Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet binnen eines Tages 6885 Corona-Neuinfektionen und 90 neue Todesfälle. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 9549 Neuinfektionen und 180 neue Todesfälle verzeichnet. Das RKI weist darauf hin, dass rund um die Osterfeiertage vielerorts meist weniger Tests gemacht und gemeldet werden. Zudem könne es sein, dass nicht alle Gesundheitsämter und zuständigen Landesbehörden an allen Tagen an das RKI übermitteln. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner liegt bei 123,0. Am Vortag gab das RKI diese Sieben-Tage-Inzidenz mit 128,0 an, vor drei Wochen mit 83,7. Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 4144 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 2309 davon werden beatmet. Rund 4662 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. Mit Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz ist die bayerische Stadt Hof die am stärksten von der Pandemie betroffene Region Deutschlands. Dem neuesten Datenstand des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge weist die kreisfreie Stadt einen Wert von 486,6 neu registrierten Fällen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche auf. Hinter Hof folgen der Landkreis Greiz in Thüringen (437,4) und der Landkreis Kronach in Bayern (377,6). Von den zehn Regionen mit den höchsten Werten liegen laut RKI sechs in Thüringen, drei in Bayern und einer in Sachsen. Die größten Lichtblicke gibt es laut RKI in Nordfriesland. Demnach weist der Kreis in Schleswig-Holstein die bundesweit niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz auf (18,1), dahinter folgt der Kreis Plön in Schleswig-Holstein (21,8). Aktuell liegt in drei Bundesländern die 7-Tage-Inzidenz unter der “Notbremsen”-Schwelle von 100. Den niedrigsten Wert verzeichnet Schleswig-Holstein, wo die Inzidenz zuletzt leicht nachgab auf 66,5. Trauriger Spitzenreiter ist erneut Thüringen, wo die Inzidenz bei 227 liegt, auch wenn sie zuletzt um 7,5 Punkte sinkt. Unter den westdeutschen Bundesländern weist das Saarland den größten Zuwachs (plus 3,1) auf 91,3 auf. Den größten Zuwachs verzeichnet jedoch Sachsen mit einem Plus von 4,8 auf 189,7. Nach dem schleppenden Start der Corona-Impfungen beginnt nun die zweite Stufe der Impfkampagne in Deutschland: In dieser Woche wollen bundesweit 35.000 Hausärzte mit Impfungen gegen das Coronavirus loslegen. Einige Praxen starten bereits heute, andere warten noch auf Impfstoff und wollen in den nächsten Tagen folgen. Seit Beginn der Impfkampagne Ende Dezember wurden die Vakzine bisher vor allem in den bundesweit 430 Impfzentren verabreicht. Zunächst steht den Hausärzten nur ein überschaubares Angebot zur Verfügung. In der ersten Woche erhalten alle Praxen zusammen 940.000 Impfdosen. Das sind rein rechnerisch gut 26 Dosen pro Praxis. In der Woche vom 26. April gibt es dann aber einen deutlichen Schub, dann können die Praxen insgesamt mit mehr als drei Millionen Dosen rechnen. Der von Armin Laschet geforderte “Brücken-Lockdown” soll etwa zwei bis drei Wochen dauern. Das sagte der NRW-Ministerpräsident im “Morgenmagazin” von ARD und ZDF. “Wir sollten noch einmal Anstrengungen unternehmen und das öffentliche Leben reduzieren”, so der CDU-Chef. Durch den Impf-Start in den Hausarztpraxen könne nun Tempo gemacht werden. “Und wir erkennen, dass schon in ganz kurzer Zeit 20 Prozent, danach 30,40 Prozent der deutschen Bevölkerung geimpft ist”, sagte Laschet weiter. Die Idee eines “Brücken-Lockdowns” sei nicht neu. Auch die wieder zurückgenommenen Pläne für eine “Osterruhe” seien in eine ähnliche Richtung gegangen. “Etwas vergleichbares brauchen wir.” Der FDP-Vizevorsitzende Wolfgang Kubicki hat die Forderung von CDU-Chef Armin Laschet nach einem “Brücken-Lockdown” als “Verzweiflungstat” kritisiert. Die Menschen sollten noch stärker eingeschränkt werden, “um das Scheitern der Impfstrategie der CDU-geführten Bundesregierung zu überdecken”, sagte der Vizepräsident des Bundestages den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Außerdem entstehe der Eindruck, Laschet wolle ‘bei der Unions-Kanzlerfrage wieder Boden gutmachen. Kubicki betonte: “Viele Menschen im Land haben genug von neuen, noch härteren Einschränkungsankündigungen und wollen vielmehr, dass die Bundesregierung endlich ihren Job vernünftig macht. Nach einem Lockdown, der im November begann und nur kurz währen sollte, sind solche Parolen eine Zumutung.” Trotz steigender Infektionszahlen beginnt das Saarland heute mit einem Ausstieg aus dem Corona-Lockdown. Eine ganze Reihe von Einrichtungen und Häusern darf wieder öffnen, neben der Außengastronomie zählen auch Kinos, Theater, Konzerthäuser, Fitnessstudios und Tennishallen dazu. Wer das Angebot nutzen möchte, braucht in der Regel einen negativen Corona-Schnelltest, der nicht älter als 24 Stunden sein darf. Zudem dürfen sich im Freien bis zu zehn Personen treffen, auch am Biertisch, wenn sie negativ getestet worden sind. Zum Start der Corona-Impfungen in vielen Hausarztpraxen fordert Verbandschef Ulrich Weigeldt Klarheit über die Nebenwirkungen des Präparats von Astrazeneca. “Impfen darf nicht zur Mutprobe werden – weder für die Patienten noch für den Arzt”, sagte der Chef des Hausärzteverbandes. Es fehle an Klarheit, welche Vorerkrankungen und Prädispositionen die Geimpften gehabt hätten, bei denen Hirnvenenthrombosen aufgetreten seien, kritisierte Weigeldt. “Hausärzte kennen ihre Patienten und könnten differenzierte Entscheidungen treffen – alle unter 60 Jahre von der Impfung mit Astrazeneca auszuschließen, ist sehr holzschnittartig.” An einem Corona-Testzentrum im Berliner Stadtteil Tiergarten sind mehrere Brandschäden und andere Sachbeschädigungen festgestellt worden. Eine Mitarbeiterin des Testzentrums am Lützowplatz habe die Schäden am Sonntagmorgen an einem aufgestellten Zelt und einem Container entdeckt, teilte die Polizei mit. Das Feuer sei offenbar von selbst erloschen. Zudem seien sechs Werbebanner auf dem Gelände mit einem scharfen Gegenstand beschädigt worden. Eine politische Motivation werde geprüft, hieß es. Bei Kontrollen der Ausgangssperren entdeckte die Polizei allein in vielen niedersächsischen Landkreisen Dutzende Verstöße. In den Kreisen Cloppenburg und Vechta wurden von Ostersonntag bis zum Morgen des Ostermontags 58 Bußgeldverfahren eingeleitet, wie die Polizei mitteilt. Dabei ging es um Verstöße gegen die Kontaktbeschränkungen allgemein wie um die Ausgangsbeschränkungen im Kreis Cloppenburg. In einer Lagerhalle in Garrel im Kreis Cloppenburg wurde eine Hochzeitsfeier mit 31 Menschen aufgelöst. Im Emsland und in der Grafschaft Bentheim schrieb die Polizei am Samstag und Sonntag 87 Anzeigen wegen Verstößen gegen die Auflagen. Allein 33 Fälle davon betrafen Verletzungen der Ausgangssperre im Kreis Emsland. Der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar moniert mangelnde Transparenz der Anbieter der Luca-App. “Ohne den Quellcode ist nicht einsehbar, wie eine Software funktioniert”, sagt Caspar der “Rheinischen Post”. Ein Quellcode ist der lesbare Text eines Computerprogramms. Die Luca-App wird dem Bericht zufolge in einigen Bundesländern bereits zur Kontaktnachverfolgung in der Pandemie genutzt, darunter Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Baden-Württemberg. Weitere Länder planen demnach den Einsatz. Die datenschutzrechtlichen Dokumentationen müssten vor der Inbetriebnahme erstellt und das Risiko für die Rechte und Freiheiten der betroffenen Menschen müsse bekannt sein, sagt Caspar. Die Datenschutzfolgenabschätzung sei noch nicht bekannt gegeben, sie sei aber für eine datenschutzrechtliche Bewertung unerlässlich. “Dies sollte dringend nachgeholt werden; insbesondere, da die App in einigen Kommunen und Ländern bereits zum Einsatz kommt.” Die Zukunftsängste der Deutschen haben sich während der Corona-Pandemie verschärft. Das geht aus einer Studie der Bertelsmann-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem infas Institut hervor, aus der das Redaktionsnetzwerk Deutschland zitiert. Während im Frühjahr des vergangenen Jahres noch 38 Prozent der Befragten der Aussage “Ich mache mir große Sorgen um meine Zukunft” zustimmten, waren es laut der Studie im Dezember bereits mehr als 50 Prozent. Im Rahmen der Studie “Gesellschaftlicher Zusammenhalt in Zeiten der Pandemie” befragten die Forscher im vergangenen Jahr 611 Menschen drei Mal. Vor allem bei jungen Menschen unter 30 Jahren nahmen die Zukunftsängste deutlich zu. Im Dezember 2020 äußerten laut der Studie zwei Drittel der Befragten in dieser Altersgruppe Zukunftssorgen, während der Wert in den anderen Altersgruppen zwischen rund 20 und 40 Prozent lag. Die Corona-Lage in Spanien spitzt sich zu. Offiziellen Daten zufolge steigt die Zahl der Infizierten pro 100.000 Einwohner, die sich in den vergangenen 14 Tagen mit Covid-19 infiziert haben, auf 163,4. Am Samstag waren es noch 151,8 gewesen. Der Leiter des Gesundheits-Notdienstes, Fernando Simon, sagt, die Zahl der Neuinfektionen steige landesweit und im Gesundheitssystem beginne sich Druck aufzubauen. Gleichwohl sei die Entwicklung nicht so heftig wie bei den vergangenen Infektionswellen. Frankreich hat heute fast 10.800 Neuinfektionen gemeldet – das sind über 1000 mehr als am Montag vor einer Woche, als 9094 neue Fälle gemeldet wurden. Der 7-Tage-Schnitt der Neuinfektionen stabilisiert sich zuletzt bei knapp unter 40.000. Zudem meldet Frankreich 197 neue Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus – vor genau einer Woche waren es noch 387. Am Samstag war in Frankreich zum dritten Mal ein landesweiter Lockdown in Kraft getreten. Das türkische Gesundheitsministerium hat rund 43.000 Corona-Neuinfektionen an einem Tag gemeldet. Die Zahl lag damit den vierten Tag in Folge über der Marke von 40.000. Zudem wurden 193 Todesfälle innerhalb von 24 Stunden im Zusammenhang mit Covid-19 registriert, wie das Ministerium mitteilte. Die Sieben-Tage-Inzidenz ist besonders in der Millionenmetropole Istanbul hoch und lag zuletzt bei rund 590 Fällen pro 100.000 Einwohner in einer Woche. Das Land mit rund 84 Millionen Einwohnern hatte die Corona-Beschränkungen Anfang März teilweise aufgehoben – seitdem steigen die Fallzahlen rapide. Inzwischen gelten wieder strengere Maßnahmen in bestimmten Regionen. In Russland melden die Gesundheitsbehörden 8646 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Damit steigt die Zahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle auf insgesamt fast 4,59 Millionen. 343 Menschen starben innerhalb eines Tages in Zusammenhang mit dem Virus. Der Corona-Arbeitsgruppe der Regierung zufolge steigt die Zahl der Todesfälle damit auf 100.717. Das Statistikamt Rosstat, das eine eigene Erhebung vornimmt, hatte am Freitag mit mehr als 225.000 Toten zwischen April 2020 und Februar 2021 eine wesentlich höhere Zahl genannt. Den Behörden zufolge sind die Rosstat-Daten umfassender, weil sie auch Fälle aus Autopsieberichten enthalten, die für die tägliche Erfassung der Todesfälle nicht verfügbar sind. In den USA verzeichnen die Gesundheitsbehörden 36.670 neue Fälle binnen 24 Stunden. Das ergibt eine Datenauswertung der “New York Times”. Damit haben sich insgesamt mehr als 30,7 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Virus steigt um 277 auf 554.579. Die USA weisen weltweit die höchsten Infektions- und Todeszahlen auf. Venezuela hat mit 1786 Neuinfektionen binnen 24 Stunden einen neuen Höchstwert erreicht. Insgesamt seien binnen einer Woche mehr als 9400 Neuinfektionen verzeichnet worden, sagt Präsident Nicolás Maduro im staatlichen Fernsehen. Mehr als 1600 Menschen starben seit Pandemiebeginn in dem rund 30 Millionen Einwohner zählenden südamerikanischen Land an oder mit dem Coronavirus. Die Zahlen werden jedoch von der Opposition und Nichtregierungsorganisationen infrage gestellt. Krankenhäuser und Kliniken sind laut Augenzeugenberichten überfüllt. In Venezuela breitet sich derzeit die hochansteckende brasilianische Mutante rasant aus.
Beitragsfoto © Edward Jenner