Die Gesundheitsämter haben 24.884 neue Corona-Infektionen an das Robert-Koch-Institut (RKI) gemeldet. Am Mittwoch vor einer Woche waren es 21.693. Außerdem wurden 331 Todesfälle registriert. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt damit leicht auf 160,1. Am Vortag hatte sie bei 162,4 gelegen. Wie aus dem aktuellen DIVI-Intensivregister hervorgeht, werden in deutschen Kliniken derzeit 4966 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt. Das ist der höchste Wert seit 18. Januar – damals waren es 5003. Im Vergleich zum Vortag ist das ein Zuwachs um 34 Patienten. Demnach müssen 2751 Patienten invasiv beatmet werden, das sind 3 Personen mehr als am Vortag. Insgesamt sind den Angaben zufolge noch 3854 Intensivbetten in den deutschen Kliniken frei. Mit Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz bleibt es bei lediglich einem Bundesland unterhalb der 100er-Schwelle. Laut aktuellem RKI-Datenstand weist nur Schleswig-Holstein (71,9 | Vortag: 72,4) ein Fallaufkommen unter der “Notbremsen”-Marke von 100 neu registrierten Corona-Infektionen binnen sieben Tagen je 100.000 Einwohner auf. Das Nordland ist eines von elf Ländern mit sinkenden Fallaufkommen. Darunter befinden sich auch die Super-Hotspots Thüringen und Sachsen, wobei beide Freistaaten laut RKI weiterhin die einzigen Länder über der 200er-Schwelle sind. Sachsen verzeichnet einen besonders starken Rückgang (200,8 | Vortag: 220,9), Thüringen weist trotz eines sinkenden Wertes (240,2 | Vortag: 246,3) weiterhin das deutlich höchste Fallaufkommen im Ländervergleich auf. Mit Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz bleibt der thüringische Saale-Orla-Kreis die am stärksten von der Pandemie betroffene Region Deutschlands. Dem aktuellen RKI-Datenstand zufolge (21. April, 3.09 Uhr) ist das dortige Fallaufkommen allerdings auf 488,1 neu registrierte Fälle je 100.000 Einwohner binnen einer Woche (Vortag: 516,7) gesunken. Gestern noch war die Region im Südosten Thüringens mit einem Zuwachs von 31,7 Prozent an die Spitze der Super-Hotspot-Liste gesprungen. Trotz des sinkenden Wertes ist der Saale-Orla-Kreis die bundesweit einzige Region mit einem Fallaufkommen über der 400er-Marke. Dahinter folgen der bayerische Landkreis Kronach (388,1) und der thüringische Landkreis Greiz (378,9). Die bundesweit geringste Sieben-Tage-Inzidenz gibt es laut RKI-Daten in Wilhelmshaven: Die Stadt in Niedersachsen weist einen Wert von 35,5 auf. Die 15- bis 19-Jährigen sind inzwischen die am stärksten von Corona-Neuinfektionen betroffene Altersgruppe in Bayern. Das sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek in München. Die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in dieser Altersgruppe liege derzeit bei 321,3, bei den 10 bis 14-Jährigen noch immer bei 242. Insgesamt liegt der Durchschnitt in Bayern derzeit bei 185. Der CSU-Politiker meldete für Bayern eine Impfquote von über 20 Prozent bei den Erstimpfungen. In mehr als der Hälfte der Impfzentren werde bereits die Priorisierungsstufe 3 geimpft. Dazu gehörten nun auch alle Lehrer. Für die Monate Mai und Juni erwarte er “richtig viel” Impfstoff für Bayern. Dann könnten von Ende April an auch Modellprojekte zur Entpriorisierung gestartet werden.
Führende Mediziner an Kliniken warnen vor Alarmismus im Kampf gegen Corona. “Wir sind und waren zu keiner Zeit am Rande unserer Kapazitäten”, sagt Thomas Hermann Voshaar, Chefarzt der Lungenklinik Bethanien Moers. Der Alarmismus der Intensivmediziner der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) sei daher unverantwortlich und unverhältnismäßig und von den tatsächlichen Zahlen nicht gestützt. “Nicht mal ein Viertel der 22.000 Intensivbetten in Deutschland sind mit Covid-19-Patienten belegt”. Auch der Leiter der Klinik für Intensivmedizin und Notfallmedizin des Klinikums Bremen Mitte, Rolf Dembinski, befürchtet keinen Zusammenbruch des Gesundheitssystems. “Ich befürchte keinen Kollaps, aber bis zum Sommer eine schwierige Situation”, sagt er der Zeitung. Die Lage sei “angespannt, aber noch beherrschbar”. Experten bringen statt der Sieben-Tage-Inzidenz die Zahl der Intensivstation-Neuaufnahmen binnen sieben Tagen als neuen Orientierungswert ins Spiel. Die Inzidenz korreliere bereits jetzt nicht gut mit der Lage, bekräftigte der Epidemiologe Gérard Krause in einer Video-Schalte des Science Media Center (SMC). Der Wert könne Risiken aber sowohl über- als auch unterschätzen. Gebraucht würden mehrere Indikatoren, um die Lage sachgerecht abzubilden und gezielte Maßnahmen zu treffen, so der Experte vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig. Das RKI liefere zwar eine Vielzahl an Daten, die aber leider nicht berücksichtig würden bei der Entscheidungsfindung. “Wenn man gezwungen ist, sich auf nur einen Messwert zu beschränken – und das scheint so zu sein, dann wäre die Zahl der Neuaufnahmen auf Intensivstationen das, was der Situation am ehesten gerecht wird.”
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble verteidigt die geplanten nächtlichen Ausgangssperren in Regionen mit hohen Corona-Zahlen. “Der Blick ins Ausland zeigt, dass alle Länder, die hohe Infektionszahlen wieder in den Griff bekommen haben, phasenweise zu Ausgangsbeschränkungen gegriffen haben”, sagt Schäuble dem “Tagesspiegel”. Kritik an den Durchgriffsrechten des Bundes weist Schäuble zurück. Das Gesetz sei bei der aktuellen Lage geboten. “Vergleiche mit Weimar, die Einzelne anstellen, halte ich für völlig falsch”, so der CDU-Politiker. Das Gesetz sei zeitlich befristet. Auch künftig brauche die Bundesregierung für weitergehende Maßnahmen die Zustimmung von Bundestag und Bundesrat. Von einer Selbstermächtigung könne nicht die Rede sein. Vor der Debatte über die Änderung des Infektionsschutzgesetzes im Bundestag bekräftigt die FDP ihre Kritik. Die geplante Ausgangssperre sei eine “verfassungsrechtlich mehr als problematische Maßnahme”, sagt Generalsekretär Volker Wissing im Deutschlandfunk. Sie stelle einen sehr schwerwiegenden Eingriff in die Grundrechte dar. “Das Gesetz ist unverhältnismäßig und aus meiner Einschätzung deshalb verfassungswidrig und wird sicherlich vor dem Bundesverfassungsgericht angegriffen werden.” Die FDP werde “mit hoher Wahrscheinlichkeit” eine solche Klage unterstützen. Mit der AfD werde seine Partei aber nicht zusammenarbeiten, “das kann ich ausschließen”. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach äußert sich eindeutig positiv zu möglichen Ausgangsbeschränkungen: Die Mehrheit der Experten sage, dass Ausgangsbeschränkungen den R-Wert um 10 bis 20 Prozent senkten, sagt der Bundesabgeordnete und Epidemiologe im ZDF-“Morgenmagazin”. Was notwendig sei, um diese Reproduktionszahl auf unter eins zu drücken, werde zu einem Viertel durch Ausgangssperren erreicht. In der geplanten bundesweiten Corona-Notbremse ist eine nächtliche Ausgangsbeschränkung zwischen 22 und 5 Uhr vorgesehen. Alleine spazieren gehen oder Individualsport soll bis Mitternacht möglich sein. In inzwischen elf nordrhein-westfälischen Kreisen und kreisfreien Städten gelten derzeit nächtliche Ausgangsbeschränkungen. Am Mittwochabend kommt mit Hamm eine weitere Großstadt hinzu. Die Bewohner dürfen dann zwischen 21 und 5 Uhr nicht mehr ohne triftigen Grund draußen unterwegs sein, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Ausnahmen gelten etwa für Wege zum Arbeitsplatz oder zur Betreuung Pflegebedürftiger. Bisher gelten Ausgangsbeschränkungen in Leverkusen, Wuppertal, Krefeld und Unna seit Wochenanfang. Bereits vorher galten sie in den Kreisen Minden-Lübbecke, Siegen-Wittgenstein, Märkischer Kreis und Oberbergischer Kreis sowie in Remscheid, Hagen und Köln. Mit der geplanten Verabschiedung der sogenannten Bundes-Notbremse soll auch eine weitere Aufstockung der Kinderkrankentage beschlossen werden. Viele Familien litten unter der Doppelbelastung von Homeoffice und Homeschooling, schreibt SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich in einem Brief an die Mitglieder der SPD-Fraktion. “Um hier etwas Erleichterung zu schaffen, weiten wir den Rechtsanspruch auf Kinderkrankentagegeld aus.” Der Anspruch auf Kinderkrankengeld steigt demnach noch einmal von 20 Tagen pro Elternteil und Kind auf 30 Tage. Für Alleinerziehende wird der Anspruch von 40 auf 60 Tage erhöht. Das ausgezahlte Kinderkrankengeld beträgt 90 Prozent des Nettoverdienstes.
In Deutschland hat jede fünfte Person eine Erstimpfung erhalten. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. Am Montag wurden demnach bundesweit 381.095 Impfungen verabreicht, die Gesamtzahl der verimpften Dosen wuchs damit auf etwa 22,38 Millionen. Dem RKI-Monitoring zufolge sind nun 16,7 Millionen Menschen in Deutschland erstgeimpft, das entspricht einer Quote von mehr als 20,2 Prozent. Die Quote nach Zweitimpfungen liegt bei etwa 6,7 Prozent, also mehr als 5,5 Millionen voll geimpften Personen. Arztpraxen in Berlin und Brandenburg haben in den vergangenen Wochen deutlich weniger Corona-Impfstoff bekommen als vorgesehen. Andere Bundesländer erhielten dagegen sogar mehr als geplant, wie der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) unter Berufung auf Daten des Paul-Ehrlich-Instituts berichtete. Danach haben die Arztpraxen in der Hauptstadt in der vergangenen Woche und der davor gut 7200 Biontech-Impfdosen weniger bekommen, als dem Land laut Verteilungsschlüssel zugestanden habe. In Brandenburg waren es fast 2700 weniger als erwartet. Dagegen erhielten sieben Bundesländer mehr Impfstoff als vorgesehen. Allein in Mecklenburg-Vorpommern waren es den Daten zufolge knapp 13.000 mehr, in Niedersachsen über 8000 mehr. In keinem Bundesland war die Lücke so groß wie in Berlin. Das Ministerium von Gesundheitsminister Jens Spahn teilte dem RBB mit, derzeit würden bundesweit mehr als 55.000 Arztpraxen mit Impfstoff versorgt. Dabei könne es zu Abweichungen kommen. Ein noch nicht vollständig durchgeimpftes Düsseldorfer Altenzentrum der Caritas hat mit einem Corona-Ausbruch zu kämpfen. Die nordrheinwestfälische Landeshauptstadt berichtete von fünf positiv getesteten Beschäftigten und zehn infizierten Bewohnern – wovon einer gestorben sei. Der Verstorbene zählte demnach zu den drei Bewohnern der infizierten Gruppe, bei denen die zweite Impfung gegen Covid-19 noch ausstand. Sieben der zehn seien dagegen schon vollständig geimpft gewesen und hätten sich dennoch infiziert. Das Todesopfer war der Mitteilung zufolge positiv auf die britische Virus-Variante getestet worden. Ob weitere Personen Virus-Varianten aufwiesen, sei noch ungeklärt. Für 13 Kontaktpersonen wurde Quarantäne angeordnet und für den betroffenen Wohnbereich ein Besuchsverbot ausgesprochen. Die Corona-Pandemie beeinträchtigt vermehrt auch die Hamburger Justiz. Nachdem im Untersuchungsgefängnis mehrere Bedienstete und Gefangene positiv auf das Virus getestet wurden, ist nun das Amtsgericht Altona von Covid-19-Fällen betroffen. Dort gibt es unter den Bediensteten, darunter Richter und Mitarbeiter im nichtrichterlichen Dienst, insgesamt 15 Verdachtsfälle. Sieben davon wurden durch PCR-Tests positiv bestätigt, sagte ein Gerichtssprecher. Alle aufschiebbaren Prozesstermine beim Amtsgericht Altona würden vertagt, sagte der Sprecher. Damit solle der Publikumsverkehr eingeschränkt werden. Die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) bewertet den Nutzen des Coronavirus-Impfstoffs von Johnson & Johnson höher als die Risiken. Dabei gebe es eine mögliche Verbindung zu sehr seltenen Fällen von ungewöhnlichen Thrombosen, teilte die EMA am Nachmittag mit. Ein entsprechender Warnhinweis solle beigefügt werden. Es gebe zudem eine große Ähnlichkeit zu Fällen, die bei dem Impfstoff von AstraZeneca aufgetreten seien, teilte die EMA weiter mit.
Mecklenburg-Vorpommerns Gesundheitsminister Harry Glawe hat Modellprojekten mit vereinzelten Lockerungen vor dem Hintergrund zu hoher Corona-Infektionszahlen vorerst eine Absage erteilt. Es sei derzeit nicht zu verantworten, Modellprojekte auszurufen, sagte Glawe in Schwerin. Die Landesregierung hatte sich Ende März darauf verständigt, dass es von Mitte April an pro Landkreis beziehungsweise kreisfreier Stadt jeweils ein Modellprojekt geben soll, was dann zwei bis drei Wochen andauert. Die Projekte brauchen das Einvernehmen vom Gesundheitsministerium. Laut Glawe seien mehrere Vorschläge eingereicht worden. Als Beispiele nannte er die Öffnung des Einzelhandels in Vorpommern-Rügen, mehr Bildung, Freizeit- und Sportaktivitäten in der Landeshauptstadt Schwerin sowie die Öffnung der Außengastronomie in Teilen des Landkreises Vorpommern-Greifswald. Das Verwaltungsgericht in Weimar hält eine Entscheidung des dortigen Amtsgerichts gegen die Maskenpflicht im Unterricht für “offensichtlich rechtswidrig”. Das Familiengericht habe keine Befugnis, Anordnungen gegenüber Behörden und Vertretern von Behörden als Träger öffentlicher Gewalt zu treffen, teilte das Verwaltungsgericht mit. Die gerichtliche Kontrolle von Behördenhandeln auch hinsichtlich von Gesundheitsschutzmaßnahmen in den Schulen obliege allein den Verwaltungsgerichten. Hintergrund ist eine Entscheidung des Amtsgerichts Weimar, die bundesweit für Aufmerksamkeit gesorgt hatte. Das Gericht hatte die Maskenpflicht an zwei Thüringer Schulen per Anordnung aufgehoben und war dafür in Querdenkerkreisen bejubelt worden. Die Corona-Fallzahlen für Nordrhein-Westfalen wurden nur unvollständig an das Robert-Koch-Institut übermittelt. “Seit gestern Abend bestehen erhebliche Störungen im Landesverwaltungsnetz”, berichtet eine Sprecherin des Landeszentrums Gesundheit in Bochum. Eine größere Zahl von Meldungen der Gesundheitsämter habe das LZG noch nicht erreicht. “Die angegebenen Werte sind daher leider unvollständig, wir bitten um Verständnis.” Auf der Grundlage der noch vor Eintritt der Störungen übermittelten Daten hatte das RKI am Morgen eine NRW-weite Inzidenz von 168,5 neuen Fällen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen angegeben, 2,7 weniger als am Vortag. Große Städte wie Köln, Düsseldorf oder Duisburg hatten dabei aber keinen einzigen neuen Fall gemeldet. Die Berliner Polizei stellt sich heute auf einen arbeitsreichen Tag ein. Vor dem Reichstagsgebäude, dem Schloss Bellevue und ganz generell im Bezirk Mitte sind mehrere Demonstrationen gegen die Änderung des Infektionsschutzgesetzes geplant, über die heute im Bundestag abgestimmt werden soll. Vier Versammlungen seien im Vorhinein verboten worden, so die Polizei. Trotzdem sind 2200 Polizisten im Dienst.
Trotz niedriger Fallzahlen befürchtet der britische Premierminister Boris Johnson in diesem Jahr eine dritte Welle an Coronavirus-Infektionen in seinem Land. Das sei die feste Ansicht der meisten Wissenschaftler, sagt der konservative Politiker. Derzeit weise aber nichts darauf hin, dass der bislang vorgesehene Fahrplan zur Lockerung von Maßnahmen nicht wie geplant fortgesetzt werden könne, so Johnson. Bis zum 21. Juni sollen in England schrittweise alle Kontaktbeschränkungen aufgehoben werden. In Großbritannien gehen die Infektionszahlen stark zurück. Die Sieben-Tage-Inzidenz wurde zuletzt mit 26 angegeben. Die Zahl der Neuinfektionen liegt bei rund 2500. Trotz anhaltend hoher Infektionszahlen werden in den Niederlanden die Corona-Maßnahmen gelockert. Vier Monate nach Verhängung des strengen Lockdowns wird die abendliche Ausgangssperre aufgehoben, und die Terrassen der Cafés und Geschäfte dürfen unter Auflagen wieder öffnen, kündigt Ministerpräsident Mark Rutte in Den Haag an. Die Lockerungen sollen ab dem 28. April gelten. “Wir wagen das Risiko, am 28. April den ersten vorsichtigen Schritt zu machen”, so der Premier. Italien wird den Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson vornehmlich an Menschen im Alter von mehr als 60 Jahren verabreichen. Nach der positiven Risikobewertung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) stufen die Gesundheitsbehörden das Vakzin nun “definitiv” als sicher ein. Er soll wegen vereinzelter schwerer Nebenwirkungen bei jüngeren Geimpften aber hauptsächlich an Ältere und Risikopatienten verimpft werden. Auch der Corona-Impfstoff von Astrazeneca wird in Italien nur an Menschen über 60 gegeben. Die norwegische Regierung hat ihre Einreisebeschränkungen verlängert. Das heißt, dass Touristen aus dem Ausland vorerst nicht ins Land gelassen werden. Die Regelung gilt zunächst bis zum 12. Mai. Obwohl das skandinavische Land vergleichsweise niedrige Ansteckungszahlen hat, sind die Einreiseregeln sehr streng. Im Wesentlichen ist nur Norwegern und in Norwegen registrierten Ausländern die Einreise gestattet. Wer von einer unnötigen Auslandsreise zurückkommt, muss für eine Woche auf eigene Kosten ins Quarantänehotel. Selbst ausländische Familienmitglieder, Partner und Geschäftsreisende sind in der Regel nicht willkommen. In Norwegen waren in den letzten 14 Tagen durchschnittlich rund 163 Corona-Fälle per 100.000 Einwohner registriert. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt in Norwegen derzeit bei 70,3. Frankreich hat von der Bundesregierung sofortige Lockerungen der Corona-Auflagen in Teilen des Grenzgebiets gefordert. “Es gibt keinen öffentlichen Verkehr mehr zwischen Mosel und Saar”, kritisierte der französische Europaminister Clément Beaune im Radiosender France Info. “Das ist sehr schädlich.” Zumindest für Fahrten zur Schule müsse Berlin den Grenzübertritt erleichtern. Die Bundesregierung hatte den französischen Verwaltungsbezirk Moselle zum “Virusvariantengebiet” erklärt, weil dort die hoch ansteckende Mutante aus Südafrika grassierte. Anfang März traten strenge Einreisebeschränkungen und Testpflichten in Kraft, der grenzüberschreitende Nahverkehr wurde ausgesetzt. Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz kündigt für Mitte Mai umfassende landesweite Öffnungsschritte an. Den Öffnungsplan wolle die Regierung Ende der Woche präsentieren, sagt er im ORF-Radio. “Von Tourismus über Gastronomie, von Kultur bis Sport, denn alle Bereiche brauchen endlich wieder einen Schritt Richtung Normalität.” Die Öffnungen würden mit sehr strengen Auflagen verbunden.
In Indien verzeichnet das Gesundheitsministerium 295.041 Neuinfektionen – so viele wie nie zuvor binnen 24 Stunden. Damit steigt die Zahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle auf über 15,6 Millionen. Das ist weltweit der zweithöchste Wert nach den USA mit mehr als 31 Millionen Fällen. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus steigt um 2023 auf 182.553 – auch das ist der bislang steilste Anstieg an einem Tag. Wegen der rasant steigenden Zahlen der Corona-Toten in der iranischen Hauptstadt könnte der Teheraner Zentralfriedhof Behescht Sahra schon bald nicht mehr über genügend Leichenhallen verfügen. “Falls es noch schlimmer werden sollte, haben unsere jetzigen Leichenhallen nicht mehr genügend Kapazität, um die vielen Toten aufzubewahren,” sagte Resa Karami, Leiter der Krisenabteilung in der Teheraner Stadtverwaltung, der Nachrichtenagentur Ilna. Der Corona-Krisenstab warnt vor einer “Corona-Todeswelle” im Iran. Besonders schlimm könnte es in der Millionenmetropole Teheran werden, falls die erneut verhängten Lockdowns nicht strikt eingehalten werden sollten. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden in den vergangenen 24 Stunden fast 400 Corona-Tote und über 25.000 Neuinfektionen erfasst. Damit ist seit Ausbruch der Pandemie im Februar 2020 die Gesamtzahl der Corona-Toten im Land auf über 67.000 gestiegen, die der mit dem Virus infizierten auf fast 2,3 Millionen.
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