Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert-Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 4732 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 60 weitere Todesfälle verzeichnet. Das geht aus Zahlen des RKI hervor. Vor genau einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 4369 Neuinfektionen und 62 neue Todesfälle verzeichnet. Am Montag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger, unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird. Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 2840 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 1658 davon werden beatmet. Rund 5166 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner (Sieben-Tage-Inzidenz) lag laut RKI am Montagmorgen bundesweit bei 65,8 – und damit höher als am Vortag (63,8). Vor vier Wochen, am 1. Februar, hatte die Inzidenz noch bei 91 gelegen. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. In der aktuellen Virus-Lage bleibt es vorerst bei nur einem Bundesland, das sich mit seinem Fallaufkommen unter der Obergrenze von 50 neu registrierten Corona-Infektionen binnen sieben Tagen je 100.000 Einwohner bewegt. Dem jüngsten RKI-Datenstand zufolge liegt weiter Rheinland-Pfalz (49,7) unter der 50er-Schwelle. Das höchste Fallaufkommen im Ländervergleich weist den RKI-Daten zufolge weiterhin Thüringen auf. Dort verharrt der Wert bei 126,5. Der Freistaat liegt somit weiter als einziges Bundesland über der 100er-Marke. Besser sieht es in Schleswig-Holstein aus, das sich knapp über der 50 bewegt (50,1). Bis auf das nördlichste Bundesland und Hamburg weisen alle Bundesländer gestiegene Werte auf. In Deutschland liegen den Länderangaben zufolge nur noch 44 Regionen bei einer 7-Tage-Inzidenz von maximal 35. Gestern waren es noch 55 und in der Vorwoche waren es schon einmal 78 Regionen. Mit Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz bleibt der bayerische Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge die am stärksten von der Pandemie betroffene Region Deutschlands. Dem neuesten Datenstand des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge (1. März, 3.10 Uhr) weist das oberfränkische Gebiet einen Wert von 286,3 neu registrierten Fällen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche auf. Dahinter folgt die bayerische Stadt Weiden in der Oberpfalz (262,0) und der thüringische Landkreis Schmalkalden-Meiningen (253,8). Von den 20 Regionen mit den höchsten Werten liegen laut RKI allein fünf in Bayern und vier in Thüringen. Die aktuell größten Lichtblicke gibt es laut RKI nahe dem Allgäu und an der Nordsee. Demnach weisen sowohl die Stadt Kaufbeuren in Bayern als auch der Landkreis Dithmarschen in Schleswig-Holstein einen einstelligen Wert (9,0) – und somit die bundesweit niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz – auf. In Thüringen sind weiter keine Fortschritte bei der Eindämmung der Coronavirus-Ansteckungswelle zu erkennen. Die Sieben-Tage-Inzidenz des zentral gelegenen Bundeslandes stieg RKI-Angaben zufolge zuletzt auf 126,5 Neuinfektionen in sieben Tagen je 100.000 Einwohner an. Thüringen weist seit Mitte Januar das bundesweit höchste Fallaufkommen auf. Bundesweit liegt die aktuelle Sieben-Tage-Inzidenz derzeit bei 63,8. Eine Party mit fast 40 Gästen in einer Drei-Zimmer-Wohnung in Berlin-Charlottenburg hat die Polizei auf den Plan gerufen. Die Beamten waren letzte Nacht wegen Lärmbelästigung alarmiert worden. Insgesamt trafen sie in der 70-Quadratmeter-Wohnung 15 Frauen und 21 Männer im Alter von 19 bis 55 Jahren an. Alle Teilnehmer der Party bekamen eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen die Infektionsschutzmaßnahmenverordnung. Mehrere Hundert überwiegend junge Menschen haben am Samstag in der Stuttgarter Innenstadt gegen die Corona-Regeln verstoßen. Sie trafen sich am Abend im Bereich des Schlossplatzes, ein Großteil von ihnen hielt sich nicht an Abstandsregeln und trug keinen Mund-Nasen-Schutz, wie ein Polizeisprecher mitteilt. Da auch gegen das Ansammlungs- und Alkoholverbot verstoßen worden sei, forderte die Polizei die Menschen auf zu gehen. Etliche wurden dabei den Angaben zufolge aggressiv und warfen Flaschen und Steine in Richtung der Polizisten. CDU-Chef und Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet drängt Bund und Länder dazu, beim Corona-Gipfel am Mittwoch wieder stärker zu “bundeseinheitlichen Lösungen” zu kommen. Er werde sich dafür einsetzen, dass man zu einer “differenzierten, vorsichtigen, angleichenden Öffnung in den 16 Ländern” komme, fügt er im ZDF mit Blick auf die Alleingänge einiger Bundesländer bei der Öffnungspolitik hinzu. Die FDP fordert vor den Spitzenberatungen von Bund und Ländern in der Corona-Pandemie weitere Öffnungsschritte. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey fordert mit Blick auf die Bund-Länder-Gespräche am kommenden Mittwoch Lockerungen bei den Corona-Beschränkungen. Die Bereitschaft, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, ist einer Studie zufolge in mehreren Ländern gestiegen. Bei Umfragen unter anderem in Deutschland, Großbritannien und Frankreich hätten im Februar deutlich mehr Menschen als noch im Dezember angegeben, sich eine Corona-Impfung vorstellen zu können, hieß es in einer Studie der Beratungsfirma KekstCNC. Insgesamt wurden Menschen in sechs Industrienationen befragt. Bundeswahlleiter Georg Thiel bringt eine bevorzugte Impfung der ehrenamtlichen Wahlhelferinnen und Wahlhelfer für die Bundestagswahl ins Spiel. SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach schlägt laut einem “Spiegel”-Bericht vor, die zweite Impf-Dosis erst am Ende des jeweils zugelassenen Spielraums zu verabreichen, um schneller mehr Menschen impfen zu können. Zudem plädiert er demnach für ein Testprogramm, wonach an Schulen und in Betrieben alle Menschen mindestens einmal pro Woche mithilfe von geschultem Personal einen Schnelltest machen sollen. Wer ein negatives Ergebnis habe, solle anschließend mit dem Nachweis einen Tag lang in Geschäfte gehen dürfen. Dadurch könnten die Läden zeitnah öffnen, natürlich weiterhin mit Maskenpflicht – gleichzeitig verhindere man aber Ansteckungen, zitiert der “Spiegel” Lauterbach. FDP-Chef Christian Lindner hat ein “nationales Impfportal” gefordert. Dieses solle den Zugang zu Impfterminen erleichtern, sagte er. Nach einem erneuten Anstieg der lokalen Corona-Zahlen durch die Ausbreitung der britischen Virus-Variante schließt die norwegische Hauptstadt Oslo alle Lokale und Geschäfte. Restaurants dürfen nur noch Essen zum Mitnehmen anbieten, Ausnahmen bei der vorübergehenden Geschäftsschließung gelten unter anderem für Supermärkte und Apotheken. Die Maßnahmen gelten von Mitternacht in der Nacht zum Dienstag bis vorläufig zum 15. März. Laut der norwegischen Gesundheitsbehörde FHI ist die britische Variante mittlerweile die dominierende in Oslo. Erstmals ist in Großbritannien auch eine Variante des Coronavirus nachgewiesen worden, die zuerst in der brasilianischen Stadt Manaus entdeckt worden war. Drei Fälle seien in England und drei weitere in Schottland bestätigt worden, teilen die Gesundheitsbehörden mit. In Italien verzeichnet das Gesundheitsministerium 17.455 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Am Samstag waren es 18.916. 192 weitere Menschen seien in Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben, am Vortag wurden 280 Todesfälle gemeldet. Seit Beginn der Pandemie starben in Italien 97.699 Menschen mit oder an dem Virus. Insgesamt wurden in dem Land mit gut 60 Millionen Einwohnern bislang 2,92 Millionen Menschen positiv auf das Coronavirus getestet. Sachsen, Bayern und Thüringen wollen einem Medienbericht zufolge Tschechien mit Corona-Impfstoff aushelfen. Ab Montag sei die Lieferung von insgesamt 15.000 Impfstoff-Dosen an das Nachbarland geplant. Die Färöer-Inseln haben erstmals seit Juli 2020 keinen aktiven Corona-Fall mehr. Laut der Corona-Webseite der Inselgruppe wurde die vorerst letzte infizierte Person am Freitag als gesund erklärt und aus der Quarantäne entlassen. Tausende Argentinier haben gegen die Vorzugsbehandlung politischer Verbündeter der Regierung bei der Corona-Impfung protestiert. Am Freitag vor einer Woche hatte Fernández den damaligen argentinischen Gesundheitsminister Ginés González García entlassen, nachdem bekannt geworden war, dass der Regierung nahe stehende Personen außer der Reihe geimpft worden waren. Insgesamt soll der Ex-Minister 3000 Impfdosen zur persönlichen Verfügung reserviert haben. In den USA scheint sich die neue Virus-Variante B.1.1.7 derzeit vor allem im südlichen US-Bundesstaat Florida auszubreiten. Wie aus Daten der US-Seuchenkontrollbehörde CDC hervorgeht, wurde die Mutation dort bereits in 500 Fällen nachgewiesen und damit so häufig wie nirgendwo sonst in den USA. Die US-Experten gehen davon aus, dass sich die Zahl der gemeldeten Fälle bald erhöhen wird. Die Laborkapazitäten zur Identifizierung der neuen Virus-Varianten befinden sich derzeit noch im Aufbau. Die sogenannte britische Variante dürfte bereits im Land kursieren. Nachgewiesen wurden einzelne B.1.1.7-Fälle bereits aus 44 Bundesstaaten. Auch die südafrikanische Variante B.1.351 und die brasilianische Mutation P.1 wurde in den USA schon in mehreren Regionen entdeckt. In den Fallzahlen scheint sich diese Entwicklung noch nicht niederzuschlagen. Die Zahl der gemeldeten Fälle in Florida etwa stagnierte zuletzt bei etwa 5700 pro Tag. In den Vereinigten Staaten zeichnen sich neue Probleme ab: Der stark rückläufige Trend der vergangenen Wochen ist zum Erliegen gekommen, die Fallzahlen stiegen wieder leicht an. Wie aus der Zählung der “New York Times” hervorgeht, kommen derzeit pro Tag rund 68.000 neue Coronavirus-Infektionen hinzu. Die Gesamtzahl der Fälle stieg damit auf 28,572 Millionen, die Zahl der Toten auf 511.850. Südafrika lockert angesichts weniger neu gemeldeter Corona-Fälle seine Lockdown-Maßnahmen.
NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CCXII)
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