Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 4640 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Vor einer Woche hatte der Wert bei 6313 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz gibt das RKI mit bundesweit 34,1 an (Vortag: 36,8; Vorwoche: 41). Damit sinkt dieser Wert wieder, nachdem er zuvor zwei Tage leicht gestiegen war. Deutschlandweit wurden zudem binnen 24 Stunden 166 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 269 Tote gewesen. Die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten in Deutschland ist abermals deutlich gesunken und bewegt sich nun auf dem Niveau von Anfang November 2020. Wie aus dem aktuellen DIVI-Intensivregister hervorgeht, werden in deutschen Kliniken derzeit 2147 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt. Im Vergleich zum Vortag ist das ein Rückgang um 142 Patienten. Zudem ist dies der niedrigste Wert seit dem 1. November vergangenen Jahres. DIVI zufolge müssen 1386 Patienten invasiv beatmet werden, das sind 90 Personen weniger als am Vortag. Insgesamt sind den Angaben zufolge noch 4309 Betten in den deutschen Kliniken frei.
Die vor einigen Wochen als besorgniserregend eingestufte Variante Delta (B.1.617.2) spielt in Deutschland nach Daten des Robert-Koch-Instituts weiter eine untergeordnete Rolle. Ihr Anteil an untersuchten Proben aus der Woche vom 17. bis 23. Mai betrug 2,1 Prozent. Das geht aus einem aktuellen RKI-Bericht hervor. In den Wochen zuvor hatte der Anteil leicht, aber beständig zugenommen, auf bis zu 2,4 Prozent. Die zuerst in Indien festgestellte Mutante hat damit den RKI-Daten zufolge in Deutschland den zweitgrößten Anteil, allerdings mit enormem Rückstand: Alpha (B.1.1.7) kommt auf rund 93 Prozent. Diese in Großbritannien entdeckte Variante breitete sich seit Ende 2020 international stark aus. Die weiteren als besorgniserregend eingestuften Varianten Beta (B.1.351) und Gamma (P.1.) wurden in noch geringerer Zahl gefunden.
Mit Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz hat Baden-Württemberg das Land Thüringen an der Spitze der Hotspot-Liste unter den Bundesländern abgelöst.Während sich das Fallaufkommen im Sieben-Tage-Schnitt pro 100.000 Einwohner in dem Ostbundesland noch einmal deutlich abgeschwächt hat – von 46,7 auf jetzt nur noch 38,6, fiel der Wert in Baden-Württemberg im Vergleich zum Vortag nicht ganz so steil ab, von 45 am Mittwoch ging es runter auf 42. Dahinter folgen Hessen (41,3) und Nordrhein-Westfalen (39,8). Auch ein weiterer früherer Hotspot im Osten liegt nur noch knapp über der 35er-Marke, die von Kanzlerin Merkel und den Länderchefs als Schwellenwert für weitreichende Öffnungen festgelegt wurde: Sachsen. Dort fiel die Sieben-Tage-Inzidenz auf 35,2. Emden in Ostfriesland hat laut RKI den höchsten Inzidenzwert in ganz Deutschland. Zwar liegt die Sieben-Tage-Inzidenz, also die Zahl der bestätigten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche, mit 128,2 in der Seehafenstadt etwas niedriger als noch am Mittwoch (138,2) – im Landkreis Hildburghausen in Thüringen mit dem bisherigen Höchstwert fiel der Rückgang aber noch stärker aus (126,6). Nach Angaben der Emder Stadtverwaltung sind viele Fälle vor allem drei Infektionsherden zuzuordnen: Darunter sind etwa Ansteckungen in einer Pflegeeinrichtung und in einem Betrieb. Die 50.000-Einwohner-Stadt verweist auch auf die Schwankungen der hochgerechneten Inzidenz.
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach erwartet für die kommende Zeit ein entspannteres Corona-Infektionsgeschehen. “Die Sieben-Tage-Inzidenz wird sich in den nächsten Tagen bei einem Wert von rund 35 einpendeln”, sagt er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Öffnungsschritte führten zwar zu mehr Infektionen, gleichzeitig aber seien immer mehr Menschen durch Impfungen geschützt. “Hinzu kommt, dass sich vieles jetzt draußen abspielt – das senkt ebenfalls das Infektionsrisiko.” Karl Lauterbach warnt vor einer neuen Infektionswelle durch Reiserückkehrer oder Mutationen. Die indische Mutante werde sich wahrscheinlich in den kommenden Monaten in zahlreichen europäischen Ländern ausbreiten, sagt Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe. “Durch Reiserückkehrer wird sich die Mutante spätestens im Herbst auch in Deutschland großflächig ausbreiten.” Das Ausmaß sei noch unklar, man müsse aber davon ausgehen, dass deswegen am Ende dieses Sommers eine neue Infektionswelle drohen könnte. Neben Auffrischungsimpfungen könne auch die Impfung der breiten Bevölkerung mit einem modifizierten Stoff notwendig werden, der dann gegen eine mögliche neue Mutation wirke. Der Virologe Hendrik Streeck warnt vor einer möglichen vierten Ansteckungswelle im Herbst. Die Bundesregierung müsse den voraussichtlich “ruhigen Sommer” nutzen, um sich auf möglicherweise wieder steigende Fallzahlen nach dem Sommer vorzubereiten, sagt Streeck im ntv-Interview. Es sei aber “ganz schwer vorherzusagen”, ob es tatsächlich eine neue Welle geben wird – das hänge auch davon ab, wie stark der Impfeffekt dann sein wird. Auf den “Worst Case” vorbereitet zu sein, sei aber allein deshalb zu empfehlen, damit ein neuer Lockdown verhindert werden kann.
Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet lehnt eine priorisierte Impfung von Kindern und Jugendlichen ab. “Die Europäische Arzneimittelbehörde hat Biontech jetzt auch für Kinder zwischen zwölf und 16 zugelassen. Damit ist aber nicht mehr Impfstoff da”, sagt Laschet im Interview mit den Zeitungen der Funke Mediengruppe und der französischen Zeitung “Ouest-France”. Deshalb bleibe die derzeitige Priorisierung richtig: Es müssten als Erstes diejenigen geimpft werden, die am gefährdetsten sind. Außerdem warte man noch auf die fachliche Empfehlung der Ständigen Impfkommission. Das Bundesverfassungsgericht hat die Entlassung eines Berufsbetreuers bestätigt, der eine 93 Jahre alte demente Frau und mindestens zwei andere Betreute von der Corona-Impfung abhalten wollte. Die Richter nahmen die Verfassungsbeschwerde des Mannes nicht zur Entscheidung an, wie aus dem veröffentlichten Beschluss hervorgeht. Ein Betreuer übernimmt in bestimmten Lebensbereichen die gesetzliche Vertretung, wenn jemand wegen einer Krankheit oder Behinderung dauerhaft nicht in der Lage ist, seine Angelegenheiten selbst zu regeln. Hier ging es um die Gesundheitsfürsorge. Der Mann, ein Rechtsanwalt, hatte sich in allen drei Fällen gegen die Impfung gestellt, weil er persönlich die Risiken für größer hielt als den Nutzen. Das Amtsgericht Frankfurt am Main hatte ihn daraufhin Anfang März wegen mangelnder Eignung als Betreuer der Betroffenen entlassen. Die Bundesregierung hat sich nach Worten von Gesundheitsminister Jens Spahn darauf verständigt, für künftige Pandemien Produktionskapazitäten für Impfstoffe zu reservieren. Dabei gehe es um “600 bis 700 Millionen Dosen Kapazität, die im Falle der Fälle schnell aktiviert werden können”, um dann “sehr kurzfristig Impfproduktion starten zu können”, sagt der CDU-Politiker. Durch eine jährliche Reservierungsgebühr würden entsprechende Produktionskapazitäten für Deutschland und Europa vorgehalten. Es werde nun Ausschreibungen geben für “Pandemiebereitschaftsverträge” mit Laufzeiten von fünf Jahren. Ein Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfiehlt Zurückhaltung bei der Impfung von Kindern. Noch gebe es zu wenig Klarheit über etwaige Nebenwirkungen, sagt der Virologe Klaus Überla von der Universität Essen. Zwar sei es sinnvoll, Kinder bei den Impfungen miteinzubeziehen. “Dabei sollte bei der Risiko-Nutzen-Abwägung für das individuelle Kind aber auch der Nutzen der Impfung überwiegen.” In der Debatte um die Corona-Impfung von Kindern ab zwölf Jahren spricht sich der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, gegen eine allgemeine Impfempfehlung aus. Man müsse sich “wie bei jeder medizinischen Intervention – auch beim Impfen – überlegen, wie stehen Risiko und Nutzen in welchem Verhältnis”, sagt Reinhardt im RBB-Inforadio. Er plädiert dafür, die Eltern über die Impfung ihrer Kinder entscheiden zu lassen. Da junge Menschen überwiegend nur leicht und oberflächlich erkranken oder sogar symptomlos die Infektion durchleben würden, “muss man sich überlegen, ob das ein ausreichender Grund ist, um einen Menschen zu impfen”. Auch mit Blick auf noch unbekannte Nebenwirkungen “sind wir der Auffassung, dass man das individuell im Einzelfall entscheiden sollte”. Dem aktuellen RKI-Impfquotenmonitoring zufolge wurden am Dienstag bundesweit 947.198 Impfungen durchgeführt – also 298.000 mehr als vergangene Woche (25. Mai: 648.879). Womöglich fiel der Wert vergangene Woche aufgrund des Pfingsteffekts niedriger aus. Die Zahl der verabreichten Covid-19-Impfdosen steigt auf mehr als 51,5 Millionen – mehr als 35,9 Millionen Menschen sind erstgeimpft, das entspricht einer Quote von 43,2 Prozent. Die Quote nach Komplettimpfungen liegt bei knapp 18,8 Prozent, also 15,6 Millionen Vollgeimpften.
Die Zahl der PCR-Tests ist in der Kalenderwoche 21, wohl durch Pfingsten bedingt, stark gesunken im Vergleich zur Vorwoche (KW 20) – nämlich um rund 280.000 Tests, was einem Rückgang von 23 Prozent entspricht. Damit ist die Zahl der PCR-Tests erstmals seit der letzten KW des Jahres 2020, also zwischen Weihnachten und Silvester, wieder unter eine Million gerutscht. Der Wert kann sich durch Nachmeldungen der Labore jedoch noch ändern, für gewöhnlich steigen die Testzahlen nachträglich an. Die Positivenquote ist die sechste Woche in Folge rückläufig. Aktuell beträgt sie 4,16 Prozent, das ist der niedrigste Stand seit Oktober 2020.
Drei Betreiber eines Corona-Testzentrums in Pinneberg stehen im Verdacht, Testergebnisse ohne Tests produziert zu haben. Der Fachdienst Gesundheit des Kreises Pinneberg habe Anzeige bei der Staatsanwaltschaft Itzehoe gestellt, weil schriftliche Testergebnisse ohne vorangegangenen Corona-Schnelltest ausgehändigt worden sein sollen, teilt die Polizei mit. Das Verfahren richte sich gegen drei Betreiber des Testzentrums. Die Polizei durchsuchte das Testzentrum und mehrere Privatanschriften der Verdächtigen und stellte Beweismaterial sicher. Im Berliner Bezirk Neukölln sind nach Kontrollen inzwischen fünf Teststellen geschlossen worden. Es seien dort “strukturelle Defizite” bei den Hygienemaßnahmen und dem Testablauf festgestellt worden, teilt ein Sprecher des Bezirks mit. Angesichts einer Gesundheitsgefahr habe der Bezirk beschlossen, die fünf Teststationen sofort zu schließen und erst im Nachgang genauer zu prüfen. Anlass für die Kontrollen seien Beschwerden über die Corona-Hotline des Bezirks gewesen. Die Kontrollen sollten nun ausgeweitet werden, so der Sprecher. Nun sollen alle 120 in Neukölln registrieren Teststellen überprüft werden. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen ist mit einer Razzia gegen mutmaßliche Impfpassfälscher vorgegangen. LKA-Ermittler durchsuchten mehrere Wohnungen und Geschäfte in Solingen, Düsseldorf und Dortmund, wie die Staatsanwaltschaft Düsseldorf und das LKA bekannt geben. Ermittelt werde gegen drei Beschuldigte, die Impfpässe gefälscht und verkauft haben sollen. Entsprechende Dokumente oder Materialien zur Herstellung von Impfpässen seien jedoch nicht gefunden worden. Stattdessen beschlagnahmten die Beamten bei einer Durchsuchung eine größere Menge Drogen und rund 85.000 Euro Bargeld.
Die Mehrheit der Deutschen plant einer Umfrage zufolge trotz Pandemie eine Reise im Sommer. Zwei von drei Befragten (64 Prozent) gaben bei einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag am letzten Mai- und ersten Junitag an, im Sommer verreisen zu wollen. Knapp ein Drittel (31 Prozent) will dafür die ganze Zeit innerhalb Deutschlands bleiben, 15 Prozent wollen ins Ausland reisen und 18 Prozent wollen sowohl in Deutschland als auch im Ausland Urlaub machen. 33 Prozent wollen dagegen daheim bleiben. Festgezurrt haben aber auch die Reiselustigen ihre Pläne noch nicht unbedingt: 55 Prozent von ihnen haben noch nichts gebucht. Corona hat sich bei vielen Deutschen auf die Hüfte gelegt. Laut einer Umfrage, die die TU München gemeinsam mit dem Meinungsforschungsinstitut Forsa durchgeführt hat, haben rund 40 Prozent der Befragten seit Beginn der Pandemie an Gewicht zugenommen – im Durchschnitt 5,6 Kilogramm. Zudem bewegt sich etwas mehr als die Hälfte weniger. Besonders die 30- bis 44-Jährigen klagen über mehr Last auf den Rippen – aber auch die Menschen, die schon vor Corona ein Gewichtsproblem hatten. Auffällig: Je höher der Body-Mass-Index (BMI), desto öfter geben die Teilnehmer an, seit Corona zugenommen zu haben. “Corona befeuert damit die Adipositas-Pandemie”, sagt Studienleiter Hans Hauner.
Die Corona-Warn-App hat jetzt einen eigenen Twitter-Kanal. Er soll die Nutzer mit “aktuellen Informationen rund um die offizielle App der Bundesregierung” versorgen. Herausgegeben wird das Ganze vom Projektpartner Robert-Koch-Institut, aber auch die Projektpartner SAP und Deutsche Telekom dürften künftig Neuigkeiten zur Warn-App zwitschern.
Die deutsche Wirtschaft hat in der Corona-Krise laut Wirtschaftsminister Peter Altmaier das Schlimmste überstanden. “Wir können heute sagen, dass der Konjunkturmotor wieder läuft”, sagt Altmaier. Dieses Jahr sei ein Wachstum von dreieinhalb bis vier Prozent drin. Zudem sollen die Corona-Hilfen für Unternehmen laut Altmaier über den 30. Juni hinaus verlängert werden. Dazu werde es nächste Woche eine abschließende Einigung geben. Der Abbau der riesigen Corona-Schulden wird laut Bundesfinanzminister Olaf Scholz Zeit brauchen. “Das Wichtigste wird immer Wachstum sein”, sagt der SPD-Kanzlerkandidat im ZDF. Dafür müsse alles getan werden, etwa mit staatlichen Investitionen. Dann werde es Deutschland – ähnlich wie nach der weltweiten Finanzkrise von 2008 – wieder gelingen, die Schuldenquoten mit Jahren des Wirtschaftswachstums zu drücken. “Dann werden wir auch in zehn Jahren wieder eine Stabilisierung bekommen.”
Wegen der Corona-Pandemie können Chöre schon lange Zeit kaum noch proben und auftreten – nun schlägt der Verband Deutscher Konzertchöre (VDKC) Alarm. Seit mehr als einem Jahr sei das Chorsingen de facto zum Erliegen gekommen. Aus allen Teilen des Landes seien Alarmzeichen des Mitgliederschwunds und massiver Nachwuchsprobleme wahrzunehmen, heißt es demnach in einem Schreiben, das Verbandspräsident Ekkehard Klemm an Kanzlerin Merkel richtet. Besonders betroffen seien Kinder- und Jugendchöre, die vor allem in Schulen völlig neu aufgebaut werden müssten. “Wenn zwei ganze Jahrgangsstufen in solchen Ensembles ausfallen, weil keinerlei gemeinsames Musizieren stattfinden darf, steht in kürzester Zeit die komplette künstlerische Existenz auf dem Spiel.” Ein Flirt auf der Tanzfläche bleibt in Niedersachsen trotz der Wiedereröffnung von Diskotheken nach dem Lockdown ein bisschen schwierig. Anders als in der neuen Corona-Verordnung geregelt, gilt auf der Tanzfläche nun doch eine Maskenpflicht, teilt die Landesregierung mit. Die Corona-Verordnung wird in diesem und einigen anderen Details noch einmal angepasst. Liegt die Sieben-Tage-Inzidenz unter 35, dürfen Bars, Diskotheken und Clubs wieder öffnen. Die Kapazität ist auf 50 Prozent begrenzt, es gilt eine Testpflicht für die Besucher und nur im Sitzen darf die Maske abgenommen werden.
Der Angriff auf einen Bundeswehr-Soldaten in einem Gebäude der Berliner Senatsverwaltung verlief wohl doch brisanter als bislang bekannt. Nach Informationen des “Spiegel” soll der 23-Jährige, der am Dienstagnachmittag im Corona-Einsatz war, nicht nur körperlich attackiert, sondern von dem unbekannten Angreifer mit einer Handschelle an ein Heizungsrohr in einer Toilette des Verwaltungsgebäudes gefesselt worden sein. Der Soldat wurde dabei leicht verletzt. Die Suche nach dem Angreifer dauert weiter an. Ob hinter der Tat ein politisches Motiv steckt, war zunächst unklar. Es sei jedoch eher unwahrscheinlich, da der Täter sich sonst vermutlich gegenüber dem Soldaten geäußert hätte, berichtet der “Spiegel” mit Verweis auf Sicherheitskreise.
In Spanien dürfen Nachtclubs in Regionen mit niedriger Infektionsrate demnächst wieder öffnen. “Wir kehren nach und nach zur Normalität zurück”, sagt Gesundheitsministerin Carolina Darias vor Journalisten. Die Regelung gilt für Regionen mit weniger als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen 14 Tagen. Die Nachtclubs dürfen zudem nur bis 3 Uhr früh öffnen. Ob Kapazitätsbeschränkungen für die Clubs gelten, ist unklar. Im August 2020 hatte die Regierung angesichts rasant steigender Corona-Fallzahlen die landesweite Schließung aller Nachtclubs angeordnet. Auf Mallorca normalisiert sich das Leben immer mehr. Gastronomen auf der spanischen Urlaubsinsel und auf den anderen Balearen Ibiza, Menorca und Formentera dürfen von Sonntag an wieder abends ihre Innenräume öffnen, wie die Regionalregierung mitteilt. Die Sperrstunde für Gastronomie und Einzelhandel wird zudem von 23 auf 24 Uhr verlegt. Bei privaten Zusammenkünften dürfen sich im Freien bis zu 15 Personen treffen, in privaten Innenräumen maximal 10. Bisher waren jeweils höchstens Gruppen von acht sowie von sechs Menschen zugelassen. Der Besuch von Stränden und Parks ist von Sonntag an bis 22 Uhr erlaubt (bisher 21 Uhr), und bei Sport-, Musik- und anderen Veranstaltungen im Freien sind künftig bis zu 2000 Besucher zugelassen. Antibiotika werden bei Covid-19-Patienten einer Studie zufolge weitaus häufiger eingesetzt als nötig wäre. Die Präparate würden wegen möglicher bakterieller Co-Infektionen verabreicht – diese gebe es aber bei Covid-19 vergleichsweise selten, berichten britische Forscher im Fachmagazin “The Lancet Microbe”. Gegen Viren wirken Antibiotika nicht. Das Team um Clark Russell und Cameron Fairfield von der University of Edinburgh hatte Daten zu gut 8600 Covid-19-Patienten untersucht, die im vergangenen Jahr in Kliniken eingeliefert und gezielt auf Bakterieninfektionen getestet wurden. Nur etwa 1100 davon – etwa 13 Prozent – hatten eine begleitende bakterielle Infektion. Mit den Corona-Lockerungen in Italien kommen wieder Gäste in Bars und Restaurants, aber offenbar gibt es nicht genug Personal. “Es fehlen etwa 150.000 Arbeitskräfte”, heißt es in einer Mitteilung des italienischen Verbands für öffentliche Betriebe (Fipe). Es fehlten vor allem Festangestellte, erklärt der Fipe-Vizechef Aldo Cursano der Zeitung “La Repubblica”. In seinen Restaurants und einer Bar im toskanischen Florenz hätten acht Mitarbeiter im vergangenen Jahr gekündigt. Einer sei Maurer geworden, ein anderer sei ins Ausland gegangen. “Jetzt schaffe ich es nicht, meine Lokale den ganzen Tag offen zu halten”, so Cursano. Fipe zufolge wechselten viele Köche und Barkeeper die Jobs. Französische Jugendliche zwischen zwölf und 18 Jahren können sich vom 15. Juni an gegen das Coronavirus impfen lassen. Das kündigt Präsident Emmanuel Macron während eines Besuchs des Departements Lot im Südwesten Frankreichs an. Im Kampf gegen die Pandemie hat Großbritannien einen symbolischen Meilenstein erreicht. Mittlerweile haben drei Viertel (74,9 Prozent) der Erwachsenen eine erste Corona-Impfung erhalten, wie aus aktuellen Zahlen hervorgeht. Knapp die Hälfte (48,9 Prozent) hat bereits die für den vollen Schutz notwendige zweite Impfung bekommen. Großbritannien hatte die Impfkampagne zuletzt wegen Sorge um eine Ausbreitung der Delta-Variante, die zuerst in Indien entdeckt worden war, noch einmal hochgefahren. Polen will weitere Beschränkungen lockern. Von Sonntag an steigt die Zahl der Menschen, die an einer Feier teilnehmen dürfen, von bislang maximal 50 auf 150, sagt Gesundheitsminister Adam Niedzielski. “Trotz gestiegener Mobilität beobachten wir, dass die Zahl der Neuinfektionen und der belegten Krankenhausbetten zurückgeht.” Auch Konferenzen und Messeveranstaltungen sollen vom 6. Juni an wieder möglich sein – unter der Voraussetzung, dass mindestens 15 Quadratmeter Platz pro Teilnehmer vorhanden sind. Vollständig geimpfte Menschen werden bei diesen Limits nicht mitgezählt.
Die Kriminalität in Städten ist durch die Corona-Beschränkungen einer Studie zufolge weltweit gesunken. “Keine Betrunkenen, die sich nach dem Pub oder der Bar in den Straßen verstreuen. Keine Tage, die in Geschäften, Cafés, an Rennstrecken oder bei Fußballspielen verbracht werden”, erklärt Gewaltforscher Manuel Eisner. Sein von Wissenschaftlern der Universitäten Cambridge und Utrecht geleitetes Forscherteam hat in 27 Städten weltweit – darunter Barcelona, Chicago, Sao Paolo und Tel Aviv – untersucht, wie sich die Zahl der Straftaten vor und während der Corona-Beschränkungen entwickelt haben. Die tägliche Zahl von Angriffen ging im Schnitt aller Städte um 35 Prozent zurück, Taschendiebstähle sogar fast um die Hälfte. Bei Morden fiel der Rückgang mit durchschnittlich 14 Prozent weniger stark aus. Ziel übertroffen: Bei einer virtuellen Geberkonferenz für die internationale Corona-Impfinitiative Covax sind 2,4 Milliarden Dollar (1,9 Milliarden Euro) an zusätzlichen Mitteln zusammengekommen – rund 400 Millionen mehr als erhofft. Dank der zugesagten Spenden kann die Initiative eigenen Angaben zufolge 1,8 Millionen weitere Impfdosen gegen das Coronavirus für Menschen in armen Ländern bereitstellen. Gleichzeitig zeigte sich die Initiative besorgt über einen Mangel an lieferbaren Impfstoff-Dosen. Der von Japan und der Impfallianz Gavi organisierte Gipfel hatte sich zum Ziel gesetzt, zwei Milliarden Dollar von Gebern aus dem staatlichen und privaten Sektor einzutreiben. Weltweit haben sich inzwischen mehr als 171,5 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Erhebung auf Grundlage offizieller Daten. Demnach starben mehr als 3,7 Millionen Menschen in Zusammenhang mit dem Virus, seit es im Dezember 2019 erstmals im chinesischen Wuhan nachgewiesen wurde. Die USA weisen mit fast 600.000 die meisten Todesfälle auf. Dort wurden gut 33,5 Millionen Infektionen nachgewiesen – ebenfalls weltweit der höchste Wert. Indien liegt bei den Fallzahlen an zweiter Stelle, Brasilien an dritter. Das südamerikanische Land weist jedoch mehr Todesfälle auf als Indien. Trotz eines der am weitesten fortgeschrittenen Impfprogramme weltweit geraten in Chile die Krankenhäuser aufgrund der Corona-Pandemie an ihre Grenzen. Die Intensivstationen des südamerikanischen Landes seien zu 96,7 Prozent ausgelastet, sagt der Beauftragte für die Intensivpflege des chilenischen Gesundheitswesens, Luis Castillo, im Radiosender Cooperativa. Im ganzen Land seien nur noch 146 Intensivbetten frei. Das sei die höchste Auslastung in Chiles Geschichte, so Castillo. Bei den meisten Intensivpatienten handele es sich um Menschen mit Covid-19. Ein Großteil sei noch nicht geimpft worden. Dabei liegt Chile beim Bevölkerungsanteil der vollständig Geimpften mit rund 53 Prozent weltweit auf einem der vordersten Plätze. Die Präsidentin des nationalen Olympischen Komitees (NOC) für Tokio 2020 schließt eine erneute Verschiebung der Spiele aus. “Wir können nicht noch einmal verschieben”, sagt Seiko Hashimoto der Zeitung Nikkan Sports. Die Spiele sollen am 23. Juli in Tokio eröffnet werden. Die Pandemie hat nach UN-Angaben mehr als hundert Millionen Arbeitnehmer in die Armut getrieben. Einer Studie der Internationalen Arbeitsagentur (ILO) zufolge wird die durch die Pandemie ausgelöste Krise auf dem Arbeitsmarkt noch jahrelang andauern. Die Beschäftigungsquote werde frühestens im Jahr 2023 das Vorkrisenniveau erreichen. “Fünf Jahre des Fortschritts bei der Ausrottung der Arbeitsarmut wurden zunichte gemacht”, heißt es in dem Bericht. Im Vergleich zum Jahr 2019 werden demnach weltweit 108 Millionen weitere Arbeitnehmer als arm oder extrem arm eingestuft. Die Krise hat demnach auch unverhältnismäßig viele Frauen getroffen, die häufiger ihren Arbeitsplatz verloren haben als Männer, sich aber gleichzeitig häufiger um die Betreuung von Kindern oder pflegebedürftigen Menschen kümmern mussten. Ein Pick-up-Wagen, eine Jagderlaubnis oder ein Gewehr – das sind Preise, die bei einer Lotterie in West Virginia an Menschen verlost werden, die sich gegen Corona haben impfen lassen. Mit der Verlosung soll die Impfkampagne in dem ländlichen US-Bundesstaat wieder in Gang gebracht werden. Mitmachen können Einwohner von West Virginia, die mindestens eine Impfspritze erhalten haben, wie Gouverneur Jim Justice mitteilt. Nach einem starken Start stagniert die Impfquote in West Virginia, bislang sind 41 Prozent der Bevölkerung voll geimpft. Damit liegt die Impfquote in dem Bundesstaat deutlich unter dem US-Durchschnitt von rund 50 Prozent.
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