EU-Kommission kauft weitere 150 Millionen Dosen Corona-Impfstoff vom US-Hersteller Moderna. Eine entsprechende Option aus einem Vertrag vom Februar wurde jetzt gezogen, wie ein Kommissionssprecher mitteilte. Die Lieferung soll im dritten Quartal beginnen und sich bis ins Jahr 2022 hineinziehen. Die Kommission hat zwei Verträge mit Moderna: einen über 160 Millionen Dosen vom vergangenen Jahr und einen zweiten vom Februar. Mit dem zweiten Kontrakt waren 150 Millionen Impfdosen fest bestellt und weitere 150 Millionen Dosen als Option vereinbart worden. Um diesen Teil der Vereinbarung geht es jetzt. Die EU könne damit an Virusvarianten angepassten Impfstoff sowie Impfstoffe für Kinder und für Auffrischungen kaufen, sagte der Sprecher. Der Vertrag garantiere zeitnahe Lieferung und die Möglichkeit, diese an den Bedarf der EU-Staaten und an die Pandemielage anzupassen. Die Mitgliedsstaaten könnten den Impfstoff auch weiterverkaufen oder spenden, um zur Versorgung anderer Staaten weltweit beizutragen. Ungarn hebt seine im September 2020 verhängte Grenzsperre weitgehend auf. Aus jedem Nachbarland außer der Ukraine sei nun wieder die Einreise auf dem Landweg ohne Einschränkungen möglich, heißt es in einer Verordnung von Ministerpräsident Viktor Orban. Die Grenzsperre traf vor allem Touristen, da es zahlreiche Ausnahmen für Geschäftsreisende, Pendler, Diplomaten und Sportler gab. Touristische Einreisen mit dem Flugzeug sind weiterhin nicht zulässig. Schottland verschiebt wegen der Ausbreitung der Delta-Variante den nächsten Lockerungsschritt bei der geplanten Aufhebung der Corona-Maßnahmen. Die Chefin der Regionalregierung, Nicola Sturgeon erklärte, die niedrigste Stufe solle nicht bereits am kommenden Montag erreicht werden, sondern erst am 19. Juli. Das vollständige Ende aller Corona-Beschränkungen peilt Schottland für den 9. August an. Die Türkei hat mit Impfungen im Zuge einer Phase-III-Studie für ein im Land entwickeltes Corona-Vakzin begonnen. Der Name des Präparats sei “Turkovac”, teilte Präsident Recep Tayyip Erdogan mit. Ein erster Freiwilliger ließ sich damit im Stadtkrankenhaus von Ankara impfen, wie Fernsehsender zeigten – Erdogan war per Video zugeschaltet. Angaben zur Wirksamkeit nach schon vorliegenden Studiendaten wurden nicht gemacht. In der entscheidenden Phase III wird mit sehr vielen Teilnehmern geprüft, wie gut ein Wirkstoff vor einer Infektion schützt und welche eventuell nur seltenen Nebenwirkungen auftreten. Die Türkei impft zurzeit mit dem Präparat von Biontech/Pfizer und mit einem des chinesischen Herstellers Sinovac. Die Türkei hat das Tempo der Impfkampagne zuletzt stark erhöht. In dem Land mit rund 84 Millionen Einwohnern haben nach offiziellen Angaben rund 34 Prozent der Gesamtbevölkerung mindestens eine Impfdosis erhalten. Die Stadt Wien will junge Menschen mit Musik und Feierstimmung von der Corona-Impfung überzeugen. In der österreichischen Hauptstadt sollen eine oder mehrere Impfpartys veranstaltet werden, gab ein Sprecher nun bekannt. Außerdem bietet Wien Familien-Impftermine an, bei denen Kinder und Eltern gemeinsam einen Schutz gegen Covid-19 erhalten. Heute konnten sich erstmals Wiener Kinder und Jugendliche im Alter zwischen zwölf und siebzehn Jahren für Impfungen anmelden. Die Nachfrage war groß: 10.000 Dosen wurden innerhalb von zwei Stunden reserviert. Junge Erwachsene zwischen 18 und 30 können ab Mittwoch buchen. Die geplante Party oder Veranstaltungsreihe ist für Anfang Juli geplant. Details zu den Events sind noch nicht bekannt. In Wien haben bislang rund 27 Prozent der Bevölkerung die notwendigen Impfdosen für eine Vollimmunisierung erhalten. Angesichts einer dramatischen Corona-Lage verschärft die russische Hauptstadt Moskau ihre Beschränkungen. Vom kommenden Montag an dürfen nur noch Menschen nach einer vollständigen Impfung, mit einem negativen PCR-Test oder nach überstandener Covid-Erkrankung Restaurants und Bars besuchen, schrieb Bürgermeister Sergej Sobjanin in seinem Blog. Kontrolliert werden soll das demnach über einen QR-Code. Zuvor hatte Sobjanin dies als “Experiment” für einzelne gastronomische Einrichtungen angekündigt. Zudem begrenzt Europas größte Metropole mit schätzungsweise zwölf Millionen Menschen mit sofortiger Wirkung Veranstaltungen auf maximal 500 Menschen. Zuvor waren noch 1000 erlaubt gewesen. Wer in Russland nicht vollständig geimpft oder immun gegen das Coronavirus ist, muss laut Präsidialamt mit begrenzten Arbeitsmöglichkeiten rechnen. Solche Menschen könnten nicht an allen Orten im Land arbeiten und könnten benachteiligt werden, sagt der Sprecher des Präsidialamtes, Dmitri Peskow, vor der Presse. “Die Realität sieht so aus, dass es unweigerlich zu Diskriminierungen kommen wird. Menschen ohne Impfung oder Immunität werden nicht überall arbeiten können. Das ist nicht möglich. Es würde eine Bedrohung für diejenigen in ihrer Umgebung darstellen.” In Großbritannien bleibt es nach derzeitigem Stand bei der auf den 19. Juli verschobenen Aufhebung der Corona-Beschränkungen. Die Daten zu Infektions- und Todeszahlen der vergangenen Woche seien ermutigend, sagt Gesundheitsminister Matt Hancock dem Sender BBC. Die Zahl der Todesfälle sei niedrig – selbst bei zunehmenden Infektionen. Man werde die Entwicklung weiterhin genau beobachten, insbesondere die Daten von Anfang kommender Woche. “Aber ich würde sagen, dass die Zahlen von vergangener Woche ermutigend waren.” Vor allem die Zahl der Todesfälle bleibe sehr, sehr niedrig, das zeige, dass der Impfstoff wirke.
Indien stuft eine neu nachgewiesene Virusvariante als besorgniserregend ein. Die inoffiziell als “Delta plus” bezeichnete Mutation sei in 16 Fällen im Bundesstaat Maharashtra entdeckt worden und leichter übertragbar, sagt der indische Bundesgesundheitsminister Rajesh Bhushan. Insgesamt seien inzwischen fast zwei Dutzend Infektionen in drei Bundesstaaten nachgewiesen. Bhushan ruft die Behörden zu verstärkten Tests auf. Die US-Investmentbank Morgan Stanley will laut einem Insider künftig Personen, die nicht vollständig geimpft sind, den Zutritt verwehren. Mitarbeiter, Kunden und Besucher müssten ab 12. Juli nachweisen, dass sie durchgeimpft sind, um die Büros der Bank in New York und Westchester betreten zu dürfen, sagt eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters. Ungeimpfte und nicht vollständig geimpfte Angestellte müssten dann von zu Hause aus arbeiten. Der US-Gesundheitsexperte Anthony Fauci geht nicht davon aus, dass das Coronavirus aus einem chinesischen Labor entwichen ist. In einer Podcast-Episode der “New York Times”, die am Montag erschien, sagte der Immunologe: “Ich bin der Ansicht – so wie die überwiegende Mehrheit der Wissenschaftler, die sich mit Virologie und Evolutionsbiologie auskennen, – dass die wahrscheinlichste Erklärung eine natürliche Übertragung vom Tier auf den Menschen ist”. Er selbst sei zwar kein Evolutionsvirologe, sagte Fauci, “doch die, die es sind, sehen sich das Virus an und sagen, es ist absolut kompatibel mit etwas, das sich aufgrund der Nähe zu Fledermausviren entwickelt hat”. Auch der Vergleich mit anderen Viren wie Sars-CoV-1 oder Mers spreche für eine natürliche Übertragung auf den Menschen. Der 80-Jährige, der US-Präsident Joe Biden berät, unterstützt trotzdem Pläne für neue Ermittlungen der amerikanischen Geheimdienste. Als Wissenschaftler bleibe er so lange offen für neue Erkenntnisse, bis eine Theorie endgültig bewiesen sei. “Wenn uns eine Untersuchung dabei hilft, bin ich natürlich dafür”, sagte Fauci. Touristen in Abu Dhabi in den Vereinigten Arabischen Emiraten können sich künftig kostenlos impfen lassen. In der App “Seha” der Gesundheitsbehörde von Abu Dhabi können sich Besucher entweder für Biontech- oder Sinopharm-Impfungen registrieren. Als Nachweis für die Impfberechtigung sollen ein Visum oder ein Einreisestempel im Pass dienen. Die Vereinigten Arabischen Emirate hatten zuletzt eine ambitionierte Impfkampagne gestartet und zwischenzeitlich eine der höchsten Impfraten weltweit erreicht. In dem Golfstaat haben Restaurants und Hotels wieder geöffnet, es gelten aber weiterhin Maskenpflicht und Abstandsregeln. Nach zuletzt wenigen Corona-Neuinfektionen in Israel sind erstmals seit rund zwei Monaten mehr als 100 neue Fälle an einem Tag nachgewiesen worden. 125 Personen seien am Vortag positiv auf das Virus getestet worden, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag mit. Der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Chesi Levy, hatte dem israelischen Fernsehen zuvor gesagt, dass rund 70 Prozent der Neuinfektionen mit der Delta-Variante des Virus in Zusammenhang stehen. Die Hälfte der Neuinfizierten seien Kinder, ein Drittel der Betroffenen sei geimpft gewesen. Die Delta-Variante wurde zuerst in Indien entdeckt und gilt als besonders ansteckend. Im Neun-Millionen-Einwohner-Land Israel haben rund 5,5 Millionen Menschen bereits eine erste Corona-Impfung erhalten, mehr als 5,1 Millionen Menschen auch die zweite Dosis. Die Impfkampagne war besonders zu Beginn sehr erfolgreich und sorgte international für Aufsehen.
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