2. Update | Inzidenz erneut korrigiert

Rheinisch-Bergischer Kreis | Sowohl das Landeszentrum Gesundheit (LZG) wie auch das Robert-Koch-Institut zeigen eine offizielle Inzidenz von 145 für den Rheinisch-Bergischen Kreis an, minimal unter dem Grenzwertwert von 150. Zudem wurden die Coronameldedaten erneut korrigiert. Für Freitag hat der Kreis 35 Fälle, für Samstag weitere 17 nachgemeldet. Damit erhöhte sich die Inzidenz in den beiden vergangenen Tagen um jeweils 17 Punkte, am Tag davor waren es 12, und so weiter.

Die Grafik von Hilger Müller von der Facebookseite “Corona – Rheinisch-Bergischer Kreis” macht das ganze Ausmaß der Korrekturen deutlich und belegt, wie wenig triftig die jeweils aktuell angegebenen Daten des Rheinisch-Bergischen Kreises sind.

Die Kreisverwaltung ist schlichtweg überfordert, denn sie schafft es nicht, den Stapel an Labormeldungen so zeitnah abzuarbeiten, daß verläßliche Inzidenzwerte gebildet werden können.

Für Sonntag und Samstag wurde die Inzidenz alleine heute nachträglich um jeweils 17 Punkte hochgesetzt, am Freitag sind es nach mehreren Korrekturen 30 Fälle, für Donnerstag 27.

Die Daten zeigen zudem, dass die tatsächliche Inzidenz im Rheinisch-Bergischen Kreis (das sind die Werte in der Grafik über den grauen und gelben Säulen) seit 13 Tagen konstant über dem Schwellenwert 150 liegt. Mit einer einzigen Ausnahme (22.4.) auch oberhalb von 160.

Im Bereich der einigermaßen gesicherten Daten (gelb) befand sich die Inzidenz stabil zwischen 165 und 220 – was ein starkes Argument für die Schließung von Schulen und Kitas gewesen wäre.

© Hilger Müller

Hilger Müller schreibt dazu auf Facebook, daß beispielsweise am Freitag, dem 23. April eine Inzidenz von 138,0 “verkündet” worden sei und auch die Tage zuvor hätten die Werte für den Schulunterricht theoretisch noch im “grünen” Bereich gelegen. “Schaut man sich allerdings die korrigierten Werte an, so stellt man fest, dass der tatsächliche Inzidenzwert gar nicht bei 138,0 lag sondern in Wahrheit bei 168,0!!Nach meinem Empfinden hätte man mit diesem Wissen die Schulen gar nicht aus dem Distanzunterricht herausholen dürfen.”

Die Korrekturen der gemeldeten Daten belegen, dass die Sieben-Tage-Inzidenz im Kreis den Schwellenwert von 150 seit 14 Tagen mit einer Ausnahme überschreitet, was vermutlich an der Umstellung des Meldeverfahrens liegt, die im Ergebnis “eine Niveauverschiebung der offiziellen Inzidenz um 15 bis 30 Punkte” bewirkte, wie das Bürgerportal Bergisch Gladbach berichtet. Dennoch wirken sich das umstrittene Verfahren und die korrigierten Daten nicht auf die Grenzwerte der “Bundesnotbremse” aus, da die am jeweiligen Tag festgelegten Inzidenzwerte für Geschäftsschließungen oder Schul- und Kitaöffnungen gelten und nicht die nachträglichen Korrekturen.

© Hilger Müller

Das Bürgerportal Bergisch Gladbach hat bislang weder vom Landrat, noch von der Kreisverwaltung eine Erläuterungen erhalten, trotz mehrfacher Anfragen zur Umstellung des Meldeverfahrens und ihrer Auswirkung auf die Inzidenz-Werte.

© Hilger Müller

Beitragsfoto © Engin_Akyurt (Pixabay)

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