Bürgernähe und Mut statt sturer Bürokratie
Pressemitteilung der Grünen Wermelskirchen
Wermelskirchen | Es ist völlig unverständlich, dass die Impfung von 500 Menschen bei der Lebenshilfe Bergisches Land vom Landesministerium untersagt wurde! Formal mag das korrekt sein, das starre Festhalten an Verordnungen trotz veränderter, lokaler Lage ist nicht nachvollziehbar und stößt daher bei Bürgerinnen und Bürgern auf absolutes Unverständnis.
Da wurde streng auf den Kalender gezeigt, obwohl die Zuständigen längst festgestellt hatten, dass alle Menschen der sogenannten Priorität 1 in Wermelskirchen geimpft seien.
In einer Pressekonferenz am 23.02.2021 stellt der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen nur wenige Tage später fest, es bräuchte „neue Wege“ in der Pandemie. In Wermelskirchen wurde diese Chance vertan. Die misslungene Aktion ist nicht dem Verschulden der Lebenshilfe und schon gar nicht dem Impfarzt Dr. Meier zuzuschreiben. Vielmehr gebührt diesem höchste Anerkennung für seinen unermüdlichen Einsatz. Es ist ebenso ernüchternd, dass sein Vorschlag für die optimale Nutzung des Impfstoffes mittels „Null-Rest-Spritzen“ aus formalen Gründen aufs Eis gelegt wurde. Übrigens werden diese sogenannten ZeroResidualSpritzen seit vielen Jahren in der Augenheilkunde täglich eingesetzt, sind also eine bewährte und sichere Methode.
Der Argumentation der Landesregierung bzgl. der Vereinbarungen mit der Apothekerkammer können wir nicht folgen, denn warum sollte ein Pharmazeut über mehr Expertise im Bereich Injektionen verfügen als ein erfahrener Mediziner. Hier wird kreatives Engagement konterkariert. Man darf sich dann auch nicht wundern, wenn die Akzeptanz der Bevölkerung in die Maßnahmen der Landesregierung schwinden sollte. Beim Anstieg der Infektionen mit Virus-Mutationen wäre das fatal!
Für die zweite März-Woche ist nun der Impfstart für die Menschen der sogenannten Priorität 2 in Aussicht gestellt. Zu diesem Zeitpunkt hätte bei der Lebenshilfe schon die zweite Impfung erfolgen können.
Für Die Grünen in Wermelskirchen
Stefan Janosi
Andreas Willinghöfer