Rheinisch-Bergischer Kreis | Der Personalrat der Kreisverwaltung zeigt sich in einem Brief an Landrat Stephan Santelmann über dessen Amtsführung schockiert. Das berichtet neben dem Bürgerportal Bergisch Gladbach auch Guido Wagner im Kölner Stadt-Anzeiger. Überlastungsanzeigen ganzer Abteilungen und Störungen gingen größtenteils auf den Arbeitsstil des Landrats und seine Anforderungen an die Mitarbeiter zurück. Santelmann habe auf allen Ebenen der Verwaltung kaum oder keinen Rückhalt. Er ist nach wie vor krankgeschrieben.
Starker Tobak, was da so nach und nach aus dem Kreishaus in die Öffentlichkeit diffundiert. Der Personalrat bestätigt öffentlich zwar nicht die Existenz eines derartigen Schreibens, doch sei im Kreishaus “die Initiative der Mitarbeitervertretung längst bekannt und Gesprächsthema” berichtet Guido Wagner. Demnach habe der Personalrat “große Sorgen, wie es sowohl im Büro Landrat und der Pressestelle als auch im ganzen Haus weitergehen soll”.
“Es reicht nicht, jetzt den Krisenstab zu reaktivieren, und alles wird gut.” So zitiert der Stadt-Anzeiger eine “ehemalige Mitarbeiterin aus den oberen Etagen des Kreishauses”. Eine andere Stimme aus der Kreisverwaltung lobt die Personalratsinitiative mit den Worten: “Es ist gut, daß sich der Personalrat so deutlich positioniert hat, denn es geht hier wirklich um das, was uns alle bewegt.”
In dem Schreiben sei die Rede von einem “katastrophalen öffentlichen Meinungsbild”, von Überlastungsanzeigen ganzer Abteilungen in jüngster Zeit, von “Störungen”, die “größtenteils mit dem Arbeitsstil” des Landrats und seinen Anforderungen an seine Mitarbeiter” zusammenhingen.
Die Stimmung in der Kreisverwaltung sei so schlecht, wie der Personalrat es noch nie erlebt habe. Der Kölner Stadt-Anzeiger: “‘Schockiert und fassungslos’ zeigen sich die Mitarbeitervertreter über Rückzüge und Weggänge selbst engagiertester Mitarbeitender.”
Santelmann habe so gut wie keinen Rückhalt mehr auf allen Ebenen der Verwaltung.
Sollte die Zustandsbeschreibung des Personalrates der Kreisverwaltung auch nur im wesentlichen zutreffend sein, wäre das ein fataler Befund für die interne Stimmung, die Arbeitsfähigkeit in der Verwaltung und die Außendarstellung. Das alles in einer Katastrophenlage, die eine vollkommen funktionstüchtige und einheitlich handelnde, eine bestens motivierte Verwaltung erfordert.