Ausstellungsprojekt: Wir kommen in die Schule
Der Verein Kultur im Westen teilt mit: „Im Dezember 2020 hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den Holocaustüberlebenden Anita Lasker-Wallfisch und Henrietta Kretz für ihr Engagement als Zeitzeuginnen das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Da aufgrund der Corona-Pandemie keine persönliche Begegnung möglich ist, hat er den beiden Ordensträgerinnen handschriftliche Briefe geschickt.
An Frau Lasker-Wallfisch, die heute in London lebt, schrieb der Bundespräsident: ‚In herausragender Weise haben Sie sich, liebe Frau Lasker-Wallfisch, darum verdient gemacht, dass die Erinnerung an den Holocaust gegenwärtig bleibt. Vor mehr als 25 Jahren sind Sie erstmals wieder nach Deutschland zurückgekommen und haben seitdem in Schulen und Gedenkstätten
vor allem mit jungen Menschen über den Holocaust und die Lehren für die Zukunft gesprochen.
Mit Ihren zutiefst eindringlichen Reden und Ihren Interviews halten Sie die Erinnerung an den Völkermord an den Juden Europas auch für die nachfolgenden Generationen wach. Seit Jahrzehnten sind Sie damit eine der wichtigsten Stimmen gegen Antisemitismus, Rechtextremismus und Rassismus. Dafür danke ich Ihnen, auch im Namen meiner Landsleute, ganz herzlich.‘
Die Lebensgeschichte von Anita Lasker-Wallfisch steht auch im Mittelpunkt des Kinderbuchs ‚Du wirst gerettet werden‘, das Barbara Kirschbaum (bis Anfang 2020 Museumspädagogin im NS-DOK) zusammen mit dem Maler Lukas Ruegenberg im Mai letzten Jahres veröffentlicht hat. Auf Grundlage dieses Buches ist jetzt eine mobile Ausstellung entstanden, die
aus 12, bzw. 20 Tafeln die Lebensgeschichte nachzeichnet. Gestaltet von Georg Bungarten zeigen die Tafeln mit verkürztem Text und den Zeichnungen eine kindgerechte Sicht auf die Le- bensgeschichte der Schwestern Anita und Renate Lasker. Die Begriffe Verfolgung und Massenvernichtung der Juden, Konzentrationslager werden einfach erklärt und sind somit für Kinder zwischen 8 und 13 Jahren sehr geeignet. Auch für Personen, die mit der deutschen Geschichte und Sprache weniger vertraut sind erschließen sich so diese Begriffe umfassend.
Eine Fassung von 12 Tafeln (100 x 200 cm) ist bereits einsatzbereit. Gegen eine geringe Leihgebühr, die für eventuelle Ersatztafeln, Versand, Aufbau etc. erhoben wird, kann die Ausstellung zukünftig ausgeliehen werden. Da die Schulklassen z.Zt. keine Ausflüge machen, kommt die Ausstellung in die Schulen und kann im Klassenraum oder einer kleinen Aula oder auf dem Schulflur einfach aufgestellt werden – es ist keine Aufhängung oder Befestigung erforderlich. Es ist geplant die Ausstellung ab 16. Juni 2021 im Gewölbe des NS-Dokumentationszentrums zu zeigen.“
Kontakt:
Barbara Kirschbaum: barbara.kirschbaum@posteo.de
Georg Bungarten: bungarten@netcologne.de