NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CCCV)

Die Gesundheitsämter haben dem Robert-Koch-Institut 2294 Neuinfektionen gemeldet. Zum Vergleich: Vor einer Woche waren es 5426 Ansteckungen. Außerdem wurden 122 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Erreger gemeldet. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 26,3. In der Vorwoche lag der Wert noch bei 37,5. Die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten in Deutschland ist erstmals seit Ende Oktober 2020 wieder unter die Schwelle von 2000 gesunken. In deutschen Kliniken werden derzeit 1970 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, wie aus dem aktuellen DIVI-Intensivregister hervorgeht. Im Vergleich zum Vortag ist das ein Rückgang um 66 Patienten. Demnach müssen 1295 Patienten invasiv beatmet werden, das sind 30 weniger als am Vortag. Insgesamt sind den Angaben zufolge noch 4572 Intensivbetten in den deutschen Kliniken frei.

Die Intensivmediziner gehen davon aus, dass sich die Delta-Virusvariante in Deutschland schrittweise durchsetzen wird. Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), Gernot Marx, warnt, wenn viele Menschen unvorsichtig würden, könne es im Herbst wieder mehr Infektionen geben. “Dann ist eine vierte Welle möglich. Das Risiko dafür, dass es erneut viele Schwerkranke und Todesfälle geben könnte, besteht also weiterhin.” Die Intensivmedizin sei auf dieses Szenario aber vorbereitet und könne kurzfristig Kapazitäten freiräumen. Die zunächst in Indien entdeckte Delta-Variante (B.1.617.2) könnte laut vorläufigen Erkenntnissen der englischen Gesundheitsbehörde häufiger zu schwereren Covid-19-Erkrankungen führen. “Erste Erkenntnisse aus England und Schottland legen nahe, dass es ein erhöhtes Risiko für Krankenhauseinlieferungen geben könnte als bei der Alpha-Variante”, heißt es in einer aktuellen Risikoeinschätzung von Public Health England. Als Alpha-Variante wird die zunächst in Großbritannien entdeckte Variante B.1.1.7 bezeichnet. Einige Regionen zeigten einen Anstieg von Krankenhauseinlieferungen, allerdings ließe sich der nationale Trend noch nicht abschätzen, so die Behörde.

Im Gefängnis in Werl gibt es einen Corona-Ausbruch. 37 der mehr als 1000 Häftlinge seien betroffen, sagt ein Sprecher des nordrhein-westfälischen Justizministeriums. Nach Angaben von Anstaltssprecherin Verona Voigt rechnet die Gefängnisleitung mit weiteren Fällen. Die Betroffenen Insassen wurden in eine Quarantänestation auf dem Gelände verlegt. Die Kapazitätsgrenzen seien aber noch längst nicht erreicht. Im Haus 2 könnten mehrere Ebenen für die Quarantäne genutzt werden, erklärte Voigt. Nach Angaben des Justizministeriums sind die Gefängnisse im Land bislang nur in geringem Maße betroffen. Zuletzt hatte es Ende Mai 17 positiv getestete Häftlinge in der Justizvollzugsanstalt (JVA) in Münster gegeben. Nach dem Tod eines an Covid-19 erkrankten Indien-Rückkehrers in Dresden werden sämtliche Bewohner des Hochhauses getestet. Polizei und Feuerwehr unterstützen das Gesundheitsamt dabei. Das Studentenwohnheim nahe der Innenstadt steht seit gestern Abend unter Quarantäne. Das Gesundheitsamt hat verpflichtende Corona-Tests für alle Bewohner angeordnet, um mögliche Infektionsketten zu durchbrechen. Die Bewohner dürfen das Haus bis einschließlich 8. Juni nicht verlassen. Seit dem Vormittag nimmt das Amt etagenweise PCR-Tests vor. Parallel werden die Daten der Bewohner erfasst. Die Tests werden noch bis zum frühen Nachmittag dauern. Die Polizei kontrolliert Ein- und Ausgänge.

Das Kriterium für das Greifen der “Bundesnotbremse” dürfte aktuell laut ntv.de-Auswertung nur noch von vier Regionen erfüllt werden, wobei drei dieser Regionen bereits wieder unter 100 liegen – aber noch nicht fünf Werktage in Folge. Hildburghausen in Thüringen bleibt der einzige Landkreis mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 100. Das geht aus den aktuellen Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) vom Morgen hervor. Vor 14 Tagen lagen noch 55 der insgesamt 412 vom RKI ausgewiesenen Regionen über dieser Schwelle.

Die neue Bundesfamilienministerin Christine Lambrecht fordert die Bundesländer auf, den Präsenzunterricht nach den Sommerferien wieder einzuführen. “Lehrer werden sich im Regelfall nicht weigern können, ab Herbst in Präsenz zu unterrichten”, sagte die SPD-Politikerin der “Bild”-Zeitung. Bis dahin hätten alle Lehrer ein Impfangebot bekommen. Die Politikerin stellte gleichzeitig klar, dass die Impfung für Kinder ab zwölf Jahren keine Voraussetzung für die Teilnahme am Präsenzunterricht sei.

Die Virologin und Regierungsberaterin Melanie Brinkmann bezweifelt, dass die Bundesregierung ihr Impfversprechen einlösen kann. “Man sieht jetzt deutlich, dass wir viel zu wenig Impfstoff zur Verfügung haben. Ich bin nach wie vor skeptisch, ob das Versprechen der Bundesregierung zu halten ist, bis Ende des Sommers allen Bürgern ein Impfangebot zu machen”, sagte sie der “Rheinischen Post”. “Und ein Impfangebot alleine führt noch keine Immunität herbei. Dafür muss schon tatsächlich geimpft werden.” Angesichts der Knappheit der Impfstoffe forderte die Helmholtz-Forscherin, zuerst die Erwachsenen zu impfen: “Die bisherigen Studien zu den Kinderimpfungen sind relativ klein, und die Datenlage ist daher noch nicht eindeutig. Wir haben aktuell ohnehin zu wenig Impfstoff, um alle Kinder zu impfen. Die Priorität sollte nach wie vor sein, alle Erwachsenen zuerst zu impfen”, sagte Brinkmann. Berichte aus Israel über einen möglichen Zusammenhang zwischen seltenen Fällen von Herzmuskelentzündung (Myokarditis) und Corona-Impfungen sind aus Sicht eines deutschen Experten wenig überraschend und sollten für Geimpfte kein Grund zur Sorge sein. “Das kommt nicht unerwartet und beunruhigt mich nicht. Es geht um wenige Hundert Fälle einer Erkrankung mit meist mildem Verlauf bei insgesamt mehr als fünf Millionen Geimpften”, sagte der Kardiologe und Pharmakologe Thomas Meinertz. Von anderen Impfungen sei bekannt, dass danach in seltenen Fällen Herzmuskelentzündungen auftreten könnten, ausgelöst durch eine überschießende Immunreaktion. Ob es sich bei den Fällen in Israel um eine solche Reaktion handelt, ist aber noch völlig offen. Vor der Freigabe der Impfreihenfolge ab Montag rufen Ärzte Impfwillige zu Geduld auf. Der Vorstandschef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, sagte der “Neuen Osnabrücker Zeitung”, er rechne mit einem “Ansturm auf die Praxen”. Gassen appellierte an die Menschen: “Bitte haben Sie Geduld und bedrängen Sie nicht die Ärzte und Ärztinnen und deren Teams, die medizinischen Fachangestellten. Alle werden geimpft werden – und das so schnell wie möglich. Aber nicht alle auf einmal!” Bei vielen Menschen sei der falsche Eindruck entstanden, sie könnten sich sofort impfen lassen. Das sei mitnichten möglich. Vor dem Einstieg der Betriebsärzte in die Corona-Impfungen warnt der zuständige Verband wegen vor zu hohen Erwartungen. “Für die kommende Woche konnte jeder Betriebsarzt 800 Dosen bestellen und er bekommt am Ende 102. Für die darauffolgende Woche kann jeder Betriebsarzt nur noch 300 Dosen bestellen”, sagte Wolfgang Panter, der Präsident des Verbands Deutscher Betriebs- und Werksärzte, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Panter empfiehlt, zuerst jene Mitarbeiter zu impfen, die ein höheres Infektionsrisiko haben, etwa weil sie in Werkshallen eng zusammenarbeiten oder viel Kundenkontakt haben. Büromitarbeiter oder Beschäftigte im Homeoffice könnten nachrangig geimpft werden. Die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig-Holstein (KVSH) warnt vor zu hohen Erwartungen an schnellere Corona-Impfungen nach Aufhebung der Priorisierung. Von Montag an darf sich in Deutschland jeder ab 16 Jahre um einen Termin in einer Arztpraxis bemühen. “Die Aufhebung der Impfpriorisierung ist an sich sinnvoll”, sagt die KVSH-Vorsitzende Monika Schliffke. “Es gibt aber weiterhin nicht genügend Impfstoff, um den Bedarf an Impfterminen in den Praxen zu decken.” Angesichts dieses Mangels könne eine erhöhte Nachfrage ab Montag die aktuellen Schwierigkeiten noch verschärfen. Impfwillige sollten deshalb nicht unbedingt sofort am Montag in den Praxen anrufen. Schliffke weist zudem darauf hin, dass auch nach dem Wegfall der Priorisierung der Impfstoff nicht frei gewählt werden könne. “Da den Praxen zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedliche Mengen zur Verfügung stehen, kann keine Praxis vorhersagen, was im Impfangebot ist.” Wer sich also zu einer Impfung anmelde, müsse beim Impfstoff offen sein. In der Debatte um die Impfung von Kindern spricht sich der Charité-Infektiologe Leif Erik Sander gegen Schnellschüsse aus. “Das Verhältnis zwischen dem Nutzen, den die Kinder durch eine Impfung haben, und dem möglichen Risiko, wenn sie nicht geimpft sind, ist einfach ein ganz anderes als bei älteren Erwachsenen”, sagt Sander im ntv-Interview. Er plädiert deshalb dafür, auch nach dem Ende der Impfpriorisierung bevorzugt ältere Erwachsene zu impfen. “Ein Studie, die wir auch in der Charité durchgeführt haben, zeigt, dass die Antikörper-Antworten bei älteren Menschen etwas schlechter oder später anspringen und vielleicht ein ganz kleines bisschen niedriger sind”. Das bedeute zwar nicht, dass Ältere nicht geschützt seien, “dennoch sollten sie eine Priorität haben”, so Sander. Kinder könnten danach “zur Sicheheit” – und wenn ausreichend Daten vorlägen – ebenfalls geimpft werden. Die Ständige Impfkommission (STIKO) wird voraussichtlich keine generelle Empfehlung für die Impfung von Kindern aussprechen. Eltern, die unbedingt wollten, dass ihre Kinder geimpft werden, könnten das erreichen, sagt STIKO-Chef Thomas Mertens im ZDF. Für eine generelle Empfehlung, alle gesunden Kinder zu impfen, lieferten die untersuchten Daten allerdings nicht die nötigen Argumente. Eine offizielle Entscheidung stellt Mertens in ein bis zwei Tagen in Aussicht. Die STIKO hatte schon nach der EU-Zulassung eines Impfstoffs für Kinder und Jugendliche vor rund einer Woche erklärt, allenfalls bei Vorerkrankungen die Impfung zu empfehlen.

Im Fall um mutmaßlichen Betrug in Schnelltestzentren hat es in Bochum zwei Festnahmen gegeben. Das bestätigt die Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur. Laut “Bild”-Zeitung soll die Firma Medican deutlich mehr Tests in Rechnung gestellt haben, als letztendlich durchgeführt wurden. Medican habe insgesamt an die 100 Testzentren betrieben.

Trotz der Öffnung der Innengastronomie in Großbritannien klagen die Pubs über deutliche Umsatzeinbußen. In der Woche vom 17. Mai, der ersten nach Lockerung entsprechender Corona-Vorschriften, hätten die Erlöse 20 Prozent unter der Vergleichswoche im Jahr 2019 gelegen, teilte der Branchenverband British Beer and Pub Association (BBPA) mit. Dafür machte der Verband die bestehenden Restriktionen verantwortlich. So dürfen auch in Pubs die Gäste nur am Tisch bedient werden, es gilt eine Abstandspflicht von mindestens einem Meter und Stehen ist verboten. Wenn sich der Trend fortsetze, werde jeder Pub im Jahr durchschnittlich rund 94.000 Pfund (110.000 Euro) verlieren, rechnete der BBPA vor. Großbritannien will wegen der Corona-Mutante Delta sein Impfprogramm beschleunigen. Menschen über 40 Jahre sollen ihre zweite Impfung innerhalb von acht Wochen nach der ersten Dosis erhalten, berichtet der “Telegraph”. Der übliche Abstand zwischen erster und zweiter Impfung beträgt beim Vakzin von Astrazeneca zwölf Wochen. Personen, die älter sind als 25 Jahre, sollen bereits ab kommender Woche ein Impfangebot erhalten. Großbritannien hatte zuletzt mehr als 6000 Neuinfektionen pro Tag gemeldet. Die Virus-Mutante Delta, die zuerst in Indien auftrat, ist in Großbritannien mittlerweile dominant. Die belgische Regierung kündigt für kommende Woche weitere Lockerungen der Corona-Beschränkungen an. Einen Monat nach der Öffnung ihrer Außenbereiche dürfen Cafés und Restaurants ihre Kunden ab kommenden Mittwoch auch wieder in geschlossenen Räumen bedienen, gleichzeitig dürfen sie wieder bis 23.30 Uhr öffnen, wie Regierungschef Alexander De Croo nach Regierungsberatungen bekanntgibt. Ab dem 9. Juni dürfen Kinos, Sporthallen und Saunas wieder öffnen, wenn sie sich an bestimmte Belüftungsregeln halten, gleichzeitig wird die Besucherzahl bei Shows oder Sportveranstaltungen – ebenfalls unter Corona-Auflagen – deutlich erhöht. Die Menschen dürfen wieder zu Hause bis zu vier Gäste empfangen. Ab kommenden Mittwoch ist zudem wieder ein Bürotag pro Woche erlaubt. Reiserückkehrer aus roten Zonen müssen laut De Croo künftig nicht mehr in Quarantäne, wenn sie vollständig geimpft sind, einen weniger als 72 Stunden alten PCR-Test vorweisen können oder ein Attest, dass sie von einer Covid-19-Erkrankung genesen sind. Allerdings gilt bei der Rückkehr aus Ländern mit starker Verbreitung neuer Corona-Varianten weiterhin eine zehntägige Quarantäne. Die 16.000 zugelassenen Fans bei den vier EM-Spielen in Rom müssen einen negativen Test vorlegen, um Zugang zum Olympiastadion zu erhalten. Das gibt der italienische Fußball-Verband bekannt. Der Test darf nicht älter als 48 Stunden sein. In Rom findet am 11. Juni das EM-Eröffnungsspiel zwischen Italien und der Türkei statt. Zugelassen werden auch Fans, die mindestens eine Impfdosis erhalten haben, allerdings müssen sie in Italien immunisiert worden sein. Geimpfte oder vom Coronavirus genesene ausländische Fans ohne negativen Tests werden nicht zugelassen. Italien spielt in Rom gegen die Türkei (11. Juni), die Schweiz (16. Juni) und Wales (20. Juni). Zudem findet in der Hauptstadt am 3. Juli ein Viertelfinale statt. Ab Montag können Reisende auch ohne den bisher obligatorischen PCR-Test nach Spanien einreisen. Ein Antigentest, ein Nachweis einer vollständigen Impfung oder einer Genesung von einer Corona-Erkrankung reiche dann aus, teilt das spanische Gesundheitsministerium mit. Das erleichtert auch Reisen zu der bei Deutschen beliebten Urlauberinsel Mallorca, da jetzt bei Hin- und Rückflug ein negativer Antigentest ausreicht. Dieser ist schneller und deutlich günstiger. “Spanien ist ein sicheres Reiseziel und wir haben alle Voraussetzungen, um unsere führende Stellung im internationalen Tourismus bald wiederzuerlangen”, betont Gesundheitsministerin Carolina Darias in einer Pressemitteilung. Die Ministerin begründet die Lockerung mit der “erfolgreichen” Impfkampagne. Serbien beginnt mit der Produktion des russischen Impfstoffs Sputnik V gegen das Coronavirus. Der in Serbien für Innovation und Technologie zuständige Minister Nenad Popovic und Russlands Vizepremier Juri Borissow feierte in Belgrad den Produktionsstart im Torlak-Institut für Virologie, berichtet das serbische Nachrichtenportal “danas.rs”. Binnen sechs Monaten sollen dort in russischer Lizenz vier Millionen Impfdosen hergestellt werden. Nach dem Willen der serbischen Regierung solle damit auch anderen Ländern in der Region geholfen werden. Serbien ist damit nach Belarus das zweite europäische Land außerhalb Russlands, das Sputnik-Impfstoff herstellt. Reisende aus Deutschland müssen in Dänemark von Samstagnachmittag an nicht mehr in Quarantäne. Dies gilt auch für Dänen, die von einer Deutschlandreise zurückkehren. “Deutschland öffnet sich wieder für uns”, sagt Außenminister Jeppe Kofod. Ein negativer Corona-Test wird aber weiter verlangt. Die neue Regel tritt am Samstag um 16.00 Uhr in Kraft. Zuletzt mussten deutsche Dänemark-Urlauber entweder geimpft sein oder nach der Einreise in Quarantäne gehen. Auch von Reisen nach Italien, Österreich, Ruanda und der Slowakei sowie einigen Regionen in Griechenland, Kroatien und der Schweiz rät das dänische Außenministerium nicht mehr ab. Wie in Deutschland sind die Infektionszahlen auch hier zuletzt gesunken. Urlauber und Einheimische auf Mallorca feiern in der Nacht zum Freitag das von der Justiz angeordnete vorzeitige Ende der nächtlichen Ausgangssperre feuchtfröhlich. Wie auf Aufnahmen des TV-Senders IB3 zu sehen ist, kam es an der Playa de Palma zu Trinkgelagen und größeren Menschenansammlungen. Hunderte Menschen versammelten sich am Balneario 6, dem berüchtigten Ballermann, aber auch in der britischen Urlauberhochburg Magaluf zu großen Partys mit viel Alkohol. Wie die Fernsehbilder zeigen, wurden weder Mindestabstand noch die weiterhin geltende Maskenpflicht groß eingehalten. Die Polizei traf kurz nach Mitternacht ein, schritt aber kaum ein. Ausländer sollen sich künftig in Russland gegen eine Gebühr gegen Corona impfen lassen können. Das teilt Präsident Wladimir Putin während einer Wirtschaftskonferenz in St. Petersburg mit. Er habe die Behörden bereits angewiesen, mit den entsprechenden Vorbereitungen zu beginnen. An dem russischen Corona-Vakzin Sputnik V zeichnet sich in der Slowakei kurz vor dem Impfstart am Montag ein geringes Interesse ab. In den ersten drei Tagen seit Beginn der Registrierung hätten sich nur knapp 5300 Menschen für einen Sputnik-V-Impftermin angemeldet, berichtet die Zeitung “Dennik N” unter Berufung auf Behördenzahlen. Der EU-Mitgliedstaat will den Vektorimpfstoff trotz fehlender Zulassung durch die Europäische Arzneimittel-Agentur EMA einsetzen. Der frühere Regierungschef und jetzige Finanzminister Igor Matovic hatte 200.000 Dosen des Wirkstoffs aus Russland gekauft, deren Haltbarkeit allerdings schon im Sommer ausläuft.

In den USA sind inzwischen mehr als 137 Millionen Menschen vollständig geimpft, wie die Seuchenbehörde CDC mitteilt. Insgesamt seien über 369 Millionen Dosen ausgeliefert und etwa 299 Millionen verabreicht worden. Knapp 170 Millionen Menschen seien mindestens einmal geimpft worden. In den USA leben 328 Millionen Menschen. Argentinien will den russischen Corona-Impfstoff Sputnik V produzieren. “Nächsten Sonntag wird ein Flugzeug nach Moskau aufbrechen, um den Wirkstoff mitzubringen, damit die Produktion in Argentinien sofort beginnen kann”, kündigte Präsident Alberto Fernández nach einer Videokonferenz mit Russlands Präsident Wladimir Putin an. Mit der Produktion wird ein privates Labor beauftragt. Die Kapazität beläuft sich anfangs auf eine Million Dosen im Monat und soll binnen eines Jahres gesteigert werden. Argentinien war im Dezember das erste lateinamerikanische Land, das den russischen Impfstoff zugelassen hat. Neben Sputnik V werden in dem Land die Vakzine von Astrazeneca und Sinopharm verimpft. In der Megacity Mexiko-Stadt soll langsam die Normalität zurückkehren. Ab der kommenden Woche schaltet die “epidemiologische Ampel” auf grün. Damit wird etwa Restaurants, Kinos und Theatern eine Auslastung von 50 Prozent ihrer Kapazität erlaubt. Auch beginnt am Montag der Präsenzunterricht nach rund 15 Monaten wieder – einen Monat vor Ende des Schuljahres. Knapp 14 Prozent der Bewohner von Mexiko-Stadt sind bisher vollständig gegen das Coronavirus geimpft – im ganzen Land sind es gut zehn Prozent. Auch der an den Stadtstaat grenzende Bundesstaat Mexiko – der bevölkerungsreichste des Landes – soll ab kommender Woche auf grün stehen. Mexiko will gespendeten Impfstoff aus den USA an der gemeinsamen Grenze einsetzen, um diese möglichst bald wieder öffnen zu können. Die USA haben angekündigt, 25 Millionen Impfdosen an andere Länder zu spenden – der südliche Nachbar soll davon gut eine Million Dosen des Vakzins von Johnson & Johnson bekommen. Damit will Mexiko zunächst ein Drittel der Menschen im Alter zwischen 18 und 40 Jahren impfen, die in den Gemeinden an der US-Grenze leben, wie Außenminister Marcelo Ebrard mitteilt. Insgesamt leben im Grenzgebiet auf mexikanischer Seite rund 7,75 Millionen Menschen. Bis Ende Juni will Mexiko dort nach Ebrards Angaben in etwa auf denselben Anteil an Geimpften kommen wie in den USA, damit der Grenzverkehr wieder aufgenommen werden könne. Die rund 3200 Kilometer lange Grenze zwischen den Nachbarn ist für den nicht-essenziellen Landverkehr seit dem 21. März 2020 wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Die USA bringen eine große Corona-Impfstoff-Spende für das südkoreanische Militär auf den Weg. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Ned Price, schreibt auf Twitter, eine Million Dosen des Präparats von Johnson & Johnson seien unterwegs nach Südkorea. Damit werde die Sicherheit und Einsatzbereitschaft von südkoreanischen und amerikanischen Truppen sichergestellt. Der Impfstoff von Johnson & Johnson entfaltet seine volle Wirkung bereits nach einer Dosis. US-Präsident Joe Biden hatte Ende Mai bei einem Besuch seines südkoreanischen Kollegen Moon Jae In in Washington in Aussicht gestellt, der Regierung in Seoul Impfstoff für das dortige Militär zur Verfügung zu stellen. Dabei gehe es um rund 550.000 Soldaten.

Beitragsfoto © Mylene2401 (Pixabay)

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