Den Beitrag entnehmen wir mit freundlicher Genehmigung dem Bürgerportal Bergisch Gladbach:
Rheinisch-Bergischer Kreis | Die Landesregierung erweitert in den kommenden Wochen den Kreis der Impfberechtigten auf Personen aus der Priorisierungsgruppe 2, teilte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann mit. Davon profitieren nach und nach zahlreiche Personengruppen, über die Beschäftigten in Arztpraxen, Grundschulen und Kitas hinaus.
„Wir setzen dabei unsere Strategie fort, insbesondere infektionsgefährdete und verletzliche Gruppen zu impfen,“ sagte Laumann. Neben dem Schutz der Geimpften sei es das erklärte Ziel, den zur Verfügung stehenden Impfstoff zügig zu verimpfen. Gerade beim Impfstoff von AstraZeneca waren zuletzt in einzelnen Bundesländern Rückstände aufgelaufen.
Gleichzeitig verschiebt das Land NRW bei der Impfung mit Astrazeneca die Zweitimpfung von der neunten auf die zwölfte Woche und gewinnt so mehr Spielräume für die Erstimpfung.
Die Impfangebote sollen „durch die koordinierenden Einheiten der Impfzentren“ mit Arbeitgebern, Dienstherren bzw. Einrichtungsleitungen abgestimmt werden. Die Impfungen erfolgen entweder in den Impfzentren oder in den Einrichtungen. Sobald mehr Impfstoff zur Verfügung stehe, sollen auch Hausärzte und Betriebsärzte impfen.
Zu den nächsten Schritten teilte das Gesundheitsministerium eine Reihe neuer Details mit.
Gruppe 1: Höchste Priorität
- In den Alten- und Pflegeheimen seien Bewohnerschaft und Personal weitgehend geimpft.
- Auch die ambulanten Pflegedienste, Rettungsdienste und Hospize wurden bzw. werden gerade berücksichtigt.
- Alle Menschen, die in Arztpraxen im direkten Kontakt mit Patienten arbeiten, erhalten ab dem 1. März ein Impfangebot. Dazu kommen die Hebammen, Heilmittelerbringer, Personen im öffentlichen Gesundheitsdienst, das Personal von Blutspendedienste und in den Impfzentren. Das seien rund 300.000 Menschen.
Gruppe 2: Hohe Priorität
- Die Impfungen in den Krankenhäusern laufen weiter, hier seien noch 150.000 bis 200.000 Personen offen, die nicht zur Prioritätsgruppe 1 (Notaufnahme, Intensivstation, Coronastation) gehören.
Ab dem 8. März
Personal in der Kindertagespflege, rund 168.000 Menschen.
- Lehrer:innen in den Grundschulen, Sonderschulen und Förderschulen, rund 107.000 Personen
- Teile der Polizei, zunächst die Einsatzhundertschaften Bewohner, Personal und
- Beschäftigte in Behinderteneinrichtungen
Sobald wie möglich
- Pflegende Angehörige
- Bewohner von Obdachlosenunterkünften
- Bewohner von Flüchtlingsheimen
Ab Ende März
- Menschen mit speziellen Vorerkrankungen (die in der Coronavirus-Impfverordnung genannt sind). Sie sollen über Hausärzte identifiziert und informiert werden.
- Menschen mit Pflegestufe V, rund 18.000 Menschen, sollen ein Angebot für die Impfung zuhause bekommen. Dabei werden Ärzte des Impfzentrums mehrere Impflinge abfahren oder die Kassenärztlichen Vereinigungen organisieren eine Impfung über das Hausärztesystem.
- Danach sollen auch Menschen mit Pflegestufe IV, rund 56.000, ein Angebot zuhause erhalten.
Spätestens im Mai
- Alle Personen über 70
Gruppe 3: Erhöhte Priorität
Zum Start für die Gruppe 3 wurden keine neuen Angaben gemacht. Hierzu gehören alle Personen über 60, Beschäftigte bei besonders relevanten staatlichen Einrichtungen oder der kritischen Infrastruktur oder im Lebensmittelhande. Zudem weitere Lehrkräfte und Beschäftigte in der Kinder- und Jugendhilfe sowie Personen in prekären Lebensbedingungen.
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Auch Hausärzte sollen impfen
In der Regel erhalten alle Personen aus den genannten Gruppen, die nicht älter als 64 sind, den Impfstoff von Astrazeneca.
Sobald mehr Impfstoff zur Verfügung stehe, werden auch Hausärzte und Betriebsärzte impfen – neben den Impfzentren.
Laumann stellte klar, dass der Impfstoff von Astrazeneca nicht für die gesamte Bevölkerung zugänglich gemacht wird, sondern an der Priorisierung festhalte.
Die Planungen für die zweite Priorisierungsgruppe seien damit „noch längst nicht abgeschlossen“, sagte der Minister. Man werde in den nächsten Wochen „sukzessive darlegen, wann und wie die weiteren Gruppen, die in der Impfverordnung des Bundes genannt werden, ihr Impfangebot erhalten.”
Wie der neue Impffahrplan im Rheinisch-Bergischen Kreis umgesetzt werden soll, ist zunächst offen. Eine Anfrage des Bürgerportals liegt bei der Kreisverwaltung vor – aber auch die wird die Vielzahl von neuen Anforderungen erst einmal sortieren müssen.