Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) 1117 Neuinfektionen gemeldet, 861 weniger als vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt nun bundesweit bei 24,3 und damit knapp unter dem Wert des Vortags mit 24,7. Im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben sind 22 Menschen. Vor einer Woche waren es 36 Tote. Laut DIVI-Register werden in Deutschland derzeit 1854 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 1194 davon werden beatmet. Rund 4869 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.
Die Zahl der roten Flecken auf der Deutschlandkarte nimmt zusehends ab: Nur noch 19 Regionen weisen laut dem aktuellen Datenstand des Robert-Koch-Instituts (RKI) eine Sieben-Tage-Inzidenz über 50 auf. Das ist ein Rückgang um drei im Vergleich zum Vortag. Der thüringische Landkreis Hildburghausen führt die Liste der am meisten betroffenen Regionen mit einer Inzidenz von 83,9 an. Danach folgen die bayerischen Landkreise Kronach (80,9 neue Fälle binnen sieben Tagen pro 100.000 Einwohner) und Günzburg (73,2). Eine große Mehrheit der vom RKI ausgewiesenen Regionen liegt mittlerweile unter der Marke von 35: Insgesamt sind es 343 von 412 Regionen. Grün gefärbt sind die Landkreise Goslar (Inzidenz: 0,7) und Vorpommern-Rügen (0,9). Sie weisen das niedrigste Fallaufkommen in der gesamten Bundesrepublik auf.
Die für ein Hochhaus in Dresden angeordnete Quarantäne nach dem Tod eines an Covid-19 erkrankten jungen Indien-Rückkehrers ist teilweise aufgehoben. Demnach endete die Quarantäne für alle Bewohnerinnen und Bewohner mit negativem Testergebnis und ohne engen Kontakt zu einer positiv getesteten Person heute um 18.00 Uhr, wie die Stadt Dresden mitteilte. Hingegen müssten alle positiv Getesteten oder jene, die als enge Kontaktpersonen gelten, die Quarantäne fortsetzen.
Die ersten Ozean-Kreuzfahrtschiffe sind längst wieder ausgelaufen – nun wagen bei sinkenden Infektionszahlen auch ihre kleineren Geschwister auf den Flüssen einen Neustart. Die “Nicko Vision” startet im Laufe des Tages von Frankfurt aus in Richtung Rhein, wie der Anbieter Nicko Cruises in Stuttgart mitteilt. Am 15. Juni will auch der Bonner Konkurrent Phoenix Reisen mit seinem neuen Kabinenschiff “Antonia” in Köln die Saison 2021 auf dem Rhein an den vielen Burgen vorbei mit dem Ziel Basel eröffnen. “Bei uns herrscht Aufbruchstimmung. Wir sind froh, dass es wieder losgeht”, sagt Nicko-Cruises-Sprecherin Sandra Huck. “Seit Anfang Mai ziehen die Buchungen wieder an.”
In den Unternehmen gibt es aus Sicht der Betriebsärzte ein großes Interesse an Schutzimpfungen. “Wir sind zunächst mal froh, dass es jetzt endlich losgeht, weil die Nachfrage aus den Betrieben ist groß. Daher freuen wir uns”, sagt der Präsident des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte, Wolfgang Panter, im Bayerischen Rundfunk (Bayern 2). Allerdings sei die Zahl der zur Verfügung stehenden Impfdosen noch “überschaubar klein”. Die Betriebsärzte starten heute mit den Impfungen, laut Panter haben rund 6300 Kollegen Impfstoff angefordert. In der ersten Woche sollen sie insgesamt 702.000 Dosen bekommen. Sie starten zunächst mit dem Präparat von Biontech/Pfizer. Panter rät, in den Betrieben wegen der geringen Mengen zunächst die am stärksten gefährdeten Kollegen zu impfen. Patientenschützer kritisieren die Aufhebung der Impfpriorisierung. “Die vom Bundesgesundheitsminister angekündigten 80 Millionen Impfdosen des zweiten Quartals werden reine Illusion bleiben. Daher haben am 8. Juni zig Millionen Kranke und Menschen in gefährdeten Berufsgruppen immer noch kein Impfangebot erhalten”, sagt Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, der Zeitung “Rheinische Post”. Er wirft der Politik vor, sich mit der Aufhebung der Priorisierung aus der Verantwortung zu stehlen. So würden der Impfneid und Streit in die Gesellschaft getragen. Auch die Betriebsärzte schon jetzt zuzuschalten, werde den Konflikt vergrößern. Es mangele nicht an Impfstellen, sondern an Impfstoff. Für die Patienten sei das ein verheerendes Zeichen, wenn ihre Hausärzte für sie nur zehn Impfdosen pro Woche vorhalten könnten, aber “im Gewerbegebiet nebenan die Betriebe gleich mit Tausenden Ampullen” versorgt würden. Die deutschen Städte und Gemeinden erwarten nach dem Fall der Impfpriorisierung “Enttäuschung und Frust” in der Bevölkerung. “Enttäuschung und Frust sind dabei vorprogrammiert, da nicht sofort ausreichend Impfstoff zur Verfügung steht”, sagt der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, der Zeitung “Rheinische Post”. Dies werde sich noch verschärfen, da bis Mitte Juni 2021, eventuell sogar bis Ende Juni, zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen keine Termine für Erstimpfungen in den Impfzentren zur Verfügung stünden. Dennoch sei die Aufhebung der Priorisierung richtig gewesen, nicht zuletzt im Hinblick auf die mit der Vergabe von Impfterminen verbundene Bürokratie. Mittelfristig werde die stärkere Einbindung der Haus- und Betriebsärzte das Impftempo beschleunigen, wenn auch die Menge der Impfstofflieferungen weiter zunehme. Die deutschen Hausärzte dämpfen die Erwartungen an das Ende der Impfpriorisierung an diesem Montag. Für viele Kolleginnen und Kollegen werde der 7. Juni ein Tag wie viele andere seit Beginn der Impfkampagne sein, sagt Ulrich Weigeldt, der Vorsitzender des Deutschen Hausärzteverbandes, den Zeitungen der Funde Mediengruppe. “Letztlich ist der Impfstoff noch immer zu knapp für die hohe Nachfrage und wird auch weiterhin zu unzuverlässig geliefert”, so Weigeldt. Gleichzeitig werde mit der Aufhebung der Priorisierung und der Ankündigung der Kinder- und Jugendimpfungen die Nachfrage noch zunehmen. “Aber das Setting wird das Gleiche bleiben: Wir impfen, so viel wir eben können.” In den baden-württembergischen Impfzentren sollen mit dem Wegfall der Impfpriorisierung an diesem Montag auch besonders gefährdete Kinder gegen das Coronavirus geimpft werden. “Wir haben uns als Land entschieden, nicht auf die Empfehlung der Stiko zu warten, sondern schon ab Montag den besonders gefährdeten Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren ein Impfangebot zu machen”, teilt der Amtschef des Gesundheitsministerium, Uwe Lahl mit. Dies betrifft laut Ministerium Kinder mit Vorerkrankungen und einem anzunehmenden erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf der Covid-19-Erkrankung. Auch Kinder und Jugendliche mit besonders schutzbedürftigen Familienmitgliedern oder anderen Kontaktpersonen im nächsten Umfeld, die etwa nicht selbst gegen das Coronavirus geimpft werden können, kommen dafür in Frage. Voraussetzung für eine Impfung sei ein ausführliches Aufklärungsgespräch und eine sorgfältige individuelle Risiko-Nutzen-Analyse durch den impfenden Arzt. Die Bereitschaft jüngerer Menschen in Deutschland zu einer Corona-Impfung ist laut einer Umfrage des Instituts YouGov im Auftrag der TUI Stiftung grundsätzlich hoch. Nach den Ergebnissen der im April durchgeführten Befragung würden sich 58 Prozent der 16- bis 26-Jährigen impfen lassen, wenn sie am nächsten Tag ein Impfangebot bekämen. 47 Prozent der Impfwilligen würden sich “ohne jeden Zweifel” impfen lassen, 9 Prozent “mit einem schlechten Gefühl”. 16 Prozent sagten bei der Umfrage, sie würden erst einmal abwarten, bis mehr Menschen geimpft seien. Lediglich 15 Prozent gaben an, sich nicht impfen lassen zu wollen. Der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) kritisiert angesichts der knappen Impfdosen die Aufhebung der Impfpriorisierung ab Montag. “Im Lichte der aktuellen Engpässe ist es ein Fehler, die Priorisierung jetzt aufzuheben”, sagte die BVKJ-Vorsitzende in der Region Nordrhein, Christiane Thiele, der “Rheinischen Post”. Die Priorisierung sei zwar auf dem Papier aufgehoben, nun finde sie aber im Wartezimmer statt. So lange es nicht genug Impfstoff gebe, würden viele Kinder- und Jugendärzte die Risikogruppen impfen. Die Praxen seien organisatorisch gerüstet und böten Impfsprechstunden an, sagte die Kinderärztin weiter. Es fehle jedoch an Impfstoff.
Im Corona-Jahr 2020 haben die meisten Bereiche des Buchmarktes rückläufige Umsätze verzeichnet – doch an Kinder- und Jugendbüchern ging die Flaute vorbei. Sie verzeichneten nach Angaben des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels verglichen mit 2019 ein Umsatzplus von 4,7 Prozent. Hingegen gingen Belletristik sowie Bücher zu den Themen Geisteswissenschaften, Kunst und Musik um 1,6 beziehungsweise 0,3 Prozent zurück. Größter Verlierer waren Reisebücher mit einem Einbruch von 26,1 Prozent. Neben Kinder – und Jugendbüchern waren dem Börsenverein zufolge Kochbücher Gewinner der Krise mit einem Plus von 7,6 Prozent. Insgesamt schloss der Buchmarkt 2020 mit einem um 2,3 Prozent rückläufigen Umsatz ab.
Bei einer Wanderung im Grenzgebiet zwischen Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zahlreiche Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern über die Auswirkungen der Corona-Pandemie geführt. Dabei sprach er heute unter anderem mit Gastronomen und Künstlern. “In einer nächsten Pandemie muss vieles anders laufen”, sagte der Bundespräsident etwa im Gespräch mit Gastronomen in einem Ausflugslokal in Lübeck.. Die Wanderung war die erste von drei Touren, bei denen Steinmeier mit Bürgerinnen und Bürgern über deren Erfahrungen in der Corona-Pandemie und deren Erwartungen für die nächsten Monate sprechen will.
Die sogenannte Delta-Variante des Coronavirus ist nach Angaben der britischen Regierung um 40 Prozent ansteckender als die Ursprungsform des Covid-19-Erregers. Der “Wachstumsvorteil” der Variante liege nach Erkenntnissen des Expertengremiums Sage bei rund 40 Prozent, sagte Gesundheitsminister Matt Hancock der BBC. Großbritannien verzeichnete zuletzt wieder einen deutlichen Anstieg der Corona-Infektionsfälle. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen sei jedoch stabil und betreffe vor allem Nicht-Geimpfte, sagte Hancock. Die Delta-Mutante war zuerst in Indien aufgetreten und hat sich zuletzt auch verstärkt in Großbritannien ausgebreitet. Spanien öffnet ab heute seine Grenzen für geimpfte Reisende aus aller Welt. Gegen das Coronavirus geimpfte Menschen “und ihre Familien” seien im Land willkommen und zwar unabhängig von ihrem Herkunftsland, hatte die Regierung in Madrid Ende Mai erklärt. Auch ausländische Kreuzfahrtschiffe dürfen wieder in spanischen Häfen anlegen. Die Tourismusbranche des Landes setzt nach monatelangem Lockdown auf das Sommergeschäft. Die Regierung hofft in diesem Jahr auf 45 Millionen ausländische Besucher. Spanien ist nach Frankreich das zweitbeliebteste Reiseziel der Welt und verzeichnete 2019 nach offiziellen Angaben 83,5 Millionen ausländische Besucher. Im vergangenen Jahr brach die Zahl um 77 Prozent ein. Viele frustrierte Briten sind von der portugiesischen Algarve verfrüht abgereist, um eine Quarantäne-Regelung in ihrem Heimatland zu umgehen. Am Flughafen in Faro bildeten sich am Nachmittag lange Schlangen von Rückreisenden. Für heute waren 55 Flüge nach Großbritannien mit einer Kapazität von mehr als 10.000 Sitzplätzen geplant. Laut dem portugiesischen Hotelverband AHP kam es außerdem zu vielen Stornierungen von Zimmern für den Sommer. Portugal ist wie viele andere Urlaubsländer im Süden Europas auf die Touristen aus Großbritannien angewiesen. Großbritannien hatte wegen einer steigenden Zahl an Neuinfektionen Portugal wieder von der Liste der sicheren Reiseländer gestrichen. Ab kommender Woche droht den britischen Urlaubern nach der Heimreise eine zehntägige Quarantäne.
Israel impft ab heute Kinder und Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren. Zuvor hatten die Gesundheitsbehörden bereits mit der Impfung von Teenagern begonnen, denen eine schwere Covid-19-Erkrankung drohte oder deren Angehörige Risikogruppen angehören. Vergangene Woche genehmigten die Behörden die Ausweitung des Impfprogramms auf Zwölf- bis 16-Jährige. “Der Impfstoff ist wirksam und sicher” und die mit dem Virus verbundenen Risiken seien größer als die einer Impfung, erklärte das Gesundheitsministerium. gesprochen hatten. Thailand kämpft aktuell gegen die dritte und bislang schlimmste Virus-Welle. Jetzt beginnt das südostasiatische Land mit einer größer angelegten Impfkampagne, um das Infektionsgeschehen wieder in den Griff zu bekommen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, plant die Regierung mit derzeit sechs Millionen Dosen des Herstellers Astrazeneca, die vor Ort produziert wurden, sowie importierten Dosen des chinesischen Präparats Sinovac. Demnach sollen 70 Prozent der 66 Millionen Einwohner bis Ende des Jahres immunisiert sein. Bislang haben 2,8 Millionen Bürger eine erste Spritze erhalten. Die Behörden in Malaysia greifen zu ungewöhnlichen Mitteln, um der Pandemie Herr zu werden: Wie der “Guardian” berichtet, setzt die Polizei Drohnen ein, um Menschen mit Fieber (einem typischen Covid-19-Symptom) an öffentlichen Orten aufzuspüren. Das britische Blatt beruft sich auf lokale Medienberichte, wonach die Fluggeräte aus einer Höhe von bis zu 20 Metern die Kontrollen durchführen. Weist ein Passant eine erhöhte Temperatur auf, werden die Behörden umgehend alarmiert. Das asiatische Land befindet sich aufgrund steigender Fallzahlen seit vergangener Woche in einem Lockdown. Die Infektionslage in Indien entspannt sich weiter: Die Behörden registrierten am Sonntag 100.636 neue Infekitonen. Das ist der niedrigste Tageszuwachs seit dem 6. April. Auch bei den Todesfällen ist eine sinkende Tendenz zu beobachten. Zuletzt wurden 2677 weitere Todesfälle gemeldet. Insgesamt kamen in dem Land mit seinen 1,37 Milliarden Einwohnern nach offiziellen Angaben 349.186 an den Folgen von Covid-19 ums Leben. Afghanistan verzeichnet mehr Corona-Tote binnen eines Tages als je zuvor seit Beginn der Pandemie. Die Behörden melden 50 Todesopfer seit dem Vortag im Zusammenhang mit einer Coronavirus-Infektion. Die tatsächliche Zahl liegt wahrscheinlich viel höher, da der Großteil der Erkrankten nicht in Krankenhäusern, sondern zu Hause stirbt. Auch die täglich gemeldeten Neuinfektionen sind in dem Krisenland zuletzt massiv angestiegen, von weniger als 200 Anfang Mai auf mehr als 1300 an mehreren Tagen in Folge. Als Treiber der dritten Welle wird die hochansteckende Delta-Variante gesehen, die zuerst in Indien entdeckt wurde. Großbritanniens Appell, die gesamte Weltbevölkerung bis Ende nächsten Jahres gegen Corona zu impfen, hat bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Anklang gefunden. Diesem Ziel ein konkretes Datum zu geben, sei “wundervoll”, sagte der WHO-Covid-19-Beauftragte David Nabarro dem Sender Sky News. Es erhöhe die Hoffnung, dass die Regierungen der Industrienationen tatsächlich einen Plan dazu entwerfen würden. Der britische Premier Boris Johnson hatte vor dem anstehenden G7-Gipfel dazu aufgerufen, die Impfung der ganzen Welt bis Ende 2022 anzustreben.
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