In Deutschland sind binnen eines Tages mehr als 8600 Neuinfektionen mit dem Coronavirus verzeichnet worden. Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Sonntagmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mitteilt, wurden weitere 8616 Ansteckungsfälle registriert. Die Gesamtzahl der nachgewiesenen Infektionen stieg damit auf 2.284.010. Nach Angaben des RKI wurden innerhalb von 24 Stunden zudem 231 Todesfälle im Zusammenhang mit Infektionen gezählt. Die Gesamtzahl der verzeichneten Corona-Toten in Deutschland erhöhte sich damit auf 61.517. Die Zahl der von einer Infektion genesenen Menschen bezifferte das RKI auf rund 2,029 Millionen. Am Wochenende fallen die Zahlen in der Regel niedriger aus, da nicht alle Gesundheitsämter ihre Zahlen an das RKI melden und auch weniger Tests vorgenommen und ausgewertet werden. Laut Divi-Register werden in Deutschland derzeit 3965 Covid-19-Patienten intensivmedizinisch behandelt, 2222 davon werden beatmet. Rund 4613 Intensivbetten sind in den deutschen Kliniken derzeit noch frei. Die Zahl der verabreichten Covid-19-Impfdosen in Deutschland ist auf 3.116.122 gestiegen. Das geht aus dem aktuellen Impfquotenmonitoring des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. Demnach liegt die Quote der Erstimpfungen nun bei 2,66 Prozent, die der Zweitimpfungen bei 1,09 Prozent – das entspricht 903.271 vollständig geimpften Personen. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist abermals gesunken. Laut aktuellem RKI-Datenstand schwächte sie sich am Samstag von 77,3 auf 75,6 ab. Demnach überschreiten weiterhin lediglich drei Bundesländer eine Sieben-Tage-Inzidenz von 100: Im Bundesvergleich bleibt Thüringen das Land mit der bundesweit höchsten Sieben-Tage-Inzidenz (135,2). Dahinter das Saarland (115,5) und Sachsen-Anhalt (113,7). Die angestrebte Zielmarke eines Fallaufkommens von unter 50 neu registrierten Infektionen im Sieben-Tage-Zeitraum je 100.000 Einwohner ist noch für kein Bundesland in Reichweite. Mit Blick auf die Sieben-Tage-Inzidenz ist nach einer zweitägigen Unterbrechung nun wieder der bayerische Landkreis Hof die am stärksten von der Pandemie betroffene Region Deutschlands. Dem neuesten Datenstand des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge weist der fränkische Kreis einen Wert von 324,9 neu registrierten Fällen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche auf. Dahinter folgen der Landkreis Tirschenreuth (316,5), Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge (298,7) und der Stadtkreis Hof (279,3), die alle ebenfalls in Bayern liegen. Somit liegen laut RKI von den zehn Regionen mit den bundesweit höchsten Werten weitere vier bayerische an der Spitze der Super-Hotspot-Liste. Lichtblicke gibt es weiterhin in Rheinland-Pfalz und im Norden: Der pfälzische Stadtkreis Zweibrücken weist laut RKI die bundesweit niedrigste Sieben-Tage-Inzidenz auf (11,7). Dahinter folgen die Landkreise Dithmarschen (15,0) und Plön (17,9), die beide in Schleswig-Holstein liegen. Bei einem Wohnungslosen ist die britische Corona-Mutation B.1.1.7 nachgewiesen worden. Diese Variante gilt als besonders ansteckend. Da der infizierte Mann in einer Notunterkunft mit rund 75 anderen Obdachlosen übernachtet hat, ist das Düsseldorfer Gesundheitsamt alarmiert. Der Mann befinde sich inzwischen in einer städtischen Quarantänestation, teilte eine Sprecherin der Stadt mit. Ihm gehe es gut. Nachdem die Infektion bekannt wurde, konnten bereits 16 Kontaktpersonen vorsorglich in Quarantäne geschickt werden. 13 weitere Personen würden derzeit noch ermittelt. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann räumt Fehler im Corona-Krisenmanagement ein. “Der Lockdown light im November war falsch, die Einschränkungen gingen nicht weit genug”, sagt Kretschmann. Auch bei den Planungen für die Impfungen habe es Fehler gegeben, fügt Kretschmann hinzu. “Die EU hat sich offenbar nicht hinreichend auf die Anforderung einer Massenproduktion konzentriert.” Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier dämpft die Erwartungen vorm nächsten Bund-Länder-Treffen. Allenfalls regionale Erleichterungen seien sinnvoll. “Wir dürfen uns nicht öffentlich mit Lockerungs-Fahrplänen überbieten”, warnt der CDU-Politiker. “Die Zahl der Neuinfektionen ist derzeit kaum niedriger als Ende Oktober, als der Lockdown begann”. Er begrüße die Konzepte aus den Ländern zu regionalen Lösungen. “Wir sollten stärker differenziert vorgehen”, sagte der Minister. “Den Lockdown in Super-Hotspots, wie es sie leider immer noch an vielen Stellen in Deutschland gibt, etwa an der Grenze zu Tschechien, aufzuheben, macht keinen Sinn.” Dort, wo in den Bundesländern weite Bereiche sehr niedrige Infektionszahlen hätten, lägen die Dinge anders und besser, so Altmaier. Mehrere Verbände und Gewerkschaften haben Bund und Länder aufgefordert, bei ihren Beratungen am Mittwoch einen einheitlichen Stufenplan mit verbindlichen Kriterien für Schulöffnungen zu verabschieden. “Mit diesem hätten Länder, Kreise und Städte dann mit Blick auf das Infektionsgeschehen vor Ort die Möglichkeit, flexibel zu agieren. Das föderale Durcheinander muss endlich beendet werden”, sagte Marlis Tepe, die Chefin der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft. Deutschlands Kassenärzte fordern, dass sie schneller als geplant bei der Corona-Impfung zum Zug kommen. “Diejenigen, die andere jeden Tag behandeln, medizinisch versorgen und schützen, müssen auch selbst geschützt sein”, sagte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen. Zwölf Gäste aus unterschiedlichen Haushalten und ein Wirt haben sich in einer Mannheimer Kneipe getroffen. Ein Zeuge bemerkte die verbotene Zusammenkunft, wie die Polizei nun mitteilte. Beim Eintreffen der Beamten wurde die Eingangstür geschlossen und das Licht gelöscht. Erst auf mehrfache Aufforderung öffnete der Wirt den Beamten die Tür und ließ eine Kontrolle zu. Die Gaststätte wurde geräumt. “Die festgestellten Verstöße der Gäste, wie auch des Gastwirts werden konsequent geahndet”, steht in der Mitteilung der Polizei. Bei einer nicht angemeldeten Demonstration gegen die Corona-Schutzmaßnahmen haben sich nach Polizei-Angaben rund 1200 Menschen in rund 600 Autos auf einem Parkplatz in Mannheim eingefunden. Sie wollten einen Autokorso bilden, wie die Polizei am Abend mitteilte. Die Demonstration sei nach einer Verfügung der Versammlungsbehörde der Stadt Mannheim aufgelöst worden und die Teilnehmer seien dem zögerlich nachgekommen. In der Folge gab es nach den Angaben vereinzelte, kleinere Autokorsos in der Stadt, die aber ebenfalls unterbunden wurden. Zu einer Demonstration gegen die gesetzlich angeordneten Corona-Maßnahmen sind in Freilassing deutlich mehr Teilnehmer gekommen als vom Veranstalter erwartet. Eine genaue Teilnehmerzahl konnte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd zunächst nicht nennen, aber “es sind sicher mehr als 1000 Menschen”. Die Gruppierung “BGL steht auf” hatte für die Demo am Grenzübergang an der Saalach-Brücke 200 Teilnehmer angemeldet. Die Lufthansa hat wegen der strengeren Einreiseregeln Flugverbindungen in Länder gestrichen, wo ansteckendere Varianten des Coronavirus grassieren. Verbindungen nach Südafrika, Brasilien, Großbritannien, Irland und Portugal seien “temporär” reduziert. Reisende, die über den Landweg oder Häfen nach Dänemark einreisen, müssen sich ab Sonntag binnen 24 Stunden nach Ankunft einem Corona-Test unterziehen. Nach dem Test wird eine zehntägige häusliche Quarantäne verlangt, wie die dänische Regierung am Samstag bekannt gab. In den Niederlanden überschreitet die Zahl der bestätigten Coronavirus-Infektionen die Schwelle von einer Million. Seit dem ersten festgestellten Fall am 27. Februar des vergangenen Jahres wurden 1.001.826 Menschen positiv auf das Virus getestet, wie das Institut für Öffentliche Gesundheit mitteilt. Die Summe der tatsächlichen bisherigen Infektionen in dem 17-Millionen-Einwohner-Land dürfte allerdings deutlich höher sein, weil die Testkapazitäten zeitweise nicht ausreichten. In Tschechien scheint weiter kaum eine Entspannung des Infektionsgeschehens in Sicht. Das Gesundheitsministerium meldet 8559 neu erkannte Ansteckungen mit dem Coronavirus. Demnach steigt die Zahl der laborbestätigten Infektionen seit Beginn der Pandemie auf insgesamt 1.030.112. In dem deutschen Nachbarland mit etwa 10,7 Millionen Einwohnern hat sich somit bereits fast jede zehnte Person mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert. Die Zahl der registrierten Todesfälle erhöhte sich den Behördenangaben zufolge um 57 auf insgesamt 17.129. In Tschechien ist die Pandemie-Lage dramatisch. Israel beginnt trotz anhaltend hoher Infektionszahlen mit Lockerungen seines dritten Corona-Lockdowns. Beschäftigte, die keinen Konktakt zu Kunden haben, dürfen an ihre Arbeitsplätze zurück. Besuche im privaten Kreis sind wieder erlaubt, ebenso wie Ausflüge in die Natur und Übernachtungen von Kernfamilien in Ferienwohnungen. Kindergärten und Schulen sollen von Dienstag an in eingeschränktem Umfang wieder geöffnet werden. Der internationale Flughafen Ben Gurion bei Tel Aviv bleibt jedoch grundsätzlich geschlossen. Trotz einer massiven Impfkampagne bleiben die Infektionsfälle aber auf hohem Niveau. Auch die Zahl der Schwerkranken ist kaum gesunken. Das Gesundheitssystem liegt nahe der Belastungsgrenze. In den USA haben die Behörden binnen eines Tages mindestens 3570 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet. Das geht aus den Zählungen der “New York Times” (NYT) hervor, auf die sich ntv.de täglich seit Beginn der Pandemie bezieht. Die Gesamtzahl der US-Todesopfer beträgt demnach nun 459.375. Die Zahl laborbestätigten Ansteckungsfälle in den Vereinigten Staaten stieg laut NYT um mindestens 129.592 auf insgesamt mehr als 26,8 Millionen. Im Sieben-Tage-Schnitt schwächt sich das Infektionsgeschehen allerdings weiter kontinuierlich ab.