LOTTE LENYA: WARUM BIN ICH NICHT FROH?

Ein Fernsehtipp für Sonntag, 14. März 2021, 22.40 Uhr auf ARTE

Lotte Lenya ist eine der wichtigsten Interpretinnen des Brecht/Weill-Musiktheaters. Sie war die Ehefrau des Komponisten Kurt Weill und floh mit ihm 1935 in die USA. Lieder wie „Surabaya Johnny“, „Seeräuber-Jenny“, „Speak Low“ oder „September Song“ wurden erst durch ihre Darbietung zu Klassikern. Lotte Lenya setzte Maßstäbe, wird aber in der Rezeption von Brecht/Weills Werken öfter mal vergessen. Dabei war sie ein unersetzlicher Bestandteil im Werk ihres Mannes. Nach Kurt Weills frühem Tod 1950 widmet Lotte Lenya sich dem Erhalt seiner Arbeit und ermöglicht Songs wie „Mackie Messer“ Weltberühmtheit. 

Sie spielt die „Seeräuber-Jenny“ bei der Uraufführung der Dreigroschenoper 1928 in Berlin, in der Verfilmung von 1931 und erneut in den 50er Jahren in der Broadway-Inszenierung der „Threepenny Opera“, für die sie einen Tony-Award bekommt. In den 50er und 60er Jahren hat sie großen Erfolg in den USA. So spielt die lesbischen KGB-Agentin Rosa Klebb in dem James Bond-Film „Liebesgrüße aus Moskau“ – eine Rolle, die bis heute Kult ist – und sie prägt den Song „So What“ der Fräulein Schneider in dem Musical „Cabaret“. 

Lotte Lenya brachte immer ihre eigenen, tragischen Lebenserfahrungen mit auf die Bühne – ungefiltert und direkt. Jedes unechte Gefühl war ihr zuwider. Lenya steht für Menschlichkeit, Ehrlichkeit, Direktheit – das hat sie berühmt gemacht und bei manchen auch berüchtigt. In LOTTE LENYA – WARUM BIN ICH NICHT FROH? führt Lotte Lenya durch ihr Leben: visualisiert mit Hilfe von umfangreichen Interviewsaufnahmen oder durch Rezitationen der Schauspielerin, Sängerin und Lenya-Verehrerin Meret Becker. Der Film zeigt auch, wie sehr sich ihre traumatische Lebenserfahrung in ihrem Werk widerspiegelt. Sie machte keinen Unterschied zwischen Leben und Bühne – genau darin liegt ihr besonderer Zauber, ihre Einzigartigkeit und ihre Tragik.

 Programmhinweis auf ARTE.tv

Buch und Regie KATJA DUREGGER Ton ALEXANDER HEINZE | NIKOLA CHAPELLE | MAXIMILIAN PELLNITZMusikkomposition PABLO PAREDES Tonmischung ANDRÉ MAGER Kamera JULIA WEINGARTEN | TOM BERGMANN | SMINA BLUTH Montage VOLKER GEHRKE Grafik ARNO BLUMENSTOCK Farbkorrektur UWE ARNOLDProduktionsleitung OLIVER LAU Producer THOMAS ROSENBERG | ANNA STEUBER Produzent ANDRÉ SCHÄFERRedaktion KATHRIN BRINKMANN Eine Produktion der FLORIANFILM GMBH im Auftrag des ZDF in Zusammenarbeit mit ARTE

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.