NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CCI)

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 10.207 Neuinfektionen. Das sind 30 Corona-Fälle weniger als am Donnerstag vor einer Woche. Die Zahl der bislang registrierten Infektionen wächst damit auf 2.360.606. Nach RKI-Angaben starben 534 weitere Menschen in Verbindung mit dem Virus, 132 weniger als vor genau einer Woche. Damit erhöhte sich die Zahl der Todesfälle binnen 24 Stunden auf 66.698. Als aktuell infiziert gelten derzeit etwa 128.000. In Deutschland wächst weiter die Anzahl der Regionen, in denen sich laut Robert-Koch-Institut das Fallaufkommen unter 50 neu registrierten Corona-Infektionen binnen sieben Tagen je 100.000 Einwohner bewegt. Demnach weisen bereits 194 Städte und Landkreise (Vortag: 184) eine Sieben-Tage-Inzidenz unter der sogenannten Obergrenze auf. Zugleich liegen noch 228 Regionen mit ihrem Fallaufkommen über diesem Schwellenwert. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) leicht angestiegen. Demnach nahm sie am Mittwoch von 57,0 auf 57,1 zu. Schon in den Tagen zuvor hatte es keinen deutlichen Rückgang der Inzidenz mehr gegeben. Vor vier Wochen, am 21. Januar, hatte die Inzidenz noch bei 119,0 gelegen. Ihr bisheriger Höchststand war am 22. Dezember mit 197,6 erreicht worden. Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 3251 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 1842 davon werden beatmet. Rund 4543 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. Nach mehreren Corona-Fällen in einer Physiopraxis in Wedel (Schleswig-Holstein) sind mehr als 400 Menschen als Kontaktpersonen in Quarantäne. Der Weg der Infektionen sei noch unklar, teilt der Kreis am Abend mit. Bislang seien fünf Mitarbeiter und sechs Patienten positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Praxis bleibe zunächst für zwei Wochen geschlossen. Nach dem Nachweis der britischen Variante des Coronavirus bei einem Montage-Arbeiter in Hamm sind 16 Menschen im Umfeld des Mannes positiv auf das Virus getestet worden. Ob bei den 16 Infizierten, darunter auch Kinder, die wohl deutlich ansteckendere britische Variante des Virus vorliegt, wird nun mit einem speziellen Analyseverfahren (Sequenzierung) untersucht. “Das kann bis zu einer Woche dauern”, sagt Hamms Oberbürgermeister Marc Herter. Den Angaben zufolge sind inzwischen 78 Tests ausgewertet worden. 16 Personen aus dieser ersten Testreihe sind mit Corona infiziert. “Rund 20 Prozent positive Fälle sind schon markant. Das zeigt, dass die Aktion dringend notwendig war”, so Herter weiter. Als Folge des Massenausbruchs in einer Eiscremefabrik in Niedersachsen ist für rund 1000 Menschen Quarantäne angeordnet worden. Das betreffe Mitarbeiter der Fabrik in Osnabrück als auch deren Familienangehörige, sagt ein Stadtsprecher. Im Laufe des Tages wurden nochmals die zuvor negativ getesteten Mitarbeiter des Unternehmens auf Corona getestet. Diejenigen, die diesen Aufruf nicht mitbekommen hätten, seien nun aufgefordert, sich zu melden. Insgesamt sollen von 462 zunächst negativ getesteten Personen neue Abstriche genommen werden. Bislang sei in insgesamt drei Fällen die britische Mutation B.1.1.7 festgestellt worden. In der Eisfabrik wurde bei bislang 210 Mitarbeitern eine Infektion festgestellt. Solingen weist eine steigende Inzidenz von 110, das jenseits der Wupper liegende Remscheid hingegen eine fallende Inzidenz von 48,5 auf. Wegen des starken Infektionsgeschehens gelten für Flensburgs Einwohner von Samstag an eine Woche lang Ausgangsbeschränkungen. Sie betreffen den Zeitraum von 21 bis 5 Uhr. Gute Nachrichten aus den deutschen Laboren: Die Positivenquote bei den durchgeführten Tests auf den Erreger Sars-CoV-2 geht weiter zurück. Laut Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) lag sie in der zurückliegenden Kalenderwoche bei 6,46 Prozent. In der Vorwoche waren es noch 7,5 Prozent. Zu Spitzenzeiten Ende des vergangenen Jahres war das Ergebnis bei über 15 Prozent aller Testungen positiv – zu dieser Zeit wurden allerdings aufgrund der Feiertage verhältnismäßig wenige Tests durchgeführt. Das Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung (ZI) rechnet damit, dass es den Impfzeitplan der Bundesregierung um mehrere Wochen zurückwerfen könnte, wenn weiterhin nur ein Bruchteil des Astrazeneca-Mittels verimpft würde. “Ohne den Impfstoff von Astrazeneca könnte es bis zu zwei Monate länger dauern, bis dieses Ziel erreicht ist”, sagt ZI-Chef Dominik von Stillfried. Der Impfstoff von Pfizer und Biontech bietet auch vor der erstmals in Südafrika entdeckten Variante des Coronavirus einen Schutz. Das habe eine Laborstudie gezeigt, teilen beide Unternehmen mit. Das Ergebnis der Studie wurde im “New England Journal of Medicine” veröffentlicht. Patientenschützer rufen dazu auf, die Impfungen in Pflegeheimen nicht nach der ersten Impfrunde aus den Augen zu verlieren. “Mit den jetzt zwei aufsuchenden Impfterminen ist es noch lange nicht getan”, sagt der Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, Eugen Brysch. Auch ohne das Virus versterbe etwa ein Drittel der Heimbewohner im ersten halben Jahr nach Einzug. Es zögen also kontinuierlich neue Pflegebedürftige ein, die oft noch kein Impfangebot erhalten hätten. In diesem Jahr brauche man einmal im Monat Einsätze mobiler Teams in den 12.000 Einrichtungen. In der Diskussion um die Wirksamkeit des Astrazeneca-Impfstoffs schlägt der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl, eine Nachimpfung mit einem anderen Mittel vor. “Man kann die Immunität, die man mit dem Astrazeneca-Impfstoff ausgelöst hat, ohne Probleme mit einem mRNA-Impfstoff später noch einmal verstärken”, sagt Watzl der “Augsburger Allgemeinen”. Spätestens ab dem vierten Quartal stünden mehr Impfdosen zur Verfügung, als für eine zweifache Impfung der Gesamtbevölkerung nötig wären. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer bleibt bei seiner Aussage, dass Urlaubsreisen zu Ostern in diesem Jahr unterbleiben sollten. “Das Virus hat sich nicht verändert. Im Gegenteil: Wir sehen diese Mutation, die wesentlich ansteckender ist. Wir müssen aufpassen, dass wir das, was wir bitter und teuer, auch psychisch schwierig erreicht haben, nicht leichtfertig aufs Spiel setzen”, sagt der CDU-Politiker in der ARD. Mit Blick auf Ostern stelle sich die Frage, ob das ganze Land in Bewegung sei und sich alles durchmische oder nicht. “Das wird eine große Auswirkung für den Rest des Jahres haben”, warnt Kretschmer. Der Mittelstand dringt auf einen verbindlichen “Exit-Fahrplan”, um den Lockdown zu beenden. In einem Schreiben des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW) an Wirtschaftsminister Peter Altmaier heißt es, es sei “höchste Zeit”, den bestehenden Zustand der Ungewissheit geregelt zu beenden. Der Lockdown in Deutschland richte “mittlerweile in weiten Teilen mehr wirtschaftlichen Schaden an, als er medizinischen Nutzen bringt.” Eine Sieben-Tage Inzidenz von 50 Infektionen pro 100.000 Einwohner sei im Winter schwierig zu erreichen. Kommunen und Ärzte warnen vor zu großen Hoffnungen bezüglich der von der Bundesregierung angekündigten Gratis-Schnelltests. Man solle nicht glauben, “ab 1. März stünden überall für alle Schnelltests in großer Zahl zur Verfügung”, sagt der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg. Die Bundespolizei hat nach eigenen Angaben deutlich mehr Menschen an der Grenze zu Tschechien als an der zu Tirol abgewiesen. Beide gelten als Virusvarianten-Gebiete. An der Grenze zu Österreich seien es vom Sonntag bis Dienstag etwa 1200 Personen gewesen, an der Grenze zu Tschechien dagegen 7100, teilt ein Sprecher der Bundespolizei auf Anfrage mit. Bei den Tests an österreichischen Schulen sind in dieser Woche 536 Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte positiv getestet worden. Das teilt das Bildungsministerium der österreichischen Nachrichtenagentur APA mit. Am Montag und Mittwoch wurden insgesamt 1,3 Millionen sogenannte Nasenbohrer-Tests gemacht. Wie schnell der Anteil der sogenannten britischen Variante des Coronavirus an den gesamten Neuinfektionen zunehmen kann, ist am nördlichsten Nachbarn der Bundesrepublik zu sehen: In Dänemark ist die zuerst in England aufgetauchte Virus-Mutante zuletzt in fast jeder zweiten analysierten Corona-Probe gefunden worden. Wie aus einer aktualisierten Auflistung des Gesundheitsinstituts SSI hervorgeht, wurde die Variante B.1.1.7 in den ersten drei Tagen der vergangenen Woche in zunächst 47,5 Prozent der sequenzierten positiven Proben identifiziert. Als die ersten Fälle der Variante in Dänemark auftauchten, wurde sie nur in 0,3 Prozent der analysierten Proben gefunden. Zum Jahreswechsel waren es um die 2 Prozent, seitdem ging es steil bergauf. Die Schweiz plant ab dem 1. März erste Lockerungen der Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie. Läden, Museen und Lesesäle von Bibliotheken sollen wieder öffnen können ebenso die Außenbereiche von Zoos, botanischen Gärten sowie Sport- und Freizeitanlagen, teilt die Regierung mit. Im Freien sollen private Veranstaltungen mit bis zu 15 Personen wieder erlaubt sein. Die Regierung werde in einer Woche definitiv über den ersten Öffnungsschritt entscheiden. In den USA haben die Behörden binnen eines Tages mindestens 1707 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet. Die Gesamtzahl der US-Todesopfer beträgt demnach nun 487.855. Die Zahl der laborbestätigten Ansteckungsfälle in den Vereinigten Staaten stieg laut NYT um mindestens 64.376 neu erkannte Infektionen auf insgesamt mehr als 27,8 Millionen. Im Sieben-Tage-Schnitt schwächt sich das Infektionsgeschehen allerdings weiter kontinuierlich und deutlich ab. Die Vergnügungsparks im US-Bundesstaat New York dürfen trotz Corona-Pandemie im Frühjahr wieder öffnen. Masken, Abstand, Einhaltung von Hygieneregeln und Reduzierung der erlaubten Besucherzahlen auf rund ein Drittel seien dabei Pflicht, sagt Gouverneur Andrew Cuomo. So kann beispielsweise der berühmte Vergnügungspark Coney Island im New Yorker Stadtteil Brooklyn, der im vergangenen Jahr komplett geschlossen bleiben musste, ab 9. April wieder den Betrieb aufnehmen. In Venezuela beginnen heute die Impfungen mit dem russischen Vakzin Sputnik V. In der Türkei wird sich nach Einschätzung von Präsident Recep Tayyip Erdogan das Leben ab März wieder allmählich normalisieren. Wochenend-Lockdowns in Provinzen, die im Dezember eingeführt worden waren, könnten in Abhängigkeit von den Covid-19-Infektionszahlen beendet werden, sagt Erdogan nach einem Kabinettstreffen. Schulen könnten zum Monatsanfang wieder geöffnet werden. Eine Entscheidung über die Wiedereröffnung von Cafés und Restaurants solle in den kommenden Tagen getroffen werden.

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