In Deutschland steigt die Zahl der nachgewiesenen Infektionsfälle um 3379 auf insgesamt 2.291.924. Die Gesundheitsämter melden dem Robert-Koch-Institut zudem binnen 24 Stunden 481 weitere Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus. Insgesamt sind damit seit Beginn der Pandemie 62.156 Menschen nach einer Infektion gestorben. Die Sieben-Tages-Inzidenz sinkt auf 72,8. Die Bundesregierung strebt einen Wert unter 50 an. Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 3957 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 2203 davon werden beatmet. Rund 4899 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. In Deutschland liegen mittlerweile 99 von 412 Regionen unter der Obergenze von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen. Das sind sechs mehr als am Vortag. Dabei handelt es sich nicht nur um dünn besiedelte, ländliche Gemeinden, in denen das Fallaufkommen unter die Inzidenz von 50 sinkt. Die angestrebte Zielmarke erreichen unter anderem auch Städte wie Potsdam, Magdeburg, Wolfsburg, Osnabrück, Mönchengladbach, Trier, Kaiserslautern, Heidelberg oder Erlangen. In einem der vier Logistikzentren des Werkzeug-Handelsriesen Würth hat es einen größeren Corona-Ausbruch gegeben. Wie das Landesgesundheitsamt in Stuttgart am Abend bestätigte, sind etwa 40 Mitarbeiter positiv auf das Coronavirus getestet worden. Bei der Überprüfung im Labor wurde in drei Fällen festgestellt, dass es sich um die noch ansteckendere Corona-Mutation aus Großbritannien handelt. Es werde damit gerechnet, dass in weiteren Proben diese Virusvariante nachgewiesen wird. Eine Würth-Sprecherin sagte, dass weitreichende Maßnahmen eingeleitet und rund 1000 Mitarbeiter der Logistik Schnelltests unterzogen worden seien. Die Corona-Fälle hätten sich fast ausschließlich auf ein einzelnes Logistikzentrum konzentriert. Der Betrieb könne weiterlaufen. Die Region Hannover meldet einen deutlichen Anstieg an Infektionen mit den Virus-Mutanten. Man habe 74 Positivproben untersucht und bei 32 von ihnen die zuerst in Großbritannien aufgetauchte Virus-Mutante B117 festgestellt, teilt das Gesundheitsamt mit. “Wir müssen also annehmen, dass sich der Anteil der Mutationen deutlich im zweistelligen Prozentbereich bewegt”, sagt Cora Hermenau, Gesundheitsdezernentin der Region Hannover. Das Robert-Koch-Institut hatte am Freitag geschätzt, dass der Anteil bei 5,8 Prozent lag. Es wird aber mit einer raschen Ausbreitung der ansteckenderen Virus-Mutanten gerechnet. Der Städte- und Gemeindebund warnt vor einem immer lauteren “Wunschkonzert” in der Pandemie. “Es vergeht derzeit kein Tag, an dem nicht bestimmte Gruppen und Organisationen neue Forderungen stellen, die aus ihrer jeweiligen Sicht ganz besonders wichtig sind”, sagt Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke Mediengruppe. “Alle Gruppen, die im Lockdown Nachteile erleiden, fordern immer mehr und bessere Leistungen, ohne dass die Leistungsfähigkeit des Staates und der spätere Ausgleich auch nur erwähnt werden.” Der Kinderbonus von 150 Euro oder der entsprechende Betrag für Hartz-IV-Empfänger seien dann natürlich zu wenig, moniert Landsberg. Wenige Tage vor dem Bund-Länder-Gipfel zu den Corona-Maßnahmen wird hitzig über Verschärfungen und Lockerungen debattiert. SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert nachdrücklich einen verlängerten Lockdown und warnt vor einer dritten Welle. Die rechtliche Grundlage für Corona-Regelungen etwa zu Impfungen und Testkosten soll nach Plänen der großen Koalition über die bis Ende März bestehende Frist hinaus erhalten werden. Dazu werde derzeit ein Gesetzentwurf abgestimmt, um die so genannte epidemische Lage von nationaler Tragweite zu verlängern, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn. Vorgesehen sei dabei weiterhin, dass der Bundestag diese Lage ausdrücklich feststellen müsse. Darauf fußt die Möglichkeit zu direkten Verordnungen des Bundes, die aber bisher bis zum 31. März befristet sind. Spahn sagte: “Diese Pandemie ist offenkundig Ende März noch nicht vorbei.” Integrationsstaatsministerin Annette Widmann-Mauz fordert die bundesweite Einführung von Bildungspatenschaften, um Kinder aus bildungsfernen Familien während des Lockdowns zu unterstützen und Defizite wegen des Ausfalls von Präsenz-Unterricht auszugleichen. “Nötig ist es, das zivile Engagement von Bildungspaten gezielt zu fördern, die Kindern und ihren Eltern unterstützend zur Seite stehen”, sagt Widmann-Mauz dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Dazu müssten bestehende Programme ausgebaut und verstärkt mit Schulen und Bildungsexperten verknüpft werden. “Es geht jetzt darum, ein flächendeckendes Netz aller Kräfte zu mobilisieren, um die Bildungschancen der Kinder für die Zukunft zu sichern.” Es gehe darum, Voraussetzungen zu schaffen, “damit Kinder, gerade aus bildungsfernen Familien, nicht den Anschluss verlieren.” Der baden-württembergische Verwaltungsgerichtshof hat die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen in Baden-Württemberg mit Wirkung ab Donnerstag aufgehoben. Für einen Corona-Schutz durch Vitamin-D-Ergänzungsmittel gibt es nach Erkenntnissen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) keinen zuverlässigen Beleg. Auch eine eindeutige Ursache-Wirkungs-Beziehung zwischen einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel und einem schweren Krankheitsverlauf sei nach bisheriger Studienlage nicht nachgewiesen, heißt es in der jüngsten DGE-Fachinformation zum Thema. Facebook will schärfer gegen Falschinformationen über die Pandemie und Impfungen vorgehen. Zudem soll es den Nutzern leichter gemacht werden, sich über Möglichkeiten für eine Impfung zu informieren, heißt es in einem Blog-Posting des US-Konzerns. Die Zahl der Corona-Toten in Russland ist nach Angaben des nationalen Statistikamtes Rosstat mehr als doppelt so hoch wie offiziell angegeben. Allein im Jahr 2020 sind mehr als 162.000 Russen mit dem Virus gestorben, wie die Behörde mitteilte. Auf der offiziellen Corona-Seite der Regierung war am selben Tag hingegen von 77.068 Toten seit Beginn der Pandemie die Rede. Dort werden lediglich Fälle aufgelistet, bei denen Covid-19 als Todesursache bestätigt wurde. An dieser Zählweise hat es immer wieder Kritik gegeben. Insgesamt starben in Russland im vergangenen Jahr fast 18 Prozent mehr Menschen als im Jahr 2019, wie Vizeregierungschefin Tatjana Golikowa sagte. Die niederländische Regierung wird das umstrittene nächtliche Ausgehverbot Medienberichten zufolge bis 3. März verlängern. Die erste nächtliche Ausgangssperre in den Niederlanden seit dem Zweiten Weltkrieg führte nach ihrer Einführung am 23. Januar zu mehrtägigen Unruhen. Für das österreichische Bundesland Tirol gilt aufgrund der als brisant eingeschätzten Corona-Lage eine Reisewarnung. Das erklärt die österreichische Regierung in Wien. Hintergrund ist die verstärkte Ausbreitung von Virus-Mutationen. Insgesamt gibt es laut Experten fast 300 bestätigte Fälle der südafrikanischen Variante in Tirol, davon gelten nur wenige als aktiv. Bei 200 Proben liege der Verdacht auf die Virus-Variante vor. Die Dunkelziffer könnte aber noch deutlich höher sein. In anderen Bundesländern gibt es bisher insgesamt nur neun Fälle. Im Rest Österreichs wurde der Lockdown nach sechs Wochen am heutigen Montag wieder gelockert. In den USA sind binnen 24 Stunden knapp 88.000 Neuinfektionen verzeichnet worden. Das geht aus aktuellen Berechnungen der “New York Times” hervor. Insgesamt haben sich damit bislang mehr als 27 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus angesteckt. Rund 1300 weitere Menschen starben in Zusammenhang mit dem Virus. Die Gesamtzahl steigt damit auf über 463.300. Sowohl die Zahl der Neuinfektionen als auch der Todesfälle ist seit Anfang Januar rückläufig. In den USA könnte einem Experten zufolge die ansteckendere, zuerst in Großbritannien nachgewiesene Virus-Variante bis Ende März die vorherrschende sein. Der beste Schutz gegen alle neuen Varianten sei es, möglichst viele Leute zu impfen, sagt Regierungsberater Anthony Fauci.
NACHRICHTEN AUS DER CORONA-PANDEMIE (CXCII)
