NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CCXI)

Das Robert-Koch-Institit (RKI) meldet innerhalb eines Tages 7890 Corona-Neuinfektionen und 157 weitere Todesfälle. Damit steigt die Gesamtzahl der Todesfälle auf 70.045. Die sogenannte Sieben-Tages-Inzidenz liegt laut RKI weiter bei 63,8 und damit auf demselben Niveau wie am Vortag. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Infektionen in Deutschland seit Beginn der Pandemie steigt auf 2.442.336. Die Entwicklung der 7-Tage-Inzidenz in den Bundesländern auf Basis der Länderdaten: 13 von 16 Bundesländern melden steigende 7-Tage-Inzidenzen. Baden-Württemberg liegt nach 14 Tagen unter 50 nun wieder exakt bei 50,0 und damit wieder auf der Obergrenze. Unter der Obergrenze liegt aktuell nur noch Rheinland-Pfalz. In Deutschland liegen den Länderangaben zufolge nur noch 55 Regionen bei einer 7-Tage-Inzidenz von maximal 35. Gestern waren es noch 58 und in der Vorwoche waren es schon einmal 78 Regionen. Die Ansteckungsrate (R-Wert) wird vom Robert-Koch-Institut (RKI) mit 1,12 angegeben (Vortag: 1,01). Das bedeutet, dass im Durchschnitt 100 Infizierte 112 weitere Menschen mit Sars-CoV-2 anstecken. Der 7-Tage-R-Wert liegt aktuell bei 1,11 (Vortag: 1,08). Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 2827 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 1656 davon werden beatmet. Rund 4789 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. Die Ergebnisse von Corona-Schnelltests sollten nach Ansicht der Bundesärztekammer zentral durch das Robert Koch-Institut (RKI) erfasst werden. “Mit der wachsenden Bedeutung der Antigen-Schnelltests in Deutschland sollten die Ergebnisse dieser Testverfahren detailliert ausgewertet werden”, sagt Ärztepräsident Klaus Reinhardt. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig hat vor dem Bund-Länder-Gipfel am Mittwoch ihre Forderung nach einem Ausstiegsszenario aus dem Lockdown erneuert. Schwesig sprach sich auch dafür aus, dem seit Monaten geschlossenen Einzelhandel schrittweise wieder die Öffnung der Geschäfte zu erlauben. “Ich habe der Wirtschaft schon vor 14 Tagen vorgeschlagen zu schauen, ob wir Einkaufen per Terminvergabe in Mecklenburg-Vorpommern möglich machen können. Das würde insbesondere ganz kleinen Geschäften helfen”, sagte Schwesig. Ein solches Modell könne auch bundesweit zur Anwendung kommen. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat sich für hohe Bußgelder ausgesprochen, sollte sich jemand bei Corona-Impfungen vordrängeln. Sie finde solches Verhalten “wirklich rücksichtslos den Gruppen gegenüber, die ein sehr hohes Risiko haben, sehr schwer zu erkranken, wenn sie nicht geimpft werden”, sagte sie dem Tagesspiegel. “Ich finde den Vorschlag für ein Bußgeld für die Impfdrängler angemessen. Das wäre ein starkes Signal”, sagte sie mit Blick auf Überlegungen der großen Koalition im Bund, bis zu 25.000 Euro Bußgeld für solche Fälle zu verhängen. Zahlreiche Bischöfe in Deutschland haben in Gedenkgottesdiensten an die Opfer der Corona-Pandemie erinnert. “Hinter diesen kaum begreiflichen Zahlen der Toten stehen einzelne Schicksale”, sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, in Limburg. Der Mainzer Bischof, Peter Kohlgraf, sagte in seiner Predigt laut Redemanuskript, viele Menschen hätten in den letzten Monaten Trauer und Einsamkeit erfahren. Aber es habe auch viel Rücksichtnahme und Solidarität gegeben. Man solle in diesen Zeiten das Danken nicht vergessen, zum Beispiel für die wissenschaftlichen Gaben des Menschen und die schnelle Entwicklung eines Impfstoffes, sagte Kohlgraf. Der römisch-katholische Rat der Europäischen Bischofskonferenzen hatte dazu aufgerufen, an jedem Tag der Fastenzeit in einem europäischen Land der Opfer zu gedenken. Nachdem am 17. Februar in Albanien begonnen wurde, folgte nun Deutschland der Initiative. In Großbritannien sind bereits knapp 20 Millionen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft worden. Aus von der britischen Regierung bereitgestellten Daten geht hervor, dass bis zum 26. Februar insgesamt 20,5 Millionen Dosen verimpft wurden. 19,6 Millionen Briten haben demzufolge eine Impf-Dosis erhalten. In 770.000 oder vier Prozent der Fälle wurde bereits die zwei Dose verabreicht, die für einen vollständigen Schutz notwendig ist. Hunderte Menschen haben in der irischen Hauptstadt Dublin teils gewaltsam gegen die Lockdown-Maßnahmen protestiert. Zu Zusammenstößen mit der Polizei kam es, als Demonstranten versuchten, zu einem zentral gelegenen Park durchzudringen. Mehrere Menschen wurden demnach festgenommen. In einem Video, das im Internet kursiert, ist zu sehen, wie ein Mann Polizisten aus nächster Nähe mit einer Art Feuerwerksraketen beschießt. Der Feuerwerkskörper wird in etwa auf Kopfhöhe der Polizisten abgeschossen. Daraufhin scheint die Lage weiter zu eskalieren. Polizisten rennen dem Mann, der die Rakete abgefeuert hat, und weiteren Personen hinterher. Es werden weitere Feuerwerksraketen abgefeuert. Die irische Regierung hatte kürzlich angekündigt, die höchste Lockdown-Stufe in dem Land bis mindestens zum 5. April beizubehalten. Die Schulen sollen allerdings schrittweise von März an wieder geöffnet werden. Italien will ab Montag die Corona-Beschränkungen in einigen Teilen des Landes verschärfen. Für die süditalienischen Regionen Basilikata und Molise gelten dann ein Lockdown, in der wirtschaftsstarken Lombardei sowie den Marchen und dem Piemont die mittel-strengen Regeln der Orangen Zone. Dagegen könnte auf der Insel Sardinien etwas Normalität zurückkehren. Sie soll in die Weiße Zone fallen. Ursprünglich ist vorgesehen, dass dort alle Beschränkungen aus dem Corona-Dekret entfallen und stattdessen spezifische Regeln vereinbart werden. Dafür muss eine Region drei Wochen lang einen Inzidenzwert von unter 50 Fällen je 100.000 Einwohner erreichen. Es wäre das erste Mal, dass eine Region in diese Kategorie fällt. Seit diesem Wochenende gilt in besonders heftig von der Corona-Epidemie betroffenen Regionen in Frankreich ein Teil-Lockdown. Dieser betrifft die südfranzösische Metropole Nizza samt Küstenregion und die nordfranzösische Stadt Dunkerque (Dünkirchen). Der Lockdown gilt nur am Wochenende – die Menschen dürfen dann nur noch mit triftigem Grund vor die Tür. Läden, ausgenommen Supermärkte oder Apotheken, haben geschlossen. Zu den triftigen Gründen zählen Sport oder spazieren gehen im Umkreis von fünf Kilometern zur eigenen Wohnung oder einkaufen. Wer seine Wohnung verlässt, muss ein entsprechendes Formular mit sich führen. In Tschechien wird die Bewegungsfreiheit der Bevölkerung ab Montag wegen eines starken Anstiegs der Neuinfektionen stark eingeschränkt. Die Regierung in Prag teilte mit, ab kommender Woche dürfe der eigene Wohnbezirk nur noch verlassen werden, um zur Arbeit, zum Arzt oder zu einem pflegebedürftigen Angehörigen zu fahren. Dafür werde ein Nachweis benötigt. In Wohngebieten gelte in der Öffentlichkeit Maskenpflicht, ebenso an Arbeitsplätzen. Sämtliche Schulen und nicht lebenswichtigen Geschäfte würden geschlossen. Sport und Spaziergänge seien nur im eigenen Wohnort erlaubt. Die Maßnahmen gelten zunächst für drei Wochen. Die Regierung verhängte einen neuen einmonatigen Notstand, der am Sonntag in Kraft tritt. Bereits seit vergangenem Jahr gilt eine nächtliche Ausgangssperre, Restaurants sind geschlossen. In Russland melden die Gesundheitsbehörden 11.534 Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Damit steigt die Zahl der nachgewiesenen Ansteckungsfälle auf über 4,23 Millionen. Russland verzeichnet weltweit die vierthöchste Infektionszahl nach den USA, Indien und Brasilien. Die Zahl der Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus steigt um 439 auf 85.743. In der neuseeländischen Metropole Auckland hat der zweite Lockdown des Monats begonnen. Der Auslöser für den Schritt ist der Nachweis einer einzelnen Infektion in der Stadt mit fast zwei Millionen Einwohnern. Wegen extrem strenger Maßnahmen und genauer Kontaktverfolgungen ist Neuseeland bislang gut durch die Pandemie gekommen. In dem Inselstaat im Südpazifik mit knapp fünf Millionen Einwohnern gab es nur 2002 Fälle und 26 Tote. In den Vereinigten Staaten zeichnen sich neue Probleme ab: Der stark rückläufige Trend der vergangenen Wochen ist zum Erliegen gekommen, die Fallzahlen stiegen wieder leicht an. Wie aus der Zählung der “New York Times” hervorgeht, kommen derzeit pro Tag rund 68.000 neue Coronavirus-Infektionen hinzu. Die Gesamtzahl der Fälle stieg damit auf 28,572 Millionen, die Zahl der Toten auf 511.850. In Brasilien wollen zwölf Bundesstaaten und der Hauptstadtdistrikt Brasília ihre Corona-Maßnahmen verschärfen. Das reicht von Einschränkungen bei nicht lebensnotwendigen Dienstleistungen über die Schließung von Schulen bis hin zu einer nächtlichen Ausgangssperre, wie das brasilianische Nachrichtenportal “G1” berichtete. So trat etwa im Bundesstaat Ceará eine verlängerte Ausgangssperre von 20 Uhr bis 5 Uhr an Wochenenden in Kraft. An den anderen Wochentagen beginnt sie bereits 19 Uhr. Präsident Jair Bolsonaro warnte Gouverneure, “die ihren Bundesstaat schließen”, dass sie für die Nothilfe des Staates selbst aufkommen müssten.

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