Verbände und Vereine demonstrieren gemeinsam gegen Kinderarbeit
Den Beitrag des Bergisch Gladbacher Stadtverbands Eine Welt entnehmen wir mit freundlicher Genehmigung dem Bürgerportal Bergisch Gladbach:
Rheinisch-Bergischer Kreis | Dass Kinder für begehrte Materialien schuften müssen, wird in Deutschland nicht ausreichend wahrgenommen. Daher planen der Stadtverband Eine Welt und andere Organisationen in der Kreisstadt Bergisch Gladbach eine Demonstration, um Hintergründe und Tatsachen der Kinderarbeit ins Bewusstsein zu bringen.
Der Stadtverband Eine Welt Bergisch Gladbach e.V. bringt ein Tabu-Thema in die Innenstadt: Am 12. Juni findet der bereits seit 2002 etablierte Tag gegen Kinderarbeit statt. Anlass dieses Aktionstages ist ein trauriger Grund: es soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass weltweit immer noch Millionen von Kindern und Jugendlichen unter oftmals ausbeuterischen Bedingungen arbeiten müssen.
Der Stadtverband Eine Welt Bergisch Gladbach e.V. wird im Rahmen einer öffentlichen Demonstration diesen Aktionstag öffentlichkeitswirksam würdigen. Zu diesem Zweck haben sich einige Gruppen, die zugleich Mitglieder im Stadtverband sind, zusammengeschlossen.
Am 12. Juni beteiligen sich daher zwischen 10 Uhr und 13 Uhr im Forumpark an der Demo:
- Stadtverband Eine Welt
- Amnesty International,
- Bono Direkthilfe e.V.,
- Eine-Welt-Stiftung Rhein-Berg,
- Fair Trade Bergisch Gladbach,
- Nash Child Care e.V.,
- SoNett e.V.
- terre des hommes
Zum Hintergrund
Kinderarbeit wird nach wie vor in großem Ausmaß praktiziert. In Deutschland wird dies als Problem nicht sonderlich wahrgenommen. Im Bereich Bergbau, bei dem seltene Erden und Mineralien für bspw. Elektronikartikel oder die Automobilproduktion abgebaut werden, sind Kinder und Jugendliche extremen Gefahren ausgesetzt.
Atemwegsprobleme und Unterernährung gehören zur Tagesordnung, oft entstehen dadurch und durch die körperlich unverhältnismäßig starke Belastung lebenslange Gesundheits-, Knochen- und Haltungsschäden. Über die physischen Belastungen hinaus sind die Schutzbedürftigen oft auch psychischen Belastungen ausgesetzt, insbesondere aufgrund eines erhöhten Risikos sexueller Übergriffe.
Die COVID-19-Pandemie hat die Situation für Kinder und Jugendliche weiter verschärft. Familien geraten unter wirtschaftlichen Druck und sind auf finanzielle Unterstützung aus der Arbeit der Kinder angewiesen. Die Arbeitszeiten und Belastungen steigen dabei noch weiter an, sodass der Druck auf die arbeitenden Kinder und Jugendlichen noch weiter zunimmt. Gleichzeitig ist es schwierig, in der Pandemie Sorgfalts- und Kontrollpflichten nachzukommen, da darauf ausgerichtete Audits oftmals nicht ausgeführt werden können.
Beitragsfoto © Mumtahina Tanni (Pexels)