NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CCLX)

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet binnen eines Tages 19.185 Corona-Neuinfektionen und 67 neue Todesfälle. Am Sonntag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Am Sonntag vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 17.855 Neuinfektionen und 104 neue Todesfälle verzeichnet. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner liegt bundesweit bei 162,3. Das ist der höchste Stand seit drei Monaten. Am Vortag hatte das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 160,7 angegeben, vor vier Wochen hatte sie noch bei 129,7 gelegen. Die Ansteckungsrate (R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,19 angegeben (Vortag: 1,18). Der 7-Tage-R-Wert liegt aktuell bei 1,22 (Vortag: 1,24). Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 4786 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 2692 davon werden beatmet. Rund 4021 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. Die Zahl der Covid-19-Intensivpatienten in Deutschland ist erneut leicht angestiegen – auf nun 4786 Personen. Das sind 46 Patienten mehr als am Vortag, wie aus dem aktuellen Divi-Intensivregister hervorgeht. Invasiv beatmet werden müssen derzeit 2692 Patienten, das sind 16 weniger als am Vortag. Insgesamt sind in deutschen Kliniken 22.539 Intensivbetten belegt, 4021 sind noch frei. Das sind 217 mehr als am Vortag. Der Anteil freier Betten steigt damit auf 15,1 Prozent. Dass sowohl die Zahl der intensivmedizinisch behandelten Patienten, als auch die Zahl der freien Betten steigt, könnte ein Hinweis darauf sein, dass viele Kliniken planbare Operationen verschoben haben. 

In der aktuellen Virus-Lage bleibt es mit Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz bei lediglich einem Bundesland unterhalb der 100er-Schwelle. Laut aktuellen RKI-Datenstand weist nur Schleswig-Holstein (73,2) ein Fallaufkommen unter der “Notbremsen”-Marke von 100 neu registrierten Corona-Infektionen binnen sieben Tagen je 100.000 Einwohner auf. Wie in dem Nordland schwächten sich demnach die Werte in nur drei weiteren Bundesländern ab. In den anderen Ländern stiegen die Fallaufkommen indes an – so etwa in Bayern (185,4 | Vortag: 182,4). Im Super-Hotspot Thüringen ist der Wert leicht gesunken. Dennoch weist der Freistaat laut RKI mit 247,1 (Vortag: 249,7) das deutlich höchste Fallaufkommen im Ländervergleich auf und liegt zusammen mit Sachsen (233,6 | Vortag: 231,5) als eines der beiden einzigen Länder über der 200er-Schwelle. Für 84 Prozent der deutschen Regionen sind mit Blick auf die aktuelle Sieben-Tage-Inzidenz vorerst keine gelockerten Pandemieregeln absehbar: Von den 412 Regionen, die das Robert-Koch-Institut ausweist (dazu gehören die Landkreise, kreisfreien Städte und die Berliner Bezirke), überschreiten 347 (gestern: 356, vorgestern: 349, vorvorgestern: 351) die für die “Notbremse” ausschlaggebende 100er-Marke. Zu Monatsbeginn lag der Wert noch bei 290 Regionen über dieser Schwelle. Dem jüngsten RKI-Datenstand zufolge liegen von den 20 Regionen mit den höchsten Werten allein sechs in Thüringen und sieben in Bayern. Beide Freistaaten befinden sich mit ihren Fallaufkommen über dem Bundeswert (162,3): Bayern mit 185,4 und Thüringen noch deutlicher mit der bundesweit höchsten Sieben-Tage-Inzidenz von 247,1. Mit Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz ist nun der thüringische Landkreis Sonneberg die am stärksten von der Pandemie betroffene Region Deutschlands. Dem neuesten Datenstand des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge (18. April, 3.09 Uhr) stieg das dortige Fallaufkommen auf 455,7 neu registrierte Fälle je 100.000 Einwohner binnen einer Woche (Vortag: 433,1). Der thüringische Landkreis Greiz, oftmaliger Spitzenreiter der Super-Hotspot-Liste, weist dem RKI einen stark gesunkenen Wert auf (396,3/Vortag: 450,7). Damit befinden sich nun nur noch zwei Regionen über der 400er-Schwelle. Die bundesweit geringste Sieben-Tage-Inzidenz gibt es laut RKI-Daten weiterhin mit 32,5 im Landkreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein.

In den vergangenen vier Monaten haben Forscher die Immun-Reaktion nach der Impfung von 1000 Klinik-Angestellten in Los Angeles untersucht. Ein Ergebnis der Studie: Teilnehmer, die bereits eine Corona-Infektion hinter sich hatten, zeigten bereits nach einer Impfdosis dieselbe Immunreaktion wie Nicht-Infizierte nach der zweiten Impfung. Das Ergebnis stimmt mit anderen Studien überein. Wenn Menschen, die bereits eine Infektion hinter sich haben, nur eine statt der bei den meisten bislang eingesetzten Impfstoffen empfohlenen zwei Dosen brauchen, könnte das die Impfkampagnen deutlich beschleunigen. Die Zahl der verabreichten Covid-19-Impfdosen in Deutschland ist auf mehr als 21,3 Millionen gestiegen. Allein am Freitag, 16. April, wurden bundesweit insgesamt knapp 560.000 Dosen für Erst- und Zweitimpfungen verabreicht. Das geht aus dem aktuellen Impfquotenmonitoring des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. Demnach liegt die Quote der Erstimpfungen nun bei mehr als 19 Prozent, die der Zweitimpfungen bei mehr als 6,5 Prozent – das entspricht mehr als 5,4 Millionen voll geimpften Personen. Damit sind 81 Prozent der Deutschen nach wie vor ohne Corona-Schutzimpfung. Ein vollständiger Impfschutz besteht bei den aktuell verimpften Prapäraten erst nach zwei Impfungen.

Heute wird mit einem Gottesdienst und einer Gedenkfeier an die Toten der Corona-Pandemie erinnert. Dafür ist in der Gedächtniskirche am Breitscheidplatz ein ökumenischer Gedenkgottesdienst geplant. Die zentrale Gedenkfeier mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier findet allerdings im Konzerthaus am Gendarmenmarkt statt. Zum Ausdruck der Trauer werden die Flaggen auf halbmast wehen.

Wegen der verschärften Einreisebeschränkungen in Mecklenburg-Vorpommern hat die Polizei am Samstag in den Landkreisen Mecklenburgische Seenplatte und Vorpommern-Greifswald insgesamt 620 Fahrzeuge entlang der Landesgrenzen kontrolliert. 69 Fahrzeuge mit 112 Insassen wurden von den Beamten wieder abgewiesen, wie die Polizei bekanntgab. Insgesamt verliefen die Kontrollen demnach ruhig. Seit November sind Hotels und Pensionen in dem bei Touristen beliebten Bundesland wieder geschlossen. Längere Urlaubsaufenthalte und selbst Tagesausflüge aus anderen Bundesländern sind seit Monaten grundsätzlich verboten. Ausnahmen soll es nach Angaben der Landesregierung nach wie vor für Besuche der Kernfamilie geben. Dazu zählen etwa Eltern, Kinder und Geschwister. Auch wer aus einem anderen Bundesland kommt und einen Zweitwohnsitz im Nordosten hat, muss diesen bis spätestens Freitag nächster Woche verlassen, wie die Landesregierung in Schwerin am Samstag mitteilte. Dies gelte auch für Dauercamper, Kleingartenpächter sowie Bootseigentümer aus anderen Bundesländern. Wer über 60 Jahre alt ist, soll sich ab dem 26. April in Niedersachsen telefonisch oder online auf die Warteliste für eine Impfung mit dem Stoff von Astrazeneca setzen können. Das teilte das Gesundheitsministerium mit. “Nach dem Impfwochenende am 24. und 25. April werden wir einen Großteil der Personen, die älter sind als 70 Jahre und sich impfen lassen möchten, mindestens einmal geimpft oder mit Impfterminen versorgt haben”, sagte SPD-Gesundheitsministerin Daniela Behrens. Zudem würden in nächster Zeit weitere Lieferungen des Impfstoffes von Astrazeneca erwartet, die für die über 60-Jährigen vorgesehen sind. Behrens wies dabei ausdrücklich auf die Empfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko) hin für Impfungen mit dem Astrazeneca-Vakzin für Menschen über 60. Das saarländische Modellprojekt mit Corona-Lockerungen auf der Basis von Schnelltests wird fortgesetzt, jedoch unter teils verschärften Vorgaben wegen des “gesteigerten Infektionsgeschehens”. In allen Bereichen, wo bisher eine Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung bestand, sei ab Montag eine medizinische Maske Pflicht, teilte Regierungschef Tobias Hans mit. Bei der Testpflicht in der Außengastronomie, Theater und Konzerten gebe es dann keine Ausnahmen mehr. An Grund- und Förderschulen werde zudem eine Testpflicht vorbereitet. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts vom Samstag stieg die Zahl der Neuinfizierten im Saarland um 137 auf 34.434. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag bei 114. Das Saarland hatte am Dienstag nach Ostern mit einem umstrittenen Corona-Modellversuch begonnen.

Offenbar aus Angst vor der Polizei ist der Gastgeber einer Party in Mönchengladbach aus einem Fenster sechs Meter in die Tiefe gesprungen und hat sich schwer verletzt. Wie die Polizei am Sonntag mitteilte, hatten sich Nachbarn über eine lautstarke Party in dem Mehrfamilienhaus beschwert. Als die Beamten in der Nacht zu Sonntag eintrafen, flüchtete der Wohnungsinhaber und sprang aus dem Fenster. Dabei habe sich der 32-Jährige nach ersten Erkenntnissen beide Sprunggelenke gebrochen, teilte die Polizei weiter mit. Er wurde ins Krankenhaus gebracht. Der Gastgeber und seine drei Gäste müssen sich nun wegen Ruhestörung und Verstoßes gegen die Coronaschutzverordnung verantworten. Bei den verbotenen Protesten gegen die Corona-Politik in Stuttgart hat die Polizei Hunderte Verstöße festgestellt. Mehr als 700 Menschen, die am Samstag durch die Stadt gezogen waren, seien festgehalten und identifiziert worden. Wie die Polizei weiter mitteilte, wurden sie angezeigt und erhielten Platzverweise. Zudem habe es mehr als 1000 Verstöße gegen die Maskenpflicht gegeben. Zahlreiche “Querdenker” und weitere Gegner der Corona-Politik hatten sich am Samstag trotz Demo-Verboten in Stuttgart versammelt. In der Innenstadt skandierten sie Parolen, trugen Trommeln und Fahnen. Die Beamten stoppte den Angaben nach mehrere spontane, nicht genehmigte Aufzüge und Gruppenbildungen. Dabei seien zwei Polizisten verletzt worden. Insgesamt waren rund 1000 Corona-Gegner und ungefähr 400 Gegendemonstranten in der Stadt. Im Vorfeld hatte die Stadt zwei geplante Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen verboten und dafür Rückendeckung von den Gerichten erhalten. Noch am Samstag hatte das Bundesverfassungsgericht zwei gegen die Verbote gerichtete Eilanträge abgewiesen. Mehrere Hundert Corona-Leugner haben gestern in Düsseldorf demonstriert. Viele Teilnehmer hätten keine Masken getragen, berichtet ein Polizeisprecher. Zunächst hätten sich Demonstranten in der Innenstadt versammelt. Als die Versammlung für beendet erklärt worden sei, seien sie in verschiedenen Gruppen quer durch die Stadt zum Landtag gezogen. Sie wurden teils von Einsatzkräften gestoppt oder während ihres Fußmarschs begleitet, wie es hieß. Drei Polizisten seien verletzt worden. Wie die Polizei in einer Bilanz am späten Abend mitteilte, hatte ein angemeldeter Aufzug bereits während der Sammelphase einen Zulauf im vierstelligen Bereich. Die Stadt Düsseldorf hatte allerdings eine beschränkende Verfügung auf maximal 250 Teilnehmer für einen Aufzug erlassen. Die Versammlung wurde nach etwa einer halben Stunde von der Versammlungsleiterin beendet, so die Polizei. Bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen mit rund 200 Teilnehmern hat die Polizei in Bremen mehrere Verstöße geahndet. Mehrere Teilnehmer hielten sich bereits auf dem Weg zur Versammlung nicht an die Abstandsregeln und trugen keine Masken, wie die Polizei mitteilte. 37 von ihnen hätten ärztliche Atteste vorgelegt. Ein Mann wurde kurzzeitig in Gewahrsam genommen. Zeitgleich fanden mehrere Gegenkundgebungen statt. Daran nahmen laut Polizei insgesamt etwa 100 Menschen teil. Die Polizei trennte die Versammlungen den Angaben nach und verhinderte ein Aufeinandertreffen. Eine angekündigte Demo in Berlin von Gegnern der Corona-Maßnahmen ist ausgefallen. Für den Nachmittag waren 5.000 Teilnehmer angemeldet worden, aber selbst Stunden nach dem angekündigten Start um 16 Uhr am Brandenburger Tor seien nur vereinzelt Anhänger gesichtet worden. Eine Absage der Initiatoren habe es nicht gegeben, berichtet die Berliner Polizei gegenüber dem rbb. Zuvor hatten rund 300 Menschen in der Friedrichstraße gegen die Corona-Politik protestiert. In Kiel hat es Demonstrationen für und gegen die Corona-Maßnahmen gegeben. Dabei hätten sich mehr als die zuvor angemeldeten 900 Teilnehmer bei dem Protest gegen die Corona-Politik versammelt, weshalb die Veranstaltung laut Polizeisprecher beendet worden ist. In der Nähe der Kritiker hatten sich zudem rund 450 Gegendemonstranten versammelt. Die Stimmung sei laut gewesen, aber weitgehend friedlich geblieben. Nach dem Auflösung der Demo seien die meisten Menschen gegangen, einige Kleingruppen hätten sich noch in der Nähe des Rathausplatzes aufgehalten. Eine der Gruppen war den Angaben zufolge zudem unangemeldet auf dem Westring gelaufen, wurde allerdings von den Beamten gestoppt. Die Polizei war heute mit zahlreichen Einsatzkräften, Wasserwerfern und einem Hubschrauber unterwegs. Sachsens Landeschef Michael Kretschmer kritisiert das Verhalten der AfD und eines Teils der Bevölkerung im Freistaat. Anders als Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer müssten viele Amtskollegen in Sachsen einen großen Teil ihrer Zeit damit verbringen, “wirre Verschwörungstheorien” und Bösartigkeiten zurückzuweisen, so Kretschmer auf dem Landesparteitag der CDU in Dresden. Der AfD, “Querdenkern” und anderen “verschwurbelten Menschen” wirft Kretschmer vor, die Verantwortlichen von der Arbeit abzuhalten, Leute zu irritieren und den klaren Kurs, den man bei der Bekämpfung der Pandemie brauche, kaputtzumachen.

Der Energiekonzern RWE steht in den Startlöchern, um seine Beschäftigten gegen das Coronavirus zu impfen. “RWE könnte nächste Woche loslegen – wenn es Impfstoff für die Betriebe gibt”, sagt Vorstandschef Rolf Martin Schmitz der “Rheinischen Post”. “Unsere 17 Betriebsärzte stehen bereit, sie könnten 80 bis 100 Mitarbeiter am Tag impfen. Dann wären wir in zwei Wochen mit der Belegschaft durch und würden anschließend anbieten, die Familien der Mitarbeiter zu impfen.” An vielen Standorten seien Test- und Impfstraßen schon eingerichtet. Zudem seien zahlreiche Schnelltests und Selbsttests geordert worden, damit sich alle Mitarbeiter im Homeoffice regelmäßig testen könnten.

Fast jeder dritte Verbraucher in Deutschland (rund 31 Prozent) ist einer aktuellen Umfrage zufolge angesichts der Corona-Pandemie noch unentschlossen, ob er in diesem Jahr in Urlaub fahren soll oder nicht. Für etwa 28 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher sind Reisen im Corona-Jahr 2021 schlicht kein Thema. Das ist das Ergebnis einer Umfrage der Unternehmensberatung PwC. Nur gut 15 Prozent der Befragten gaben bei der Umfrage an, bereits eine Urlaubsreise gebucht zu haben. Weitere 27 Prozent haben zwar noch nicht gebucht, planen aber eine Urlaubsreise. Bei den Verbrauchern, die in diesem Jahr keine Reise planen, hat das laut Umfrage häufig ebenfalls mit der Pandemie zu tun. Immerhin 58 Prozent von ihnen gab an, ihnen sei das Ansteckungsrisiko zu hoch. Und rund 39 Prozent fanden die zu erwartenden Einschränkungen am Urlaubsort zu einschneidend. Knapp jeder Dritte gab allerdings auch an, sich keinen Urlaub leisten zu können. Mehrfachnennungen waren bei dieser Frage möglich.

Europäische Staaten wie Dänemark, Tschechien, Lettland und Litauen sitzen auf Millionen von Impfdosen des Herstellers Astrazeneca, die sie nicht mehr verimpfen wollen – wegen des erhöhten Risikos seltener Blutgerinnsel. Andere Länder allerdings sind verzweifelt auf der Suche nach Impfstoff und wollen das verschmähte Mittel gerne kaufen. Dazu gehört die Ukraine. Das Land hat bislang gerade einmal eine Millionen Impfdosen erhalten und hat damit einer der langsamsten Impfkampagnen in ganz Europa. “Niemand würde eine Impfung zurückweisen”, zitiert Bloomberg den ukrainischen Gesundheitsminister Maksim Stepanow. “Die Vorteile aller zugelassenen Impfstoffe überwiegen die Risiken bei weitem.” Seinen Angaben zufolge befindet sich die Ukraine bereits in Verhandlungen mit mehreren europäischen Staaten, um deren verschmähte Astrazenecadosen zu kaufen. In Italien ist die Zahl der Corona-Infektionen binnen eines Tages um 15.370 auf 3,857 Millionen gestiegen. Am Freitag waren mit 15.943 sogar etwas mehr Neuinfektionen registriert worden. Die Zahl der neuen Todesfälle bezifferte das Gesundheitsministerium auf 310. In der bosnischen Hauptstadt Sarajevo ist es wieder zu Straßenprotesten wegen der schleppenden Beschaffung von Impfstoff gegen das Coronavirus gekommen. Autofahrer blockierten mit ihren Fahrzeugen den Bahnhofsplatz in Sarajevo. Zahlreiche Demonstranten marschierten danach vor das bosnische Parlament, wie das Nachrichtenportal “klix.ba” berichtete. Sie prangerten zudem eine mangelhafte Versorgung der an Covid-19 Erkrankten an und forderten den Rücktritt der bosnischen Gesamtregierung sowie der Regierung der Föderation BiH, des bosniakisch-kroatischen Landesteils. In Bosnien wird wenig geimpft. Die Vakzine, die zur Verfügung stehen, stammen aus internationalen Spenden oder dem internationalen Impfstoff-Programm Covax. In Lettland ist eine einmalige Impfaktion zur Vergabe von übrig gebliebenen Astrazeneca-Impfdosen zu einem vollen Erfolg geworden. Vor den Impfstationen in mehreren Städten des baltischen EU-Landes waren die Warteschlangen so lang, dass die Impfungen ohne vorherige Terminvergabe vorzeitig beendet wurden. In der Hauptstadt Riga überstieg die Nachfrage bereits eine gute Stunde nach Öffnung der beiden großen Impfzentren die Zahl an verfügbarem Impfstoff. Auch in anderen lettischen Städten wollten mehrere Dutzende wartende Menschen das zusätzliche Impfangebot wahrnehmen.

Seit Beginn der Pandemie sind weltweit bereits mehr als drei Millionen Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Das geht aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Damit ist die Zahl der global bekannten Corona-Todesfälle innerhalb von rund drei Monaten von zwei auf drei Millionen angestiegen. Weltweit gab es bislang mehr als 140 Millionen bestätigte Infektionen mit dem Virus, wie Daten der Universität zeigen. Experten gehen bei Infektionen und Todesfällen von einer noch höheren Dunkelziffer aus. Gut ein Jahr nach Beginn der Corona-Pandemie ist die Maskenpflicht im Freien in Israel aufgehoben worden. Auf den Straßen waren am Sonntagmorgen bereits viele Menschen ohne Mundschutz unterwegs. In Innenräumen, die öffentlich genutzt werden, gilt die Pflicht weiterhin. Experten gehen aber davon aus, dass sie angesichts der stark gesunkenen Infektionszahlen in einem Monat ebenfalls aufgehoben werden kann. Erstmals seit einem Jahr wurden auch viele Schulen wieder vollständig geöffnet. Die Kinder und Jugendlichen lernen wieder in Klassenverbänden statt in kleinen Gruppen. In den Klassenräumen gilt allerdings weiterhin Maskenpflicht. Indien meldet mit 261.500 Corona-Neuinfektionen erneut einen Höchstwert. Insgesamt wurde nun bei fast 14,8 Millionen Menschen das Coronavirus nachgewiesen, wie das Gesundheitsministerium mitteilt. Indien mit seinen rund 1,35 Milliarden Einwohnern weist damit weltweit die zweitmeisten Ansteckungsfälle auf, nach den USA, die mehr als 31 Millionen Fälle verzeichnen. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus steigt in Indien binnen 24 Stunden um 1501 auf 177.150. Angesichts einer außer Kontrolle geratenen Corona-Pandemie haben Gouverneure brasilianischer Bundesstaaten “humanitäre Hilfe” bei den Vereinten Nationen angefragt. Sie ersuchten im Videogespräch mit der stellvertretenden UN-Generalsekretärin Amina Mohammed Hilfe beim Kauf von Impfstoffen und Intubationsmedikamenten, wie das Nachrichtenportal “G1” berichtete. “In elf Bundesstaaten (von 26) fehlen Krankenhaus-Patienten Schmerz- und Beruhigungsmittel sowie Sauerstoff”, sagte demnach der Gouverneur des Bundesstaates Piauí, Wellington Dias von der Arbeiterpartei. Erst kürzlich berichtete “BBC Brazil”, dass 1300 Babies bereits an Covid-19 gestorben seien. 13.832.455 Millionen Menschen haben sich nach Daten des Gesundheitsministeriums im größten Land in Lateinamerika mit dem Coronavirus infiziert, 368.749 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Präsident Jair Bolsonaro hat die Verantwortung auf die Bundesstaaten abgeschoben. Der politische Druck auf ihn steigt wegen seiner fehlenden Reaktion auf die Pandemie. Katar will zur Fußball-WM 2022 nach Möglichkeit nur gegen das Coronavirus geimpfte Fans in die Stadien lassen. “Wir verhandeln und sprechen mit Impfstoff-Anbietern darüber, wie wir sicherstellen können, dass jeder WM-Besucher geimpft ist”, sagt Katars Außenminister Mohammed bin Abdelrahman al-Thani bei einer von Indien ausgerichteten Konferenz. Es würden Programme entwickelt, um allen Teilnehmern Impfungen anzubieten. “Wir werden hoffentlich in der Lage sein, (die WM) als Covid-freie Veranstaltung auszurichten”, so Scheich Mohammed. In dem reichen Emirat am Golf leben rund 2,7 Millionen Menschen, davon etwa 300.000 Einheimische.

Beitragsfoto © Anna Shvets (pexels)

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