Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 12.656 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Morgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5.37 Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 16.290 gelegen. Heute sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 4610 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 2797 davon werden beatmet. Rund 3954 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner lag laut RKI am Morgen bundesweit bei 118,6 (Vortag: 121,5; Vorwoche: 146,5). Die Inzidenz geht seit etwa zwei Wochen ziemlich kontinuierlich zurück. Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden 127 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 110 Tote gewesen. Acht der 16 Bundesländer weisen inzwischen eine Inzidenz von unter 100 auf, wie aus den Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervorgeht. Nach Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Hamburg, Brandenburg, Berlin und Mecklenburg-Vorpommern unterschritten nun auch Rheinland-Pfalz und Bremen diese Schwelle, unter der in Landkreisen und Städten mit entsprechend niedrigeren Zahlen Öffnungsschritte möglich sind, darüber müssen etwa Kontaktbeschränkungen verschärft werden. Mit einem Wert von 50,0 verzeichnet erneut Schleswig-Holstein die niedrigste Inzidenz. Die regionalen Unterschiede bleiben aber groß: Thüringen ist mit einer Inzidenz von 180 weiterhin das Bundesland mit dem höchsten Wert, Sachsen folgt mit 172,8. Bundesweit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz aktuell bei 118,6 (121,5 am Vortag). Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen angesteckt haben. Heute weist Thüringen die meisten neuen Fälle je 100.000 Einwohner aus, fast gleichauf dahinter liegen Sachsen und Sachsen-Anhalt. Mit Sachsen, Baden-Württemberg, Thüringen und Sachsen-Anhalt weisen weiterhin vier Bundesländer mehr als 400 aktive Fälle je 100.000 Einwohner auf.
Eine Sonderimpfaktion in der Kölner Ditib-Zentralmoschee ist auf große Resonanz gestoßen. In der Moschee konnten sich Bürger ohne Terminbuchung impfen lassen. Die Aktion in Regie der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) war nicht auf Mitglieder der muslimischen Gemeinde beschränkt, sondern offen für alle. Für die Sonderimpfaktion standen 2000 Impfdosen von Astrazeneca zur Verfügung, bei denen es sich um einen Überschuss aus dem Kölner Impfzentrum handele, hatte eine Impfärztin berichtet. Der Präsident des Robert-Koch-Instituts (RKI) hofft auf weiterhin hohes Tempo beim Impfen gegen Corona. Die Impfstoffmengen seien nicht mehr der begrenzende Faktor, sagte Lothar Wieler bei einer Diskussionsrunde mit Bürgern in Berlin. “Jetzt müssen wir halt dranbleiben. Also man darf jetzt nicht irgendwie wieder denken: Oh, das Problem ist erledigt. Sondern lassen Sie es uns noch ein paar Monate miteinander lösen.” Er verwies auf zuletzt erzielte Rekorde bei den pro Tag verabreichten Impfdosen. An den vergangenen beiden Mittwochen waren RKI-Daten zufolge jeweils mehr als eine Million Dosen gespritzt worden. Am Freitag waren es mehr als 800.000.
Laut Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther haben die für Urlauber geöffneten Modellregionen eine gute Bilanz. “Unsere Modellregionen, gerade an der Schlei und in Eckernförde, haben vorgemacht, wie man mit konsequenten Regeln Urlaub in Deutschland möglich machen kann, die Inzidenzen aber trotzdem weiter sinken”, sagte Günther. In der Schlei-Region seien rund 24.000 Tests durchgeführt worden, nur fünf Personen hätten ein positives Testergebnis gehabt. Wenn die Inzidenzen bundesweit weiter sinken, könne dies vielleicht auch zum Modell für Urlaub in den Bergen werden, so Günther weiter. Seit heute sind die Tourismusangebote in der inneren Lübecker Bucht wieder für Gäste geöffnet. Damit sind in den Orten Timmendorfer Strand, Scharbeutz, Sierksdorf und Neustadt erneut Restaurantbesuche und Übernachtungen möglich. Die Nachfrage ist groß und die Übernachtungsmöglichkeiten sind fast alle ausgebucht, wie eine Sprecherin der Timmendorfer Strand Tourismus GmbH sagte. An den Strandpromenaden war die Zahl der Ausflügler nach Angaben einer Polizeisprecherin noch überschaubar. Die Lübecker Ordnungskräfte seien zwar verstärkt mit Streifenwagen in der Bucht unterwegs, die Lage sei aber ruhig. “Wahrscheinlich wird das morgen anders sein, wenn die Temperaturen entsprechend hoch sind”, vermutete die Sprecherin.
Vollständig gegen das Coronavirus geimpfte oder von der Krankheit genesene Menschen haben in Deutschland ab sofort wieder mehr Freiheiten. Eine von Bundestag und Bundesrat in dieser Woche beschlossene Verordnung trat um Mitternacht in Kraft. Für die Geimpften und Genesenen entfallen damit Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen, sie werden zudem Menschen mit negativem Testergebnis gleichgestellt. Geimpfte und Genesene brauchen fortan keinen negativen Test mehr, wenn sie zum Beispiel einkaufen oder zum Friseur gehen oder einen botanischen Garten besuchen. Wer geimpft oder genesen ist, kann sich zudem im privaten Rahmen ohne Einschränkungen treffen. Auch Ausgangsbeschränkungen gelten für sie nicht mehr. Die Erleichterungen gelten 14 Tage nach der vollständigen Impfung. Die jüngste Aufhebung von Corona-Auflagen für Geimpfte und Genesene belastet nach Einschätzung des Deutschen Ethikrats vor allem die jüngere Generation und wird in der Gesellschaft zu Konflikten führen. Kinder, Jugendliche, Auszubildende und Studenten hätten “einen doppelten Nachteil”, denn sie seien “nicht geschützt und dürfen weniger”, sagte Ethikratsvorsitzende Alena Buyx den Funke-Zeitungen. “Geimpfte dagegen haben den doppelten Vorteil: Sie sind geschützt und dürfen mehr. Wir haben also ein echtes Solidaritäts- und Gerechtigkeitsproblem in unserer Gesellschaft und wir erleben eine soziale Spannung”, sagte Buyx. Man müsse aufpassen, dass “die Spannung nicht zur Spaltung wird”. Angesichts der Lockerungen für vollständig Geimpfte und Genesene, die seit Mitternacht gelten, warnt auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) vor Täuschungsversuchen. “Es gibt keine Standards für die Ausstellung von Attesten für Corona-Genesene. Dies lässt Spielraum für Täuschungsversuche”, sagte GdP-Vize-Chef Jörg Radek den Zeitungen der Funke Mediengruppe. “Die Einsatzkräfte werden ihre Erfahrung aus der Nachschau von Führerscheinen oder Reisepässen auf die Kontrolle von Impfbüchern anwenden.” Der GdP-Vize drängte darauf, dass Impfausweise künftig besser mit technischen Mitteln gegen Fälschungen abgesichert werden. “Dazu gehört auch die moderne Ausstattung der Polizei. An den Grenzen können Beamte mit speziellen Scannern Dokumente einlesen. Das geht mit Impfbüchern bisher nicht. Hier muss zügig nachgerüstet werden”, hob Radek hervor. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht hat davor gewarnt, Impfnachweise über eine Corona-Schutzimpfung zu fälschen. “Ich kann nur eindringlich davor warnen, Impfausweise zu fälschen oder sich gefälschte Impfausweise, Test- oder Genesenen-Nachweise zu verschaffen und diese zu nutzen”, sagte die SPD-Ministerin der “Welt am Sonntag”. Wer dies tue, setze andere der Gefahr einer schweren Erkrankung aus und verhindere eine wirkungsvolle Bekämpfung der Pandemie. Eine solche Fälschung sei “kein Kavaliersdelikt, sondern eine Straftat, die mit empfindlicher Geldstrafe oder mit Freiheitsstrafe geahndet werden kann”, sagte Lambrecht. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat für mehr Freiheiten für Geimpfte und einen Geist des “Gönnen-Könnens” geworben. “Dass die seelischen Inzidenzwerte immer mehr in die Höhe steigen, wissen wir seit Langem”, sagte Bedford-Strohm in Hannover auf der digital organisierten Tagung der EKD-Synode. “Deswegen ist es so wichtig, alles an Freiheiten zu ermöglichen, was mit dem Gesundheitsschutz vereinbar ist.” Er ermutige alle, die noch nicht gegen das Coronavirus geimpft seien, dazu, sich mit den bereits Geimpften zu freuen, die nun ohne Risiko bestimmte Freiheiten wieder genießen können.
Eigentlich soll es ab Juni für alle EU-Bürger einen Corona-Impf-Nachweis auf dem Handy geben, mit dem sie unbürokratisch in Europa reisen können. Doch während Frankreich, Kroatien, Spanien und Dänemark startklar sind, hakt es in Deutschland. Grund dafür sei, dass Deutschland die Daten vollständig geimpfter Bürger bisher nicht digital erfasst. Die Folge? Wenn die Bundesregierung ihre Impf-App fertig gestellt hat, müssten die bis dahin Geimpften mit ihrem gelben Impfausweis noch einmal zum Arzt, ins Impfzentrum oder in die Apotheke fahren, schreibt die Zeitung weiter. Dort solle dann der Impfeintrag geprüft und ein Code für den digitalen Impfausweis ausgedruckt werden. Das Gesundheitsministerium rechnet laut Bericht damit, dass die digitale Erfassung zwischen Mitte Mai und Ende Juni starten kann. IT-Experten der EU-Kommission sind nach Informationen der Zeitung aber skeptisch, ob Deutschland den Rückstand rechtzeitig aufholen kann.
Der Vize-Fraktionsvorsitzende der Union, Carsten Linnemann, kritisiert die Corona-Politik der Union. Dem Nachrichtenportal “t-online” sagt Linnemann: “Natürlich wurden Fehler gemacht bei der Bestellung der Masken. Natürlich war die Runde der Ministerpräsidentenkonferenz eigentlich seit dem vergangenen Sommer schon nicht mehr die angemessene Form der Entscheidungsfindung. Und natürlich hat die Impfstoffbeschaffung viel zu lange gedauert.” Er wünsche sich, dass man nun “pragmatischer in dieser Krise” agiere. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil hat Fehler in der Corona-Pandemie zugegeben. Keiner der politisch Verantwortlichen habe alles richtig gemacht, sagte der SPD-Politiker im “Interview der Woche” des Deutschlandfunks. “Und keiner von uns geht ohne Schrammen aus der Pandemiebekämpfung heraus.” Jeder aber habe sich “in den vergangenen Monaten persönlich die allergrößte Mühe gegeben, der Verantwortung gerecht zu werden”. Als größten Fehler sah Weil, dass Deutschland insgesamt unvorbereitet in die Pandemie hineingestolpert sei – obwohl entsprechende Szenarien seit 2012 in den Schubladen gelegen hätten. In den Pandemieplänen der Bundesländer wird durchgespielt, wie ein gefährliches Virus sich global weiterverbreiten könnte. Weil räumte auch Fehler bei der Eindämmung der Pandemie in Alten- und Pflegeheimen ein. Die Bilanz dort sei “niederschmetternd”.
Bei einem Polizeieinsatz wegen Verstößen gegen die Corona-Regeln in Bad Kreuznach haben zahlreiche Schaulustige ihre Smartphones gezückt und das Geschehen gefilmt. Die Beamten wollten die Personalien mehrerer Personen aus einer Menschenansammlung wegen Verstößen gegen die Corona-Bekämpfungsverordnung feststellen, wie die Polizei mitteilte. Eine Frau habe sich nicht ausweisen wollen, daher sollte sie nach Ausweisdokumenten durchsucht werden. Daraufhin habe sich ein Mann eingemischt und versucht, die Durchsuchung zu verhindern. Er sei schließlich von den Beamten zu Boden gebracht und fixiert worden. Die Polizei brachte den Mann zur Dienststelle, wo ihm eine Blutprobe entnommen wurde. Gegen ihn wurde ein Strafverfahren wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte eingeleitet. Bei dem Einsatz wurden sowohl der Mann als auch ein Polizist leicht verletzt. Mehr als tausend Camper haben für die Öffnung von Campingplätzen demonstriert. Mit ihren Fahrzeugen fuhren sie im Konvoi über eine Rheinbrücke und verbanden dabei die beiden Landeshauptstädte Mainz in Rheinland-Pfalz und Wiesbaden in Hessen. Nach Angaben des Veranstalters waren 1200 Fahrzeuge an der genehmigten Protestaktion beteiligt. Die Initiative “Campen mit Abstand” fordert die sofortige Öffnung der Stell- und Campingplätze. Campen sei “eine der sichersten Reiseformen”. Es zu verbieten sei “nicht fair – weder für Camper noch für Campingplatzbetreiber”.
Das Grüne Impfzertifikat zum vereinfachten Reisen in Europa kann nach Erwartung von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen pünktlich im Juni starten. Die technischen und rechtlichen Vorbereitungen lägen im Plan, sagte von der Leyen nach dem EU-Gipfel in Porto. Geplant sei ein fälschungssicherer Nachweis einer Corona-Impfung, einer überstandenen Covid-Erkrankung oder eines negativen Tests. Die Kommissionschefin bekräftigte zudem, dass bis Juli genug Impfstoff zur Verfügung stehen werde, um 70 Prozent der Erwachsenen in der EU zu immunisieren. Bisher hätten fast 160 Millionen Europäer eine erste Impfdosis bekommen, sagte sie. Um im Sommer auch den Tourismus wieder zu ermöglichen, sei die Impfung der Schlüssel. Italiens Gesundheitsminister Roberto Speranza hat einen Erlass unterschrieben, wonach es ab Montag keine Roten Zonen mit besonders strengen Corona-Sperren in Italien mehr gibt. Im wöchentlichen Corona-Lagebericht sprachen die Experten des Gesundheitsministeriums am Freitag von einer weiter langsam sinkenden Infektionskurve. Demnach lag der aktuell berechnete 7-Tage-Inzidenzwert bei durchschnittlich 123 Fällen je 100.000 Einwohnern nach 148 in der Vorwoche. In der Debatte über eine Förderung der globalen Impfstoffproduktion fordert der französische Präsident Emmanuel Macron die USA zu einer Aufhebung von Exportbeschränkungen auf. Die Vereinigten Staaten sollten die Ausfuhr von Corona-Vakzinen und deren Grundstoffen nicht länger einschränken, sagt Macron bei einem EU-Gipfel in Portugal. Nach fast sieben Monaten Lockdown haben in Belgien die Terrassen von Bars und Cafés wieder geöffnet. In Brüssel trotzen heute besonders hartgesottene Belgier dem Regen und genießen die ersten Getränke seit langem an Tischen im Freien. Belgien war in der ersten Corona-Welle vergangenes Jahr eines der am stärksten betroffenen Länder Europas und die Regierung hatte zwei Mal einen landesweiten Lockdown verhängt. Angesichts der Fortschritte bei der Impfkampagne und sinkender Infektionszahlen hat die Regierung inzwischen eine schrittweise Rückkehr zur Normalität eingeleitet. Die Ausgangssperre wurde aufgehoben, allerdings dürfen sich zwischen Mitternacht und 5 Uhr weiterhin nicht mehr als drei Menschen im Freien treffen. In Dänemark haben sich etwa 50 Menschen mit einer zunächst in Mexiko entdeckten Corona-Variante infiziert. Es sei der größte Ausbruch dieser Variante in dem nordeuropäischen Land, teilte die nationale Behörde für Patientenschutz nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Ritzau mit. Bei den Infizierten handle es sich vorwiegend um Personal und Gäste eines Restaurants in der Gegend Nordsjaelland nördlich der Hauptstadt Kopenhagen. Die Behörde stufte den Ausbruch nicht als besonders gefährlich ein. Wie die aus Mexiko bekannte Variante nach Dänemark kam, ist noch nicht bekannt.
In der Debatte um die Freigabe von Patenten für Corona-Impfstoffe hat sich Papst Franziskus für die vorübergehende Aussetzung der Rechte am geistigen Eigentum ausgesprochen. Das Oberhaupt der katholischen Kirche äußerte sich in einer Videobotschaft, die der Vatikan veröffentlichte. Darin warnt der 84-Jährige vor zu viel Nationalismus in der Corona-Krise: “Es ist ein geschlossener Nationalismus, der zum Beispiel einen Internationalismus der Impfstoffe verhindert.” Franziskus äußerte sich in dem aufgezeichneten Video für ein Benefizkonzert “Vax Live” bei Los Angeles, das bereits vor einigen Tagen stattfand. Indien hat den vierten Tag in Folge mehr als 400.000 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Die Zahl der bestätigten Ansteckungen stieg binnen 24 Stunden um 403.738 auf 22,3 Millionen, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Weltweit ist das der zweithöchste Wert nach den USA. Experten befürchten jedoch eine weitaus höhere Dunkelziffer. Erst am Freitag war mit mehr als 414.000 Neuinfektionen ein Höchstwert verzeichnet worden. Die Zahl der Todesfälle in Verbindung mit dem Virus erhöhte sich um 4092 auf 242.362. Erst am gestern hatte Indien mit 4187 Todesfällen so viele wie noch nie gemeldet. In Guatemala hat es Proteste gegen die Impfstoffknappheit gegeben. Dutzende Demonstranten versammelten sich gestern in der Hauptstadt Guatemala-Stadt und forderten den Rücktritt von Präsident Alejandro Giammattei, den sie für den Mangel an Impfstoff in dem zentralamerikanischen Land verantwortlich machen. “Wir wollen, dass er zurücktritt und uns sagt, wo das Geld für die Impfstoffe ist”, sagte die Demonstrantin Karla Pérez. Guatemala hat seit Februar 658.200 Impfdosen für seine mehr als 16 Millionen Einwohner erhalten. Giammattei führt die geringe Menge auf die große weltweite Nachfrage und Lieferprobleme bei der Covax-Initiative für die weltweite Verteilung von Impfstoffen zurück. Die Demonstranten werfen der Regierung dagegen Missmanagement vor und erheben zudem Korruptionsvorwürfe. “Impfungen gehören in den Arm, nicht in die Tasche”, stand auf einem Plakat. Beim Benefizkonzert “Vax Live: The Concert To Reunite the World” sind in der Nacht mehr als 300 Millionen US-Dollar für Impfdosen zusammengekommen. Das teilte der Veranstalter, die Organisation “Global Citizen”, mit. An der Show, die bereits Anfang Mai in Kalifornien aufgezeichnet worden ist, beteiligten sich zahlreiche Prominente: Neben US-Präsident Joe Biden, Prinz Harry, Jennifer Lopez, Sean Penn, David Letterman und weiteren Stars führte Selena Gomez als Moderatorin durch die Show, die auch bei Youtube im Livestream zu sehen war. Von dem Geld können nach Angaben von “Global Citizen” rund 26 Millionen Impfdosen gekauft werden. Diese sollen vor allem Menschen in ärmeren Ländern zugutekommen. “Global Citizen” setzt sich damit für eine gerechtere Verteilung von Vakzinen, aber auch Schutzkleidung und Masken ein. Zu den Live-Acts, die bei dem Samstagabend in den USA ausgestrahlten Konzert (2 Uhr deutscher Zeit) zu sehen waren, zählen u.a. von H.E.R., Foo Fighters oder Eddie Vedder. In Südafrika sind erste Fälle der neuen Coronavirus-Variante aus Indien aufgetreten. Wie das Gesundheitsministerium bestätigt, haben sich insgesamt vier Personen mit der neuen Mutante angesteckt. Die Infizierten waren zuvor in Indien auf Reisen.
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