Luca

Die Luca-App macht die Runde. Allenthalben ist Gutes zu hören oder zu lesen, in sozialen Netzwerken, Zeitungen, Rundfunkanstalten. Könnte die Luca-App uns Bürgerinnen und Bürger schneller aus dem Lockdown helfen? Die Hoffnungen sind ebenfalls nicht zu übersehen.

Hinter der Luca-App stehen unter anderem auch die Rapper der Fantastischen Vier. Der NDR schreibt zur App: „Die Idee hinter Luca: den Aufwand zur Kontaktnachverfolgung beispielsweise nach Restaurant-, Hotel- oder Konzertbesuchen für alle Seiten einfacher zu machen. Die App soll die bisherige Zettelwirtschaft ablösen – die nicht zuletzt wegen unleserlicher oder ausgedachter Kontaktadressen für die Gesundheitsämter meist wenig hilfreich war.

Künftig könnten Gastronomen, Einzelhändler oder Konzertveranstalter ihre Besucher mit einem sogenannten QR-Code in Empfang nehmen, den diese mit der App auf ihrem Handy scannen können. Nun sind die Besucher eingecheckt – und im Fall einer Infektion können ihre Daten direkt und verschlüsselt an die kooperierenden Gesundheitsämter übermittelt werden – nur die können die Daten auslesen.“ 

Es gibt durchaus vergleichbare Entwicklungen, etwa Vida, shapefruit.de oder darfichrein.de, die indes in der Regel kostenpflichtig sind. Eingesetzt werde die Luca-App vielerorts in Norddeutschland, auf den nordfriesischen Inseln Amrum, Sylt und Föhr, so der NDR. Die Inseln hätten den Saisonstart zu Ostern im Blick. Auf Sylt setzten bereits 200 Betriebe die Luca-App ein, als Nächstes sollen beispielsweise auch Arztpraxen, Fitnessstudios, Friseursalons, aber auch Schulen und Kitas mit dem System vertraut gemacht werden. Die Luca-App soll aber in viel mehr Bereichen gesellschaftlichen Zusammenlebens dienlich sein können, im öffentlichen Nahverkehr beispielsweise, in Pflegeheimen, bei Versammlungen oder im Büro, sonstwo, um Kontakte sicher und einfach zu verfolgen. Dabei ist die App ausdrücklich nicht als Konkurrenz zur Warn-App des Bundes geplant. Die Warn-App sei eine Art passives Risiko-Radar, Luca erleichtere hingegen die Arbeit der Gesundheitsämter.

Die Luca-Macher garantieren laut NDR höchste Datensicherheit, weil die dezentral gespeicherten Nutzerdaten nur von den Gesundheitsämtern, nicht aber von den Gastgebern, der App oder Dritten ausgelesen werden können. “Wir haben frühzeitig die Datenschützer mit ins Boot geholt – es hilft ja niemandem etwas, wenn wir erst etwas entwickeln, das von den Datenschützern so nicht abgenickt wird.”

Die App-Entwickler seien in Gesprächen mit allen Landesregierungen im Norden und hätten bereits mehrere Kooperationen mit einzelnen Städten wie Schwerin, Kiel oder St. Peter-Ording auf den Weg gebracht. Auch Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen setze auf die App, um Rostock zur bundesweiten Modellstadt für Lockerungen zu entwickeln. Gemeinsam mit den Verbänden würden immer mehr Betriebe in der Anwendung der Luca-App geschult. “Die Saloninhaber sind sehr begeistert über diese Möglichkeit der Datenerfassung”, hieß es beispielsweise von der Friseur-Innung Rostock-Bad Doberan. Auch innerhalb der Stadtverwaltung werde die App künftig angewendet, zudem sollten sich die kommunalen Unternehmen an dem Projekt beteiligen.

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