VON WALTER SCHUBERT
Vielleicht erinnern sich einige noch an die wunderbare RTL-Verbrauchershow „Wie bitte?“. Zuschauer konnten sich melden um über ihren Ärger oder die schrägen Erlebnisse mit Behörden, Firmen oder Versicherungen zu berichten. Und ganz oft, teilweise mehrfach war die Telekom dabei, die immer für einen Spaß zu haben war. Die Sendung lief von 1992 bis 1999, nannte die Firmen tatsächlich beim Namen und wäre heute in dieser Form undenkbar.
Daran muss ich denken wenn es um meine Telefonrechnung geht. Seit wir zu Hause ein Telefon haben, kam immer, regelmäßig und monatlich, eine Telefonrechnung per Post. Das klappte zuverlässig über viele Jahrzehnte. Dann wurde alles genial digital und eines Tages kam eine Email mit der Frage, ob ich einverstanden sei, wenn die Rechnung zukünftig nur noch online verschickt würde. Man ist ja dem Modernen aufgeschlossen und so gaben wir unsere Zustimmung als Antwort-Mail. Danach kam gar keine Rechnung mehr – weder per Post noch online. Wir schrieben Nachfragen digital und analog an das Kundencenter, versuchten über die Hotline einen Kontakt herzustellen und sprachen mit vielen freundlichen Mitarbeitern im Telekom-Shop.
Dann plötzlich, Monate waren ins Land gegangen, eine Reaktion. Die Telekom bedankte sich für unseren Auftrag. Wir müssten jetzt nur noch die gewünschten Endgeräte aussuchen und dann würde alles bearbeitet. Wir hatten keinen Auftrag erteilt, wir brauchten auch keine Endgeräte weil ja alles da ist und auch alles funktioniert und wenn die Telekom ankündigt, sie würde sich kümmern, macht das fast schon Angst. Also noch einmal schriftlich bis hin zum Chef der Telekom in Bonn. Absolut keine Reaktion. Dann, nach einem guten halben Jahr eine Mail und im Anhang unsere Rechnung. Na, jetzt ist alles gut. Doppelt gut könnte man sagen, denn zwei Tage später kam diese Rechnung auch noch als Brief, ganz normal per Post. Und dabei ist es geblieben. Zuverlässig erhalten wir zweimal pro Monat unsere Telefonrechnung. Und daran werden wir auch nicht mehr rütteln und schon gar nicht nachfragen. Denn wer weiß, was die Experten daraus machen würden.