In Kühlschränken eingelagerter Impfstoff hilft niemandem

Mit Entsetzen und Unverständnis musste der Beirat für Menschen mit Behinderung in Wermelskirchen der Presse entnehmen, dass das Ministerium für Gesundheit und Soziales des Landes NRW die geplante Impfaktion bei der Lebenshilfe am letzten Freitag kurzfristig abgesagt hat.

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Laut des für den Rheinisch-Bergischen Kreis verantwortlichen Impfarztes Dr. Christian Meyer waren zu diesem Zeitpunkt bereits die meisten Personen des Kreises der Prioritätsstufe 1 geimpft. Da weiterer Impfstoff zur Verfügung stand, sprach bei verantwortungsvollem Handeln nichts dagegen, mit stark gefährdeten Personen der Stufe 2 fortzufahren.


Das Ministerium von Herrn Minister Laumann untersagte jedoch sehr kurzfristig diese Herangehensweise, um ein unterschiedliches Tempo in den verschiedenen Städten und Landkreisen beim Impfen in NRW vermeiden.

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Aus Sicht des Beirates für Menschen mit Behinderung ist es grob fahrlässig, vorhandenen Impfstoff weitere Tage einzulagern, statt an Risikogruppen zu verimpfen. Wermelskirchen ist in der glücklichen Lage, mit Herrn Dr. Meyer einen sehr engagierten Arzt für die Impfungen im Kreis zu haben. Durch seinen Einsatz und den seines Teams kommen die Impfungen bestmöglich voran. Gute Organisation und gutes Management darf nicht bestraft werden. Es macht in diesem Fall keinen Sinn, auf den Langsamsten zu warten, denn in Kühlschränken eingelagerter Impfstoff hilft niemandem.

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Im konkreten Fall der Lebenshilfe sollte der eingelagerte Impfstoff an Personen gehen, die sowieso in Kürze an der Reihe sind. Es geht um Menschen mit kognitiven Einschränkungen, denen es teilweise besonders schwer fällt, sich und andere zu schützen. Menschen, die unter den Einschränkungen extrem leiden, und um Menschen, die mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen auf die Impfung vorbereitet werden mussten. In der jetzigen Zeit muss es darum gehen, so viele Menschen wie möglich zu schützen. Das darf nicht stur nach Richtlinien abgearbeitet werden, sondern da ist Einfühlungsvermögen aber auch klarer Menschenverstand gefragt.


Diese Absage verursachte große Angst und Unsicherheit, vor allem bei den betroffenen Menschen mit Behinderung und deren Angehörigen. Sie war unsensibel und kurzsichtig!


Wermelskirchen 23. Februar 2021
Petra Sprenger
Vorsitzende des Beirats für
Menschen mit Behinderung Kontakt:
Petra Sprenger
Herrlinghausen 87
42929 Wermelskirchen
Mobil: 0163 1596756

Kommentare (2) Schreibe einen Kommentar

    • yvonne Kretzschmar
    • 23.02.21, 18:44 Uhr

    Stimm ich zu und keine Termine in Bergisch Gladbach auch nicht. Online keine Vergabe und telefonisch auch nicht.

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    • stefan janosi
    • 23.02.21, 19:09 Uhr

    Ein weiterer unverständlicher Fehler in der Kette der organisatorischen Unzulänglichkeiten der Landesregierung. Die Bürokraten im Ministerium teilen sich wahrscheinlich die Schlaftabletten mit den Verantwortlichen in KV und Apothekerkammer um ihre Unfähigkeit zu verbergen. Ein Trauerspiel auf Kosten der Gesundheit der Bürger.

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