NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CCCX)

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter 3187 Neuinfektionen binnen eines Tages. Am Donnerstag vor einer Woche waren es noch mehr als 4600 nachgewiesene Corona-Fälle. Wie aus dem RKI-Dashboard vom Morgen hervorgeht, zählen die Gesundheitsämter 94 Todesfälle in Verbindung mit dem Virus. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Fälle in Deutschland seit Beginn der Pandemie liegt mittlerweile bei 3.709.129. Die Zahl der insgesamt registrierten Todesfälle steigt auf 89.585. Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 1598 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 1042 davon werden beatmet. Rund 4300 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) weiter leicht gesunken und liegt nun bei 19,3 Fällen pro 100.000 Einwohner. Vor einer Woche lag der Wert noch bei 34,1. Er ist ein wesentlicher Maßstab für die Verschärfung oder Lockerung von Corona-Auflagen und gibt die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche an. Zwei Kreise in Deutschland haben es geschafft: Inzidenz 0. Nur 12 Kreise liegen noch über der Grenze von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern in den letzten sieben Tagen. Neben Schwerin liegt die Sieben-Tage-Inzidenz auch im Kreis Tirschenreuth nun bei 0. Dabei war der Kreis einst einer der Hotspots in Deutschland. So verzeichnete Tirschenreuth am 3. April mit 571 sogar die höchste Sieben-Tage-Inzidenz der gesamten Republik. In drei Bundesländern liegt die Sieben-Tage-Inzidenz inzwischen unter 10: In Brandenburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Dort nähert sich die Marke bereits der 5. Die rote Laterne, wenn man angesichts der gesunkenen Zahlen davon überhaupt noch sprechen kann, hält weiterhin Baden-Württemberg mit einer aktuellen Sieben-Tage-Inzidenz von 25,9.

Die designierte Chefin der Bildungsgewerkschaft GEW, Maike Finnern, hält lange Corona-bedingte Schulschließungen im neuen Schuljahr für höchstwahrscheinlich verzichtbar. “Das ist nicht noch einmal vorstellbar. Ich glaube nicht, dass wir noch einmal in eine Situation kommen, in der Schulen mehrere Monate geschlossen werden müssen”, sagte sie. Finnern soll heute beim digitalen Gewerkschaftstag der GEW zur neuen Vorsitzenden gewählt werden. Die bisherige NRW-Landeschefin löst damit die langjährige Vorsitzende Marlis Tepe ab. “Wichtig ist, dass die Bundesländer jetzt die Phase bis zum kommenden Schuljahr nutzen, um in den Schulen zu investieren”, sagte Finnern. Es gehe nicht nur um Luftfiltergeräte, sondern auch darum, dass Fenster sich öffnen lassen, Heizungen funktionieren und es in jedem Raum ein Waschbecken gibt.

In der vergangenen Woche wurden in Deutschland noch 871.457 PCR-Tests durchgeführt, wie aus den von Laboren beim Robert-Koch-Institut gemeldeten Angaben hervorgeht. Damit wurden in der zweiten Woche in Folge weniger als eine Million Menschen getestet – und so wenige wie zuletzt im August 2020. Der Anteil der positiven Tests an den insgesamt durchgeführten sank in der siebten Woche in Folge und liegt nun bei 3,12 Prozent. Das ist der niedrigste Wert seit Mitte Oktober 2020. Ein Mann hat in Berlin zwei Mitarbeiter einer Corona-Teststelle bedroht und verletzt. Zuvor sei dem 25-Jährigen ein Test verweigert worden, nachdem er sich nicht ausweisen wollte, teilte die Polizei mit. Der Mann habe daraufhin einen Spachtel gezogen und damit einen 51 Jahre alten Mitarbeiter bedrängt, als der ihn der Teststelle in einem Einkaufszentrum im Stadtteil Marzahn verweisen wollte. Beim Versuch, das Werkzeug abzuwehren, erlitten der Mitarbeiter und eine 36 Jahre alte Kollegin Verletzungen an der Hand. Als ein Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes den 25-Jährigen zum Ausgang brachte, soll der rechte Parolen gerufen und mehrfach den Hitlergruß gezeigt haben. Auch von den eintreffenden Polizisten ließ er sich nicht beruhigen, zückte ein Cutter-Messer und lief damit wieder in Richtung des 51-Jährigen. Die Beamten brachten den Mann daraufhin zu Boden und nahmen ihn fest. Das Landeskriminalamt hat die Ermittlungen zu dem Vorfall vom Dienstagmorgen übernommen.

Nach der Absage des Münchner Oktoberfests wegen des Coronavirus findet auch das Cannstatter Volksfest in Stuttgart erneut nicht statt. Das teilte Stadtsprecher Sven Matis über Twitter mit. Das zweitgrößte Volksfest in Deutschland war vom 24. September bis zum 10. Oktober 2021 geplant. Vor Corona haben jedes Jahr rund vier Millionen Menschen die Cannstatter Wasen besucht. Schausteller und Marktkaufleute mit Ständen und Fahrgeschäften sollen in der City präsentieren dürfen und der Weihnachtsmarkt wird verlängert, heißt es von der Stadt. Anders als in München, wo die Entscheidung über das Oktoberfest bereits Anfang Mai gefallen war, hatte die Stadt Stuttgart zuletzt immer wieder betont, sie werde zum “spätmöglichsten Zeitpunkt” entscheiden. Angesichts der sich entspannenden Corona-Lage soll die Kieler Woche in diesem Jahr (4. bis 12. September) wieder größer ausfallen. “Insgesamt kommen wir wieder deutlich näher ans Original”, sagte Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer von der SPD. “Dieses Mal gibt es eigentlich Kieler Woche pur – aber mit ein paar Regeln.” Denkbar seien Einlasskontrollen oder Kapazitätsbegrenzungen an bestimmten Plätzen. “Wir trauen uns im Moment, groß zu planen.” Als grobe Richtlinie sei derzeit die Hälfte der herkömmlichen Größe des Festes angedacht. 2020 hatte Corona die Veranstalter veranlasst, auf ein Volksfest mit viel Musik und Trubel zu verzichten. Unter normalen Bedingungen hatte die Kieler Woche noch 2019 mehr als 3,5 Millionen Besucher aus gut 70 Ländern angelockt.

Eine vollständige Corona-Impfung wird man künftig auch per Smartphone nachweisen können. Der digitale Impfpass geht heute an den Start. Gesundheitsminister Jens Spahn will die Einzelheiten dazu am Vormittag vorstellen. Die Anwendung namens “CovPass” soll als Beleg bei gelockerten Corona-Beschränkungen eingesetzt werden können und zur Sommerferienzeit Reisen in Europa erleichtern. Auch die Corona-Warn-App verfügt über die entsprechende Funktion. Dabei geht es um eine freiwillige Ergänzung des weiter gültigen gelben Impfheftes aus Papier. Vorgesehen ist auch, dass sich mehrere Millionen bereits geimpfte Menschen den digitalen Nachweis etwa bei Ärzten und Apotheken nachträglich besorgen können. Die Ständige Impfkommission (STIKO) geht davon aus, dass etliche Menschen trotz vollständiger Impfung keinen wirksamen Corona-Immunschutz aufgebaut haben. Der STIKO-Vorsitzende Thomas Mertens sagt: “Es gibt inzwischen mehrere Studien, die zeigen, dass die Impfung gegen Covid-19 bei Menschen, deren Immunsystem medikamentös gebremst wird, nicht so gut wirkt wie bei anderen.” Die Immunantwort sei schlechter oder falle ganz aus. Betroffen seien etwa Menschen nach einer Organtransplantation oder zum Teil auch Krebspatienten. In solchen Fällen sei es wichtig, das Ansteckungsrisiko im Umfeld durch Impfungen so weit wie möglich zu verringern. “Man nennt das Kokonstrategie”, so Mertens. Auch bei Rheumapatienten sei die Immunantwort je nach Art der Immunsuppression zumindest reduziert. Im Moment könne man noch nicht abschätzen, wie groß die Gruppe der Patienten sei, die trotz vollständiger Impfung keinen oder einen zu geringen Immunschutz aufgebaut hätten. “Wir müssen aber davon ausgehen, dass es nicht nur Einzelfälle sind.” Forscher der Berliner Charité haben eine Erklärung dafür gefunden, warum es trotz zweifacher Impfungen immer noch Corona-Ausbrüche in Alten- und Pflegeheimen gibt. Das Immunsystem von alten Menschen reagiere weniger effizient auf die Impfung als das von jüngeren, teilte die Charité nach zwei im Fachblatt “Emerging Infectious Diseases” veröffentlichten Studien mit. Deshalb sei es besonders wichtig, dass Pflegepersonal und Besucher immunisiert seien. Darüber hinaus blieben Hygienemaßnahmen und Tests wichtig. Mittelfristig komme auch eine weitere Auffrischimpfung für ältere Menschen infrage, um deren Impfschutz zu verbessern. Für eine Untersuchung arbeiteten die Wissenschaftler einen Ausbruch in einer Berliner Pflegeeinrichtung vom Februar auf. Dabei hatten sich – neben 11 Pflegekräften ohne vollständigen Impfschutz – rund 20 Bewohner mit Sars-CoV-2 in der Variante Alpha (B.1.1.7) angesteckt. Bis auf vier von ihnen waren alle vollständig mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer geimpft. Die vier Ungeimpften erkrankten so schwer, dass sie in einem Krankenhaus behandelt werden mussten. Nur rund ein Drittel der Geimpften hatte Krankheitszeichen wie Husten oder Atemnot. Zwei geimpfte Bewohner starben laut Charité, aber vermutlich nicht ursächlich an Covid-19. Das Pharmaunternehmen Curevac hofft auf genügend Daten für eine Zulassung seines Corona-Impfstoffs bis Ende Juni. Das berichtete die “Augsburger Allgemeine” unter Berufung auf eine Firmensprecherin. Demnach verzögert sich der Zeitpunkt, weil sich im Rahmen der entscheidenden klinischen Zulassungsstudie bisher noch nicht genügend Teilnehmer mit dem Coronavirus infizierten. Nach Angaben der Sprecherin gegenüber der Zeitung wird für das finale Datenpaket eine Mindestzahl von 160 Infizierten unter den rund knapp 40.000 Teilnehmern benötigt. Aktuell sind es aber erst 111. Der Wirkstoff von Curevac befindet sich seit Februar in einem sogenannten rollierenden Zulassungsverfahren bei der europäischen Arzneimittelbehörde EMA. Ursprünglich kalkulierte das Unternehmen mit einer Zulassung im Mai oder Juni. Die Zahl der verabreichten Impfdosen erreicht wieder die Spitzenwerte aus der Vorwoche oder die bisherigen Rekordzahlen von Mitte Mai. Am Dienstag wurden den Daten aus dem offiziellen Impfquoten-Monitoring zufolge insgesamt 988.333 Impfdosen verabreicht. Die Impfquote der mindestens einmal Geimpften steigt damit auf 46,5 Prozent. 22,8 Prozent der Einwohner Deutschlands sind mittlerweile komplett geimpft. Die Gesamtzahl mindestens einmal Geimpfter umfasst alle Personen, die Erstimpfungen mit den Impfstoffen von Biontech, Moderna oder Astrazeneca oder eine Impfung mit dem Impfstoff Janssen erhalten haben. Als vollständig geimpft gelten alle Personen, die Zweitimpfungen mit Biontech, Moderna oder Astrazeneca oder eine Impfung mit Janssen erhalten haben. Die Impfungen mit Janssen sind daher sowohl in der Gruppe “mindestens einmal geimpft” als auch in der Gruppe “vollständig geimpft” enthalten. Sie werden für die Gesamtzahl der verabreichten Impfungen jedoch nur einmal gezählt. Die Hausärzte plädieren für eine Impfung von Jugendlichen ab zwölf Jahren vor allem in Arztpraxen: Sollte die Ständige Impfkommission die Impfung nur für Kinder und Jugendliche mit Vorerkrankungen empfehlen, könne in den Praxen am besten beurteilt werden, wer dazu zähle, sagt Verbandschef Ulrich Weigeldt der Nachrichtenagentur Reuters. In den Praxen sei die Krankheitsgeschichte von Patienten bekannt. Ärztinnen und Ärzte könnten deshalb zusammen mit Patienten gemeinsam Risiken und Nutzen einer Impfung abwägen. Die STIKO will am Donnerstag ihre Empfehlung für die Impfungen der Altersgruppe von 12 bis 17 abgeben. Der geplante digitale Impfnachweis in Deutschland kann künftig auch in der offiziellen Corona-Warn-App des Robert-Koch-Instituts angezeigt werden. Die Macher der Tracing-App veröffentlichten die aktuelle Version 2.3.2 in den App-Stores von Apple und Google. Es kann jedoch einige Stunden dauern, bis das Update für alle Anwenderinnen und Anwender sichtbar ist. Die Ausgabe der digitalen Impfnachweise in Deutschland soll noch im Juni starten.

Die Menschen, sagen wir die bessergestellten Menschen, sind in den vergangenen 18 Monaten vermögender geworden. Rund um den Globus konnten sie einer Studie zufolge im Corona-Krisenjahr 2020 in der Summe so viel Reichtum anhäufen wie nie. Das private Finanzvermögen stieg gegenüber dem Vorjahr demnach um gut 8 Prozent auf den Rekordwert von 250 Billionen Dollar (rund 205 Billionen Euro). Dazu trugen vor allem steigende Börsenkurse und wachsende Ersparnisse bei. Das Vermögen ist jedoch ungleich verteilt: Vor allem der Club der Reichen und Superreichen wuchs kräftig, wie die Analyse der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) zeigt. In Deutschland stieg das private Finanzvermögen unter anderem aus Bargeld, Kontoguthaben, Aktien, Pensionen und Lebensversicherungen um rund sechs Prozent auf rund 9 Billionen Dollar. Das Sachvermögen erhöhte sich um fünf Prozent auf 13 Billionen Dollar. Abzüglich der Schulden besaßen die privaten Haushalte in Deutschland insgesamt knapp 20 Billionen Dollar. Der Club der Superreichen mit einem Finanzvermögen von mehr als 100 Millionen Dollar wuchs im Krisenjahr weltweit um 6000 auf rund 60.000 Mitglieder. Diese besitzen den Angaben zufolge 15 Prozent des weltweit investierbaren Vermögens. In Deutschland leben demnach 2900 Superreiche, Platz drei im globalen Ranking. An der Spitze stehen die USA, gefolgt von China. Der Bundesrechnungshof hat scharfe Kritik an einer Reihe von Entscheidungen der Bundesregierung in der Pandemie geübt. “Der Bundesrechnungshof fordert, bei künftigen Maßnahmen zu Lasten der Steuerzahler stärker auf eine ordnungsgemäße und wirtschaftliche Mittelverwendung zu achten”, heißt es laut “Welt” in einem Bericht der Rechnungsprüfer. Etwa hätte die Erstattung in Höhe von sechs Euro pro Schutzmaske “zu einer deutlichen Überkompensation zu Gunsten der Apotheken” geführt, zitiert die Zeitung aus dem Bericht. Gleiches gelte für den ab Februar auf 3,90 Euro pro Maske abgesenkten Erstattungsbetrag. Auch das System der Ausgleichszahlungen an Krankenhäuser habe “unerwünschte Mitnahmeeffekte” eröffnet. Der Bundesrechnungshof betont dem Bericht zufolge, dass “die gezielte Steuerung und laufende Kontrolle der eingesetzten Mittel” stets gewährleistet bleiben müsse. Sachsens Regierungschef Michael Kretschmer von der CDU erwartet von der Ministerpräsidentenkonferenz am Donnerstag eine Bilanz der Corona-Bekämpfung und eine ehrliche Analyse der Finanzsituation. “Wir müssen offen über die Probleme, die Traumata, die Lage der Kinder und Jugendlichen sprechen. Auch über die Kosten dieser Pandemie von 400 Milliarden Euro”, sagt Kretschmer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Viele neue Leistungsgesetze in den vergangenen Jahren und die Anstrengungen in dieser Pandemie hätten Deutschland in eine Situation gebracht, “dass keine nennenswerten großen neuen Sozialausgaben mehr zu schultern sind in den nächsten Jahren”. Die Schulden dürften nicht den nachfolgenden Generationen aufgebürdet werden. “Das muss unsere Generation zurückzahlen.”

Frankreichs Premierminister Jean Castex muss in Corona-Isolation. Seine Frau war zuvor positiv auf das Virus getestet worden, wie die französische Nachrichtenagentur AFP mit Verweis auf sein Amt berichtete. Castex wird sich demnach eine Woche lang isolieren. Ein erster Corona-Test bei ihm sei negativ gewesen. Der 55-Jährige ist bereits einmal gegen das Coronavirus geimpft. Kneipen, Kinos, Fitnessstudios: Belgien hat dank abnehmender Infektionszahlen am Mittwoch die Corona-Regeln deutlich gelockert. So sind in dem von der Pandemie zeitweise hart getroffenen Land ab sofort neben Terrassen auch die Innenräume von Restaurants geöffnet, aber nur an Vierertischen und mit Hygieneauflagen. Zuhause darf man ebenfalls vier Personen empfangen. Neben Sporteinrichtungen dürfen auch Kinos den Betrieb wieder aufnehmen, kulturelle Veranstaltungen mit bis zu 200 Menschen sind mit Sicherheitsregeln drinnen wieder möglich. In Brüssel entfällt die allgemeine Maskenpflicht draußen – sie gilt allerdings weiter an besonders belebten Orten sowie in Läden und öffentlichen Verkehrsmitteln. Arbeitnehmer dürfen nun wieder einen Tag die Woche ins Büro, für den Rest der Zeit ist immer noch Heimarbeit Pflicht. Russland meldet mit 10.407 Corona-Neuinfektionen die höchste Zahl seit Anfang März. Damit steigt die Gesamtzahl der Ansteckungen laut Angaben der Task-Force der Regierung binnen 24 Stunden auf über 5,15 Millionen. Die Zahl der Toten erhöhte sich demnach um 399 auf 124.895. Die Statistikbehörde, die separate Zahlen ermittelt, spricht von rund 270.000 Toten zwischen April 2020 und April 2021.

Die EU und die USA wollen Exporthürden bei der Ausfuhr von Corona-Impfstoffen und Medikamenten gegen das Virus verringern. Das geht aus einem gemeinsamen Entwurf für das Gipfeltreffen am Dienstag hervor. Das Dokument kann allerdings noch abgeändert werden. Eine gemeinsame Task Force soll darüber wachen, dass Lieferketten offengehalten und “unnötige Export-Beschränkungen” vermieden werden. Tenor des Papiers ist es, dass freiwilliges Teilen von Technologie wichtig ist, um die Produktion hochzufahren. Der von US-Präsident Joe Biden vor einiger Zeit vorgebrachte Vorschlag, den Patentschutz für Corona-Impfstoffe zeitweise aufzuheben, findet sich in dem Entwurf allerdings nicht.

Indien verzeichnet 6148 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus binnen 24 Stunden und damit einen neuen weltweiten Höchstwert. Allerdings wurden im Bundesstaat Bihar die Todeszahlen wegen einer neuen Erfassung um rund 4000 Fälle nach oben korrigiert. Hier werden nun auch Fälle berücksichtigt, bei denen Menschen zu Hause oder in privaten Kliniken an Covid-19 starben. Damit steigt die Zahl der Todesfälle in dem südasiatischen Land auf 359.676. Das ist der dritthöchste Wert weltweit nach den USA und Brasilien. Die Zahl der bestätigten Ansteckungen erhöhte sich in Indien um 94.052 auf 29,2 Millionen. Die täglich gemeldeten Neuinfektionen waren zuletzt unter die Schwelle von 100.000 gefallen, nachdem es Anfang Mai teils noch über 400.000 gewesen waren. Das Gesundheitssystem war teilweise überlastet, in Kliniken wurden Intensivbetten knapp. Die Zahlen sind nur bedingt vergleichbar, denn weltweit werden die Zahlen der Corona-Neuinfektionen, der behandelten Patienten und auch der an Covid-19 Verstorbenen unterschiedlich akribisch erfasst und ausgewertet. Manche Länder, wie die Türkei, stehen auch im Verdacht, die Zahlen mit Absicht und trotz besseren Wissens kleinzuhalten. So gibt das Land an, dass nur 0,9 Prozent der Infizierten verstarben. Ein vergleichsweise sehr niedriger Wert. Auf der anderen Seite stehen Peru und Mexiko. Fast jeder zehnte entdeckte Infizierte überlebte in den beiden Ländern die Corona-Erkrankung nicht. Möglicherweise wurden hier aber viele Infektionen gar nicht erfasst, was die Sterbe-Quote steigen ließ. Im Kampf gegen die Corona-Pandemie will die US-Regierung übereinstimmenden Medienberichten zufolge 500 Millionen Impfdosen erwerben und sie an andere Länder spenden. Das Weiße Haus habe sich entsprechend mit den Pharmakonzernen Pfizer und Biontech geeinigt, berichtete unter anderem die “Washington Post” unter Berufung auf mehrere mit den Plänen vertraute Personen. Laut “New York Times” sollen die Impfdosen im Laufe der kommenden zwei Jahre an etwa 100 Länder verteilt werden. Seine letzte Reise ist eine wahre Odyssee: Weil der Kapitän an Covid-19 gestorben sein könnte, ist der italienische Containerfrachter “Ital Liberia” in den vergangenen Wochen an mehreren asiatischen Häfen abgewiesen worden. Nachdem Crewmitglieder bei der Abfahrt im südafrikanischen Durban bereits Anfang April positiv auf das Coronavirus getestet worden waren, sollte die Mannschaft eigentlich in Jakarta in Quarantäne gehen. Dann habe die Hauptreederei Evergreen jedoch mitgeteilt, dass der Kapitän gestorben sei. Das bestätigte auch das italienische Außenministerium. Eine Todesursache wurde nicht genannt. Hapag-Lloyd teilte nun mit, dass das Schiff auf dem Weg in die italienische Heimat sei. Japan will die Corona-Impfung aller Willigen bis Oktober oder November abschließen. Dies teilt Ministerpräsident Yoshihide Suga mit. Japan hinkt bei den Impfungen gegen das Coronavirus anderen Industrieländern hinterher. Weniger als 50 Tage vor dem geplanten Beginn der Olympischen Spiele in Tokio sind erst etwa elf Prozent der Bevölkerung mindestens ein Mal geimpft. In der Bevölkerung gibt es entsprechend Vorbehalte gegen die Austragung der Spiele.

Beitragsfoto © Andrea Piacquadio (Pexels)

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