NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CCXCI)

NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CCXCI)

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 8769 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Vor einer Woche hatte der Wert bei 11.336 Ansteckungen gelegen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz gibt das RKI mit 67,3 an (Vortag: 68,0; Vorwoche: 96,5). Bei den Sterbezahlen gibt es dagegen weiter keine Entspannung: Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 226 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 190 Tote gewesen. Die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten in Deutschland ist abermals deutlich gesunken und bewegt sich nun auf dem Niveau von Ende März. Wie aus dem aktuellen DIVI-Intensivregister hervorgeht, werden in deutschen Kliniken derzeit 3594 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt. Im Vergleich zum Vortag ist das ein Rückgang um 114 Patienten. Demnach müssen 2279 Patienten invasiv beatmet werden, das sind 75 Personen weniger als am Vortag. Insgesamt sind den Angaben zufolge noch 3859 Betten in den deutschen Kliniken frei.

Der Trend der beiden letzten Tage, wo nur ein Bundesland eine steigende Inzidenz gemeldet hat, ist leider gebrochen. Sowohl in Bremen als auch in Rheinland-Pfalz steigt die Sieben-Tage-Inzidenz an. Jedoch liegen die beiden Länder deutlich unter der 100er-Marke. Nur Thüringen liegt laut Länderdaten über der Notbremsen-Schwelle von 100 Infektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tage. Das Bundesland mit der niedrigsten Inzidenz, Schleswig-Holstein, ist nun bei 30,3 angelangt und ist weiterhin das einzige Land, das unter der 35er-Schwelle liegt. Die meisten Neuinfektionen gemessen an der Einwohnerzahl weist erneut Thüringen auf, danach folgen Hessen und Sachsen.

Im Laufe des Mittwochs haben Impfärzte in Deutschland 1.059.061 Corona-Schutzimpfungen verabreicht. Es ist erst das vierte Mal überhaupt, dass die tägliche Impfleistung die Millionengrenze übersteigt. Der bisherige Rekordwert stammt von Mittwoch vergangener Woche (12.05), als insgesamt 1.398.916 Impfdosen eingesetzt worden waren. Von den 1.059.061 Impfungen entfielen 508.685 Impfdosen auf Zweit- oder Komplettimpfungen. Der Zusatz Komplettimpfung gilt, da der Impfstoff von Johnson & Johnson nur einmal verabreicht wird. Noch niemals zuvor wurden so viele Menschen in Deutschland vollständig geimpft wie am 19. Mai. Die Zahl der Komplettgeimpften in Deutschland ist damit über die Marke von 10 Millionen gestiegen. Die deutschen Hausarztpraxen haben nach Angaben der Bundesregierung die Impfzentren bei der Verabreichung von Corona-Impfungen überholt. “Derzeit stehen wöchentlich rund drei Millionen Impfdosen von Biontech und Astrazeneca für die Impfungen in Arztpraxen zur Verfügung”, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums den Zeitungen Redaktionsnetzwerk Deutschland. Die Impfzentren bekämen aktuell lediglich noch 2,25 Millionen Dosen pro Woche. Ab Juni werde sich die an die Praxen gelieferte Menge voraussichtlich noch “erheblich steigern”, sagte der Ministeriumssprecher. In der letzten Woche im Mai würden zudem 540.000 Dosen des Vakzins des Herstellers Johnson & Johnson an Betriebs- und Hausärzte gehen. Im Zuge der bevorstehenden Impfstoffzulassung für Kinder ab zwölf Jahren warnt der Bundesverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) vor zu knappen Impfstoff-Lieferungen für Kinderarztpraxen. BVKJ-Präsident Thomas Fischbach sagte den Zeitungen der Funke Mediengruppe zufolge, dass Ärzte und Ärztinnen nicht wüssten, wann Impfstoff oder ob Impfstoff komme: “Das sorgt für großen Frust und Wut bei den Betroffenen. Und es führt dazu, dass die Impfakzeptanz sinkt, bei Ärzten und bei Patienten.” Teilweise müssten Kinderärzte chronisch kranke Patienten wieder ausladen, weil die Lieferungen geringer ausfielen als versprochen. Das Vakzin von Biontech/Pfizer dürfte laut Biontech-Chef Ugur Sahin eine Wirksamkeit von 70 bis 75 Prozent haben gegen die zuerst in Indien nachgewiesene Variante des Virus. Seine Einschätzung folgt, da sich die Tests in dieser Woche auf diese Variante konzentriert haben, sagte Sahin im türkischen Fernsehen.

Angesichts des großen Andrangs auf Corona-Impfungen in vielen Arztpraxen warnen Patientenschützer vor Problemen bei anderen wichtigen Anliegen. “Es darf nicht sein, dass Patienten mit Arthrose, Diabetes, Asthma oder Herzinsuffizienz Abstriche bei ihrer Therapie hinnehmen müssen”, sagt der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch. Viele Praxen hätten mittlerweile die telefonische Erreichbarkeit eingestellt. “Oft gibt es lediglich einen Hinweis, dass der Kontakt nur per E-Mail erfolgen kann. So werden ganze Patientengruppen ausgeschlossen. Das ist unzumutbar.” Die Kassenärztlichen Vereinigungen seien verpflichtet, für ein qualitativ angemessenes, örtliches und jederzeit bedarfsdeckendes Angebot zu sorgen, so Brysch.

Weniger Treffen mit Freunden, kein regulärer Schulunterricht: Die Corona-Pandemie belastet einer Studie zufolge viele Kinder und Jugendliche in Deutschland. Mehr als die Hälfte aller Mädchen und Jungen ist im vergangenen Jahr unglücklicher geworden, heißt es im Präventionsradar 2021 der DAK-Gesundheit. Die Lebenszufriedenheit sei im Schnitt aller befragten Kinder um rund 20 Prozent im Vergleich zu der Situation vor der Corona-Krise gesunken. Jedes dritte Kind fühle sich zudem in der Schule nicht ausreichend vor dem Virus geschützt. 56 Prozent hielten die Corona-Regeln dort dagegen für angemessen. Gleichzeitig hätten die emotionalen Probleme stark zugenommen – vor allem bei Mädchen, wie die Krankenkasse mitteilte. In der aktuellen Befragung zeigen 23 Prozent Symptome depressiver Störungen wie Traurigkeit, geringes Selbstwertgefühl, Interessensverlust und sozialen Rückzug. Im Vorjahr waren es lediglich 18 Prozent.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) warnt vor einer verfrühten Rückkehr zum Präsenzunterricht. Solange bei den Corona-Infektionen eine Sieben-Tage-Inzidenz von über 50 verzeichnet werde, befürworte sie die Fortsetzung des Wechselunterrichts, sagt die GEW-Vorsitzende Marlis Tepe im ZDF. “Wir sind dafür, die Schulen zu öffnen, so zügig wie möglich, abhängig von der Inzidenz, aber beim Wechselunterricht zu bleiben in einem Rahmen von 50 bis 100.” Die entsprechende Empfehlung des Robert-Koch-Instituts (RKI) halte sie für sinnvoll. Es gebe Hinweise auf hohe Corona-Inzidenzen unter Schülerinnen und Schülern. Der Wechselunterricht ermögliche eine bessere individuelle Betreuung und die Einhaltung des nötigen Abstands.

Ein niedriger Vitamin-D-Status ist einer neuen US-Studie zufolge kein Risikofaktor für eine Infektion mit dem Coronavirus. Zwar scheine es eine solche Verbindung zu geben, wenn man die Daten allein betrachte, erläutern die Forscher im Fachmagazin “Jama Open Network”. Beziehe man aber Einflussfaktoren wie Alter, Geschlecht, Ethnizität, Body-Mass-Index, Blutdruck, Raucherstatus und Wohnort mit ein, gebe es keinerlei Zusammenhang. Menschen mit vergleichsweise niedrigem Vitamin-D-Spiegel haben demnach also kein höheres Risiko, sich mit Sars-CoV-2 anzustecken, als optimal mit dem Vitamin versorgte Menschen. 

Trotz der Corona-Pandemie müssen Kinder von 6 bis 16 Jahren in Deutschland künftig in vielen Fällen keine FFP2-Masken mehr tragen. Der Bundestag strich am Abend eine entsprechende Verpflichtung aus dem Infektionsschutzgesetz. Wenn der Bundesrat ebenfalls zustimmt, ist in Bussen und Bahnen, bei Friseurbesuchen oder medizinischen Terminen für Kinder künftig eine einfache OP-Maske ausreichend. Kinder unter sechs Jahren sind ohnehin generell von der Maskenpflicht ausgenommen. Gleichzeitig hat der Bundestag strengere Strafen für das Fälschen von Impfpässen beschlossen. Wer gefälschte Impfdokumente oder Testergebnisse nutzt, muss mit bis zu einem Jahr Gefängnis rechnen. Das Saarland will ab dem 31. Mai die Innengastronomie wieder öffnen. Zudem sollen dann Hotels und Campingplätze wieder Gäste empfangen dürfen. Das hat CDU-Ministerpräsident Tobias Hans angekündigt. Ungeimpfte müssten für die Nutzung der Angebote einen tagesaktuellen negativen Schnelltest vorlegen. Auch Bus- und Schiffsreisen dürften dann wieder loslegen. Bereits ab Pfingstmontag (24. Mai) sollen nach dem Perspektivplan laut Hans Strandbäder und Freibäder wieder öffnen. Auch Kletterparks und andere Freizeitaktivitäten im Außenbereich sind dann wieder erlaubt – immer in einer Gruppengröße von bis zu zehn Personen. Bei allen Schritten sei Voraussetzung, dass die landesweite Inzidenz stabil unter 100 liege. In Nordrhein-Westfalen könnten die Bürger bei sinkenden Infektions- und steigenden Impfzahlen ab dem Spätsommer wieder Volksfeste besuchen. “Bei einem weiteren Rückgang des Infektionsgeschehens bestehen für traditionelle, regionale Volksfeste unter freiem Himmel gute Aussichten für den Spätsommer”, sagt Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart. Voraussetzungen seien aber Hygienekonzepte der Veranstalter. “Ich wünsche mir sehr, dass unsere beliebten traditionellen Feste (…) so schnell wie möglich wieder stattfinden können”, sagt Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Nach monatelanger Pause bereiten sich die deutschen Kinos auf eine Wiedereröffnung vor. Zum 1. Juli soll es nach dem Willen mehrerer Verbände an vielen Orten wieder Filmvorführungen geben. Angesichts “des Impffortschritts und der sinkenden Infektionszahlen” stehe die gesamte Kinobranche bereit, heißt es in einer Erklärung unter anderem von HDF Kino und AG Kino. Bundesweit sind die Filmtheater wegen der Pandemie seit mehr als einem halben Jahr geschlossen. In Berlin öffnen nun die ersten Freiluftkinos unter Auflagen. Die Betreiber hoffen, bald auch drinnen wieder Filme zeigen zu können. Das hängt auch von den Infektionszahlen und den Regelungen der Bundesländer ab. Der Bundestag hat kleineren Parteien die Zulassung zur Wahl im September deutlich erleichtert. Sie müssen dafür nur noch ein Viertel der bisher vorgeschriebenen Unterstützer-Unterschriften vorlegen. Eine entsprechende Änderung des Bundeswahlgesetzes, die CDU/CSU, SPD, FDP und Grüne gemeinsam vorgelegt hatten, wurde ohne Aussprache beschlossen. Der Bundestag trägt damit der Umstand Rechnung, dass es kleineren Parteien in der Corona-Pandemie schwerer als üblich fällt, Unterschriften etwa an Infoständen in Fußgängerzonen zu sammeln. Die Regelung gilt für Parteien, die im Bundes- oder in einem Landtag seit der letzten Wahl nicht ununterbrochen mit mindestens fünf Abgeordneten vertreten sind. Das Bundesverfassungsgericht hat weitere Eilanträge gegen die Corona-Notbremse des Bundes abgelehnt. Dabei gehe es um Kontaktbeschränkungen sowie die Schließung von Schulen, kulturellen Einrichtungen und Teilen des Einzelhandels, teilte das Karlsruher Gericht mit. Ob die Vorschriften vereinbar mit dem Grundgesetz sind, müsse im Hauptsacheverfahren geklärt werden. Vor gut zwei Wochen hatten die Richterinnen und Richter schon – ebenfalls im Eilverfahren – vorerst grünes Licht für die stark umstrittenen nächtlichen Ausgangsbeschränkungen gegeben.

Die derzeit in Europa eingesetzten Corona-Impfstoffe scheinen nach Einschätzung der WHO Schutz auch gegen sämtliche zirkulierende Mutationen des Virus zu bieten. “Alle Coronavirus-Varianten, die bislang aufgetaucht sind, reagieren auf die verfügbaren, zugelassenen Vakzine”, sagt WHO-Regionaldirektor Hans Kluge. Mit Blick auf die indische Variante B.1.617 fügt er hinzu, dass die Gesundheitsbehörden wachsam bleiben sollten. Kluge betont aber zugleich, dass Impfungen und Kontrollmaßnahmen dabei helfen würden, die Verbreitung einzudämmen. “Wir lernen immer noch dazu über die neue Variante, aber sie ist in der Lage, sich schnell auszubreiten.” Mittlerweile sei die indische Mutation in mindestens 26 der 53 Länder aufgetreten, die von der WHO zur Region Europa gezählt werden. Die registrierten Corona-Neuinfektionen in der Europäischen Union sind seit Mitte April um 39 Prozent zurückgegangen. Die Zahl nannte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides nach einer Videokonferenz der EU-Gesundheitsminister. Auch seien inzwischen 40 Prozent der Erwachsenen zumindest einmal gegen Covid-19 geimpft, 17 Prozent hätten den vollen Impfschutz. Jede Woche erhielten 20 Millionen Europäer die Spritze. “Wir können jetzt mit mehr Zuversicht nach vorne blicken und mit vorsichtigem Optimismus auf den Sommer schauen”, sagte Kyriakides. Trotzdem müsse man dem Virus einen Schritt voraus bleiben, vor allem mit Blick auf die Ausbreitung von Varianten. Großbritannien will mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zusammenarbeiten, um ein “Pandemie-Radar”-System zu entwickeln. Mit dem System sollen neue Coronavirus-Varianten schneller identifiziert und aufkommende Krankheiten global besser verfolgt werden können. “Die Welt darf nie wieder von einem Virus überrascht werden, das sich unkontrolliert unter uns ausbreitet. Wir müssen ein System der Krankheitsüberwachung aufbauen, das für das 21. Jahrhundert geeignet ist”, sagte Premierminister Boris Johnson. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus erklärte, er freue sich über die Zusammenarbeit, denn Großbritannien gelte als starkes Beispiel für die Überwachung und Sequenzierung von Krankheitserregern. Die zuerst in Indien nachgewiesene Variante des Virus breitet sich in Großbritannien schneller aus. Die Gesundheitsbehörde Public Health England gibt 3424 nachgewiesene neue Fälle mit der Mutation B.1.617.2 bekannt, eine Zunahme von 2111 zur Vorwoche. Am Mittwoch sprach Gesundheitsminister Matt noch von 2967 weiteren Fällen, bei denen die Variante gefunden worden sei. Auf der spanischen Urlaubsinsel Mallorca und auch auf den anderen Balearen darf die Innengastronomie ab Sonntag im Zuge der guten Corona-Lage erstmals seit März wieder öffnen. Restaurants, Bars und Cafés werden ihre Gäste allerdings zumindest bis zum 5. Juni nur bis 18 Uhr in den Innenbereichen bewirten dürfen, wie die Regionalregierung in Palma mitteilte. Die Außenbereiche dürfen unterdessen auf den Balearen bis 23 Uhr offen bleiben. Es gelten aber strenge Auflagen: Die Gastronomiebetriebe, die über Terrassen verfügen, dürfen in ihren Innenbereichen zunächst nur maximal 30 Prozent der üblichen Gästezahl bewirten. Für Lokale ohne Außenbereich gilt unterdessen eine Maximalauslastung von 50 Prozent – solange es nicht mehr als 150 Gäste sind. Schweden hat im europäischen Corona-Vergleich die traurige Spitze bei den Neuinfektionszahlen übernommen. Wie aus den aktualisierten Zahlen der EU-Gesundheitsbehörde ECDC hervorging, kam das skandinavische Land mit seinem viel beachteten Sonderweg im jüngsten Vergleichszeitraum auf eine 14-Tages-Inzidenz von 577 pro 100.000 Einwohner. Das ist der höchste Wert aller Länder im Europäischen Wirtschaftsraum, zu dem neben den 27 EU-Staaten auch Norwegen, Island und Liechtenstein gehören. Knapp dahinter folgen Litauen (563), Zypern (522) und die Niederlande (483). Deutschland liegt in der Auflistung mit einem Wert von knapp 208 im Mittelfeld. Die ntv-Karte zeigt zwar die Sieben-Tage-Inzidenz, aber auch dort leuchtet Schweden deutlich dunkelrot mit einem Wert von 214,4 pro 100.000 Einwohner. Schon im April hatte Schweden die Nase vorn bei den Neuinfektionen in Europa. Die Corona-Impfung ist in Frankreich ab dem 31. Mai für alle Erwachsenen zugänglich. Das kündigte Premierminister Jean Castex beim Besuch eines Impfzentrums in Gagny bei Paris an. Außerdem könnten sich ab Montag alle Menschen, die gewisse systemrelevante Berufe ausüben, in speziellen Impfzentren zu für sie reservierten Zeiten impfen lassen. Dazu zählen etwa Lehrkräfte, Busfahrer oder Polizeibeamte. Die Öffnung der Impfung für alle Erwachsenen war ursprünglich für Mitte Juni geplant. “Wir sind mehr denn je auf dem richtigen Weg”, sagte Castex zur Pandemie-Situation im Land. Mit Stand Mittwochabend haben in Frankreich gut 32 Prozent der Gesamtbevölkerung mindestens eine erste Corona-Impfung erhalten. Das entspricht rund 41 Prozent aller Erwachsenen. Auch in Österreich wird die Priorisierung nach Altersgruppen bei der Corona-Impfung aufgehoben. Die Hausärzte könnten nun nach ihrem Ermessen frei entscheiden, wen sie impfen wollten, sagt Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein. “Jetzt geht es mit dem Impfen tatsächlich voll los”, angesichts der nun zur Verfügung stehenden Mengen an Vakzinen. Er rechne auch damit, dass die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) den Impfstoff von Biontech/Pfizer in Kürze für die 12- bis 15-Jährigen zulassen werde. Bei einer Razzia hat die Polizei in Österreich bei Corona-Leugnern mitunter 3500 Schuss Munition, Schwerter, zwei Faustfeuerwaffen und eine Langwaffe sichergestellt. Die Männer hätten sich in einer Chat-Gruppe über Sprengkörper und den Kauf von Waffen unterhalten, teilte das Innenministerium in Wien mit. Die Anzahl der Verdächtigen gab das Ministerium vorerst nicht bekannt. Die Mitglieder der Gruppe unterhielten sich demnach unter anderem über den Bau von Splitterbomben und den Einsatz von Molotowcocktails gegen Polizisten. Bei einer Demonstration am vergangenen Samstag sollen gewaltsame Aktionen geplant gewesen sein. Einen Tag davor führten Verfassungsschützer in fünf Bundesländern Hausdurchsuchungen und Verhöre durch. Ungarn wird sich nicht am gemeinsamen EU-Einkauf von 1,8 Milliarden weiteren Dosen Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer beteiligen. Als einziger Mitgliedstaat habe Ungarn seinen Ausstieg erklärt und werde “daher nicht von dem Vertrag erfasst”, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides. “Alle anderen Mitgliedstaaten werden die Möglichkeit haben, im Rahmen des neuen Vertrags Impfstoffe zu kaufen.” Ungarn geht allerdings in Sachen Corona-Impfstoffe schon länger eigene Wege. So kaufte es in der EU bisher nicht zugelassene Impfstoffe aus russischer und chinesischer Produktion und nutzte diese neben über die EU bestellten Vakzinen zur Impfung seiner Bevölkerung. Rechtzeitig vor der Sommersaison haben sich die EU-Länder und das EU-Parlament auf Details eines europaweiten Zertifikats zum Nachweis von Corona-Impfungen, -Tests und überstandenen Covid-19-Erkrankungen geeinigt. Das teilte die portugiesische Ratspräsidentschaft mit. Damit wächst die Chance auf weitere Reiseerleichterungen in der EU. Bis zuletzt war darüber gestritten worden, in welchem Maß EU-Länder Reiseerleichterungen und Restriktionen selbst bestimmen können. Der Kompromiss sieht nun vor, dass nicht in die Hoheit der Mitgliedsstaaten eingegriffen wird, aber zusätzliche Beschränkungen wie etwa Quarantäne für negativ Getestete, Geimpfte oder Geheilte nur eingeführt werden sollen, wenn es etwa die Infektionslage erfordere.

Nachdem die Gesundheitsbehörden bereits grünes Licht gegeben haben, will Japan nun auch die Impfstoffe von Moderna und Astrazeneca zulassen. Das Land begann seine Impfkampagne Mitte Februar mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer., hat aber bisher nur 3,9 Prozent seiner Bevölkerung geimpft. Medienberichten zufolge will die japanische Regierung, trotz der erwarteten Zulassung der beiden zusätzlichen Impfstoffe, mit der Verwendung von Astrazeneca warten. Angesichts der zweiten Welle der Corona-Pandemie hat die argentinische Regierung harte Ausgangsbeschränkungen angeordnet. In den besonders betroffenen Gebieten des südamerikanischen Landes gelte bis Ende des Monats eine Ausgangssperre zwischen 18 Uhr und 6 Uhr, kündigte Präsident Alberto Fernández in einer Videobotschaft an. Auch tagsüber dürfen sich die Argentinier nur in der Nähe ihres Wohnortes bewegen. Lediglich essenzielle Geschäfte können öffnen. Soziale, religiöse und sportliche Aktivitäten sind untersagt. Schulen und Kindergärten bleiben geschlossen. Der US-Staat New York will die Impfbereitschaft auf originelle Art ankurbeln: Mit Rubbellosen mit einem potenziellen Millionengewinn. Wer sich in der kommenden Woche an einer von zehn ausgewählten Stätten impfen lässt, erhält ein Los. Gouverneur Andrew Coumo erklärte, die Gewinne reichten von 20 bis fünf Millionen US-Dollar: “Es ist eine Situation, in der jeder gewinnt.” New York folgt damit dem Beispiel anderer US-Staaten. In New York sind bereits etwa 43 Prozent der 20 Millionen Einwohner voll geimpft. Doch Cuomo bekümmert das zuletzt verlangsamte Impftempo. Angesichts schnell steigender Corona-Zahlen hat Nepal die Weltgemeinschaft um Impfstoffspenden und andere Hilfe zur Bewältigung der Pandemie gebeten. Die Regierung sei mit ausländischen Botschaften im Gespräch, sagte ein Regierungssprecher der Deutschen Presse-Agentur. Außerdem versuche das arme Land im Himalaya selbst Impfstoff zu kaufen. Nach einem Tweet der zuständigen EU-Botschafterin haben EU-Länder, darunter Deutschland, Nepal unter anderem 77 Beatmungsgeräte, 50 Sauerstoffflaschen und 2,4 Millionen Masken zur Verfügung gestellt. Nepal erlebt gerade wie sein Nachbarland Indien eine schlimme Corona-Welle, die Krankenhäuser überfordert. Betten und medizinischer Sauerstoff gehen aus. Die Pandemie hat Indien fest im Griff, doch wer eine Sars-CoV-2-Infektion übersteht, steht in der Gefahr sich mit dem dort grassierenden “Schwarzen Pilz” zu infizieren. Immer häufiger sind Covid-19-Patienten in Indien von der seltenen, aber lebensbedrohlichen Pilzinfektion betroffen. Die indische Hauptstadt Neu-Delhi richtet nun deshalb spezielle Krankenhausabteilungen ein. In drei Kliniken solle es gesonderte Abteilungen für die wachsende Zahl sogenannter Mukormykose-Patienten geben, teilte Neu-Delhis Regierungschef Arvind Kejriwal mit. In den Krankenhäusern von Neu-Delhi werden Medienberichten zufolge derzeit mehr als 200 Mukormykose-Patienten behandelt, dutzende weitere stehen auf der Warteliste. Aus dem Bundesstaat Maharashtra wurden mehr als 2000 Fälle gemeldet.

Beitragsfoto © Anna Shvets (Pexels)

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