NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CXCV)

Das Robert-Koch-Institut (RKI) zählt 9860 neu gemeldete Infektionen und 556 neu registrierte Todesfälle. Am Freitag vergangener Woche hatte das RKI 12.908 neue Fälle und 855 weitere Todesfälle verzeichnet. Die Gesamtzahl der Todesfälle im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 stieg laut RKI auf 64.191. Den RKI-Schätzungen zufolge gelten mehr als 2,1 Millionen Menschen als genesen. Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 3675 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt (3736 am Vortag), 2055 davon werden beatmet (Vortag: 2095). Rund 4573 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. Mit Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter der bayerische Landkreis Tirschenreuth die am stärksten von der Pandemie betroffene Region Deutschlands. Dem neuesten Datenstand des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge (12. Februar, 0.00 Uhr) weist die krisengeplagte Region in der Oberpfalz einen Wert von 348,4 neu registrierten Fällen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche auf (Vortag: 333,1). Dahinter folgen der Landkreis Schmalkalden-Meiningen in Thüringen (238,6) und der bayerische Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge (224,3). Von den zehn Regionen mit den bundesweit höchsten Werten liegen laut RKI allein fünf in Thüringen und drei in Bayern. Die neue Zielmarke von 35 ist im Großteil der Republik bei Weitem noch nicht erreicht – 49 Regionen (Vortag: 40) jedoch unterschreiten mit ihrem Fallaufkommen die nun in den Fokus gerückte Schwelle. Das ergibt die Auswertung der Landesbehördenangaben. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist abermals gesunken. Laut aktuellem RKI-Datenstand schwächte sie sich am Donnerstag von 64,2 auf 62,2 ab. Demnach weist nur noch Thüringen (105,9) eine Sieben-Tage-Inzidenz von über 100 auf. Die neu ausgerufene Zielmarke eines Fallaufkommens von weniger als 35 neu registrierten Infektionen im Sieben-Tage-Zeitraum je 100.000 Einwohner ist auf Bundesländer-Ebene noch für kein Land in Reichweite – den niedrigsten Wert weist den RKI-Daten zufolge Rheinland-Pfalz auf (52,6). Für weitere Lockerungen wie die Öffnung von Geschäften im Einzelhandel wurde beim Bund-Länder-Gipfel jedoch die Höchstgrenze auf 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen gesenkt. Die von Bund und Ländern angepeilte bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz von 35 ist Modellrechnungen aus Berlin zufolge bis etwa Anfang März erreichbar. Laut Robert-Koch-Institut (RKI) liegt der Wert heute bei 64,2. “Die Voraussetzung ist, dass die Menschen ihr jetziges Verhalten beibehalten”, sagte der Leiter des Fachgebiets Verkehrssystemplanung und Verkehrstelematik an der TU Berlin, Kai Nagel. Fast die Hälfte der bundesweit rund 800.000 Pflegeheimbewohner hat bis Donnerstag die zweite Corona-Impfung erhalten. Pflegekräfte in Deutschland fühlen sich in der zweiten Corona-Welle nicht ausreichend geschützt vor einer Infektion. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK). Der Umfrage zufolge machen mehr als 57 Prozent der Teilnehmenden diese Angabe. 86 Prozent fürchten noch weitere Herausforderungen auf sich zu kommen. “Nach neun Monaten Pandemie und den Erfahrungen aus der ersten Welle hätte der Schutz der beruflich Pflegenden besser vorbereitet sein müssen”, sagt die DBfK-Präsidentin Christel Bienstein. Nach einem Corona-Ausbruch in einem Schlachthof in Husum in Schleswig-Holstein hat nun der Kreis Nordfriesland mitgeteilt, dass bereits 59 der insgesamt 332 Mitarbeiter positiv getestet wurden. Betroffen seien neben der Stammbelegschaft mit rund 207 Beschäftigten auch ein externes Unternehmen mit insgesamt 105 Angestellten sowie 20 Mitarbeiter des Kreis-Veterinäramtes. Kanzleramtsminister Helge Braun rechnet damit, dass eventuell noch im März der Einzelhandel wieder öffnen kann und im Sommer wieder Biergarten-Besuche möglich sein werden. Voraussetzung sei aber, dass die Infektionszahlen so stark sinken würden wie derzeit, sagt er. Wenn die Entwicklung der Infektionszahlen so weitergehe, könne man in den nächsten zwei Wochen eine Inzidenz von 50 erreichen. “Wenn dann die Zahlen weiterhin gut sinken, kommen wir auf die 35. Und wenn es so gut weitergeht, wie im Augenblick, ist das auch Mitte März erreichbar.” Dann könne man den Einzelhandel wieder öffnen. Eine deutliche Mehrheit der Menschen in Deutschland ist mit der Verlängerung des Corona-Lockdowns einverstanden. 72 Prozent der Befragten halten die Entscheidung für richtig, dass Gastronomie, Freizeiteinrichtungen und große Teile des Einzelhandels weiter geschlossen und Kontaktbeschränkungen bestehen bleiben. Nur Friseure dürfen ab 1. März öffnen. Ein Viertel (25 Prozent) der Befragten ist mit der Verlängerung nicht einverstanden. Mehrheitlich wird sie abgelehnt von Anhängern der FDP und der AfD. Für die Öffnung von Schulen und Kita gibt es keinen bundesweiten Beschluss. 40 Prozent der Bürger begrüßen diese Regelung. Die meisten (58 Prozent) hätten es jedoch vorgezogen, wenn man sich hier auf ein bundesweit einheitliches Vorgehen geeinigt hätte. Fast jeder fünfte Corona-Infizierte in Düsseldorf trägt die sogenannte britische Virusvariante. Dies ergeben zusätzliche Untersuchungen, die seit dem 1. Februar bei allen positiven PCR-Proben aus dem Testzentrum und den mobilen Testdiensten der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt vorgenommen wurden, wie die Stadt mitteilt. Bisher ist in Düsseldorf in 34 Fällen die britische Virusvariante nachgewiesen, das sind 19,5 Prozent der untersuchten positiven Proben. Nach der Ausbreitung des mutierten Coronavirus in Tschechien und Teilen Österreichs hat die Bundesregierung neue Einreisebeschränkungen und Grenzkontrollen beschlossen. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums wurden Tschechien und Tirol als sogenannte Virusmutationsgebiete eingestuft. Portugal verlängert den landesweiten Lockdown um zwei Wochen bis zum 1. März. Die Krankenhäuser seien an ihrer Belastungsgrenze. Der Anteil der neuen, ansteckenderen Virus-Varianten in Frankreich nimmt zu. Er liege für die zunächst in Südafrika und Brasilien nachgewiesenen Mutationen inzwischen bei vier bis fünf Prozent, sagt Gesundheitsminister Olivier Veran. In den kommenden Wochen werde man sehen, ob weitere Beschränkungen nötig seien. In Tschechien ist weiter kaum Entspannung des Infektionsgeschehens in Sicht. Das Gesundheitsministerium meldet 8916 neu erkannte Ansteckungen mit dem Coronavirus. Demnach steigt die Zahl der laborbestätigten Infektionen seit Beginn der Pandemie auf insgesamt 1.073.966. Somit hat sich in dem deutschen Nachbarland mit etwa 10,7 Millionen Einwohnern nachweislich bereits jede zehnte Person mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der registrierten Todesfälle erhöhte sich laut Ministerium um 59 auf insgesamt 17.902. In Tschechien ist die Pandemie-Lage dramatisch. Die Impfkampagne in dem EU-Staat kommt nur schleppend voran, während das Infektionsgeschehen weiter hoch ist und Kliniken massiv überlastet sind. Wegen der Ausbreitung besonders ansteckender Virus-Varianten hat die tschechische Regierung die Abriegelung von drei Bezirken beschlossen, davon zwei an der Grenze zu Deutschland. Betroffen sind Cheb (Eger) und Sokolov (Falkenau) an der Grenze zu Bayern sowie Trutnov (Trautenau) im Dreiländereck zu Polen und Sachsen. Das teilte Gesundheitsminister Jan Blatny mit. Die betroffenen Regionen weisen Sieben-Tage-Inzidenzen von jeweils mehr als 1000 auf. Im Bezirk Trutnov ist die ansteckendere britische Coronavirus-Mutation besonders stark verbreitet. Der pandemiegeplagte deutsche Nachbaarstaat ist mittlerweile das am zweitstärksten betroffene Land in Europa – die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt 486. Die britische Mikrobiologin Sharon Peacock geht davon aus, dass Varianten des Coronavirus Sars-CoV-2 die Welt auch noch Anfang der 2030er Jahr beschäftigen werden. “Sobald wir das Virus unter Kontrolle haben oder es selbst so mutiert, dass es nicht mehr virulent ist und Krankheit hervorruft, können wir aufhören, uns zu sorgen”, sagt Peacock in der BBC. Die Sequenzierung von Virusproben hält sie demnach noch mehrere Jahre lang für notwendig: “Wir werden das meiner Meinung nach auch noch in zehn Jahren machen.” Peacock forscht an der Universität Cambridge und leitet das britische Programm zur Sequenzierung von Coronavirus-Proben. Im brasilianischen Amazonasgebiet ist eine neue Variante des Coronavirus entdeckt worden. Diese Mutation sei vermutlich dreimal ansteckender als das ursprüngliche Virus, teilt Brasiliens Gesundheitsminister Eduardo Pazuello mit. Trotz der starken Ansteckungsgefahr der neuen Mutation versichert der Minister: “Gott sei Dank hat die Analyse ergeben, dass die Impfstoffe auch gegen diese Variante wirken.” Das Gesundheitsministerium stellt bisher allerdings keine Daten dieser Analyse zur Verfügung. In den USA haben die Behörden binnen eines Tages mindestens 3878 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet. Das geht aus den Zählungen der “New York Times” (NYT) hervor, auf die sich ntv.de täglich seit Beginn der Pandemie bezieht. Die Gesamtzahl der US-Todesopfer beträgt demnach nun 475.224. Die Zahl der laborbestätigten Ansteckungsfälle in den Vereinigten Staaten stieg laut NYT um mindestens 105.600 neu erkannte Infektionen auf insgesamt mehr als 27,4 Millionen. Im Sieben-Tage-Schnitt schwächt sich das Infektionsgeschehen allerdings weiter kontinuierlich und deutlich ab.

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.