Eine richtig gute Idee

VON WALTER SCHUBERT

Unser Landesvater Armin Laschet hatte ja angekündigt, die Ostertage zum „nachzudenken“ zu nutzen. Jetzt schon? Immerhin ist ja grundsätzlich nichts dagegen einzuwenden. Wenn Politiker überhaupt nachdenken, ist das durchaus positiv und kommt ja nicht immer vor. Das er dann für das verkündete Ergebnis die ganzen Ostertage gebraucht hat, macht einen dann doch stutzig. „Brücken-Lockdown“ heißt jetzt seine Zauberformel. Nachdem es der „Wellenbrecher-Lockdown“ und der „Lockdown-Light“ schon ganz fein gerichtet haben, sollen wir jetzt über eine Brücke gehen. Wohin führt die Brücke, wie lang ist sie und ist sie stabil genug? Was sind denn konkret die Maßnahmen und worin unterscheiden sie sich von den bisherigen? Wie lange soll das dauern? Laschet sagt „drei Wochen müssten reichen“. Aha – dann sind alle oder zumindest genügend Menschen geimpft? Und woher weiß denn der Überschlaue das? Als ich das erste Mal in den Nachrichten vom „Brücken-Lockdown“ gehört habe fiel mir spontan das gezeigte Bild der Rheinbrücke ein. Ich denke, dass es mehr um eine politische Profilierung eines möglichen Kanzlerkandidaten geht. 

Noch eine persönliche Erfahrung: Immerhin ist es nach vielen Versuchen gelungen uns für eine Impfung zu registrieren. Das war es dann aber auch. „Wählen Sie bitte einen Impftermin aus“ heißt es und man freut sich über diesen Service. Dass aber bis in den Juni kein Tag frei ist, dass man keinen Tag markieren kann, holt einen dann wieder auf den Boden zurück. Deutschland ist ja international schon ganz schlecht im Impfranking aufgestellt. Und NRW wird in Deutschland ganz am Ende gelistet. Wir fühlen uns zur Zeit richtig gut aufgehoben. 

Aber keine Sorge: Nur noch drei Lockdown – dann ist Weihnachten.