Bergische Lautmalerei

Hür ens – Hässe sonnen Hü?

VON WALTER SCHUBERT

Ich mag diese alten französischen Autos der Baujahre von ungefähr 1950 bis 1970. Dazu hat sich viel Lektüre angesammelt und die Anzahl der Modellautos ist auch schon beachtlich. Dazu gehört seit letztem Jahr auch ein Citroen im Maßstab 1:1. Und zu diesem Bereich gehört auch der Citroen mit der Modellbezeichnung HY. Deutschland hatte den VW Bulli und das Gegenstück in Frankreich war eben der HY. Es handelt sich hierbei um das legendäre „Wellblech-Auto“, das heute im restauriertem und umgebauten Zustand so gerne auf den Street-Food-Festivals eingesetzt wird. Diese Optik war der geringen Blechstärke geschuldet, denn gerade nach dem Krieg war das Material knapp. Durch die Wellblechform konnte man noch ein bisschen Stabilität erzielen.

Meine Autobegeisterung führt mich dann auch zu verschiedenen Messen, Ausstellungen und Oldtimertreffen. Pflicht war natürlich am Sonntag ein Besuch in Hilgen am alten Bahnhof. Ich schreibe tatsächlich ‚war‘, denn im Jahr 2020 hat nichts stattgefunden. Also meine Geschichte passierte im Jahr 2019.

Bei einem Besuch in Hilgen trug ich ein T-Shirt mit dem Motiv des oben beschriebenen Citroen Modells HY. Ein freundlicher Mensch kam mir entgegen, sah das Shirt, lachte, zeigte darauf und fragte: „Hür ens – hässe sonnen HÜ?“ (Ich habe versucht, das in Lautsprache aufzuschreiben.) Ist das nicht schön? Da sollten wir uns über bayrisch, schwäbisch oder sächsisch nicht mehr lustig machen. Denn „hässe sonnen HÜ?“ wird auch nicht überall verstanden. Aber wenn ich so daran denke, hat es auch Charme und ist sympathisch.

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