Hitlergruß bei Junger Union?

Rheinisch-Bergischer Kreis | Was Radio Berg gestern Abend berichtete, könnte die Junge Union (JU) im Kreis und auch die Mutterpartei CDU noch in Erklärungsnot bringen, sollte sich bestätigen, daß bei einer Feier der JU die Nationalhymne gesungen, aber zugleich auch in Partybeleuchtung der sogenannte “Hitler-Gruß” gezeigt wurde. Radio Berg liege, so heißt es, ein kurzes Video der Feier vor.

Einer der jungen Männer sei, so Radio Berg, der Vorsitzende der Jungen Union im Rheinisch-Bergischen Kreis, Fabrice Ambrosini. Die rheinisch-bergische CDU habe wegen des Falls eine Vorstandssitzung einberufen. Ambrosini ist nicht nur Jugendfunktionär, sondern auch Mitglied im CDU-Vorstand Bensberg-Moitzfeld und Sachkundiger Bürger in der CDU-Ratsfraktion Bergisch Gladbach. 

Es habe sich um Geburtstagsfeier vor vier oder fünf Jahren gehandelt, so der heute 19jährige Ambrosini laut Radio Berg. Ambrosini, in der rechten Hand ein Handy, strecke den linken Arm ” ein wenig zweideutig nach oben”.

Ambrosini wörtlich: “Ich führe keinen Hitlergruß aus, sondern habe für ca. drei Sekunden die linke Hand gehoben und diese anschließend wieder gesenkt.”

Heute Abend wird der Kreisvorstand beraten. Nichts wäre verhängnisvoller für die Partei, die bereits durch das nicht nachvollziehbare Agieren des Landrats in der Corona-Krise gebeutelt ist, wenn sich nun auch noch knallrechtes Gedankengut in der Jugendorganisation der Partei zeigen sollte. Schnelles und konsequentes Handeln ist gefragt. Rechtsradikalismus in der CDU müßte sofort unterbunden werden. Schonungslos. 

In einer Stellungnahme der Partei Die Linke im Kreis weist deren Sprecher, Tomás M. Santillán, darauf hin, daß es in der Vergangenheit bereits Grenzüberschreitungen der Jungen Union im Kreis gegeben habe, etwa als 2005 der damalige JU-Vorsitzende Hartenfels an rechtsradikalen Demonstrationen teilgenommen habe. Diego Fastnacht soll nachweislich im Kommunalwahlkampf 2009 SPD- und Linken-Plakate zerstört haben.

„In der CDU Rheinisch-Bergischer Kreis haben immer schon rechte und undemokratische Kräfte einen Platz gefunden. So sind bekannte ehemalige Mitglieder und führende Funktionäre der WerteUnion erst 2020 sogar bis in die kommunalen Gremien und CDU-Vorstände gewählt worden. Zwei davon sitzen heute sogar für die CDU im Kreistag. Die WerteUnion wird der politischen Nähe zu rechten AfD verdächtigt. Viele deren Vertreter befürworten eine Zusammenarbeit mit dieser rassistischen Partei.” Der CDU-Kreisvorstand habe es längst verpasst mit den rechten Strömungen konsequent aufzuräumen. Tomás M. Santillán fordert die CDU auf, eine Unvereinbarkeit mit der WerteUnion festzulegen.

Kommentar (1) Schreibe einen Kommentar

    • Andreas Hesse
    • 13.05.21, 18:05 Uhr

    Fairerweise sollte das Video gezeigt werden. Wie soll man sich sonst ein Bild davon machen.

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