NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CCLXII)

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet binnen eines Tages 9609 Corona-Neuinfektionen und 297 neue Todesfälle. Am Dienstag vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 10.810 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 294 neue Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner liegt bundesweit bei 162,4. Am Vortag hatte das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 165,3 angegeben. Die Dynamik der aktuellen Infektionswelle lässt nach. Laut Schätzung des RKI ist die Reproduktionszahl R deutlich gesunken, liegt aber weiter über der Schwelle von 1. Das 4-Tage-R ist von 1,17 auf 1,09 gesunken. Das weniger schwankungsanfällige 7-Tage-R ging von 1,16 auf 1,06 zurück. Sollten Bundestag und Bundesrat in dieser Woche die bundesweite Corona-Notbremse beschließen, sind für die allermeisten deutschen Regionen keine gelockerten Pandemieregeln absehbar: Von den 412 Regionen – Landkreise, kreisfreie Städte und Berliner Bezirke – überschreiten 359, also 87 Prozent, die für die Notbremse ausschlaggebende Marke von 100 Neuninfektionen je 100.000 Einwohner in sieben Tagen. Zu Monatsbeginn lagen noch 290 Regionen über dieser Schwelle. Weiterhin liegt nur ein Bundesland unter einer Sieben-Tage-Inzidenz von 100 und damit unter der Notbremsen-Schwelle: Schleswig-Holstein. Dort liegt der Wert bei 72,4 nach 72,0 am Montag. Das nördliche Bundesland gehört damit zu den vier Ländern mit steigendem Fallaufkommen. In zwölf Bundesländern schwächt sich das Fallaufkommen derzeit ab, etwa in Bayern, wo die Sieben-Tage-Inzidenz 185,3 beträgt nach 187,3 am Vortag. Zuvor war der Wert zwölf Tage in Folge gestiegen. Im Super-Hotspot Thüringen steigt der Wert der Infizierten pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen leicht an. Der Freistaat weist laut RKI mit 246,3 (Vortag: 245,8) das deutlich höchste Fallaufkommen im Ländervergleich auf. Über der 200 liegt sonst nur noch Sachsen mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 220,9 (Vortag: 236,5). Mit Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz ist nun der thüringische Saale-Orla-Kreis die am stärksten von der Pandemie betroffene Region Deutschlands. Dem neuesten Datenstand des Robert-Koch-Instituts zufolge steigt das dortige Fallaufkommen sprunghaft auf 516,7 neu registrierte Fälle je 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Am Montag lag der Wert noch bei 392,2 – das entspricht einem Zuwachs von 31,7 Prozent. Damit ist die Region im Südosten Thüringens die bundesweit einzige mit einem Fallaufkommen über der 500er-Marke. Dahinter folgen der thüringische Landkreis Sonneberg mit dem unveränderten Wert 433,1 und der ebenfalls in Thüringen liegende Landkreis Greiz mit einem Wert von 371,7 – am Vortag lag er bei 396,3. Die bundesweit geringste Sieben-Tage-Inzidenz gibt es laut RKI-Daten weiterhin im Landkreis Nordfriesland: Die Region in Schleswig-Holstein weist einen Wert von 36,8 (Vortag: 38,6) auf. Die Situation in den deutschen Kliniken entwickelt sich weiter in die falsche Richtung. Gegenüber dem Vortag erhöhte sich die Zahl der Covid-Patienten auf Intensivstationen um 90 und liegt nur noch knapp unter 5000. Freie Intensivbetten gibt es noch 4200, was einem Anteil von 16 Prozent entspricht. Unklar ist, welche Reserven Deutschland im Falle eines Falles aktivieren kann. Dies hängt nicht nur von der Zahl der Betten und Beatmungsgeräte ab, sondern vor allem auch von der Antwort auf die Frage, wie viel Personal, also wie viele Intensivpflegerinnen und –pfleger dann auch wirklich eingesetzt werden könnten.

Seit heute müssen alle Arbeitgeber in Deutschland ihren Beschäftigten regelmäßig Corona-Tests anbieten. Für alle Beschäftigten, die nicht im Homeoffice arbeiten, muss es einmal pro Woche ein Testangebot geben, für besonders gefährdete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die tätigkeitsbedingt häufige Kundenkontakte haben oder körpernahe Dienstleistungen ausführen, mindestens zweimal pro Woche. Auch Beschäftigte, die vom Arbeitgeber in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht werden, müssen zweimal wöchentlich ein Testangebot erhalten. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil von der SPD hatte die Verordnung am vergangenen Dienstag vom Kabinett absegnen lassen. Die Art der Tests ist egal – es können Schnell- oder Selbsttests sein. Die Kosten tragen die Arbeitgeber. Für Arbeitnehmer ist das Testen freiwillig. Die Verordnung gilt zunächst bis Ende Juni.

Ein Besucher mit falsch-negativem Schnelltest-Ergebnis hat im Klinikum Dortmund einen Corona-Ausbruch ausgelöst. Mittlerweile seien 26 Infektionen – 18 Patienten und acht Mitarbeiter – auf den Vireneintrag zurückzuführen, sagte ein Sprecher des Klinikums. Die Infizierten seien jedoch alle bisher entweder symptomlos oder durchlebten milde Verläufe. Der Besucher hatte den Angaben zufolge vor mehr als einer Woche für einen Patientenbesuch ein negatives Schnelltest-Ergebnis vorgelegt, sich aber anschließend als ansteckend mit dem Coronavirus erwiesen. 300 Patienten und Mitarbeiter waren in der Folge getestet worden. Die Klinik warnt in diesem Zusammenhang davor, sich in falscher Sicherheit zu wiegen: “So ein negatives Schnelltestergebnis ist kein Freifahrtschein. Es gelten weiterhin Maskenpflicht und Abstandsregeln, um genau so etwas zu vermeiden”, sagte der Sprecher. Es sei aber nicht immer allen Besuchern vermittelbar, dass man auch mit negativem Schnelltest durchaus infektiös sein könne und daher eben nicht Vorsichtsmaßnahmen über Bord werfen dürfe. Der deutsche Lehrerverband fordert, Schüler im Kampf gegen die Corona-Pandemie früher in den Distanzunterricht zu schicken als vorgesehen. Eine Sieben-Tage-Inzidenz von 200 als Maßstab für Schulschließungen, wie sie ursprünglich in der Notbremse des Bundes vorgesehen war, sei viel zu hoch. “Es ist deswegen ein Fortschritt, wenn die Grenze jetzt auf 165 gesenkt werden soll”, sagt Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger den Funke-Zeitungen. “Doch auch eine Inzidenz von 165 ist noch deutlich zu hoch.” Man dürfe nicht vergessen, dass die bundesweite Inzidenz in der Altersgruppe zwischen 10 und 19 Jahren bereits jetzt deutlich höher liege. “Um eine Ausbreitung des Virus in den Schulen wirksam zu stoppen, muss der Präsenzunterricht bereits ab einer Inzidenz von 100 beendet werden”, fordert Meidinger. Die niedergelassenen Ärzte in Deutschland sollen in der kommenden Woche 500.000 Impfdosen mehr erhalten als zunächst geplant. “Ursprünglich sollten in der letzten Aprilwoche rund 1,5 Millionen Impfstoff-Dosen an die Praxen gehen, davon drei Viertel Biontech und ein Viertel Astrazeneca”, heißt es einer Mitteilung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) an die Praxen. Nun würden zwei Millionen Einheiten geliefert, ausschließlich Impfstoff von Biontech/Pfizer. “Durch die höhere Liefermenge können Vertragsärzte nunmehr 24 bis 48 Dosen für die Woche vom 26. April bis 2. Mai ordern.” Das Bundesforschungsministerium investiert in den Jahren 2020 und 2021 nach eigenen Angaben fast 1,6 Milliarden Euro in die Forschung zu Covid-19. Davon gehen rund 627 Millionen Euro an die Impfstoff-Hersteller Biontech in Mainz und Curevac in Tübingen. Im Jahr 2020 gab der Bund fast 2,9 Milliarden Euro für die Bereiche Gesundheitsforschung und -wirtschaft aus, davon 2,6 Milliarden Euro über das Forschungsministerium. Das Geld für die Corona-Forschung stellt der Bund einem Ministeriumssprecher zufolge zusätzlich zu diesen laufenden Ausgaben zur Verfügung. Zu den Hauptakteuren der institutionellen Corona-Forschung zählen demnach das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) und das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF). Die Verbraucher in Deutschland haben im Coronajahr 2020 nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Durchschnitt mindestens 1250 Euro weniger für den privaten Konsum ausgegeben als im Jahr vor der Krise. In der Summe entspreche das einem Rückgang der Konsumausgaben um 116 Milliarden Euro, heißt es in einer Untersuchung des arbeitgebernahen Forschungsinstituts. Im Vergleich mit dem Jahr 2019 sei der Konsum um 6,1 Prozent eingebrochen – so stark wie seit 70 Jahren nicht. Für das erste Quartal 2021 beziffern die Forscher den Konsumausfall auf weitere 40 bis über 60 Milliarden Euro. Die Corona-Allgemeinverfügung des Kreises Gießen gilt auch für Menschen, die gegen das Virus geimpft sind. Das hat das Verwaltungsgericht Gießen in einem Eilverfahren entschieden und entsprechende Klagen abgelehnt. “Mangels wissenschaftlich hinreichend gesicherter Erkenntnisse sei es auch aktuell nicht geboten, Personen, die bereits gegen eine Covid-19-Erkrankung geimpft sind, als Adressaten von entsprechenden Schutzmaßnahmen auszuklammern”, teilte das Gericht mit. Zwei Kläger hatten sich demnach gegen zusätzliche nächtliche Kontaktbeschränkungen gewehrt, die in der Allgemeinverfügung fixiert sind. Die Kläger befanden laut Gericht zum einen, dass die Regelung sie unverhältnismäßig in ihren Grundrechten einschränke. Zum anderen seien sie, so die Argumentation, bereits vollständig gegen das Coronavirus geimpft, so dass sie von jeglichen Schutzmaßnahmen auszunehmen seien. Die Richter verwiesen in ihrer Entscheidung nicht nur auf die Datenlage zur Infektionsgefahr durch Geimpfte, sondern auch darauf, dass die Regelungen nicht offensichtlich rechtswidrig seien. Negative Testergebnisse sollen künftig auch mit Hilfe der Corona-App Eintrittskarte fürs Einkaufen sein. “Wir wollen es im Laufe des Aprils schaffen, dass die Testergebnisse dann auch auf der Corona-Warnapp gespeichert werden können und zur Verfügung stehen”, kündigt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn an. Dafür brauche es allerdings noch entsprechende Schnittstellen. Diese sollen nun schnell geschaffen werden. Man brauche die Testergebnisse nach dem Abebben der dritten Welle, “wenn wir testgestützt öffnen, für den Einzelhandel, für die Außengastronomie, für Theater oder auch Fußballspiele”, so Spahn. Dafür wäre die Anbindung an die App wichtig. Die Justiz in Nordrhein-Westfalen hat fast 7000 Strafverfahren wegen des Verdachts des Subventionsbetrugs im Zusammenhang mit Corona-Hilfen eingeleitet. 567 Menschen seien bereits verurteilt und zwölf freigesprochen worden, berichtete NRW-Justizminister Peter Biesenbach am Montag dem Landtag. 717 Verdächtige seien angeklagt worden. Gegen 1220 mutmaßliche Betrüger wurden Strafbefehle beantragt. Nach dem Farbanschlag auf das Auto des SPD-Bundestagsabgeordneten Karl Lauterbach ermittelt der Staatsschutz des Kölner Polizeipräsidiums. Es werde von einem politisch motivierten Hintergrund der Tat ausgegangen, teilte ein Polizeisprecher mit. Die Ermittlungen dauerten an, es gebe keinen konkreten Tatverdächtigen. Das Auto des SPD-Politikers war am Freitagabend in Köln mit Farbe übergossen worden. Eine Nachbarin hatte die Polizei verständigt. Lauterbach hatte bei Twitter geschrieben, die Unbekannten hätten einen Farbeimer über das Auto gekippt, auch die Scheiben seien verschmutzt, er könne den Wagen nicht mehr fahren. “Aber wir werden nie aufgeben”, heißt es in seiner Mitteilung. Der SPD-Politiker und Arzt zählt zu den exponiertesten Persönlichkeiten in der Debatte um die Maßnahmen gegen das Coronavirus. Die Polizei in Dortmund löst am Wochenende eine verbotene Party mit 15 Gästen auf. Kurios dabei: Um sich möglichen Bußgeldern zu entziehen,versteckten sich die Feiernden zum Teil unter Betten oder mussten aus einem Schrank geholt werden. Wie die Polizei mitteilt, hatten Anrufer eine “lautstarke Feier” in einem Mehrfamilienhaus gemeldet. Vor Ort seien die Beamten auf die Feiernden gestoßen, die weder Abstand hielten noch Masken trugen. “Einige der feiernden jungen Erwachsenen versuchten sich mit äußerst kreativen Verstecken der Kontrolle zu entziehen”, formulierten die Beamten und fügten hinzu: “Ohne bis zehn zu zählen, beendete die Polizei das kindliche Versteckspiel und holte die Protagonisten hervor.” Alle bekamen Bußgeldverfahren wegen Verstoßes gegen die Coronaschutz-Verordnung, ein polizeibekannter Gast kassierte noch eine Anzeige wegen Beleidigung. Auch in Gelsenkirchen musste die Polizei anrücken. Hier feierten rund 70 Gäste ein Grillfest in Wohnung und Hinterhof. Ohne irgendwelche Abstandsregeln oder gar Masken. Krebsexperten sehen angesichts der Corona-Lage die Versorgung von Krebspatienten in Deutschland in höchster Gefahr. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ), die Deutsche Krebshilfe und die Deutsche Krebsgesellschaft warnen mit Blick auf die Corona-Infektionszahlen und die Situation auf den Intensivstationen vor einem drohenden “Kollaps” des Versorgungssystems für schwer kranke Menschen. Dies hätte nicht nur kurzfristige Folgen. “Die Langzeitfolgen für Krebspatienten, die heute nicht rechtzeitig diagnostiziert und behandelt werden können, sind noch gar nicht absehbar”, erklärt Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender des DKFZ. “Wir werden zukünftig mit vielen Patienten konfrontiert werden, deren Krebserkrankung zu spät entdeckt wurde und deren Heilungschancen dadurch verringert sind.” Die Krebssterblichkeit werde dadurch “nach oben schnellen”.

Die Türkei hat die höchste Zahl an Todesfällen an einem Tag im Zusammenhang mit Covid-19 seit Beginn der Pandemie gemeldet. Das Gesundheitsministerium teilte mit, 341 Menschen seien innerhalb von 24 Stunden an oder mit Covid-19 gestorben. Damit stieg die Gesamtzahl der Todesopfer auf 36.267. Die Behörden meldeten zudem rund 55.000 Neuinfektionen an einem Tag, die Gesamtzahl der Infizierten in dem Land mit rund 84 Millionen Einwohnern stieg damit auf rund 4,3 Millionen. Die Regierung hatte die Corona-Restriktionen Anfang März zunächst gelockert, damals lag die Zahl der Neuinfektionen zeitweise unter 10.000 täglich. In den vergangenen Wochen hat das Infektionsgeschehen aber wieder stark zugenommen und neue Einschränkungen wie verschärfte Ausgangsbeschränkungen wurden erlassen. Die höchsten Sieben-Tage-Inzidenzen haben zurzeit die westtürkische Provinz Canakkale mit rund 963 Fällen pro 100.000 Einwohnern und die Millionenmetropole Istanbul mit rund 921 Fällen pro 100.000 Einwohnern. Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz kündigt für Mitte Mai umfassende landesweite Öffnungsschritte an. Den Öffnungsplan wolle die Regierung Ende der Woche präsentieren, sagt er im ORF-Radio. “Von Tourismus über Gastronomie, von Kultur bis Sport, denn alle Bereiche brauchen endlich wieder einen Schritt Richtung Normalität.” Die Öffnungen würden mit sehr strengen Auflagen verbunden. Nach vier Monaten hat die Slowakei erstmals wieder die Öffnung der meisten Geschäfte und Dienstleistungsbetriebe erlaubt. Einen Ansturm von Konsumenten verzeichneten die meisten Geschäftsleute trotzdem nicht, wie der TV-Nachrichtensender TA3 berichtete. Das lag auch an den strengen Auflagen wie Personenbeschränkung, Mund-Nasen-Schutz und verpflichtenden Corona-Tests für Kunden und Personal. Formell gilt außerdem bis 28. April noch weiterhin ein landesweiter Notstand, der der Regierung erlaubt, Ausgangsbeschränkungen zu verhängen. Verboten bleiben dadurch etwa Protestversammlungen und Massenveranstaltungen im Inland sowie touristische Reisen ins Ausland. Mit einem negativen Testnachweis für alle Teilnehmenden sind Gottesdienste wieder erlaubt, aber auch in den Kirchen bleibt die Personenzahl auf eine Person pro 15 Quadratmeter beschränkt. Seit Dezember waren nur solche Läden geöffnet, die Lebensmittel und andere täglich benötigte Güter verkauften. Mehr als zehn Millionen Menschen haben in Großbritannien inzwischen zwei Dosen eines Coronavirus-Impfstoffs erhalten. Das teilte der britische Gesundheitsminister Matt Hancock per Twitter mit. In dem Land klaffte lange Zeit eine erhebliche Lücke zwischen Erst- und Zweitimpfungen. Hintergrund ist die britische Impfstrategie, nach der so viele Menschen wie möglich schnellstens eine erste Dosis erhalten sollten. Deshalb wurde der Abstand zwischen den beiden Impfdosen auf zwölf Wochen ausgedehnt, sowohl beim Astrazeneca-Impfstoff als auch bei dem von Biontech und Pfizer. Inzwischen holt Großbritannien aber auch bei den Zweitimpfungen auf. In Deutschland liegt die Zahl der vollständig Geimpften bei rund 5,5 Millionen Menschen. Insgesamt wurden im Vereinigten Königreich bereits mehr als 32 Millionen Menschen mit einer ersten Dosis geimpft – das ist mehr als die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung. In Deutschland erhielten bislang 16,4 Millionen Menschen eine erste Impfung. In den Niederlanden löst eine im Rahmen einer Testreihe geplante Party mit 10.000 Besuchern Empörung aus. Ärzte, Pflegepersonal und Wissenschaftler fordern ein Verbot der Veranstaltung. Eine von Ärzten und Pflegepersonal gestartete Petition wurde inzwischen von mehr als 350.000 Bürgerinnen und Bürgern unterzeichnet. Der populäre Radiosender Radio 538 hatte die Erlaubnis bekommen, im Rahmen einer wissenschaftlichen Testreihe im Zentrum der südniederländischen Stadt Breda am Samstag eine Party zu organisieren. 10.000 Besucher dürfen dann beim “538 Oranjedag” mitmachen. Mit der Party soll untersucht werden, wie trotz der Pandemie Veranstaltungen stattfinden können. Bisher gab es bereits eine Konferenz, eine Theatervorstellung, ein Fußballspiel und auch ein Popkonzert. Besucher müssen ein negatives Test-Ergebnis vorweisen, ihr Verhalten wird während der Veranstaltung beobachtet. Doch Ärzte eines nahegelegen Krankenhauses in Breda sind empört: “Ein Fest zu feiern mit 10.000 Leuten, 400 Meter entfernt von einem durch Covid schwer überlasteten Krankenhaus, ist ein Schlag ins Gesicht von Patienten und Pflegepersonal.” Auch Wissenschaftler schlossen sich der Kritik an. Der wissenschaftliche Nutzen des Experimentes sei unklar. Portugal tritt in die dritte Phase der Corona-Lockerungen. Mit Ausnahme von etwa einem Dutzend Gemeinden mit hohen Infektionszahlen öffnen heute im ganzen Land wieder Restaurants, Einkaufszentren und Konzerthäuser. Nach den Grundschulen sind nun auch Oberschulen und Universitäten wieder im Präsenzbetrieb.

Greta Thunberg will über ihre Stiftung 100 000 Euro spenden, damit mehr Corona-Impfstoffe für ärmere Länder gekauft werden können. Das Geld soll über die Stiftung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) an die solidarische Impfinitiative Covax gehen, wie die 18-jährige Schwedin als Gast von WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus bei einer Online-Pressekonferenz verkündete. “Die Welt muss mehr gegen die Tragödie der ungleichen Impfstoffverteilung tun”, sagte Thunberg. “Wie in der Klimakrise müssen wir denen zuerst helfen, die am stärksten gefährdet sind.” Nach WHO-Angaben hat in vielen reicheren Ländern schon jeder vierte Einwohner eine erste Impfdosis erhalten. In Ländern mit niedrigen Einkommen sei es erst jeder 500.. In Mexiko haben sich 13 Gemeinden gegen die Impfung ihrer Bewohner gegen das Coronavirus entschieden. Es seien ursprünglich 14 gewesen, eine Gemeinde sei aber umgestimmt worden, erklärte Staatspräsident Andrés Manuel López Obrador in seiner täglichen Pressekonferenz in Mexiko-Stadt. Die meisten der impfunwilligen Ortschaften liegen nach Angaben der Gesundheitsbehörden in den indigen geprägten südlichen Bundesstaaten Oaxaca und Chiapas. Die ablehnende Haltung gegen das Impfen beruht demnach auf kulturellen und religiösen Überzeugungen sowie auf Angst vor möglichen Nebenwirkungen. In indigenen Gemeinschaften werden oft in Versammlungen Entscheidungen getroffen, die für alle Mitglieder gelten. López Obrador kündigte auch an, sich am Dienstag öffentlich impfen zu lassen, um Ängste in der Bevölkerung zu zerstreuen. Der 67-jährige Populist war im Januar an Covid-19 erkrankt. López Obrador hat die Gefahr durch das Coronavirus seit Ausbruch der Pandemie immer wieder heruntergespielt. Der russische Impfstoff Sputnik V ist laut einer neuen, bisher noch nicht unabhängig geprüften Studie noch wirksamer als bislang bekannt. Eine Analyse der 3,8 Millionen Russen, die bisher mit dem Wirkstoff geimpft wurden, habe ergeben, dass dieser zu 97,6 Prozent wirksam sei, so der Staatskonzern, der den Impfstoff entwickelt hat. Die Studie soll im Mai, nachem sie ein Peer-Review-Verfahren durchlaufen hat, veröffentlicht werden. Laut in der Zeitschrift “The Lancet” im Februar veröffentlichten, vorläufigen Daten aus der Phase-3-Studie wies Sputnik V eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent auf. In Indien bleibt die Virus-Lage dramatisch. Binnen eines Tages verzeichnen die Behörden mindestens 1761 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus – das ist ein neuer Höchstwert. Die Gesamtzahl der indischen Todesopfer steigt demnach auf 180.530. Derweil sinkt die Zahl der täglich gemeldeten Infektionsfälle: Binnen 24 Stunden sind es 259.170. Nach einer Woche täglich steigender Fallzahlen könnte dieser Wert auf eine Abschwächung des Infektionsgeschehens hindeuten. Die Gesamtzahl der bisher nachgewiesenen Ansteckungen in Indien liegt nun bei mehr als 15,32 Millionen. Das rund 1,3 Milliarden Einwohner zählende Land weist damit nach den USA die weltweit zweithöchste Gesamtfallzahl an laborbestätigten Infektionen auf. Am Sonntag wurden in den Vereinigten Staaten 352 neue Todesfälle durch das Coronavirus gemeldet. Die Zahl der Neuinfektionen lag bei 40.482. In der vergangenen Woche gab es durchschnittlich 67.308 neue Fälle pro Tag, ein Anstieg von fünf Prozent gegenüber dem 14-Tage-Durchschnitt. Dennoch ist zu beobachten, dass die Zahl der Neuinfektionen in den USA seit Mitte Februar auf einem einheitlichen Plateau verharrt. Bis Sonntagabend haben sich laut “New York Times” mehr als 31.690.900 Menschen in den Vereinigten Staaten mit dem Coronavirus infiziert, 566.000 Bürgerinnen und Bürger starben mit oder an dem Coronavirus.

Beitragsfoto © rottonara (Pixabay)

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