Das Robert-Koch-Institut (RKI) registriert 2626 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Das sind 8414 Fälle weniger als eine Woche zuvor. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz hat erstmals seit Oktober vergangenen Jahres wieder den politisch relevanten Wert von 50 unterschritten. Demnach liegt die Zahl binnen sieben Tagen gemeldeter Neuinfektionen je 100.000 Einwohner bundesweit bei 46,8 (Vortag: 58,4; Vorwoche: 72,8). Zwar hatte sich die Sieben-Tage-Inzidenz Mitte Februar kurzzeitig schon einmal im Bereich knapp über 50 bewegt. Doch dann kam die dritte Welle. Zuletzt unterhalb der 50er-Schwelle hatte der Wert im Herbst gelegen: bei 48,6 am 20. Oktober 2020. Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 3180 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 1984 davon werden beatmet. Rund 4634 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei.
Gemessen an der bundesweiten Sieben-Tage-Inzidenz scheint die Corona-Lage in Deutschland so gut zu sein wie seit mehr als einem halben Jahr nicht mehr. Der politisch bedeutsame Wert liegt nach Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) nun wieder unterhalb der Schwelle von 50: bei 46,8. Allerdings ist die Aussagekraft des Wertes derzeit eingeschränkt: An Feiertagen wie Pfingstmontag suchen weniger Menschen einen Arzt auf, wodurch auch weniger Proben genommen werden und es weniger Laboruntersuchungen gibt. Daher werden weniger Neuinfektionen gemeldet. Der allgemeine Trend bei der Fallzahlentwicklung weist aber weiterhin auf ein Abflauen der dritten Welle hin. Fast jeder dritte Erwachsene macht laut einer Umfrage inzwischen regelmäßig Corona-Tests. Mindestens ein- bis zweimal pro Woche tun dies nach eigenen Angaben 30 Prozent, wie eine Befragung des Meinungsforschungsinstituts Yougov ergibt. Mit Nein antworteten 66 Prozent. Am stärksten verbreitet sind regelmäßige Tests demnach unter 18- bis 24-Jährigen (42 Prozent), bei Menschen über 55 Jahre bejahten dies 22 Prozent. Angesichts der indischen Corona-Variante warnt der Virologe Martin Stürmer in der ARD vor zu schnellen Lockerungen. “Wir dürfen nicht den Fehler machen, zu früh zu viel zu lockern, die Innenräume freizugeben und über den Verzicht von Masken nachzudenken”, sagt Stürmer. Ansonsten könne die indische Variante dafür sorgen, dass der gute Trend der vergangenen Wochen zunichte gemacht werde. Viele noch geschlossene Kultureinrichtungen Mecklenburg-Vorpommerns können vom 1. Juni an schrittweise wieder Gäste empfangen. So können dann etwa wieder Museen öffnen, wie Ministerpräsidentin Manuela Schwesig sagt. Am 21. Juni sollen demnach etwa Kinos folgen. Für beides ist ein negativer Corona-Test notwendig. Die Zahl der zugelassenen Zuschauerinnen und Zuschauer soll laut Kulturministerin Bettina Martin schrittweise hochgefahren werden. Zunächst seien maximal 250 Menschen im Außen- und 100 im Innenbereich erlaubt. Auch hier wird jeweils ein negativer Corona-Test verlangt, der maximal 24 Stunden alt sein darf. Wer bereits zweimal geimpft ist, ist davon ausgenommen. Die landesweite Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen liegt aktuell nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Soziales (Lagus) bei 23,5 – vor einer Woche betrug dieser Wert noch 53.
In Brandenburg steigen die Grundschulen ab dem 31. Mai vom Wechselunterricht wieder komplett in den Präsenzunterricht um. Dies gelte in Kreisen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 50, teilt die brandenburgische Staatskanzlei mit. Am 7. Juni sollen dann die weiterführenden Schulen unter dieser Bedingung folgen. Weitere Lockerungen wie die Öffnung von Freibädern oder der Innengastronomie seien ab dem 3. Juni geplant. Hotels und Pensionen sollen ab dem 11. Juni ohne Auslastungseinschränkungen öffnen dürfen. Die Details für die Lockerungen ab dem 3. Juni will das Kabinett am kommenden Dienstag beschließen.
Kinder verbreiten beim Sprechen und Singen viel weniger der für eine Übertragung von Coronaviren relevanten Aerosole als Erwachsene. Das ergibt eine Untersuchung der Charité und der TU Berlin unter Federführung des Phoniaters Dirk Mürbe. “Kinder im Grundschulalter emittierten beim Sprechen eine Anzahl von Partikeln in der Größenordnung wie Erwachsene beim Atmen, und beim Singen emittierten sie ähnlich viele Partikel wie Erwachsene beim Sprechen”, sagt Mürbe, Direktor der Klinik für Audiologie und Phoniatrie an der Charité. Die Anzahl der Aerosole hänge dabei stark von der Lautstärke ab. Der Befund könne nicht nur bei der Entscheidung für Präsenzunterricht an Schulen eine Rolle spielen, sondern auch für die Arbeit von Kinderchören.
Walter Plassmann, der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg, kritisiert im Norddeutschen Rundfunk (NDR), dass es für niedergelassene Ärzte auch im Juni nicht ausreichend Impfstoff von Biontech/Pfizer geben wird. In den ersten Wochen erhalte jeder Arzt höchstens 24 Dosen für Erstimpfungen. Viel mehr werde es im gesamten Monat nicht, beklagt er. Um Impfungen von Schülerinnen und Schülern zu ermöglichen, halte die Bundesregierung Impfstoff zurück. Auch für das Impfen über Betriebsärzte werde Impfstoff “angespart”, so Plassmann. Der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) warnt vor Impfungen in den Schulen, wie CDU-Bundesbildungsministerin Anja Karliczek sie fordert. “Von Impfungen in der Schule halte ich nichts”, sagt der Kinderarzt und BVKJ-Sprecher Axel Gerschlauer der “Rheinischen Post”. “Meine größte Sorge ist, dass Frau Karliczek damit auch eine Impfpflicht durch die Hintertür einführt.” Der Schulbesuch dürfe nicht an eine Corona-Impfung geknüpft werden, so der Arzt laut der Zeitung. “Hier muss die Politik Wort halten.” Im Übrigen sei eine Impfpflicht für Kinder auch nicht nötig. “Kinder sind keine Corona-Infektionstreiber, und das Risiko, schwer zu erkranken, ist für sie – anders als bei Masern – gering”, sagt Gerschlauer. Stattdessen seien die Kinderarzt-Praxen gefragt. In der Diskussion um die mögliche Impfung von Kindern und Jugendlichen gegen das Coronavirus tendiert die Ständige Impfkommission (STIKO) einem Bericht zufolge dazu, von einer generellen Impfempfehlung abzusehen. Stattdessen werde es wahrscheinlich nur eine Impfempfehlung für 12- bis 15-Jährige mit bestimmten chronischen Erkrankungen geben, berichteten die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland unter Berufung auf “informierte Kreise”. Der Grund für dieses Vorgehen sei unter anderem eine unbefriedigende Datenlage, um die Folgen einer Corona-Erkrankung für diese Altersgruppe und mögliche Risiken durch eine Impfung miteinander abwägen zu können, schrieben die Zeitungen weiter. Beim Impfen gegen Corona sieht der Virologe Christian Drosten Deutschland auf gutem Weg. Nach den anfänglichen Schwierigkeiten sei man im europäischen Vergleich mittlerweile ganz vorne dabei, sagte der Charité-Wissenschaftler im Podcast “Coronavirus-Update” bei NDR-Info. “Das läuft schon jetzt sehr schnell bei uns.” Das werde zu einer abnehmenden Schwere der Krankheit führen, sodass man irgendwann über den Sommer “zu einer anderen Betrachtung der ganzen Bedrohungslage” kommen müsse. Derzeit sieht Drosten noch eine Übergangsphase. Mit Blick auf die in Indien entdeckte Variante (B.1.617) betonte er: “Man muss einfach so schnell wie möglich durchimpfen. Das ist das Beste, was man machen kann.” Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer fordert die Bundesregierung vor dem Impfgipfel auf, für mehr Impfstoff und mehr Verlässlichkeit bei dessen Verteilung zu sorgen. “Wir brauchen vor allem mehr Transparenz und Verlässlichkeit rund um die mengenmäßige und gerechte Verteilung von Impfstoff nach Einwohnerschlüssel je Bundesland”, so Dreyer. Dies erwarteten die Länder von dem Impfgipfel an diesem Donnerstag, zu dem sich die Bundesländer mit Bundeskanzlerin Angela Merkel zusammenschalten. “Der Bund ist gefordert, dringend für mehr Impfstoff für die Impfzentren und die niedergelassenen Ärzte zu sorgen, insbesondere wenn nun zum 7. Juni auch alle Impfpriorisierungen aufgehoben werden sollen”, sagt Dreyer. “Wir in Rheinland-Pfalz wollen allen Impfwilligen ein möglichst zeitnahes Angebot machen.” Wenn zusätzliche Ärztegruppen, wie die Betriebsärztinnen und -ärzte in die Impfkampagne einbezogen würden, müsse zusätzlicher Impfstoff zur Verfügung gestellt werden. Der Corona-Impfstoff des US-Unternehmens Moderna ist nach Firmenangaben auch bei Kindern und Jugendlichen ab zwölf Jahren höchst wirksam. Das Vakzin schütze 12- bis 17-Jährige bis zu 100 Prozent vor einer Covid-19-Erkrankung, teilt das US-Biotechunternehmen auf Grundlage von neusten Daten mit. Eine Überprüfung der sogenannten TeenCOVE-Studie durch unabhängige Wissenschaftler steht allerdings noch aus. Weil Kinder und Jugendliche deutlich seltener als Erwachsene an Covid-19 erkranken und häufig nur einzelne Symptome entwickeln, untersuchte das Unternehmen zudem, ob der Impfstoff auch vor milden Beschwerden schützt. Das Risiko für nur ein Covid-19-Symptom in Verbindung mit einem positiven PCR-Test nahm demnach um 93 Prozent ab. Insgesamt sei der Impfstoff von den teilnehmenden Kindern und Jugendlichen gut vertragen worden. Schwere Nebenwirkungen hat es laut Moderna nicht gegeben. Die Zahl der Impfungen in Deutschland ist über Pfingsten deutlich eingebrochen. Am zurückliegenden Wochenende ging die Zahl der täglich verabreichten Impfdosen sogar zurück. Wie aus den aktuellen Daten aus dem offiziellen Impfquotenmonitoring hervorgeht, standen dabei vor allem die Zweitimpfungen im Vordergrund. Den fünften Tag in Folge übertraf die Zahl der Komplettimpfungen die Anzahl der durchgeführten Erstimpfungen. Für Pfingstmontag verzeichnet das Robert-Koch-Institut (RKI) zum Beispiel insgesamt 287.574 verabreichte Impfspritzen. Davon entfielen 158.451 Impfungen auf die sogenannten abgeschlossenen Impfserien, also Impfungen, bei denen Menschen mit einer Zweitimpfung oder einer Impfung per Einmalimpfstoff (Impfstoff “Janssen”) immunisiert werden konnten. Die Zahl der Erstimpfungen gibt das RKI für Pfingstmontag lediglich mit 129.123 an – so wenig wie seit dem 21. Mai nicht mehr. Die Erstimpfungsquote ist auf 40,3 Prozent gestiegen. 14,3 Prozent der Bevölkerung sind komplett geimpft. Aktuell liegt das mehrtägige Mittel (Sieben-Tage-Schnitt) knapp unter 670.000 Corona-Schutzimpfungen pro Tag. 59,7 Prozent der Bundesbürger sind noch ungeimpft.
Die Fan-Party nach dem Einzug in die Conference League hat Konsequenzen für den 1. FC Union Berlin. Der Regierende Bürgermeister der Hauptstadt, Michael Müller, kündigte heute beim Sender radioeins des RBB “mit Sicherheit ein Nachspiel” an. Der Verein habe nicht dafür gesorgt, dass es keine Party gebe und sei daher “mitverantwortlich”. Mehrere Tausend Fans hatten am Samstag nach dem 2:1 am letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga über Vizemeister RB Leipzig die Mannschaft von Trainer Urs Fischer auf dem Platz vor dem Stadion An der Alten Försterei gefeiert. Die Abstandsregeln, die während der Corona-Pandemie gelten, wurden von den euphorisierten Anhängern dabei nicht eingehalten.
Die EU geht einem Dokument zufolge davon aus, bis Ende September insgesamt mehr als eine Milliarde Impfdosen gegen das Coronavirus erhalten zu haben. Damit könnte bis dahin die gesamte infrage kommende Bevölkerung geimpft werden, wie aus dem Papier der EU-Kommission an die Staats- und Regierungschefs der Mitgliedsstaaten hervorgeht. Dem Dokument zufolge würde die EU damit ihr ursprüngliches Ziel übertreffen, bis Ende des Sommers 70 Prozent der Erwachsenen versorgt zu haben. “Wir sind auf dem Weg, unser Ziel zu erreichen”, sagt EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach einem Treffen mit den Staats- und Regierungschefs zum Stand des europäischen Impfprogramms. Bis nächsten Sonntag sollen 170 Millionen Europäer zumindest einmal gegen Corona geimpft sein. Das seien 46 Prozent der erwachsenen Bevölkerung in der Europäischen Union, erklärt Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach Angaben aus EU-Kreisen beim Gipfel in Brüssel. Bis 30. Mai würden in der EU etwa 300 Millionen Dosen Corona-Impfstoff ausgeliefert und davon 245 Millionen Dosen verabreicht sein. Die Lieferungen im zweiten Quartal von April bis Juni übertreffen demnach die ursprünglichen Erwartungen: Es sollen 413 Millionen Impfdosen der Hersteller Biontech/Pfizer, Moderna, Astrazeneca und Johnson & Johnson in der EU ankommen. Noch Anfang März hatte von der Leyen von 300 Millionen Dosen im zweiten Quartal gesprochen. Nach der jetzigen Prognose sollen es im dritten Quartal von Juli bis Ende September sogar 529 Millionen Dosen werden, im vierten Quartal dann noch einmal 452 Millionen. Die EU-Staats- und Regierungschefs haben sich bereit erklärt, bis Ende des Jahres mindestens 100 Millionen Corona-Impfstoffdosen an ärmere Länder zu spenden. “Die EU und ihre Mitgliedsstaaten haben sich verpflichtet, den Austausch von Impfstoffen zu beschleunigen, um Länder in Not zu unterstützen”, heißt es in der Gipfelerklärung. Nach Angaben aus Diplomaten-Kreisen sahen einige EU-Länder diese Verpflichtung allerdings zunächst kritisch. Deutschland und Frankreich haben aber mittlerweile jeweils Impfstoffspenden in Höhe von 30 Millionen Dosen bis Ende des Jahres zugesagt. Damit schien das Spendenziel in Reichweite. Dänemark und Schweden sagten am Rande des EU-Gipfels in Brüssel jeweils drei Millionen Impfstoffdosen zu. Der ehemalige Chefberater des britischen Premierministers Boris Johnson, David Cummings, sagt am Mittwoch vor dem Unterhaus zum Umgang der Regierung mit der Corona-Pandemie aus. Bereits am Wochenende hatte Cummings mit Angriffen auf Johnson via Twitter einen Vorgeschmack auf seinen Auftritt vor den Abgeordneten gegeben. Cummings erklärte, die Regierung habe zu Beginn der Corona-Pandemie sehr wohl eine Politik der “Herdenimmunität” verfolgt, dies aber später bestritten und damit bewusst gelogen. Mit den “richtigen Vorbereitungen und kompetenten Leuten in der Verantwortung” hätte die Regierung wahrscheinlich den ersten Lockdown vermeiden können, schrieb er weiter. Cummings, der Ende 2020 seinen Posten als Chefberater räumen musste, hat sich inzwischen zu einem erbitterten Gegner des Premierministers entwickelt. Bis zu 8700 Menschen in England sind nach einer Corona-Infektion gestorben, die sie sich im Krankenhaus zugezogen hatten. Das geht aus Daten des Nationalen Gesundheitsdiensts NHS hervor, wie der “Guardian” berichtet. Demnach erkrankten mehr als 32.000 Menschen seit März 2020 während eines aus anderen Gründen bedingten Klinikaufenthalts mit Covid-19. Etwa 8700 von ihnen starben innerhalb von 28 Tagen nach ihrem positiven Test. In wie vielen Fällen Covid-19 die ausschlaggebende Todesursache war oder womöglich nur ein zusätzlicher Faktor, ist nicht bekannt. Der ehemalige Gesundheitsminister Jeremy Hunt spricht im Zusammenhang mit den im Krankenhaus übertragenen Corona-Infektionen von einem “stillen Skandal” der Pandemie. Tausende Todesfälle seien vermeidbar gewesen, sagt der konservative Politiker dem “Guardian” zufolge. Besonders zu Beginn der Pandemie hatten Krankenhausmitarbeiter in Großbritannien immer wieder über einen Mangel an Schutzkleidung geklagt. Die Regierung in Großbritannien hat die Abstandsregeln in einzelnen englischen Bezirken mit hohem Auftreten der zuerst in Indien entdeckten Coronavirus-Variante wieder verschärft – allerdings ohne öffentliche Ankündigung. Wie die BBC berichtete, wurde die Regierungswebseite bereits am vergangenen Freitag für landesweit acht Bezirke aktualisiert. Demnach werden die Menschen dort aufgerufen, ihre Bezirke nicht zu verlassen, zwei Meter Abstand zu anderen zu halten und sich nicht in Innenräumen zu treffen. Auf der Liste stehen unter anderem Gebiete im Nordwesten des Landes, in Mittelengland und auch ein Londoner Bezirk. Die serbische Regierung setzt eine Kommission ein, die Zahl und Umstände von Todesfällen im Zusammenhang mit Covid-19-Erkrankungen untersuchen soll. Ihr sollen Krankenhausärzte, Vertreter der kommunalen Verwaltungen und Statistiker angehören, wie Gesundheitsminister Zlatibor Loncar im staatlichen Fernsehen RTS erklärt. Die Untersuchung werde sich auch auf mutmaßliche Corona-Todesfälle erstrecken, die sich nicht in Krankenhäusern ereigneten, sagt der Minister. In solchen Fällen werde überprüft, ob jemand in der Familie des Verstorbenen von einer Corona-Infektion betroffen war. “Wir wollen die Daten transparent auf den Tisch legen und ein genaues Bild davon gewinnen, was tatsächlich geschah”, fügte er hinzu. Einen konkreten Zeitrahmen für die Untersuchung nannte er nicht. Sie werde aber “mehrere Wochen” in Anspruch nehmen. In Frankreich ist eine Kampagne gegen den Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer aufgeflogen: Mehrere Influencer erhielten nach eigenen Angaben Mails, in denen sie aufgefordert wurden, das Vakzin im Videodienst Youtube gegen Bezahlung schlecht zu machen. Der französische Gesundheitsminister Olivier Véran äußerte sich entsetzt: “Das ist armselig, gefährlich und verantwortungslos”, sagte er dem Sender BFM-TV. Zahlreiche Menschen vertrauten auf den Impfstoff. Nach Angaben Vérans gab es vorerst keine Hinweise auf die Urheber der Mails. Die Corona-Beschränkungen auf Island werden weiter zurückgefahren. Die Menschen auf der Nordatlantik-Insel müssen seit heute unter anderem in Geschäften und am Arbeitsplatz keinen Mund-Nasen-Schutz mehr tragen. Eine Maske ist von nun an nur noch bei Sitzplatzveranstaltungen wie Konzerten, Sportveranstaltungen, im Kino oder in der Kirche vorgeschrieben, auch Dienstleister mit unvermeidlich nahem Kundenkontakt wie Friseure und Masseure müssen weiterhin eine tragen. Die Teilnehmerobergrenze für Zusammenkünfte wird zudem von 50 auf 150 Personen angehoben, bei Bühnenveranstaltungen dürfen 300 anstatt wie bislang 150 Besucher pro Zuschauerbereich dabei sein. Fitnessstudios, Schwimmbäder, Galerien und Museen müssen sich an keine Begrenzung der Kunden- und Besucherzahl mehr halten, die Studios sollten allerdings gewährleisten, dass pro Fitnessbereich maximal 150 Menschen trainieren. Österreich verhängt wegen der Verbreitung der indischen Variante des Corona-Virus ab 1. Juni ein Landeverbot für alle Flugzeuge aus Großbritannien. Zudem kommt das Land ab diesem Dienstag auf die Liste der Virus-Varianten-Gebiete, teilt das Gesundheitsministerium mit. Die Einreise aus Großbritannien nach Österreich ist damit nur sehr eingeschränkt möglich. Im Wesentlichen dürfen nur österreichische Staatsbürger und Personen mit Wohnsitz oder gewöhnlichem Aufenthalt in Österreich einreisen. Auch die Einreise aus humanitären Gründen oder im zwingenden Interesse der Republik ist möglich.
Die erstmals in Indien entdeckte Corona-Variante B.1.617.2 wird nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits in 53 Ländern und Gebieten registriert. Aus nicht offiziellen Quellen würden Infektionen mit der Mutante darüber hinaus aus sieben weiteren Gebieten gemeldet. Die Mutante B.1.617.2 wird von der WHO als “besorgniserregend” eingestuft. Sie habe sich als ansteckender als die bisher bekannten Virus-Varianten erwiesen. Ob sie auch schwerere Krankheitsverläufe verursache, werde noch untersucht. In Indien hat sich das Corona-Virus auch wegen religiöser und politischer Massenveranstaltungen zuletzt rasant ausgebreitet. Die Krankenhäuser sind hoffnungslos überfüllt, häufig fehlt es an Sauerstoff. Wegen eines Corona-Falls in einem Footballstadion im australischen Melbourne befinden sich derzeit Tausende weitere Besucher in häuslicher Isolation. Das gibt die Australian Football League (AFL) bekannt. Bei dem betroffenen Spiel am Sonntag seien demnach mehr als 23.000 Menschen anwesend gewesen. Wer sich in der Nähe der infizierten Person aufhielt, muss bis zum Nachweis eines negativen Testergebnisses in Quarantäne bleiben. Videomaterial von Überwachungskameras soll der Gesundheitsbehörde nun dabei helfen, mögliche weitere Kontaktpersonen zu identifizieren. Die zweitgrößte Zeitung Japans und offizieller Sponsor der Olympischen Spiele 2020 in Tokio fordert in einem Leitartikel die Absage der Sommerspiele wegen Risiken für die öffentliche Sicherheit und der drohenden Belastung für das Gesundheitswesen. “Wir bitten Premierminister Suga, die Situation ruhig und objektiv zu bewerten und über die Absage der Veranstaltung in diesem Sommer zu entscheiden”, schreibt die Asahi Shimbun in ihrem Artikel. In Indien verzeichnet das Gesundheitsministerium 208.921 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Damit wurden seit Beginn der Pandemie 27,16 Millionen Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. Die Dunkelziffer in dem Land mit mehr als 1,36 Milliarden Einwohnern dürfte Experten zufolge aber deutlich höher sein. Die Zahl der Todesfälle steigt binnen 24 Stunden um 4157 auf 311.388. Das Coronavirus breitet sich in Brasilien weiter aus. Das Gesundheitsministerium meldet 73.453 Neuinfektionen. Damit steigt die Gesamtzahl der Ansteckungen auf über 16 Millionen. Die Zahl der Todesfälle legte binnen 24 Stunden um 2173 auf 452.031 zu. Eine Verbündete des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump im Kongress gerät nach einem Vergleich von Coronavirus-Auflagen zum Judenstern der Nazis in ihrer eigenen Partei unter Druck. Die Republikanerin Marjorie Taylor Greene aus dem Repräsentantenhaus zog die Parallele heute auf Twitter. Der Fraktionschef der Republikaner, Kevin McCarthy, nannte den Vergleich zwischen “dem Schrecken des Holocaust und dem Tragen von Masken” entsetzlich. “Der Holocaust ist die größte Gräueltat in der Geschichte”, erklärte er. “Die Tatsache, dass dies heute festgehalten werden muss, ist zutiefst beunruhigend.” Die Abgeordnete aus dem Bundesstaat Georgia hatte im Wahlkampf als QAnon-Verschwörungstheoretikerin von sich reden gemacht. Die Vertreterin des rechten Flügels der Partei hat bereits die Maskenpflicht im Plenum des von den Demokraten kontrollierten Repräsentantenhauses mit dem Judenstern der Nationalsozialisten verglichen. Mehr als die Hälfte der erwachsenen Amerikaner sind nach Angaben der US-Regierung durchgeimpft. Die Seuchenbehörde CDC sprach von 131 Millionen Erwachsenen. Insgesamt seien 359 Millionen Impfdosen ausgeliefert worden. Bis zum 04. Juli will Präsident Joe Biden 70 Prozent der Bürger mindestens einfach impfen lassen. In den USA leben 328 Millionen Menschen. Der amerikanische Gesundheitsminister Xavier Becerra fordert eine baldige Fortsetzung der internationalen Untersuchung über den Ursprung des Coronavirus. Die zweite Phase der Untersuchung müsse unter transparenten Rahmenvorgaben laufen, sagt Becerra bei der Jahrestagung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Experten brauchten völlige Unabhängigkeit, um den Ursprung des Virus und den Beginn des Ausbruchs zu untersuchen. Die USA hatten die Qualität der ersten Untersuchung in Zweifel gezogen. Sie warfen China ungebührliche Einflussnahme auf die daran beteiligten internationalen Experten vor. Kritiker argwöhnen auch, China habe großen Einfluss auf die Endversion des Berichts genommen, in dem ein Ursprung in einem Labor in China als “extrem unwahrscheinlich” bezeichnet wurde. In Malaysia müssen sich die Menschen Experten zufolge auf einen massiven Anstieg der Corona-Zahlen einstellen. Das südostasiatische Land kämpft seit Wochen gegen seine bisher schwerste Corona-Welle. Am Dienstag verzeichneten die Behörden fast 7300 Neuinfektionen – so viele wie noch nie seit Beginn der Pandemie. “Die Malaysier müssen sich auf das Schlimmste vorbereiten”, twittert der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Noor Hisham Abdullah. Die täglichen Zahlen folgten einem exponentiellen Trend, warnt er.
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