Die Pressemitteilung des ver.di-Bezirks Düssel-Rhein-Wupper entnehmen wir mit freundlicher Genehmigung dem Waterbölles, dem kommunalpolitischen Forum für Remscheid:
Trotz weiter steigender Infektionszahlen besteht Sozial- und Familienminister Stamp auf der Öffnung der Kitas. Auch eine Inzidenzzahl von weit über dreihundert und vermehrte Schließungen von Kitas und Kita-Gruppen lassen Herrn Stamp und die Verantwortlichen in seinem Ministerium nicht klüger werden. In einem einstündigen Gespräch, das Kita-Mitarbeiterinnen und der zuständige ver.di-Gewerkschaftssekretär Lothar Reitzer mit dem städtischen Beigeordneten Thomas Neuhaus führten, sagte dieser zu sich dafür einzusetzen, dass die Remscheider Kitas statt des „reduzierten Regelbetrieb“ wieder in eine Notbetreuung zurückgefahren werden. Nach Rücksprache mit dem Ministerium wurde der Stadt Remscheid diese Maßnahme verweigert. „Damit werden nicht nur die Kita-Beschäftigten, sondern auch die Kinder in unverantwortlicher Weise gefährdet. Während die Schulen ab dem 19.4. geschlossen bleiben, lässt man die Erzieherinnen einfach im Stich“, sagt Lothar Reitzer.
Ein Appell an Eltern, wenn irgend möglich ihre Kinder zu Hause zu betreuen, wird keine nachhaltige Wirkung erzeugen. Klar ist auch: Nicht nur das Virus belastet die Kolleg*innen, sondern auch die Auseinandersetzung mit uneinsichtigen Eltern macht krank. Ver.di empfiehlt deshalb: Erstellt Belastungsanzeigen und reicht diese an den Arbeitgeber weiter. Ver.di fordert den Arbeitgeber auf, wenn schon keine Notbetreuung erlaubt ist:
- Konsequente Schließung von Gruppen und Einrichtungen nicht nur im Infektionsfall, sondern auch dann, wenn der Betreuungsschlüssel nicht mehr gewährleistet ist!
- Keine Vertretung durch Erzieher*innen aus anderen Gruppen bei Ausfall des jeweiligen Personals!
- Klare Aufforderung an die Eltern, ihre Kinder zu Hause zu lassen oder vor Besuch der Kita zu testen; ein Appell genügt nicht!
Ver.di fordert die im Rat vertretenen Fraktionen SPD, CDU Bündnis90/Die Grünen, Die Linke und FDP auf: Machen Sie ihren Einfluss auf Landesebene geltend um den Schutz der Kolleginnen zu gewährleisten. Es sind auch Ihre Kinder, die in den Kitas betreut werden. Ver.di wird zudem auf allen Ebenen weiter Druck auf die Landesregierung ausüben, für die Kolleginnen in den Kitas endlich alle notwendigen Schutzmaßnahmen zu ergreifen. (Lothar Reitzer)