NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CCCXI)

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 2440 neue Fälle. Das sind 725 weniger als am Freitag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 18,6. Am Vortag lag sie bei 19,3. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 102 weitere Verstorbene im Zusammenhang mit dem Virus wurden gemeldet. Damit erhöht sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle seit Pandemie-Beginn auf insgesamt 89.687. Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 1510 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 1000 davon werden beatmet. Rund 4350 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.

Erstmals in diesem Jahr ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Berlin wieder unter die Marke von 20 gesunken. Das Robert-Koch-Institut weist für das Land Berlin aktuell 16,6 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen aus. Am Vortag hatte der Wert noch bei 20,2 gelegen. Damit stehen nun alle Parameter der Berliner Corona-Ampel auf Grün: Der R-Wert, der angibt, wie viele Menschen ein Infizierter ansteckt, lag bereits am Donnerstag bei 0,66, die Belegung von Intensivbetten mit Covid-19-Patienten bei 9,6 Prozent und der Wochentrend bei der Sieben-Tage-Inzidenz liegt mit einem Minus von über 30 Prozent ebenfalls im grünen Bereich. Gestern waren es drei, heute sind es schon vier: Neben Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein ist nun auch Sachsen-Anhalt unter die Sieben-Tage-Inzidenz-Marke von 10 gefallen. Wenn auch nur knapp mit 9,9. Mehr als 20 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen verzeichnen noch Thüringen, das Saarland, NRW, Rheinland-Pfalz, Hessen, Bayern und Baden-Württemberg. Bei der Sieben-Tage-Inzidenz liegen fast alle Bundesländer unter der Marke von 25 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche – und das teils deutlich. Nur Baden-Württemberg liegt mit einem Wert von 25,4 noch knapp darüber. Die niedrigsten Inzidenzen weisen Mecklenburg-Vorpommern (6,0), Brandenburg (9,3) und Schleswig-Holstein (9,4) auf. Tirschenreuth, einst der Landkreis mit der höchsten Inzidenz, ist heute alleiniger Vorzeigekreis: Inzidenz 0. Zwölf Landkreise haben noch eine Inzidenz über 50. Der Landkreis mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz liegt wie Tirschenreuth in Bayern: Schweinfurt mit einer Inzidenz von 74,9.

Das Coronavirus ist noch nicht besiegt, sagt der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI), Lothar Wieler, bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Jens Spahn. Das Virus werde auch nie ganz verschwinden. Daher sei es in der aktuellen Situation wichtig, die Fallzahlen niedrig zu halten. Man müsse immer damit rechnen, “dass das Virus zurückkehrt”. Nur mit Wachsamkeit sei eine Rückkehr zur Normalität möglich. Wieler betont die Bedeutung des Impfens, gerade für die vulnerablen Gruppen der Gesellschaft. So sei die positive Entwicklung auf den Intensivstationen zurückzuführen auf die guten Impfquoten bei den älteren Bevölkerungsgruppen. Aber es seien eben noch nicht alle geschützt, und auch eine Impfung schütze nicht zu 100 Prozent vor einer Erkrankung. “Wir haben derzeit noch 40 Ausbrüche in Alten- und Pflegeeinrichtungen”, mahnt Wieler.

Trotz der deutlich sinkenden Inzidenzen bleiben Schnelltests aus Sicht von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke weiterhin ein wichtiges Instrument gegen die Pandemie. “Es wäre jetzt fatal, die Tests flächendeckend mehr oder weniger abzuschaffen”, sagte der SPD-Politiker dem RBB. “Wir haben mit den Tests ein deutlich besseres Handwerkszeug als noch vor einem Jahr.” Vor allem in der Gastronomie als auch in der Hotellerie solle deshalb “bei bestimmten Inzidenzzahlen” weiter getestet werden. “Ich weiß, das ist unbequem”, so Woidke. Aber auf der anderen Seite seien “wir gut beraten, vorsichtig zu sein, gerade wenn wir jetzt den Blick aus Deutschland raus nach Großbritannien schweifen lassen”. Die Zahl der PCR-Tests mit positivem Ergebnis geht deutlich zurück. So zeigten in der Kalenderwoche 22 (31. Mai bis 6. Juni) nur noch etwas über 3 Prozent aller PCR-Tests ein positives Ergebnis. In der Spitze lag dieser Wert bei über 15 Prozent, nämlich in der letzten Kalenderwoche 2020. Zugleich geht die Zahl der überhaupt durchgeführten PCR-Tests zurück. Was ein gutes Zeichen sein kann, da weniger Menschen mit Corona-spezifischen Symptomen vorstellig werden und auch weniger positive Schnelltests eine Nachtestung mittels PCR notwendig machen.

Deutsche Städte und Gemeinden kritisieren, dass sich die Ministerpräsidenten mit der Bundeskanzlerin nicht auf bundeseinheitliche Regelungen für Großveranstaltungen geeinigt haben. “Es muss nun rasch in weiteren Gesprächen eine klare, einheitliche Linie gefunden werden, wann, wie und unter welchen Voraussetzungen Großveranstaltungen und Volksfeste wieder zulässig und möglich sind”, sagt der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, der “Rheinische Post” einem Vorabbericht zufolge. “Auch wenn mit den Cannstatter Wasen und dem Münchner Oktoberfest schon zwei sehr große Volksfeste dieses Jahres abgesagt sind, braucht es doch Perspektiven für die vielen Veranstaltungen, die sonst in den Kommunen mit mehreren Tausend Menschen gefeiert werden.” Der Präsident des deutschen Landkreistages hat Erwartungen an baldige Großveranstaltungen gedämpft: In der jetzigen Situation Musikfestivals wie Rock am Ring, Southside oder Rock im Park mit jeweils über 60.000 Besuchern zu ermöglichen, “können wir uns jedenfalls in nächster Zeit nicht vorstellen”, sagte Reinhard Sager den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Verantwortbare Öffnungen dagegen seien weiter voranzutreiben. “Veranstaltungen gerade an der frischen Luft sind in zahlenmäßigen Grenzen da gut möglich”, so Sager. Das gelte auch für Veranstaltungen in Innenräumen mit Hygienekonzept und Abstandsregeln.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn plant einem Medienbericht zufolge den Corona-Impfstoff Curevac nicht mehr für die laufende Impfkampagne ein. Das habe Spahn den Gesundheitsministern der Länder während der vergangenen Ministerkonferenz gesagt, berichtet der “Mannheimer Morgen”. Demnach sprach Spahn von einer “der größeren Enttäuschungen”. Der Tübinger Hersteller Curevac hat wie das Mainzer Unternehmen Biontech einen modernen mRNA-Impfstoff entwickelt. Das Mittel der Tübinger galt lange als höchst vielversprechend. Noch im April hatte das Unternehmen angegeben, auf eine Zulassung durch die Europäische Arzneimittelagentur EMA im Mai zu hoffen. Die Bundesregierung plante daraufhin bereits für das zweite Quartal 2021 die ersten Impfungen mit dem Curevac-Vakzin ein. Der Gesundheitsminister Baden-Württembergs, Manfred Lucha sprach diese Woche allerdings bereits von “Komplikationen” beim Zulassungsprozess. Über einen möglichen Zusammenhang zwischen sehr seltenen Herzmuskelentzündungen (Myokarditis) und einer Corona-Impfung – insbesondere bei jungen Männern ab 16 Jahren – kann das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) bislang noch nichts genaues sagen. Zwar habe man in den vergangenen Wochen “zunehmend Meldungen über den Verdacht einer Myokarditis oder Perimyokarditis im zeitlichen Zusammenhang mit der Verabreichung von Covid-19-mRNA-Impfstoffen erhalten”, heißt es im Sicherheitsbericht des PEI. Andererseits weise es bezogen auf alle Altersgruppen nicht auf ein Risikosignal hin, wenn man die gemeldeten Fälle zu der Myokarditis-Quote ins Verhältnis setze, die auch ohne Impfung zu erwarten wäre. Dennoch falle bei den mRNA-Impfstoffen von Moderna und Biontech/Pfizer auf, “dass vorwiegend jüngere Menschen betroffen sind, die jedoch vermutlich aufgrund der Impfpriorisierung nicht die prozentual größte Impfgruppe ausmachen.” Bislang gehe es um 92 Fälle. Es fehle aber an Daten, um zu berechnen, “ob die Zahl der gemeldeten Fälle einer (Peri)myokarditis in jüngeren Altersgruppen höher ist, als statistisch zufällig in ihrer Altersgruppe zu erwarten wäre”. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat das Tübinger Biotechunternehmen Curevac in der Debatte über eine verzögerte Zulassung seines Corona-Impfstoffs in Schutz genommen. Sie glaube nicht, dass der Staat dabei jetzt helfen könne, sagt Merkel. Dass die Entwicklung nun länger als geplant dauere, zeige, wie kompliziert die Entwicklung der Corona-Impfstoffe sei. “Wir können gar nicht oft genug dankbar dafür sein, dass es innerhalb von zwölf Monaten gelungen ist, mehrere Impfstoffe zu entwickeln”, sagt sie mit Blick auf einige andere Hersteller. Deshalb wolle sie kein Unternehmen kritisieren, bei dem es etwas länger dauere. In Deutschland muss nach Angaben von Kanzlerin Angela Merkel im Herbst die Nachimpfung von Älteren beginnen. Die Länder rechneten deshalb weiter mit der Arbeit der Impfzentren über den 30. September hinaus, sagt Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller. Auch Bayerns Ministerpräsident Söder meint, es brauche weiterhin eine Infrastruktur, um größere Mengen an Impfungen vorzunehmen. “Das Impfen wird uns die nächsten Jahre begleiten.” Bundeskanzlerin Angela Merkel bezeichnet die derzeitige Entwicklung der Corona-Lage als “extrem erfreulich”. Die Aktionen der vergangenen Monate hätten sich gelohnt, Erfolge der Impfkampagne stellten sich ein. “Aber wir dürfen nicht vergessen, Corona ist damit nicht verschwunden”, sagt Merkel nach der Ministerpräsidentenkonferenz. Besorgt zeigt sie sich angesichts der Delta-Variante, die erstmals in Indien aufgetaucht ist und sich derzeit rasant in Großbritannien verbreitet. Die Mutation sei augenscheinlich in ihrer Ausbreitung aggressiver und könne sich gegen die vorherrschende Alpha-Variante durchsetzen. “Wir sind in einem Wettlauf mit dem Impfen”, sagt Merkel. Eine Corona-Impfaktion bei Schülern eines privaten Gymnasiums des Bistums Mainz erntet heftige Kritik. Vier Mediziner sollen rund 160 Schüler ab 16 Jahren den Piks gesetzt haben. “Wir sehen die Impfaktion am Theresianum ausgesprochen kritisch und halten sie zum jetzigen Zeitpunkt für nicht angemessen. Landesweit warten noch Hunderttausende aus den Priorisierungsgruppen 2 und 3 auf ihre Impfung”, sagt der Präsident der Landesärztekammer, Günther Matheis. Ähnlich reagiert die Kassenärztlichen Vereinigung. Das Bistum Mainz hingegen hat Verständnis für die Elterninitiative, die die Impfungen organisiert hat. Kirchenmittel seien dafür nicht geflossen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) hat in der Pandemie keine generelle Impfempfehlung für gesunde Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen gegen das Coronavirus aber für Zwölf- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen, wie aus dem jüngsten Bulletin des Robert-Koch-Instituts hervorging. Der neue digitale Corona-Impfnachweis soll jetzt in Deutschland schrittweise starten. Nach einer Testphase werden sich nun nach und nach Impfzentren, Praxen und Apotheken anschließen, sagt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Nicht alle Partner seien aber heute oder morgen schon an Bord. Ziel sei, dass bis Ende Juni die Anwendung namens “CovPass” für alle Interessenten zu Verfügung stehe. Für das nachträgliche Erstellen eines digitalen Nachweises hätten viele Bundesländer in diesen Tagen damit begonnen, per Post einen QR-Code nach Impfungen in Impfzentren zu verschicken. Den Code kann man dann mit dem Smartphone einscannen. Der digitale Nachweis ist eine freiwillige Ergänzung des weiter gültigen gelben Impfheftes aus Papier. Deutschland setzt damit ein Vorhaben der Europäischen Union um. Das Impfen nimmt wieder Fahrt auf. In Deutschland wurden gestern 1.280.338 Spritzen gesetzt, das ist der zweithöchste Tageswert seit Beginn der Impfkampagne. Besonders die Zweitimpfungen fallen dabei ins Gewicht. Über 800.000 Menschen bekamen die zweite Dosis und verfügen nun über einen Vollschutz. In Prozentzahlen bedeutet dies nun: 47 Prozent haben hierzulande mindestens eine Impfdosis erhalten. 23,9 Prozent sind vollständig geimpft.

Die Mobilität in Deutschland nähert sich wieder dem Vorkrisenniveau des Jahres 2019 an. Trotz stark rückläufiger Corona-Fallzahlen und der damit einhergehenden Lockerung von Beschränkungen blieb sie aber im Mai noch sechs Prozent unter dem Referenzwert des Mai 2019. Im April 2021 waren bundesweit noch neun Prozent weniger Bewegungen als 2019 verzeichnet worden. In der ersten Juniwoche erreicht die Mobilität nun aber wieder das Vorkrisenniveau. Dies geht aus einer Sonderauswertung anonymisierter Handy-Daten hervor, mit denen das Statistische Bundesamt aktuelle Mobilitätsveränderungen in der Pandemie abbildet.

Vor dem G7-Gipfel in Großbritannien wirft Grünen-Chefin Annalena Baerbock Kanzlerin Angela Merkel vor, zu wenig für die Versorgung armer Länder mit Corona-Impfstoffen zu tun. “Es ist Aufgabe der Bundesrepublik Deutschland, weltweit mehr Solidarität zu zeigen, vor allen Dingen für die Schwächsten dieser Welt, die bisher noch gar kein Impfangebot bekommen haben”, so Baerbock. “Es muss alles dafür getan werden, die Produktionskapazitäten zu steigern, die Angebote vor Ort auszubauen und alle Lieferketten sicherzustellen.” Angela Merkel hat sich vor dem G7-Gipfel zurückhaltend zu zusätzlichen Corona-Impfstoff-Spenden Deutschlands für ärmere Länder der Welt geäußert. Sie sehe durchaus Sinn darin weiterzugeben, was überzählig sei, sagte die Bundeskanzlerin. Angesichts nicht völlig klarer Liefermengen für Juli, August und September könne sie aber keine Verpflichtung für noch nicht gelieferte Mengen eingehen. Sie müsse “schon auch darauf achten, dass wir unseren Bürgerinnen und Bürgern jetzt ein Impfangebot machen, so wie die Vereinigten Staaten von Amerika das selbstverständlich ihren Bürgern auch gemacht haben”. Merkel nannte es erfreulich, dass die US-Regierung vor dem G7-Gipfel im englischen Cornwall eine Spende von 500 Millionen Impfdosen an Dutzende arme Länder der Welt angekündigt hat. Sie verwies zugleich auf den bisherigen Beitrag der Europäischen Union für die globale Versorgung mit der Ausfuhr von schon deutlich mehr als 200 Millionen Dosen, was sich sehen lassen könne. In einem Hotel, in dem Sicherheitsleute von Bundeskanzlerin Angela Merkel beim G7-Gipfel in Cornwall untergebracht waren, hat es Medienberichten zufolge einen Corona-Ausbruch gegeben. Ein Sprecher des britischen Premierministers Boris Johnson bestätigt jedoch auf Anfrage von Journalisten, dass die Bundeskanzlerin weiter am Gipfel teilnehmen werde. Der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge wurde der Ausbruch bereits am Mittwoch festgestellt. Das Hotel sei daraufhin geschlossen worden, heißt es weiter. Das EU-Parlament plädiert für eine vorübergehende Aufhebung des Patentschutzes für Corona-Impfstoffe. Eine entsprechende Resolution wird mit 355 Stimmen zu 263 Gegenstimmen angenommen. Ziel ist es, Schwellenländern mehr Impfstoff-Produktion zu ermöglichen, um ärmere Regionen der Welt schneller versorgen zu können. Das Votum ist nicht bindend. Doch erhöhen die Abgeordneten damit den Druck auf die EU-Kommission, die eine solche Patentschutz-Aussetzung ablehnt. Die Brüsseler Behörde argumentiert, ein derartiger Schritt würde nicht zum gewünschten Ergebnis einer deutlichen Produktionsausweitung führen und zugleich die künftige Impfstoff-Forschung untergraben. Jeder zweite Erwachsene in der Europäischen Union ist mindestens einmal gegen Covid-19 geimpft. Die Zahl nannte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Nach Angaben der EU-Gesundheitsbehörde ECDC sind das 183,1 Millionen Menschen. Knapp 26 Prozent der Erwachsenen – rund 94,8 Millionen – haben demnach den vollen Impfschutz, für den in der Regel zwei Spritzen nötig sind. Von der Leyen schrieb auf Twitter, die EU sei auf gutem Weg zu dem Ziel, bis Ende Juli genügend Impfstoff zu haben, um 70 Prozent der Erwachsenen zu impfen. Seit Beginn der Corona-Pandemie sind in der EU massenhaft gefälschte und fehlerhafte Produkte zum Gesundheitsschutz sichergestellt worden. Durch Ermittlungen der EU-Betrugsbekämpfungsbehörde Olaf seien rund 52 Millionen minderwertige Handgels, Schutzmasken und Testkits aufgespürt worden, erklärte die Behörde in ihrem Jahresbericht für 2020. Dabei wurden demnach 1150 verdächtige Händler identifiziert. “Seit März 2020 haben wir die wachsende Bedrohung durch gefälschte, minderwertige oder unsichere Produkte untersucht und darauf reagiert”, erklärte Olaf-Generaldirektor Ville Itala. Die Produkte stammen demnach häufig aus Drittstaaten. Großbritannien meldet 7393 Neuinfektionen, wie aus Regierungsdaten hervorgeht. Das sind etwas weniger als am Mittwoch, als mit 7540 bestätigten Fällen die meisten Ansteckungen innerhalb eines Tages seit Ende Februar verzeichnet wurden. Die Zahl der Menschen, die innerhalb von 28 Tagen nach einem positiv ausgefallenen Corona-Test verstarben, stieg per Donnerstag um sieben auf nunmehr 127.867. Die italienische Regierung hat eine Lösung für ein riesiges logistisches Problem für ihre Corona-Impfkampagne gefunden: In den langen Sommerferien im Juli und August, die viele Italiener nicht in ihren Heimatregionen verbringen, dürfen sich die Menschen ihre zweite Impfdosis nun auch an ihrem Urlaubsort abholen. Viele Zeitungen verkünden die frohe Botschaft auf der Titelseite. “Impfungen in den Ferien: die Regeln”, titelt etwa der “Corriere della Sera”.

Auf dem ersten Kreuzfahrtschiff, das seit Beginn der Corona-Pandemie von Nordamerika aus in See gestochen ist, gibt es die ersten Corona-Fälle. “Zwei Gäste, die sich eine Kabine an Bord der Celebrity Millennium teilten, wurden positiv auf COVID-19 getestet”, erklärt der Veranstalter Royal Caribbean. Beide Infizierten zeigen bislang aber keine Krankheitssymptome. Sie befinden sich in Quarantäne. Den Angaben zufolge hatten alle 600 Passagiere und 650 Besatzungsmitglieder der “Celebrity Millenium” vor Beginn der Reise sowohl einen Nachweis über eine Corona-Impfung als auch ein negatives Testergebnis vorgewiesen. Das Schiff war am Samstag vom niederländischen Teil der Karibik-Insel St. Martin aus in See gestochen und sollte auf Barbados, Aruba und Curaçao anlegen. Laut Royal Caribbean wurden die Corona-Infektionen bei vorgeschriebenen Tests zum Ende der Kreuzfahrt festgestellt. Die japanische Regierung erwägt den Ausnahmezustand in Tokio und mehreren Präfekturen am 20. Juni zu beenden. Ein “Quasi-Notstand” solle jedoch bis zum Beginn der Olympiade am 23. Juli aufrecht erhalten bleiben, berichtet die lokale Tageszeitung “Mainichi”. Neue Coronavirus-Infektionen sind in Tokio während des vergangenen Monats zurückgegangen. Die Behörden sind jedoch weiterhin besorgt über die Ausbreitung von Varianten und die Überlastung der Krankenhäuser. Unter den neuen Regeln dürfen Bars und Restaurants keinen Alkhohl auszuschenken und müssen um 20 Uhr schließen. Südafrika steckt nach offiziellen Angaben zum dritten Mal in einer Coronawelle. Das statistisch am schlimmsten betroffene afrikanische Land verzeichnete 9149 Neuinfektionen. Das entspricht in etwa den Werten, die während der zweiten Welle gemeldet wurden. Südafrika sei somit “technisch heute in die dritte Welle eingetreten”, erklärt das Gesundheitsinstitut NCID. Der Direktor der Afrikanischen Zentren für Krankheitsbekämpfung, John Nkengasong, hatte zuvor bereits gewarnt, dass 14 afrikanische Länder auf eine dritte Corona-Welle zusteuerten. Die indische Variante breite sich immer stärker aus. Moderna hat nach Kanada und der Europäischen Union nun auch in den USA eine Zulassung ihres Covid-19-Impfstoffs für Jugendliche beantragt. Das Pharmaunternehmen teilt mit, es habe bei der Arzneimittelbehörde FDA einen Antrag auf Notfallzulassung gestellt. Im Mai hatte Moderna erklärt, die fortgeschrittene klinische Studie habe gezeigt, dass der Impfstoff bei Jugendlichen eine Immunantwort auslöste. Unter den fast 2500 Jugendlichen, die zwei Dosen des Impfstoffs erhielten, wurden keine Fälle von Covid-19 festgestellt.

Beitragsfoto © cottonbro (Pexels)

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