Sprachbildung und berufliche Integration

Handlungsschwerpunkte des Kommunalen Integrationszentrums (KI)

Rheinisch-Bergischer Kreis | Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen mit Einwanderungsgeschichte verbessern – das ist eines der Schwerpunktthemen, dem sich das Kommunale Integrationszentrum (KI) auch im Jahr 2021 verstärkt widmet. Insbesondere soll das Angebot an Sprachbildung in der Region ausgeweitet werden. Die berufliche Integration junger Menschen im Alter von 18 bis einschließlich 27 Jahren soll zudem mithilfe einer engen Betreuung gefördert und die Jugendlichen auf ihrem Weg zu einem erfolgreichen schulischen oder beruflichen Abschluss begleitet werden. „Unser Ziel ist es, dass sich die jungen Erwachsenen schnell in unsere Gesellschaft integrieren können. Dazu zählt es nicht nur, sich verständigen zu können, sondern auch die eigenen Bildungsperspektiven zu erkennen und ergreifen zu können, um den Lebensunterhalt selbstständig zu sichern“, betont Bildungs- und Integrationsdezernent Dr. Erik Werdel.

Das KI berät junge volljährige Geflüchtete, die aktuell eine Duldung oder Aufenthaltsgestattung haben. Die Mitarbeitenden begleiten diese bei Behördengängen und vermitteln beispielsweise vorbereitende Kurse für den Einstieg in die Ausbildung oder ins Studium.

KI unterstützt Sprachbildung auch zu Zeiten von Corona

Seit Beginn der Corona-Pandemie bietet das KI viele seiner Netzwerk- und Beratungsangebote digital an, um den Kontakt zu Menschen mit Fluchterfahrung zu halten und sie bestmöglich dabei zu unterstützen, sich möglichst schnell zu integrieren. Die Mitarbeitenden des KI fokussierten sich direkt im Anschluss an die Schulschließungen auf die Bereitstellung von gezielten Förderangeboten für Kinder und Jugendliche mit Fluchterfahrung, damit diese ihren Integrationsprozessen weiter fortsetzen können. 

Gemeinsam mit dem Schulamt des Rheinisch-Bergischen Kreises ermittelte das KI die Deutsch-Kenntnisse der neuzugewanderten Schülerinnen und Schüler, um individuell geeignete Fördermaterialien zusammenzustellen. Die Familien erhielten persönliche Lernmappen, die unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen gebracht, wieder abgeholt, korrigiert und durch neue Materialien ersetzt wurden. Die Jugendlichen konnten somit trotz pandemiebedingten eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten weiter Deutsch lernen. 

Das Erlernen der deutschen Sprache wird zudem durch ein weiteres Projekt unterstützt: Das KI bietet bereits seit Juni 2020 Kurse von „Online-Sprachpatinnen und -paten“ an. Aktuell werden rund 50 Kinder und Jugendliche in dem Projekt gefördert. Vor allem qualifizierte Lehramtsstudierende mit pädagogischen Erfahrungen unterrichten über ein Onlinetool. Dafür nutzen sie individuelle Unterrichtsmaterialen, die das KI zur Verfügung stellt. Wichtige Inhalte werden mehrmals wöchentlich wiederholt und vertieft, damit das Erlernen der neuen Sprache so schnell wie möglich gelingt. Im Schulterschluss mit zahlreichen engagierten Ehrenamtsinitiativen und Partnern in den Schulen werden die Integrationsprozesse somit trotz der Corona-Pandemie weiter vorangetrieben.

Die Ehrenamtsinitiativen werden in diesem Jahr weiterhin durch das KI über das Landesprogramm „KOMM-AN NRW“ gefördert, um vor Ort neben der Durchführung von Projekten auch Begegnungsstätten auszustatten.

Kreisweite Integrationsangebote bündeln und Zusammenarbeit stärken

Um mit Partnern aus Behörden, Bildungseinrichtungen und Ehrenamt noch intensiver zusammenzuarbeiten und Brüche in der Integrationskette zu vermeiden, koordiniert das KI in diesem Jahr zudem die kreisweite Einführung des Landesprogramms „Kommunales Integrationsmanagement“. Die Kommunen können in diesem Kontext sogenannte Casemanagerinnen und Casemanager einstellen, die die Bedarfslagen der Zugewanderten vor Ort und mögliche Optimierungsansätze in der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen integrationsrelevanten Institutionen und Behörden identifizieren. „Es gibt viele gute Integrationsangebote und Initiativen vor Ort. Institutionellen Hürden oder fehlende rechtskreisübergreifende Strukturen erschweren den Integrationsprozess jedoch manchmal. Genau an dieser Stelle setzen die Casemanager an. Auf Kreisebene sammeln wir deren Erkenntnisse und Erfahrungen, um gemeinsam mit den Kommunen die vorhandenen Strukturen und Angebote kreisweit noch besser auszugestalten“, so Sophia Tiemann, Leiterin des Amtes für Bildung und Integration. Das Ziel ist es, Lücken in der Ausgestaltung des aufeinander abgestimmten Integrationsmanagements für die Region zu identifizieren, gemeinsame Lösungen zu finden und Synergien zu schaffen.

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